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Thema: Tributkommission für England

  1. #1
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    Tributkommission für England

    Für die Bearbeitung der Tributminderungen werden sechs Kommissionen gebildet. Jede besteht aus dem jeweiligen Vorsitzenden und zwei Mitarbeitern der zur Prüfung bestellten Gesandtschaft, einem der Regenten, vier erfahrenen Khanen aus dem Großreich und zwei Herrschern der in der Region präsenten Vasallenkhanate (soweit es sie gibt). Die sechs Kommissionen sollen ein Votum abgeben, ob es im jeweiligen Fall zu einer Minderung des Tributs kommen soll und wenn ja, welcher Art diese Minderung sein soll.

    Dieses Votum bindet den Kuriltai natürlich nicht, hilft aber sicherlich bei der Entscheidung. Die Beratungen und Beschlüsse der jeweiligen Kommission sind vertraulich und sollen nicht an Außenstehende weitergegeben werden.


    Die Kommissionen sind wie folgt zusammengesetzt:

    Kommission III (England): Kabul Khan, Salim Khan, Livland, Böhmen, vier weitere Personen aus dem Großreich und der Gesandtschaft

  2. #2
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    Historische Informationen:

    England hatte im Jahr 1302 einen Tribut von 50 000 S zugesagt, diesen aber nur 1303 bezahlt und die Zahlungen dann stillschweigend eingestellt. Eine Gesandtschaft des Großkhans erlitt dann 1307 auf verdächtige Weise Schiffbruch, und angesichts der relativ hohen Einnahmen, über die das schon damals sehr zentralisierte Reich verfügte und wegen der fragwürdigen Politik des Königs verlangte (und erhielt) Putraq Khan 250 000 S Tribut. Dieser wurde 1414 um 30 000 S gesenkt, als Irland die Summe als Preis für den Frieden übernahm. England hatte in den letzten sechs Jahren Einnahmen zwischen 595 000 S und 310 000 S, 1416 waren es 570 000 S.

  3. #3
    Oberst Klink
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    Hat der englische König auch seine Argumente für eine Tributsenkung hervorgebracht?

  4. #4
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    Ja, und die kommen demnächst.

  5. #5
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    Argumente des Königs:

    Ich kann wie üblich nicht einschätzen, was angemessen ist. Ich finde die Tributpflicht im Vergleich zu den Steuereinnahmen für England aber ohnehin sehr hoch. Da ist es ca. 50% der Einnahmen, woanders sind es oft nur 1/3 oder weniger, vergleichbar ist höchstens Schweden, wenn man beide Tribute zusammen nimmt. Sicher ist England net grad ein traditioneller Verbündeter der Mongolen, Schweden aber halt auch nicht.

    Ich würde vorschlagen (vielleicht erstmal einem Berater, der das besser einschätzen kann, damit es nicht aus Versehen eine Beleidigung wird): Die Heeresfolge wird zusätzlich zu Europa auf Afrika und die Levante (wegen mir auch einschließlich des Zweistromlandes und Arabiens) erweitert (also im Prinzip das, was ich aus eigener Kraft mit meiner Flotte erreichen kann) und dafür wird der Tribut auf (gemeint nach Nachfrage: um) 50 kS gesenkt (zwischen 20% und 25% des aktuellen Wertes). Im Zweifel schicke ich auch noch freiwillig Truppen zum aktuellen Indienfeldzug.

  6. #6
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    Stellungnahme Salim Khans

    England zahlt muss wie Frankreich einen relativ hohen Anteil an den Staatseinnahmen nach Sarai liefern. Die extrem niedrigen Summen um 1413 waren zwar den Kämpfen in Irland geschuldet, es ist aber nicht zu bestreiten, dass auch England in mageren Jahren nur wenig Geld übrig hat. Andererseits steckt das Inselreich auch eine hohe Summe in die Flotte, was eine gewisse Gefahr für die Khanate sein könnte. Aus rein finanzieller Hinsicht wäre eine Minderung des Tributs jedenfalls vertretbar. Ob sie politisch opportun wäre und ob man die Angebote des Königs für sinnvoll und vorteilhaft hält, ist natürlich die Entscheidung des Kuriltai und der Kommission.


    Geheime Zusatzinformation:
    Achtung Spoiler:
    Der König von Burgund hat mit sehr deutlichen Worten zu verstehen gegeben, dass er eine Minderung des englischen Tributs als unfreundlichen Akt betrachten würde. Es ist also zu beachten, dass man dann London zufriedenstellen, aber Gent verärgern dürfte, was sich für den Großkhan als Nullsummenspiel erweisen könnte, zumal Burgund für die Stabilität in Westdeutschland eine große Rolle spielt. Diese Information ist streng geheim und soll keinesfalls öffentlich gemacht werden, um den König von Burgund nicht in ein schlechtes Licht zu rücken.

  7. #7
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    Gibt es Ratschläge der Vasallenstaaten?

