Trinkgeld oder kein Trinkgeld

[Fonte Randa]

Das verdient der Ausbeuter an einer Stunde

[Der Falke]

Ich würde eine Anhebung des Mindestlohns stark befürworten. 8,84 Euro sind viel zu wenig. Auf einen Schlag von 8,84 auf 15 Euro ist freilich Quatsch, weil zu gefährlich. Aber ich denke, 10,50 ist jetzt erstmal das absolute Minimum.

Wir haben derzeit eine sehr gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und explodierende Mieten, wodurch den Menschen weniger netto vom brutto bleibt. Da ist es einfach nicht vermittelbar und vor allem höchst unsozial und ungerecht, wenn die Löhne nicht auch kräftig steigen - besonders im Niedriglohnsektor.

[Milanjus]

Ein real existierendes Beispiel ist die Schweiz. Dort hat man auf die Einrichtung eines Niedriglohnsektors verzichtet. Die Löhne liegen dementsprechend höher:

Hier verzichtet man allerdings auch auf die Einführung eines Mindestlohns.

[Der Falke]

Hier verzichtet man allerdings auch auf die Einführung eines Mindestlohns.

Nicht ganz: https://www.swissinfo.ch/ger/wirtsch...tlohn/44128172

Das mit dem NAV sind genau die Branchenbezogenen Mindestlöhne die ich auch fordere. Wenn auch zusätzlich zum bestehenden allgemeinen Mindestlohn.

Ich glaub in D wird oft unterschätzt wie stark föderal die Schweiz ist. Die Kantone haben noch mehr Befugnisse als unsere Bundesländer, die können selbst Waffenrecht und Mindestlohn selbst bestimmen.

[justanick]

Hier verzichtet man allerdings auch auf die Einführung eines Mindestlohns.

Du kennst die Lage in der Schweiz natürlich besser als ich. Mein Verständnis ist jedoch, dass es in der Schweiz tarifliche Mindestlöhne gibt. Wichtig ist, dass Mindestlöhne verbindlich sind. Ob sie tariflich oder gesetzlich sind ist mMn eher eine Randnotiz bzw. Folge der genauen politischen Organisation und der Macht der Gewerkschaften.

[Fonte Randa]

Die Diskussion ist echt zu zivilisiert.

[Fozzie Bear]

Ich verhalte mich sogar besser als der Barmherzige Samariter, weil ich eine Lösung möchte, von der das Ergebnis insgesamt für alle besser ist als Partikulargesten. Oder um beim Gleichnis zu bleiben: Ich bin für mehr Polizei, um die Zahl von Raubüberfällen zu senken. ....

Ich verstehe, anstatt jemanden hier und jetzt mit einem kleinen Betrag sofort ein wenig zu helfen, machst du alle vier oder fünf Jahre ein Kreuzchen. Und das macht dich besser als der Barmherzige Samariter?

[Der Falke]

Wenn ich mit einem kleinen (oder gar nicht so kleinen) Betrag helfe, mache ich das eher für wirklich arme Menschen (also in der Dritten Welt) und dann für christliche Missionswerke. Das ist nämlich weitaus wichtiger als ob sich ne Kellnerin in D ihr Essen beim Aldi oder bei der Tafel holen muss.

Wie gesagt: Niemand der Trinkgeld bekommt ist darauf angewiesen. Die haben alle ne Arbeit, wir haben in D auch einen Mindestlohn. Es gibt Sozialleistungen wie Wohngeld, oder Hartz IV-Aufstocken.

Niemand von denen ist von Obdachlosigkeit oder Hunger bedroht. Es ist also auch objektiv gesehen nicht notwendig, Spenden damit jemand in Wohlstand lebt statt arm (aber mit allem nötigen versorgt) zu sein lehne ich ab. Ferner ist natürlich das Konzept von Trinkgeld an sich völlig abwegig.

[Stroit]

Dein Konzept ist an sich völlig abwägig.

[Der Falke]

Danke, von dir ist das ein Kompliment .

[Fonte Randa]

Dein Konzept ist an sich völlig abwägig.

[Klugscheiß] abwegig [/Klugscheiß]

[Kendogan]

Leider waren mir 10 Seiten zu viel, darum vergebt mir eine eventuelle Dopplung. Wenn ihr Trinkgeld gebt, macht ihr das dann von der Branche, vom Service, der Erwartung, dem Aussehen etc. pp abhängig? Wonach entscheidet ihr? Bekommt die hübsche Kellnerin mehr/anders als der vornehme Kellner, der nichts dafür kann, dass man 60min auf sein Essen warten musste? Bekommt der Postbote was, der DHL-Bote? Wie sieht es mit dem Hausmeister im Mehrfamilienhaus aus? Würde ein Trinkgeld an Ärzte oder Stewards(m/w) auch in Frage kommen?

[Kendogan]

Heist dies das die durchschnittliche Arbeitsstunde in Deutschland mit 54,58 entlohnt wird? Was kann man bitte tun um soviel Geld zu verdienen. Ist ja Irrsinn. Kenne niemanden der auch nur annähernd das verdient. Daher denke ich, das ich es falsch verstanden habe.

Nicht pauschal aber ziemlich treffend: Fluglotsen lachen darüber

[Fonte Randa]

Leider waren mir 10 Seiten zu viel, darum vergebt mir eine eventuelle Dopplung. Wenn ihr Trinkgeld gebt, macht ihr das dann von der Branche, vom Service, der Erwartung, dem Aussehen etc. pp abhängig? Wonach entscheidet ihr? Bekommt die hübsche Kellnerin mehr/anders als der vornehme Kellner, der nichts dafür kann, dass man 60min auf sein Essen warten musste? Bekommt der Postbote was, der DHL-Bote? Wie sieht es mit dem Hausmeister im Mehrfamilienhaus aus? Würde ein Trinkgeld an Ärzte oder Stewards(m/w) auch in Frage kommen?

Ich mache es an der Dienstleistung und am Gewerbe fest. Auch spielt die "Dauer am Menschen" der Dienstleistung eine Rolle. Also bekommt z.B. der Frisör (20 Minuten direkt bei mir) mehr Trinkgeld als der Kellner (2...10 Minuten) als der Paketdienst (1 Minute).

Ärzte/Pflege bekommen für die direkte Leistung ein Lob/Kritik. Bei längerfristigen Sachen (Krankenhaus etc.) bekommt das Team dann was in die Kaffekasse und blühendes Gemüse (oder was zum Naschen) für die Stimmung. Das mache ich generell auch bei Erziehern und Lehrern. Da nur öfter als beim Arzt/Pflege.

Der Hausmeister (also der für mein Haus zuständig sein soll) bekommt einen Tritt in den Hintern und 5 Peitschenhiebe! Vielleicht beschleunigt ihn das im Allgemeinen...

[Knuddelbearli]

Ich verstehe, anstatt jemanden hier und jetzt mit einem kleinen Betrag sofort ein wenig zu helfen, machst du alle vier oder fünf Jahre ein Kreuzchen. Und das macht dich besser als der Barmherzige Samariter?

Wann hast du das letzte mal einem Paketboten oder Putzkraft ein Trinkgeld gegeben? Kellner verdienen zumeist schon ein Stück darüber pro Std.