Während ich mir die Zeit in den hydroponischen Gärten vertrieb oder mich fit hielt, wurden die Drohnen eingesetzt, um den Krater weiter einzuebnen.
Genug Platz um vielleicht in der Zukunft ein 2. Habitat in den Kraterkessel zu stellen.
Nach 1 Sol ging es mir immer noch hervorragend. Andere Menschen vermisste ich kaum.
Endlich hatten die Sonden ein reiches Metallvorkommen gefunden. Leider relativ weit weg, aber immerhin gibt es Erzvorkommen auf der Hochebene.
Die ESA schickte mir ein Versorgungsschiff. 2 Rover, einer zur Erkundung, einer zum Transport sowie einige Rohstoffe für den Basisausbau. Aber wieso hatten sie mir auf der Erde auch Nahrungsmittel geschickt? Ich hatte eine komplette Farm nur für mich, Essen würde mein geringstes Problem sein.
2 Sol waren um, es war Zeit die erste Ernte einzubringen. Ich berichtete an die ESA-Missionskontrolle vom großartigen Erfolg meiner ersten Ernte.
Es ging auf der Erde überhaupt niemanden etwas an, dass ich komplett versagt hatte. An den dürren Halmen hing gar nichts Genießbares. Ein kompletter Fehlschlag.
Achtung Spoiler:
Die gelandete Nachschubrakete würde ich auf dem Mars für einen Erkundungsflug einsetzen.
Im Habitat lief derweil alles seinen normalen Gang, keine besonderen Vorkommnisse.
Die Drohnen errichteten ein erstes Niedrigschwerkraft-Labor außerhalb des Habitats.
Nachdem der erste Erkundungsflug erfolgreich mit einer Ladung Polymeren zurückgekehrt war, startete ich sofort einen zweiten unbemannten Flug zu einer interessanten Stelle auf der anderen Seite des Mars.
Und tatsächlich führte der Flug zu bahnbrechenden Ergebnissen!
„Watney? Schicken Sie die Raumfähre zurück zur Erde.“
„Sicher, sie wird gerade von den Drohnen aufgetankt. Morgen macht sie sich auf den Weg.“
Was sie nicht wussten: Ich wollte die Raumfähre für ein weiteres Experiment nutzen.
Was wohl passieren würde, wenn ich einen nahen Meteoritenschwarm vom Kurs abbringen und auf den Mars stürzen lassen würde? Das würde endlich etwas Abwechslung in mein langweiliges Leben bringen. Was sollte dabei schon groß passieren. Da würde schon kein Brocken auf das Habitat fallen, oder?
5 Sol waren seit meiner Landung vergangen. Noch immer hatte ich keine einzige Ernte eingefahren, dafür lief es bei der Forschung umso besser. Der Stirling-Generator wurde an die Bedingungen auf dem Mars angepasst.
Zufrieden mit den Forschungserfolgen, stellte mir die ESA den Prototyp eines triboelektrischen Nassentstaubers zur Verfügung.
Was die Eierköpfe sich da wieder für einen Namen haben einfallen lassen. Eigentlich wollten sie nur sagen, dass sie eine Möglichkeit gefunden hatten, durch elektrostatische Aufladung den Marssand von den Anlagen zu pusten.
Ich beschloss, dass der triboelektrische Schrubber direkt bei den Solaranlagen und Windrädern aufgebaut werden würde.
Das Ding funktionierte wirklich! Beschissener Name, aber die Wartungsintervalle für alle Apparate in Reichweite gingen gegen unendlich.
Achtung Spoiler:
Langsam wurde es auch Zeit, das Habitat auszubauen. Lange würde ich nicht mehr alleine auf dem Mars bleiben.
Das Ende meiner selbstgewählten Isolation im Marshabitat näherte sich. Es war an der Zeit, Bilanz zu ziehen.
Alle Ziele dieser ersten Besiedlungsphase wurden erfüllt, mit einer Ausnahme: Es war mir nicht gelungen Nahrung anzubauen. Aber auch keine der anderen Marsmissionen hatte diesen Erfolg für sich beansprucht.
14 Forschungen wurden erfolgreich abgeschlossen und spülten Geld in die Mars-Missionskassen.
Ich beschloss, die nächsten Tage das einsame Leben auf dem Mars zu genießen und mich auszuruhen. Wozu mich noch in der hydroponischen Anlage quälen? Diese himmlische Ruhe!
Erfolg! Die Raumfähre hatte den Meteoritenschwarm vom Kurs abgebracht. Sie sollten in meiner Gegend auf dem Mars einschlagen.
Gerade noch rechtzeitig, solange ich nur mich und keine anderen Pioniere damit gefährde.
Meine Berechnungen waren perfekt. Die Meteoriten stürzten in die Schlucht südlich des Habitats. Leider gab es kein Spektakel am Marshimmel. Die Atmosphäre war viel zu dünn, um die Meteoriten zum Verglühen zu bringen.
Aber ich würde jede Menge Rohstoffe aus den Meteoriten gewinnen können.
Die von der ESA gesetzte Frist war um, das Tor zu den Sternen war ein ganzes Stück weiter geöffnet worden.
Fast war ich ein wenig enttäuscht, es wurde in der ganzen Zeit kein einziges Mal gefährlich. Die Staubstürme tobten sich östlich des Landeplatzes aus. Meteoriteneinschläge in unmittelbarer Nähe gab es ebenfalls nicht. Keine Krankheiten oder Verletzungen.
THE END?
(Zwischen-)Fazit:
Europa als Sponsor zu nehmen war perfekt. Ganz ohne Abbau und Export von seltenen Erzen konnte ich mit Forschung immer genügend Geld machen. Und das ganz ohne Arbeiter und Treibstoffkosten für den Rücktransport der Erze.
Die hängenden Gärten – ein Traum. Kein Personal nötig, machte meinen einsamen Siedler rundum glücklich.
Der Offizier: Einerseits nicht die Idealbesetzung – ein Biologe wäre tatsächlich besser gewesen. Andererseits waren seine positiven Eigenschaften schon zu gut. Er war bei allen Kategorien (Komfort, körperliche und geistige Gesundheit) durchgehend auf 100.
Alles in allem: Eine Herausforderung war es nicht. Da hätte ich doch einen anderen Kandidaten nehmen sollen.
Frage an das Publikum: Soll ich weiterspielen? Es gab ja Interesse am Terraforming. Ich würde dann aber nur noch Highlights präsentieren, nicht mehr jedes Detail.
Nö, ist ja nicht Crusader Kings.
Dann nimm halt 3 Frauen mit und lass Marc ein Bisschen Polygamie betreiben.
Hat er sich ja wohl verdient