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Thema: [AK] Die Heimstatt Lyonesse

  1. #1
    Im Monsterland
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    [AK] Die Heimstatt Lyonesse

    Hallo liebe Leser,

    dieser Thread steht wie im Mongolensturm allen offen.

    Schöne Grüße
    Christian / Ghaldak
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

  2. #2
    Im Monsterland
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    So stellte ich der Spielleitung mein Projekt vor:

    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Servus PaPaBlubb,

    ich würde gerne auf ein Konstrukt zurückgreifen, welches ich vor etwa zehn Jahren erdachte und aus dem sich meiner Ansicht nach gut eine postapokalyptische Bunkerzivilisation ableiten lässt. Sage mir bitte, ob es sich mit deinen Vorstellungen beißt oder du warm damit werden könntest.

    Der privatisierte Überwachungsstaat Rhenus in seiner nach-technologischen und postapokalyptischen Form

    Der Staat Rhenus erstreckte sich von Antwerpen im Westen bis über das Ruhrgebiet im Osten und reichte im Süden zumindest bis Köln. Er entstand wohl im Zuge einer Zentralisierung und Terrotorialneugliederung der Europäischen Union und wurde durch deren Zerfall mündig. Seine Regierung setzte auf weitgehende Überwachungsmaßnahmen, doch als es an seinen Kosten zerbrach, geschah etwas Besonderes: Das flächendeckende Netz aus Kameras, Mikrophonen und sonstigen Gerätschaften wurde nicht etwa abgeschafft, sondern von der Privatwirtschaft übernommen und sorgte dafür, dass für ein kleines Endgeld jeder Zugang zu allem erhalten konnte.
    Dies veränderte die Alltagskultur und sorgte für ein neues Medienverständnis: Die Shows, die die Populärkultur aus Rhenus bestimmten, wurden von einem neuen Typ von Mediengrößen erzeugt, die die Informationsflut nach unterhaltsamen Perlen durchsuchten und durch die Auswahl von Bildern sowie Kommentierung Reality-Formate entwarfen.
    Dies brachte den Medien eine große Macht ein, was zu der absurd wirkenden Situation führte, dass die Zahl der Kameras gegenüber den Überwachungsstaat-Tagen noch weiter anwuchs. Schließlich erzeugen die Orte, an denen sich Menschen vor der Überwachung sicher glauben, die besten Bilder.

    So sah das Land aus - und wenn sich Teile der Gesellschaft in einen Bunker flüchten, können sie ihre Kultur dort noch besser fortführen. Sie werden sich also noch gegenseitig ausspioniert und daran unterhalten haben, die vor über hundert Jahren der Strom ausfiel.


    So würde dann meine Umsetzung aussehen:
    Staat: Die Nationalfaschistische Republik Rhenus
    Städte/Bunker: "Heimstatt Lyonesse"
    Herrschaftsgebiet: Es wäre lieb, wenn mein Startort im Gebiet des alten Rhenus (also Ostbelgien, Südniederlande oder NRW) liegen würde.
    Regierungsform: ... Erlaubst du unvollständige Demokratien?
    In Rhenus wird gewählt, doch dreht sich der Wahlkampf mehr um die Gesichter der "Wahlmänner" als um Sachpolitik und der Staat distanzierte sich nie von der autokratischen Ikonographie seiner Überwachungsstaattage. Der Demokratiewert sollte also irgendwo zwischen den heutigen USA und Russland liegen.
    Sonderfertigkeit: "Abgestumpft und anspruchslos"
    "Jahre durchgehender Überwachungsmöglichkeiten und pausenlose Berieselung mit immer extremeren Bildern ließen in Rhenus einen resignierenden, pragmatischen und nihilistischen Menschenschlag entstehen. Schlechte Dinge werden hingenommen, bewitzelt und morgen vergessen, Ansprüche stellt niemand mehr und wer nicht aufgibt, steckt seine Energie in seine Karriere, da ein sozialer Aufstieg über harte Arbeit, eine charismatisch-interessante Selbstinszenierung und ein zähes Ringen gegen zahlreiche Konkurrenten immer noch möglich ist."
    Hättest du einen (in EU4-Sprache) "Weniger Unruhe"-Vorteil für mich? Dann würde ich es damit umsetzen.
    Spielfigur: Präsident Elliot Daidan


    Das wäre meine Idee. Inwieweit siehst du sie als umsetzbar an?
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

  3. #3
    Beyond Mars Avatar von [VK]
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    Wenn ich in Paris starte, wären wir Nachbarn

  4. #4
    Im Monsterland
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    Der zweite Blick: Lyonesse heute

    In meiner Herleitung blickte ich auf das, was Rhenus/Lyonesse mit in den Bunker hereinbrachte. Die zweite Frage lautet: Wie sieht eine Gesellschaft mit dieser "DNA" nach Jahrhunterten der räumlichen Stagnation und technologischen Erosion heute aus?

