Heiliger Stuhl
Der Legat des Heiligen Vaters wird in Irland regelrecht verehrt, was die besondere Stellung der Religion auf der Insel verdeutlicht. Auch die Bischöfe nehmen ihre Ernennungsbriefe mit großer Ehrfurcht entgegen. Die Kriegsschäden scheinen inzwischen weitgehend beseitigt zu sein, so dass der Legat sich entschließt, mehrere Kirchen mit schönen liturgischen Geräten zu beschenken und außerdem Klosterbesitz zu stiften. Der Heilige Vater gewinnt so weiter an Ansehen. Der Legat berichtet aber auch, dass der Erzabt von Athenry etwas verunsichert wirkt, weil er bislang der eigentliche Vertreter der irischen Kirche gewesen war. Er scheint aber gegenwärtig keinerlei Versuch zu unternehmen, die Wünsche des Papstes zu konterkarieren.
Kritisch entwickelt sich die Situation dagegen in Osteuropa. Angesichts der unbefriedigenden Erklärung des Papstes zu den verschwundenen Mitteln des Vorjahres, der Pogrome in Rom und der exorbitanten Summe, die ohne vernünftigen Grund an den französischen König bezahlt wurde, ziehen sich einige Kurienkardinäle im Sommer aus Rom zurück, darunter die beiden Mongolen (und mit ihnen ein Teil der Petrusstreiter). Yasmina Theodora versucht mit aller Macht, sie zur Rückkehr zu bewegen und kann dabei auf die Unterstützung Vinzenz Ferrers bauen, was schließlich Erfolg hat. Die Kardinäle und die meisten Petrusstreiter kündigen für das Frühjahr ihre Rückkehr an.
Die Vertrauenskrise wirkt sich auch auf die Einnahmen aus dem Peterspfennig aus. Aus den Kirchen in Osteuropa, England und Burgund kommen in diesem Jahr deutlich geringere Summen als üblich. Selbst im relativ papsttreuen Italien und überraschenderweise auch in Südfrankreich ist ein gewisser Rückgang zu spüren. Der päpstliche Etat ist dennoch nicht allzu schlecht, weil viele Regionen die erwarteten Summen entrichten und zudem Gebühren anfallen, die nicht so einfach verweigert werden können. Die treu zum Papst stehenden Kardinäle bitten ihn dennoch fußfällig, die Finanzierung weltlicher Staaten zu beenden und möglichst auch den Postdienst auf Italien zu begrenzen. Wenn ein König wirklich in Not sei, könne ihm sein Klerus helfen, aber der Heilige Stuhl sei kein Finanzierungsunternehmen für Herrscher, die nicht mit Geld umgehen können.
Auch der Handel in Rom lässt in diesem Jahr deutlich nach, was wohl mit den längere Zeit nicht bekämpften Ausschreitungen gegen Kaufleute zu tun haben dürfte.
Hauptstadt: Rom
Herrschaftsgebiet: Latium, Umbrien, die Marken, die Romagna, Benevent, zahlreiche kleinere päpstliche Gebiete in ganz Europa, Jerusalem (nominell; wird vom mongolischen Reich verwaltet)
Ungefähre Bevölkerungszahl: 850 000
Steuereinnahmen: 105 000 S
Einnahmen aus dem Peterspfennig und päpstlichen Gebühren: 480 000 S
Rücklagen vom Vorjahr: 91 200 S
Nicht verwendete Gelder: -
Feste Zuwendungen: 220 000 S
Defizit der Universität: 185 000 S
Verlust des Postdienstes: 25 500 S
Zusätzliche Ausgaben während des Jahres: 10 000 S (Fluthilfe der deutschen Bischöfe)
Verfügbare Minghan: 1,5 (effektiv 1,5) europäischer Art
Verfügbare Hilfstruppen: 2,0 LN, 0,5 BS
Verfügbare Vasallenaufgebote: 0,5 Minghan mongolischer und 2,5 Minghan europäischer Art, 2,0 SN („Petrusstreiter“)
Andere verfügbare Einheiten: 5 Schiffe mit je 100 Mann Besatzung, 18 Schiffe mit je 25 Mann Besatzung
Besonderheiten: Jurisdiktionsprimat über die lateinische Kirche, der Großkhan versteht sich als Schutzherr der römischen Kirche
Staatsoberhaupt (Spielfigur): Papst Siricius II. (seit 1415, *1359) ]