Soooo, machen wir dann mal weiter.
Spaß mit Beamten III
Wir bekommen Nachforderungen zum Bauantrag. Zunächst soll die Feuerwehrzufahrt und deren Wendemöglichkeiten sichergestellt und belegt werden, außerdem gab es noch ein paar Nachfragen hinsichtlich der Entwässerung. Wir liefern nach und zwei Wochen später wird moniert, dass im Bauantrag konsequent von einem "Einfamlienhaus und nicht - korrekt - von einer Betriebsleiterwohnung die Rede ist. Tatsächlich handelt uns dieser Fauxpax die erste Ablehnung ein...
Entsprechend gut gelaunt reichen wir kurz darauf den nachgebesserten Bauantrag ein. Dabei teilt uns ein hilfreicher (ernstgemeint) Beamter mit dass es mit der Genehmigung ohne beantragtes Gewerbe nichts wird. Der Grund ist nicht die Schuld der Behörde:
Warum die Bürokratie nicht an allem Schuld ist
Wohnraum genießt in Deutschland einen ausgesprochen großzügigen Schutz. Weitläufig bekannt ist der Mieterschutz, der einem Vermieter selbst bei ausbleibender Miete deutliche Steine in den Weg legt das Mietverhältnis zu beenden. Es ist aber auch schwer/unangenehm Familien aus einmal bezogenen Häusern wieder zu entfernen. Wenn wir also - rein hypothetisch - zunächst unsere Betriebsleiterwohnung bauen, dort einziehen und beschließen unser Gewerbe erst im nächsten Jahr (spätestens aber übernächstes Jahr, ganz bestimmt) zu bauen ist das für's Amt nicht so einfach zu lösen wie man meinen mag. Die Regularien sind sogar so irrwitzig, dass das folgende kein Einzelfall ist: Eine Familie zieht in eine Betriebsleiterwohnung im Wohn-/Gewerbe-Mischgebiet und überzieht bei zuvor bekannter Lärmbelästigung die Nachbarschaft mit Klagen - und bekommt dabei Recht. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn jemand in ein Gewerbegebiet zieht, dann sichert das Amt ab was es kann um nicht an Arschlöcher zu geraten. Und ich kann das ausgesprochen gut verstehen.
Wir hatten allerdings keinen derartigen Schindluder im Sinn. Wir waren ausgesprochen dankbar für die Gelegenheit die sich uns bot und hatten nie vor irgendeinen Unfug anzustellen: Ein Gewerbe, sowie eine Gewerbehalle auf 200qm war bereits inklusive Bauantrag vorbereitet und bisher nur zurückgehalten worden, weil wir noch nicht in Erfahrung gebracht hatten ob diese hinreichend groß genug war um unserer Betriebsleiterwohnung hinreichen "übergeordnet" zu sein. Aber egal, einen Bauantrag kann man ggf. anpassen und neu einreichen, also wird das Ding ausgereicht. Die Anfrage trifft direkt vor unserem zweiwöchigen Urlaub ein, eilig wird das Material zusammengetragen und kurz vor der Fähre bei einer Postfiliale als Einschreiben ans Amt geschickt.
Ein kleiner Cliffhanger: In den zwei Wochen Inselurlaub wird kein Eingang des Einschreiben verzeichnet