    • Auswirkungen der "bösen" Zahl: 2.500 Mann Bevölkerung
    Ach ja... Wie ihr vielleicht wisst, stamme ich aus Heusenstamm. Dies ist eine Kleinstadt im Landkreis Offenbach mit knapp 20.000 Einwohner.
    Heusenstamm besitzt einen Stadtteil, Rembrücken, welcher räumlich ein Stück entfernt liegt und Anfang der Siebzigerjahre eingemeindet wurde.
    Rembrücken besitzt selbst etwa doppelt so viele Einwohner wie der ganze Rest der NFR Rhenus in der Heimstatt Lyonesse.
    Die Zahlen entstammen meinem Gedächtnis und müssen nicht richtig sein, aber ihr werdet verstehen, was ich meine: Diese Gemeinschaft liegt irgendwo zwischen einem Dorf und einer Kleinstadt.

    Ich las einmal, dass Menschen von ihrer biologischen Veranlagung her am Besten in Gruppen von maximal 150 Personen funktionieren und größeren Gruppen die Tendenz zu eigen ist, sich in kleinere Abteilungen von dieser Größe auszugliedern. Das sollte auch für Lyonesse gelten und sie somit in eine Gesellschaft verwandeln, deren Einwohner nicht komplett miteinander vertraut sind, aber in ihren Untergruppen (im Sinne von Berufen, Wohngemeinschaften oder vielleicht sogar Generationen) miteinander vertraut sind.

    • Das führt zu der Frage nach dem Wahlsystem
    Ich wünsche mir bei dieser Größe eine flache Hierarchie: Es gibt einen Präsidenten, der von den "Wahlmännern" gewählt wird, und diese Wahlmänner sitzen in einem "Rat der Wahlmänner" (hasst mich ruhig, aber ich nenne ihn den "Rheintag" ). Ich sehe bei der Größe des Grossdorfs keinen Platz für zwei Kammern und setze stattdessen auf eine doppelte Herkunft der Wahlmänner im Sinne von Erst- und Zweitstimme, nämlich zum einen durch Direktwahl und zum anderen durch die sozialen Untergruppen (also Berufe oder Nachbarschaften). Das verleiht dem Rheintag eine Größe von dreißig bis fünfzig Personen.

    (Anmerkung: Bei den Direktkandidaten handelt es sich um eine übernommene Oberflächen-Tradition. Ansonsten sehe ich nämlich keine Chance für Individuen, sich in größerer Zahl gegen die Kleingruppenbindungen durchzusetzen.)

    • Neben dieser Zivilregierung besteht eine gildenartige Berufswelt
    Hochtechnologie verlangt nach Kompetenz und spätestens wenn die Ressourcen knapper werden sowie Maschinen versagen, verwandeln sich Behörden in personengebundene Institutionen mit Spezialwissenweitergaben von Lehrer an Schüler. Dieser Behördenapparat stellte sicher von Anfang an ein Gegengewicht zu den Luftpumpen und Selbstdarstellern der Zivilregierung dar (diese Medien-Direktwahl zieht leider solche Personen ins Amt) und deren Einfluss sollte mit der Zeit immer weiter wachsen, auch wenn der sichtbare Verfall dazu ein Gegengewicht bildet.
    Die Gilden, die noch einen schönen Namen brauchen, bringen bei den feudalen Strukturen ohne Frage ihre Vertreter in den Rheintag.

    (wird fortgesetzt)
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

  5. #5
    Im Monsterland
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    • Ich spreche von Gilden, da der Übergang zwischen staatlicher Institution und Privatwirtschaft fließend scheint
    Es ist anzunehmen, dass der Bunkerbetrieb auf dem Papier staatlich organisiert wurde, doch ein "privatisierter Überwachungsstaat" wäre sicher wahnsinnig genug, daran zu rütteln. Vielleicht gab es auch einmal einen gigantischen Behördenapparat, deren ausführende Kräfte aus der Wirtschaft kamen, doch in einem Grossdorf wurde dies belanglos.

