Seite 74 von 113 ErsteErste ... 246470717273747576777884 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1.096 bis 1.110 von 1685

Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1096
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    14. April 1426: Der schwedische Gesandte, dessen Verhandlungen in Nowgorod angeblich ergebnislos blieben, trifft in Narwa ein, wo auch die Diplomaten des Hansebundes noch in Gesprächen mit Zarina stehen. Diese ist zwar durch ihre militärischen Aktionen stark in Anspruch genommen, lässt die Verhandlungen aber von einem engen Vertrauten führen, welcher ihr regelmäßig berichtet.


    14. April 1426: Die ungarische Dnjeprarmee trifft im Osten des Khanats ein. 3100 Reiter, die vom Kampf im Osten und von der Rückkehr noch etwas erschöpft und dennoch äußerst motiviert sind, rücken auf die Goldmine vor, um den Aufruhr zu beenden. Unterwegs werden sie außerdem einzelne Widerstandsnester auf den Lehnsgütern bekämpfen.


    14. April 1426: Großkhan Yunus bittet die Ständigen Gesandten Ungarns, Hessens, Baierns und Schwabens zu sich. Es wird erwartet, dass er sich mit ihnen über die Zukunft Tirols und vielleicht auch die des Kronprinzen Maximilian austauschen möchte. Dies könnte auch eine Gelegenheit für andere Mächte sein, ihre Ansichten einzubringen, denn in Sarai ist man ganz offenkundig bemüht, die Krise im Einvernehmen mit den Europäern zu lösen.

  2. #1097
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    16. April 1426: General Sarkim, der nach dem Tod des ungarischen Kronprinzen Kocho das Kommando über die im Osten kämpfenden Reiter übernommen hat, statuiert gleich bei der ersten Gelegenheit ein Exempel. Auf einem Adelsgut, das noch in der Hand aufständischer Sklaven und Landarbeiter ist, lässt er alle Anwesenden durch den Strang hinrichten. In den nächsten Tagen eilen seiner Armee Boten voraus, die allen Aufrührern dasselbe Schicksal ankündigen, wenn sie nicht umgehend ihre Waffen niederlegen.


    17. April 1426: Drei Tiroler Offiziere treffen bei den Johannitern nahe des Arlberges ein. Sie haben sich über einen Bergweg von der „Tiroler Freiheitsarmee“ abgesetzt und behaupten, eine wichtige Nachricht zu überbringen.


    17.-26. April 1426: Nach einer kurzen Reorganisationsphase nehmen die Burgunder und ihre Verbündeten die Angriffe auf die Tiroler Stellungen am Arlberg wieder auf. Die Verluste sind diesmal etwas höher, weil die Schweizer einige Fallen für zurückweichende Reiter errichtet haben. Offenbar erwarteten sie die Taktik kurzer, rasch abgebrochener Angriffe diesmal. Dennoch dürften die Söldner Mühe haben, sich dauerhaft dieser dauernden Angriffe zu erwehren, so dass der Wunsch nach einer Verhandlungslösung wachsen dürfte.

  3. #1098
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    18.-30. April 1426: Die Armee des ungarischen Generals Sarkim marschiert durch den Osten und Süden des Landes, ohne auf größeren Widerstand zu stoßen. Offenbar hat das Exempel zu Beginn des Feldzuges seine Wirkung nicht verfehlt. Die Sklaven, Landarbeiter und Bauern ergeben sich fast überall auf Gnade und Ungnade oder fliehen nach Albanien, Makedonien und in die Region Sofia. Auch in den anderen Regionen Ungarns enden die Unruhen nach wenigen Wochen. Nur die bei der Goldmine stehenden Bergarbeiter und einige dorthin geflohene Landarbeiter scheinen noch Gegenwehr zu leisten.


    20. April 1426: Einige Ordensritter begleiten unter zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen die Tiroler Überläufer zu der in den Bergen liegenden Höhle. Wie angegeben ist dort eine Tasche aus feinem Tuch unter einigen Steinen verborgen. Darin finden die Johanniter den Kopf des Grafen Minku. Die Männer beeilen sich, dieses Zeichen seines Todes an Großprior Christian von Ystad zu überbringen. Offenbar haben sich die Offiziere gegen ihren Herrn gewandt und ihn getötet, um ihr eigenes Leben zu retten und vielleicht auch, um die Belohnung für die Tötung eines Vogelfreien zu erhalten, nämlich einen Teil seines Besitzes.


