Zu aller erst sollte man die Frage stellen, was ist ein Landeskind? Ist ein Landeskind ein Kind des Landes, also auf der Erde eurer Untertanen geboren, so ist die Frage einfach zu beantworten. Aber ich denke diese Erkenntnis hättet ihr auch ohne mich finden können, von daher gehe ich davon aus, dass ihr wissen wollt, ob ein Sklave Teil der Ummah sein kann, für die ihr verantwortlich seid. Betrachten wir dazu, was die Überlieferung uns sagt:
Zitat von
Sure 4,25
Und wer von euch nicht vermögend genug ist, um gläubige Frauen zu heiraten, der heirate von dem Besitz eurer rechten Hand* unter euren gläubigen Mägden; und Allah kennt euren Glauben sehr wohl. Ihr seid einer vom anderen.
*Der Besitz eurer rechten Hand ist die gängige Bezeichnung für einen Sklaven in der Überlieferung
Sie betont, dass Sklaven ebenso zu unserer Ummah gehören wie die anderen Teile, auch die, die man auf den ersten Blick nicht berücksichtigt:
Zitat von
Sure 4,36
Und zu den Eltern sollt ihr gütig sein und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem verwandten Nachbarn, dem fremden Nachbarn, dem Gefährten zur Seite, dem Sohn des Weges und denen, die eure rechte Hand besitzt.
Hier erteilt Gott uns den Auftrag diese in unsere Ummah aufzunehmen und sich ihnen gütig zu zeigen. Sie sind in einer Reihe mit all denen, die auch in unserer Ummah sind. Sie auszuschließen würde dem zuwiderlaufen.
Dies alles gipfelt noch darin, dass die Wohlfahrt, die wichtigste Aufgabe eines Herrschers auch fest den Sklaven verschrieben ist:
Zitat von
Sure 9, Vers 60
Die Almosen sind nur für Arme und Bedürftige, für die, die [sie] eintreiben, für die, deren Herzen [für den Islam] gewonnen werden sollen, für die Sklavenbefreiung, die Schuldner, die Sache Gottes und für den mittellosen Reisenden. Das ist eine Pflicht von Gott [auferlegt]. Gott weiß Bescheid und ist weise.
Uns für die Sklaven einzusetzen, ist unsere Aufgabe als Individuum, aber auch als Führer der Ummah noch viel mehr.
Doch die Überlieferung wäre nicht die Überlieferung, wenn wir nicht auch auf anderem Wege zu dieser Erkenntnis gelangen könnten. Betrachten wir einen ökonomischen Standpunkt. Zu den Hintergründen werde ich mich kurz fassen, ich hoffe es in meinem Buch ausführlicher darstellen zu können, denn das würde den Rahmen sprengen, schließlich wollt ihr zeitnah eine Antwort. Jeder Arbeitende erbingt eine Leistung. Diese Leistung führt zu generiertem Wohlstand. Dieser Wohlstand wird in dem Land erbracht, in dem der Sklave arbeitet. Er leistet seinen Teil zu euren Steuereinnahmen, mit denen ihr euch um eure Ummah kümmert. Wenn nun aber die Armen und Kranken Teil der Ummah sind, für die ihr sorgt, wo sie doch (noch) keine Steuern generieren, so muss doch auch der Teil der Ummah sein, der die Steuern generiert, die für das Wohlergehen der Ummah sorgen. Und das sind nicht nur die, die die Steuern zahlen, sondern auch die, die durch ihre Arbeit für die Steuern sorgen. Es zeigt sich nun, dass "
Ihr seid einer vom anderen." zweifelsohne auch auf diese Weise belegt werden kann. Es gibt noch weitere Wege dies zu beweisen, doch wird eure Erkenntnis nur noch weiter reifen wenn ihr diese Beweise euch selbst erschließt.
Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen, werte Sosha