    • Ich zähle die Armee mit zu den Gilden
    Ich weiß nicht, wie viele verschiedene Strukturen es gibt - von "Polizei und Armee sind eines" bis "Auch die Streitkräfte bestehen aus verschiedenen zivilwirtschaftlichen Vertragspartnern" erscheint mir alles möglich -, doch solange es sich um eine isolierte kleine Gemeinschaft handelt, sollte ihre Rolle überschaubar bleiben. Das kann sich jedoch mit Beginn des Spiels schnell ändern.

    • Die Gewaltenteilung
    So besteht Lyonesse aus einer demokratisch gewählten Regierung (Legislative) und aus Gildenstrukturen verschiedener Farbe (Exekutive), wobei die Macht eher bei Letzterer liegt. Ich sehe in einem Grossdorf wenig Raum für einen ausgeformten Richterstand, sodass diese Aufgabe wohl einer Mischung aus Schöffen und Mächtigen zukommt.

    • Dafür sehe ich die Vierte Gewalt stärker legitimiert.
    Diese Tradition möchte ich ihnen mitgeben. Wenn Reporter das (geschriebene und umgeschriebene) Recht erhalten, jedes Ritzel der Gesellschaft zu durchleuchten und die Allgemeinheit zu informieren (durch das Bunkernachrichtensystem oder später durch "Anschläge"), dann könnten diese die Tradition des gläsernen Menschen fortführen und ein dringend benötigtes Gegengewicht zu den Gilden bilden (auch wenn sie als Gemeinschaft als solche gelten).

    Jaa, ich habe langsam das Gefühl, eine Römische Republik auszubalancieren. Leider gerät alles in Bewegung, sobald sich die Tore öffnen.
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  6. #6
    Im Monsterland
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    Die Kultur

    Das Rhenus der Vorlage bestand aus einer Riesenstadt und fragt man mich, ob ich man deren Brot- und Spiele-Kultur rund um den Gläsernen Bürger in ein Grossdorf ohne Strom übertragen kann, lautet meine Antwort: Nein.
    Diese kann aber zu "Werten der Vorväter" erklären und adaptieren.
    • Wenn "Das schlechteste Rating lautet: gar kein Rating" und "Schmutz wird akzeptiert, Lügen nicht" zu sozialen Normen werden, nach denen sich die Oberschicht und besonders die Politiker zu folgen haben, dann wird Selbstaufdeckung die Aufgabe der fehlenden Kameras übernehmen (auch angesichts der drohenden Journalistengilde).
    • Die frühere frei verfügbare Allwissenheit wird auch dafür sorgen, dass kaum Gesprächstabus bestehen.
    • Die Kultur der Städterzeit war zynisch, grenzüberschreitend und säkular. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Kirchen oder nur das Konzept einer Demut gegenüber Gott halten konnten. Anhänger von Religionen werden die Bewohner von Lyonesse einfach nicht verstehen können.
    • Die Rolle als moralische Instanz und "Spielverderber" fiel an zumindest jene Teile der gildenartigen Behörden. Die "verschworenen Gemeinschaften, die gemäß ihres Geheimwissens Handlungen vollzogen und damit den gemeinsamen Ort vor den düsteren äußeren Kräften bewahren" finden sich fast schon in einer Mönchsrolle wieder und fangen eventuelle religiöse Gefühle im Volk für sich auf.
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  7. #7
    Im Monsterland
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    Servus PaPaBlubb,

    lass mich bitte noch einmal über meinen Spezialvorteil schlafen. Ich möchte ihn wahrscheinlich ändern.
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  8. #8
    Blubb=Lebenseinstellung Avatar von PaPaBlubb
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    Sicher, nur zu.

  9. #9
    Im Monsterland
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    Danke.

    Weiter im Text:
    (Ihr kennt es aus meinen WWs; ich nutze Monologe zum Nachdenken.)

    • Eine wichtige Worldbuilding-Frage lautet für mich: Gibt es eine Jugendorganisation im Sinne von BdM oder HJ,...
    .. und ich würde sagen: Ja.
    Das hat zum einen historische Gründe: Der Staat Rhenus besaß etwa die Fläche Belgiens und agierte nicht aggressiv. Ein solcher Staat besitzt selbst vermutlich selbst keine Atomwaffen und hofft bis fünf vor zwölf, dass sich alles noch zum Guten entwickelt. Aus dem folgenden "zu wenig und zu spät" entwickelt sich eine zusammengewürfelte Bunkerbesatzung, und weil die Planung eines Schulsystems auf der Strecke blieb, wird die Verwaltung eine auf dem Papier souverän wirkende, tatsächlich jedoch zusammengeschusterte Behörde ins Leben rufen, die den Kindern die Grundlagen des Bunkerlebens nahebringt und sie beschäftigt hält, während die Eltern arbeiten.