  8. #8
    Oberst Klink
    Gast
    England ist kein einfacher Fall. Der Tribut ist im Vergleich zum gesamten Staatshaushalt recht hoch. Das lässt sich nicht bestreiten. Von Salim Khan wurde bereits angesprochen, dass sich England den Luxus einer großen Flotte leistet. Nun das kann man als Gegenargument anführen. Andererseits ist es für einen Inselstaat eine Notwendigkeit eine große Flotte zu unterhalten. Selbst das arme Irland tut dies, wie sich während des englisch-irischen Krieges zeigte.

    Aus finanzieller Sicht erscheint sogar noch die große Flotte wegen Englands Insellage vertretbar. Was uns hingegen stutzig macht, sind die jüngsten Aktivitäten Englands im Heiligen Römischen Reich. Man gibt gewaltige Summen für den Aufbau von Handelsniederlassungen und Kirchen aus und kündigt an, dies in der Zukunft weiterhin zu tun. Wenn der Tribut England tatsächlich die Handlungsfähigkeit nehmen würde, wären Unternehmungen in diese Richtung finanziell nicht machbar. Scheinbar sind sie es doch. Ebenso darf nicht vergessen werden, dass England trotzdem noch in der Lage ist Schweden zu subventionieren.

    Das englische Angebot im Gegenzug die Pflicht zur Heeresfolge auszudehnen, erscheint uns hingegen wenig zufriedenstellend. Vor allem nicht, wenn man im Gegenzug eine Tributsenkung dieser Höhe verlangt. Problem ist, dass man damit womöglich, bis man die englische Heeresfolge in Anspruch nimmt, über viele Jahre hinweg auf finanzielle Einnahmen verzichtet, ohne eine Sicherheit zu haben, dass England dann zu seinem Wort steht. Nehmen wir an, die nächsten 10 oder 20 Jahre bleiben überall weitgehend friedlich und dann würde es gleichzeitig zu erneuten Aufständen in Indien und Nordchina kommen. Das Großkhanat müsste erhebliche Kräfte mobilisieren und nach Osten verlegen. Vielleicht wären die Engländer dann geneigt keine Unterstützung zu entsenden. In der Hoffnung, dass das Großkhanat später nicht mehr in der Lage sein wird, es zur Rechenschaft zu ziehen. Mit den Ersparnissen aus der Tributsenkung ließe sich in der Zwischenzeit eine noch größere Flotte finanzieren und Rücklagen zur Anwerbung zahlreicher Söldnerregimenter bilden. Mittel, die dann am Ende gegen das Großkhanat selber eingesetzt werden.
    Es ist nur ein hypothetisches Szenario für eine schwere Reichskrise. Aber falls jene eines Tages eintritt, würden wir uns auch in Anbetracht des zweifelhaften Irlandfeldzuges nicht auf die englischen Zusagen zur Heeresfolge verlassen. Da ist es aus Sicht des Großkhanates sicherer, jährlich die Tribute einzukassieren und somit die finanziellen Reserven für Krisenfälle zu erhöhen.

    Die Geheiminfo spricht aus unserer Sicht auch gegen eine Tributsenkung. Würde sich England dann wie von uns später befürchtet bei erstbester Gelegenheit illoyal verhalten, wäre es dann für das Großkhanat noch nicht einmal ein Nullsummenspiel, sondern ein Verlustgeschäft. Um das zu erwägen, müssten wir uns der unverbrüchlichen Treue Englands gewiss sein. Obwohl wir daran Zweifel haben, hätten wir aus finanzieller Sicht entgegen unserer politischen Bedenken in Anbetracht der tatsächlich hohen Belastung im Verhältnis zum Gesamtetat zwar eine moderate Tributsenkung um 30 000 oder 50 000 S erwogen, aber in Anbetracht der zusätzlichen Informationen müssen wir im Interesse des Großkhanates uns selbst dagegen aussprechen.
    Geändert von Oberst Klink (08. Februar 2019 um 16:53 Uhr)

  9. #9
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    Livland könnte sich eine leichte Tributsenkung vorstellen, allerdings zunächst einmal befristet. Man hat bislang relativ gute Erfahrungen mit England gemacht, kann aber noch nicht einschätzen, wie das Land sich bei Krisen verhält. Eine Ausweitung der Militärfolge würde man dagegen eher kritisch sehen; realistischerweise würde das Großreich davon ohnehin nicht profitieren, weil man beispielsweise im Mittelmeer kaum auf eine Bedrohung stoßen dürfte, die nicht leichter von den Vasallen und Tributstaaten vor Ort beseitigt werden könnte. Im Gegenteil: Man würde diese vielleicht sogar vor den Kopf stoßen, wenn man ein weit entferntes Königreich heranzöge.

  10. #10
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    Nach längerer Diskussion wird schließlich mit 6:2 Stimmen die Beibehaltung der Tributhöhe vorgeschlagen. auf böhmischen Vorschlag wird aber auch von Seiten des Großkhans erklärt, dass diese Höhe 220 000 S beträgt und Irland 30 000 S zu bezahlen hat, selbst wenn der Friedensvertrag zwischen beiden Reichen einmal gebrochen werden sollte.

  11. #11
    Oberst Klink
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    Muss man noch etwas zu schreiben oder ist die Kommissionsarbeit damit abgeschlossen?

  12. #12
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    Nein, damit ist es erledigt. Danke!

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