256 Konsulat des Q. Caecilius und Ti. Claudius (Cos II)
257 Konsulat des Decius Valerius und M. Fabius Vibulanus (Cos III)
258 Konsulat des C. Licinius und C. Horatius Pulvillus
259 Konsulat des K. Caecilius und L. Aemilius Mamercus (Cos II)
260 Konsulat des K. Mamilius und P. Servilius Priscus
Während des Konsulats des Q. Caecilius und dem zweiten des Ti. Claudius geschah nichts Erwähnenswertes in Rom.
Im nächsten Jahr unter den Konsuln Decius Valerius und zum dritten Mal M. Fabius Vibulanus kam es erneut zu einem unheilvollen Zeichen der Götter.
Ein schweres Erdbeben zerstörte die Innenstadt von Cosa in Etrurien. In Rom wurden erneut Menschen geopfert, um die Götter zufrieden zu stellen. Gleichzeitig wurden Hilfsgüter für Cosa bereitgestellt.
Im Herbst dieses Jahres kam es zu einem einschneidenden Entschluss des Senates. Bisher bestand die Armee Roms aus Bürgermilizen, die kurzzeitig für den Krieg einberufen wurden, aber eigentlich spätestens zur Ernte wieder auf den Feldern stehen sollten. Durch den weit ausgreifenden Machtbereich Roms kam es immer häufiger vor, dass die Soldaten zu weit von der Heimat entfernt waren, um solche wichtigen Aufgaben weiterhin wahrzunehmen. Die Soldaten wurden bisher auch nicht für das Soldatensein bezahlt, sondern es galt als erste Bürgerpflicht. Nur durch Beute konnten die Soldaten vom Krieg profitieren.
Um Kriege weit von der Heimat entfernt führen zu können, war das Milizsystem nicht geeignet. Das Heer sollte weiter aus freien Bürgern bestehen, doch sie sollten für mehrere Jahre im Heer jetzt das ganze Jahr über dienen. Dafür sollten die Soldaten durch Sold und gestellte Verpflegung bezahlt werden.
Mit der Aufstellung eines stehenden Heeres ging eine Professionalisierung des Kriegshandwerks einher.
Unter dem Konsulat des C. Licinius und des C. Horatius Pulvillus wurde das sogenannten Kohorten-System eingeführt. Bisher gehorchte das Heer nur den Konsuln. Mit dem Kohortensystem wurde die Armee in zehn Teile geteilt, die jeweils von einem Zenturio befehligt wurden. Dadurch wurde die Armee flexibler, da auf unerwartete Ereignisse vor Ort schneller und der Situation angepasster reagieren konnte als zuvor. Auch stieg dadurch die Disziplin der Truppe, da die Kontrolle der Soldaten durch die Zenturionen intensiviert werden konnte.
Der Konsul C. Horatius Pulvillus stammte aus der berühmten Gens Horatii. Unter dem dritten König Tullus Hostilius entschieden sie Roms weiteres Schicksal, als ein Konflikt zwischen Rom und Alba durch den Zweikampf von zwei Drillingspaaren entschieden werden sollte. Die für Rom kämpfenden Drillinge waren die Horatier, die für Alba die Curiatier. Zwei Horatier starben, während alle drei Curatier zwar verletzt waren, aber noch lebten. Der letzte Drilling der Horatier entschied sich darauf, wegzurennen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Verletzungsgrade wurden die Curatier bei der Verfolgung getrennt. Der Horatier konnte alle drei in Einzelkämpfen besiegen. Damit hatte Rom den Konflikt für sich entschieden und Alba musste Rom in Kriegen Heeresfolge leisten. Bei der Rückkehr nach Rom wurde der Horatier von seiner Schwester, die einem Curatier versprochen gewesen war, schwer angegangen. Darauf erschlug dieser seine Schwester. Trotz seiner Heldentat für Rom sollte er deshalb zum Tode verurteilt werden, doch der Vater brachte das Gericht dazu, seinen Sohn zu verschonen, damit sein Geschlecht nicht aussterben würde. Von diesem letzten Drilling also stammte C. Horatius Pulvillus ab.
Im nächsten Jahr unter den Konsuln K. Caecilius und zum zweiten Mal L. Aemilius Mamercus geschah nichts Besonderes.
K. Mamilius und P. Servilius Priscus wurden im nächsten Jahr zu Konsuln gewählt.
Der Handel war weiter im Aufschwung und vor allem die Handelsbeziehungen zu Karthago und nach Sizilien intensivierten sich stark.
In Rom reifte immer mehr die Erkenntnis, dass diese Stadt dazu ausersehen war, die Welt zu beherrschen. Dieses Selbstverständnis machte es immer einfacher, Gebietsforderungen gegenüber anderen Völkern zu formulieren.