    Zum anderen greift es die faschistischen Bildelemente auf, die Rhenus beheimatete, und es senkt die Bedeutung von Ehe und Familie, auch wenn beide Elemente nicht ganz verschwinden werden, was außereheliches Sexualverhalten begünstigt...
    ... und außerdem lässt mich der Gedanke an eine Gesellschaft grinsen, deren Kinder Uniform tragen und deren Erwachsene sich um tabubefreite Individualität bemühen. Das sorgt für Spannungen und Mischformen.

    Einen schönen Namen fand ich auch: Bei den Mitgliedern der Rheingoldjugend handelt es sich um die "Glühwürmchen".
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  10. #10
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    Der Name der alten Welt

    In meinem Blog schreibe ich gerade eine Serie zu meinem persönlichen Weg nach Rhenus/Lyonesse. Hier überschneiden sich die Themen, denn über den Kunstnamen Rhenus zerbrach ich mir outplay wohl so den Kopf den Kopf wie die Inplay-Entscheider.

    Ich zähle ihn jedenfalls nicht zu den "Random-Katastrophen, mit denen ich nun gefangen bin". Stellt euch einfach folgendes Szenario vor: Auf dem Weg zur Zentralisierung ordnet die Europäische Union im Sinne einer Angleichung neu und bricht dabei im Geiste der Französischen Revolution historische Grenzen, wo sie nur kann. Dabei entsteht ein Gebiet von Antwerpen bis zum Ruhrgebiet mit einer Herkunft aus drei Nationen. Wie möchte man es nennen, wo doch Belgien bei seiner Namensfindung improvieren musste und deren Antwort nun definiert ist? Germania, nach der römischen Provinz?
    Rhenus, also "Rhein" in lateinischer Sprache, stinkt gegen den Wind nach einer Kompromisslösung (vermutlich sitzt die Regierung dafür in Ex-Belgien, doch das legte ich nie fest). Es nutzt Latein als fiktive Klammer, um sich bei diesem dreisprachigen Staat (mit Englisch als vierter) nicht festzulegen, und es greift auf den "europäischen", mehrstaatlichen Fluss zurück.

    Ich sprach allerdings bei der Vorstellung von einer "Nationalfaschistischen Republik" - und das ist Blödsinn. Republik passt und Faschismus ist, wenn ich mich nicht irre, ein ziemlicher Gummi-Begriff, welcher von der Wortherkunft erst einmal nur einen "starken Staat" proklamiert, aber dieses Konstrukt ist ganz sicher nicht national. Nicht mit drei Völkern und einer großstädtisch-offenen Kultur.
    Ich glaube deshalb, dass "Supranationalfaschistische Republik (SFR) Rhenus" besser klingt... aber lasst mich noch einmal nachsehen, wie man dies auf Englisch ausdrücken würde.
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

  11. #11
    Im Monsterland
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    Ein Überblick

    Zitat Zitat von PaPaBlubb Beitrag anzeigen
    Ja, am Sonntag gibt es eine ausführliche Einleitung mit Runde "0". Sehr wahrscheinlich aber früher.
    Ich möchte noch (in der Ghalerie) meine ursprüngliche Geschichte nach den "Verfremdungs-Vignetten" abklopfen, die auf meinen Bunker abfärben, und (hier) zum Abschluss noch eine Übersicht ausformulieren. Anschliessend könnte ich mich noch an einem Logo versuchen.

    Soll heißen: Ja, ich habe meinen Spaß, aber ich komme langsam zu einem Ende. Ich denke, ich schaffe es bis Mittwoch oder Donnerstag.
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

  12. #12
    Im Monsterland
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    Nachdem ich in der Ghalerie meine Textvorlage nach Stilelementen abklopfte,...

    Achtung Spoiler:
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    Was ich hier Verfremdungen nenne, das sind Details, die ich in die Geschichte einflocht, um den Lesern gelegentlich daran zu erinnern, dass sie sich in einer fremden Welt befinden und dass es sich bei dieser um eine Dystopie handelt. Sie dienen auch dazu, mehr Tiefe vorzutäuschen, und wenn sie hier oft mehr style als substance enthalten, werde ich keinen Anstoß daran nehmen, denn das trifft aus die gesamte Geschichte zu und wird auch die Erstellung von Lyonesse begleiten.
    Trotzdem sehe ich sie als "den Mist an, mit denen ich mich jetzt herumschlagen muss", und wenn die Geschichte nicht überzeugte, dann trugen sie einen guten Teil dazu bei. Ich melde schon einmal an, dass ich einen kurzen Weg benötige, um zu vermitteln, dass ich in den Keller gehen und heulen möchte, doch ich denke, dafür gibt es einen passenden Smiley: .

