Okay, kein Problem, schwamm drüber. Ich werde mich auch bemühen meine Worte gemäßigter zu wählen.
Zurück zum eigentlichen Thema und die Info, die das Verhör noch erbrachte:
Die Frage bleibt also, was auf hoher See geschehen ist. Ich denke wir können alle davon ausgehen, dass es sich nicht um einen Unfall, ein Unwetter oder um eine Meuterei gehandelt hat. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es ein Angriff. Ein Angriff eines Gegners, der in der Lage gewesen ist, zwei syrische Schiffe nicht nur anzugreifen, sondern so vernichtend zu besiegen, dass von diesen bis auf ein paar Trümmer nichts übrig geblieben ist.Also der Kronprinz hält den Bürgermeister für glaubwürdig. Auch ein hinzugezogener Hofbeamter, der als griechischer Muttersprachler nochmals ein intensives Verhör durchführt, bestätigt diese Einschätzung. Es sei auch fast unmöglich, dass ein Dorf mit gerade einmal achtzig Einwohnern zwei gerüstete Kriegsschiffe angegriffen und besiegt haben könnte. Außerdem sprechen die ägyptischen Seekarten und die letzte Sichtung für die Geschichte. Wenn ein Kampf auf hoher See nordwestlich des Kaps Kormakitis stattgefunden habe, wäre ein Wrack bei den üblichen Strömungs- und Windverhältnissen wahrscheinlich bei Samosthane oder südlich davon angespült worden.
Es ist nichts bekannt über Händler, die im östlichen Mittelmeer einen Hafen verlassen haben, woanders erwartet wurde und dort nie ankamen. Hier könnten wir alle nachforschen. Vielleicht ist das ja durchaus der Fall, wir wissen es bloß noch nicht, weil wir nicht danach fragen.
Aus dem Vorfall lässt sich möglicherweise noch weiteres ableiten: Sofern die syrischen Schiffe nicht etwas sehr wertvolles geladen hatten, wird der Kampf nicht geplant gewesen sein. Denn was bringt es, Kriegsschiffe anzugreifen? Die Beute ist mau, die Gefahr eigener Verluste hoch, dafür muss man als Angreifer damit rechnen, dass sowas die Aufmerksamkeit des Landes weckt, dessen Marine betroffen ist. Daraus ergibt sich für mich die Konsequenz, dass die syrischen Schiffe zufällig in etwas hineingeraten sind, von dem die Angreifer nicht wollten, dass es bekannt wird. Das kann Schmuggel sein, das kann Piraterie sein, mehr fällt mir da gerade nicht ein.
Ist es Schmuggel, so müsste das betroffene Gebiet aus irgendeinem Grund eine Schmugglerroute sein. Verstärkte Präsenz hier könnte Erkenntnisse bringen.
Ist es Piraterie, so sollten wir wirklich Maßnahmen ergreifen, um mehr Wissen zu sammeln. Die Hafenmeister führen sicherlich Listen ankommender Schiffe. Ob es auch Listen abfahrender Schiffe samt deren Zeil gibt weiß ich nicht, das könnte man ggf. einführen. Von den Schiffen wären auch nur jene interessant, die grob gesagt im südlichen Teil Anatoliens, auf Zypern, in Syrien oder vielleicht noch auf einigen griechischen Inseln wie Rhodos angelegt oder abgelegt haben.
Hier müssten wir forschen.
Ich wäre daher dafür, dass wir beides veranlassen: Mehr Patrouillen im betroffenen Gebiet (nach Möglichkeit keine standardisierten Routen, sondern spontane Routen) und damit es nicht zu friendly fire kommt das Verabreden von gewissne Signalen sowie eben jede Informationsgewinnung über die Hafenmeister.
Zudem könnte man südlich von Samosthane noch mal gründlich suchen, vielleicht findet man auch das zweite Wrack.