    Nun denn, zur Liste:

    0.) Der Name Rhenus
    Ich schrieb in der Heimstatt bereits darüber, dass ich ihn zwar (wie das ganze Gebiet) nicht als wahrscheinlich, aber als hinreichend glaubwürdig ansehe, wenn man über die Hintergründe seiner Wahl spekuliert. Schließlich handelt es sich um ein supranationales Kunstgebiet und solche werden oft nach Flüssen benannt, wie etwa Jordanien, das Saarland oder Transnistrien.

    1.) Jahreszählung nach der "Erschaffung der Welt" (nEW) (jüdisches/byzantinisches System)

    Der Kern all dessen, was ich beklage, seht ihr bereits hier: Ja, es ist möglich, zur Verfremdung den Kalender auszutauschen, doch warum geschah das nicht zu etwas Passenderem? Warum wählte ich nicht etwa den Französischen Revolutionskalender für einen Staat jenseits von Monarchie und Religion oder suchte mir einen "Ford"-Moment? Genau diese Übernahme erscheint mir ausgesprochen unwahrscheinlich. (ps: Die Geschichte spielte übrigens umgerechnet im Jahr 3.750 n. Chr.)
    => Es ist da, ich muss damit umgehen. Vielleicht erlaube ich mir den Spaß, daraus ein "nach der Apokalypse" zu machen.

    2.) Es gab vor dem Einzelstraßenkampf die Sportarten Kadaverbingo und Schädelhockey, die möglicherweise zu "exotischen Jugendkulturen" gezählt werden
    : blaw:
    Natürlich möchte ich zeigen, dass die Zivilgesellschaft gegenüber Gewalt und Opfern abgestumpft ist, doch solche comichaften Beispiele tun einfach nur weh. ('Kadaverbingo' war übrigens meine flapsige Bezeichnung für Vorhersagen, wer als nächstes in einem Werwolfspiel gefressen wird.)
    => Es spricht jedoch nichts dagegen, aus meinem Bunkervolk eine (Hallen-)Hockeynation zu machen.

    3.) Kaffee wird weiterin als Arbeitsgetränk genutzt, die Gesellschaft ist weitgehend rauchfrei
    Das sind nun wirklich keine Verfremdungen, aber ich wollte sie notieren.
    => Irgendwie muss ich meine gequälten Bunkermannen mit Kaffee versorgen.

    4.) Antwerpen stellte zwei Jahre lang die Hauptstadt Flanderns
    Watt?
    => Danke, gut zu wissen.

    5.) "Informationen lassen sich besser aus dem Netz ziehen, aber Bücher schinden Eindruck"
    Bei dieser Einstellung sollte das Ende des Computersystems den Bunker Lyonesse schwer treffen.
    => Armes Lyonesse

    6.) Wilde Frisuren, knappe Kleidungen und Tätowierungen waren verbreitet, aber nicht exklusiv
    Wir befinden uns schließlich irgendwo zwischen Cyberpunk und "unserer" modernen Großstadtkultur
    => Kommt nicht überraschend

    7.) "Einzelstraßenkämpfer mit Traditionsbewusstsein grüßen sich mit „Morituri te salutant.“ Unter anderen genügt der einfache altdeutsche Gruß."
    ... Hier sind wir. Ich bin gefangen.
    Diese Textzeile sagt, dass in Rhenus der sogenannte "altdeutsche Gruß" als einfache Begrüßung angesehen wird. Der "deutsche Gruß" war ein anderer Name für den Hitlergruß und wenn ich mich nicht irre, wurde das "Heil" als angebliche germanische Begrüßung schon vor Hitler eingeführt/erfunden. Das Perspektivische dieses Verfremdungselements liegt auf der Hand: Diese Gesellschaft ging durch eine faschistische Phase (entweder bis zu den "jüngsten Ergebnissen" der Privatisierung des Überwachungsstaates oder schon davor) und zog dabei Legitimation aus der Berufung auf nazionalsozialistische (und vielleicht auch römische) Geschichte.
    => Es liegt auf der Hand, dass ich nicht jeden diplomatischen Kontakt mit Worten eröffnen möchte, die strafrechtlich relevant werden könnten, von all den anderen Folgen einmal abgesehen. Hier schwinge ich den Retcon-Hammer.

    8.) Die Journalistin grüßt, als "Witz unter Kollegen", eine Kamera mit erhobenem Arm und "Ave Caesar"
    Zur Kontextualisierung: Die Journalistin klärte das Landei davor darüber auf, dass sich auch in ihrer Wohnung Kameras befinden, wie es gesetzlich verordnet war. Sie meinte anschließend, dass sie sich an diese Überwachung resignierend gewöhnt habe, schon weil "Dinge langweilig werden, nachdem man alles von jedem sah". Dieser 'Witz unter Kollegen' in einem erst in jüngster Zeit entstandenen Staat sollte also noch der vorher geltenden Formensprache entsprechen, aber doch genug Ironie enthalten, um damit ihre Unzufriedenheit zu kommunizieren.
    => "Ave Caesar" als Gruß wäre vielleicht tatsächlich ein guter Kompromiss

    9.) Polizei und soziale Größen nutzen den Einzelstraßenkampf als eine Möglichkeit,unerwünschte Personen zu beseitigen, woran sich die Allgemeinheit nicht stört
    Yay, Cyberpunk.
    => Die auf dem Papier starken, tatsächlich teilweise erschreckend schwachen staatlichen Institutionen wollte ich ohnehin einbauen.

    10.) Im Rhenus gibt es Filme, die in Japan nicht leicht verfügbar sind
    Diese dahingeworfene Aussage kann vieles heißen. Die Stadt kann eine starke, eigene Filmindustrie besitzen und/oder sie kann wesentlich sanftere moralische Grenzen setzen, sodass ihre Werke in einem 'anständigen' Land nicht freigegeben werden.
    => Letztere Aussage nehme ich mit. Vielleicht mag ich auch Erstere, was im Bunker nach Ausfall der Systeme zu einer Wiederbelebung der Theatertradition im Shakespeare-Sinne führen könnte.

    X.) Fehlerkorrekturen
    * Ich vertat mich dabei, wie der Einzelstraßenkampf funktioniert: Er wird wohl von einem privaten Unternehmen abgehalten, welches die Kämpferkartei verwaltet, Paarungen bestimmt und Geld mit Wetten auf Sieger einnimmt, mit denen auch die Preisgelder bezahlt werden. Die Ereignisse werden auch im Fernsehen übertragen, was aufgrund deren redaktionellen Bearbeitung leicht zeitversetzt geschieht und als Alternative zum Ansehen der Rohdaten offen steht.
    * Die Geographie wirkt seltsam: Antwerpen wird als "Westhafen" und das Ruhrgebiet als "Ostteil" bezeichnet (und Bonn, nicht Köln, indirekt einbezogen), doch an einer anderen Stelle heißt es, dass das Land vom Meer begrenzt wird. Würde es nun Holland umfassen, dann läge Antwerpen nicht besonders weit westlich, doch wahrscheinlich reicht die Stadt bis ans Ijsselmeer.
    * Lancelot nutzt die englische Version des Namens.

    Damit lässt sich etwas machen.


    ... stehe ich nur noch vor einer Richtungsfrage: Möchte ich nicht doch noch einen christlichen, katholischstämmigen Kult am Leben erhalten? Es wäre sicher möglich und ich könnte ihnen auch einen Platz hereinschreiben, doch andererseits möchte ich auch vermeiden, dass Lyonesse zu einer Gemeinschaft ohne Schwächen wird. So tendiere ich im Moment dazu, darauf zu verzichten.
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

  13. #13
    Blubb=Lebenseinstellung Avatar von PaPaBlubb
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    Abgestumpft und anspruchslos" <--- Bleibt es dabei? Führt das nicht auch zu Antriebsarmut? Das wäre dann schon ein Nachteil?

  14. #14
    Im Monsterland
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    Nein, ich möchte auf den "starken und anerkannten Reporterstand" als Bonus wechseln, der als Kontrollinstanz der Elite agiert und damit entweder für "weniger Korruption" oder "mehr Zufriedenheit" sorgt (oder etwas in der Art).
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

  15. #15
    Im Monsterland
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    Die Rollenkarte

    Die Daten:
    Staat: Säkularfaschistische Republik Rhenus
    Städte/Bunker: Heimstatt Lyonesse
    Herrschaftsgebiet: unbekannt. Rhenus umfasste einst das Gebiet von Antwerpen bis zum Ruhrgebiet und vom Ijsselmeer bis nach Bonn, ein Start irgendwo dort wäre nett.
    Staatsform: (Unvollständige) Demokratie
    Bunkerbonus: „Starker und anerkannter Pressestand“ (Erhöht Zufriedenheit, senkt Korruption oder etwas in der Art.)

    Ungefähre Bevölkerungszahl: ca. 2.500
    Finanzen: 5.000 Credits + 2.500 pro Runde derzeit



    Übersicht:
    Bei der Säkularfaschistischen Republik Rhenus handelt es sich um einen westeuropäischen Supranationalstaat, welcher nach seiner autonomen und seiner faschistischen Phase vor allem als „privatisierter Überwachungsstaat“ in die Geschichte einging, welcher seinen Bürgern den Erhalt der zahlreichen Kameras befahl und ihnen deren Daten zur Verfügung stellte. Seit dem Ende der Welt besteht er nur noch aus dem Bunker „Heimstatt Lyonesse“.

    Geschichte:
    Verlässliche Daten gingen im großen Knall verloren, sodass abseits der Oberfläche und jenseits von Geschichten nur folgendes Dokument verbleibt.

    Achtung Spoiler:
    Bild


    Politisches System:
    Bei seiner Größe gleicht die Bürgerschaft von Lyonesse einer Kleinstadt und während eine freiheitlich-demokratische Grundordnung aufrechterhalten wird, lässt sich doch nicht leugnen, dass das System verflacht wurde und ganze Teile implizit darauf setzen, dass Gruppenzwang und Überlebenswillen schon für eine Lösung sorgt.

    Bei der Wahl der Regierung besitzt jeder Einwohner von mindestens fünfzehn Jahren zwei Stimmen, von denen eine einem beliebigen und eine einem aus dessen Wohnbereich stammenden Kandidaten gilt. Diese Kandidaten, Wahlmänner genannt (die Bezeichnung Wahlfrau wird zusätzlich inoffiziell genutzt), wählen den Präsidenten (wobei das Gewicht ihrer Stimmen durch das Wahlergebnis bestimmt wird), doch bilden sie auch den um die die dreißig bis fünfzig Mitglieder großen Rheintag. Dieses Parlament muss jedem Gesetz und jeder Entscheidung der vom Präsident zusammengestellten Regierung zustimmen, damit sie rechtens wird.

    Grafik:

    Achtung Spoiler:
    Bild


    Es existiert kein festgelegtes Staatsoberhaupt. Seitdem die Computersysteme ausfielen, existiert auch keine Textform der Verfassung mehr und die politische Bevölkerung besitzt bestenfalls noch eine vage, von Mythen überlagerte Vorstellung davon, was sie enthielt.


    Wirtschaft:
    Der Bunker Lyonesse beherbergt eine Reihe heterogener Institutionen, die das Leben der Bevölkerung durch ihre Funktionen und als Arbeitgeber prägen. Oftmals handelt es sich bei ihnen um staatliche und privatwirtschaftliche Mischformen, wenn etwa von einer Behörde nur noch die Verwaltung übrigbleibt, der Kern des Geschäfts an ein Unternehmen ausgelagert wurde und bei Bedarf freie Mitarbeiter angeheuert werden.
    Institutionen mit hohem Fachwissenbedarf, etwa aus dem medizinischen oder technischen Bereich, entwickelten dabei oft gildenähnliche Strukturen; Meister bilden Lehrlinge direkt aus, bei denen es sich oft um deren Kinder handelt (nirgendwo sonst in Lyonesse sind Familienbindungen so stark wie in den „Gilden“). Diese Institutionen bilden oft disziplinierte, eingeschworene Gemeinschaften und erhalten Bewunderung, wenn sie nicht gar religiöse Gefühle entfachen. (Was sich damit erklären lässt, dass sie ihr „Geheimwissen“ für „Rituale“ nutzen, welche der Gemeinschaft „Segen“ bringen.)

    Hierarchien und Arbeiter-Wohnregionen verschaffen manchen Institutionsoberen einen starken politischen Einfluss. So ruht das gelebte System auf der Hoffnung, dass das Nebeneinander demokratischer und optimatischer Einflüsse zu einer mehrwertförderlichen Konkurrenz führt. Bisher verhinderten auch die Selbstkontrolle der Institutionen und der gesellschaftliche politische Konsens, dass die kopfreichen Arbeitgeber mit oft gering qualifizierter Schar über Druck eine dominante Rolle einnahmen.


    Rechtsprechung:
    Ausformulierte Gesetze stehen Lyonesse seit dem Ausfall der Computersysteme nicht mehr zur Verfügung, sodass Prozesse, die unter dem Vorsitz eines Wahlmannes und der Entscheidung von Schöffen geführt werden, Urteile nach „altem Recht und guter Sitte“ fällen. Für eine Quasi-Kleinstadt unter der Erde erwies sich das bislang als ausreichend.


    Bildung:
    In Rhenus dienten Bücher mehr als Statusobjekte, weshalb die mangelhafte Vorbereitung auf den Ernstfall für einen knappen Pool sorgten, der durch den Ausfall der Computersysteme noch weiter ausgetrocknet wurde. Abseits der Gilden und ihrem Fachwissen verbleibt der Bildungsstand oft gering.
    Mit der „Rheingoldjugend“ (ihre Mitglieder werden „Glühwürmchen“ genannt) wurde schnell eine staatliche Jugendorganisation geschaffen, die den Kellerkindern die Grundregeln des Lebens im Bunker beibringen und sie während der Arbeitszeit ihrer Eltern beschäftigt halten sollte. Sie nahm jedoch mit der Zeit Internatscharakter an, legte sich Uniformen zu und ergänzte den mauen Bildungsstoff mit reichlich körperlicher Betätigung, Unternehmungen und Kameradschaft. So kümmern sie sich um die jungen Lyonesser von deren Geburt an bis maximal zu deren Erwachsenwerden mit fünfzehn Jahren (Gildenkandidaten verlassen die Rheingoldjugend meist deutlich früher.)


    Kultur:
    Bei Rhenus-Lyonesse handelt es sich um eine große (Hallen-)Hockeynation; so bildete sich unter Tage eine kleine Liga, deren Spiele von der Öffentlichkeit verfolgt werden.
    Bis zum Ausfall der Computersysteme wurde auch ein Kino betrieben, welches sich aus einer ansehnlichen Bibliothek „alter rhenischer Filmklassiker“ speiste, doch seit dessen Ende lebte eine Theaterkultur im besten shakespeareschen Sinne wieder auf; nun bilden meist derb-zotige, oftmals improvisierte Stücke eine Bereicherung des Freizeitprogramms.


    Alltagsleben:
    Das „einzigartige, wenn auch aufgezwungene Experiment des privatisierten Überwachungsstaats“ hinterließ auch unter Tage Spuren, die die Lebenszeit der Kameras überdauerten. Die Möglichkeiten, alles von jedem mitverfolgen zu können, sorgten dafür, dass nahezu keine Gesprächstabus bestehen und das Konzept der Privatsphäre nur ungläubige Gesichter hervorruft.
    Das Ideal des Gläsernen Bürgers wird dabei in beide Richtungen gefordert, wobei Gruppendruck an die Stelle fehlender Technik trat: Ein Politiker gilt als suspekt und unwählbar, wenn er dem Wissensdurst der Öffentlichkeit nicht nachgibt, und Lügen gelten als schlimmer als Skandale.

    Auf den Gängen herrscht oft eine bunte Mischung aus den Uniformen der Glühwürmchen, der professionellen Unauffälligkeit der Gilden und oft modischer Wildheit bei der Zivilbevölkerung vor (gerade von Politikern wird eine „markante Individualität“ erwartet), die auf den Außenstehenden befremdlich wirken kann, von den Einwohnern jedoch nicht als Widerspruch empfunden wird. Eine abwechslungsreiche Geschichte hinterließ einige Sprachrelikte, wobei besonders lateinische Ausdrücke gerne (und bisweilen falsch) eingestreut werden. Es setzte sich außerdem ein „Ersatz-Kaffee“ sowohl in der Arbeitswelt wie auch im Privaten durch, welcher wohl aus zerkleinerten Pilzstrunken gewonnen wird.


    Ein starker und anerkannter Pressestand:
    Noch in den Überwachungsstaat-Tagen bildete sich eine besondere Art Medienschöpfer aus, der die Bilderflut in Geschichten formte, und unter Tage entwickelte sich die „vierte Gewalt“ nicht nur zum Unterhalter, sondern gleichsam zum Drucklöser und Wächter des politischen Systems und seines Spannungsfelds zwischen Institutionsherren und Demokraten. Die Institutionsherren waren zu weitreichenden Zugeständnissen bereit und ließen ihre Türen für Journalisten offen stehen, damit diese die Balance vor Verschwörungen schützen oder mögliche Fehlnutzung lebenswichtiger Systeme anprangern konnten.
    Der einmal der „Journalisteninstitution“ zugestandene Zugang zu den Mitteilungssystemen des Bunkers mag inzwischen Blättern auf einer Anzeigetafel gewichen sein und manche ihrer Mitglieder mögen sich schon teilironisch in die Tradition der Barden und Stadtschreier stellen, doch ihre Rolle blieb bestehen und noch immer durchstreifen Journalisten im Geiste ihrer Bestimmung die Hallen auf der Suche nach Geschichten.
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    Geändert von Ghaldak (22. Februar 2019 um 13:37 Uhr)
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

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