    20. April 1426: Der Bischof von Aachen erlässt ein Dekret, wonach das untergärige, helle, aus Süddeutschland und Böhmen stammende Bier im Hochstift nicht mehr verkauft werden darf. Einige Wochen später treffen Jülich-Berg, Köln und einige kleinere Landesherren ähnliche Regelungen, um die traditionellen Brauer und „dat alt Bier“ zu schützen.

  4. #1099
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    22. April 1426: Johannitergroßmeister Stephan von Colomiers trifft nach einer ruhigen Fahrt auf einem Hanseschiff in London ein. Dort ist der Empfang deutlich kühler als man es aus Deutschland und Burgund gewohnt war, denn die englische Zunge scheint gegenwärtig eher zu schrumpfen. Außerdem pflegte England in den letzten Jahren freundliche Beziehungen mit Schweden und dem Kalifat.


    25. April 1426: Die französische Reisegruppe trifft in Prag ein, wo Vaclav Khan den jungen König und sein Gefolge freundlich in Empfang nimmt. Es wird am böhmischen Hof mit großem Wohlwollen aufgenommen, dass Paris darauf verzichtete, die Handwerker, die in Frankreich gearbeitet hatten, aktiv abzuwerben.


    26. April 1426: In Mailand trifft ein Brief aus Padua ein. Gerüchten zufolge soll es sich um das Schreiben eines Kaplans handeln, der im Namen eines weiblichen Gemeindemitgliedes um finanzielle Unterstützung bittet. Solche Briefe waren unter dem verstorbenen König Guido recht häufig, da dieser recht viele uneheliche Kinder gezeugt hatte, diese aber bereitwillig unterstützte, wenn er davon erfuhr.


    Nur für Italien

    Achtung Spoiler:
    Der Condottiere Erasmo da Narni (der den Brief bewusst wie eine Bitte um Geld gestaltete und mit einem falschen Absender versah) berichtet, dass er die Sache mit Graf Minku bei einer günstigen Gelegenheit selbst in die Hand nahm. Dabei kam ihm zupass, dass Minkus geliebter Sohn ihm als Mentor vertraute, so dass er den ansonsten sehr misstrauischen Herrscher unter einem Vorwand von einem geheimen Treffen unter vier Augen überzeugen konnte, bei dem er angeblich Geheiminformationen aus Mailand überbringen wollte. Nach Minkus Tod sorgte er dafür, dass drei als „Kompromissler“ verschriene Adlige ihren Grafen fanden, was sie sofort verdächtig machen musste. Ihnen riet er dann – als er angeblich zufällig kurz nach ihnen auftauchte – die Situation zu ihrem Vorteil zu nutzen und so nicht bloß einer Bestrafung zu entgehen, sondern sogar noch einen Gewinn zu erzielen.

  5. #1100
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    27. April 1426: Bei einem Treffen des verbliebenen rebellischen Adels in Taschkent muss Inara trotz heftiger Gegenwehr einwilligen, die Strategie der Verbrannten Erde offiziell zu beenden. Nach dem Tod zahlreicher „Scharfmacher“ bei Sarai sind diejenigen deutlich in der Überzahl, die das eigene Land nicht der Zerstörung anheimfallen lassen wollen. Dadurch könnte der Bürgerkrieg schneller enden, weil die Reichsarmee bei ihrem Vormarsch nun nicht mehr mit dauernden Versorgungskrisen zu kämpfen haben dürfte.


    28. April 1426: Die päpstliche Inquisitionsbehörde in Italien beginnt mit Untersuchungen an der Universität zu Bologna. Dort hatten sich einige Dozenten offenbar in einer an Siger von Brabant orientierten philosophischen Auslegung des Aristoteles zur Unsterblichkeit der Seele und zur Ewigkeit der Welt geäußert. Viele der angegriffenen Dozenten sind Mitglieder des Franziskanerordens, was den prozessführenden Dominikanern den Vorwurf einbringt, sich aus Neid gegen den in den vergangenen Jahren erfolgreicheren Konkurrenten zu wenden und die theologische Streitfrage bloß vorzuschieben.


    28. April 1426: Ulrik Khan von Schwaben wird am Morgen tot in seinem geräumigen Zimmer im Sommerschloss „Minkusruh“ nördlich von Innsbruck aufgefunden. Dort war stand er seit seiner Gefangennahme unter ehrenvollem Arrest. Offenbar ist er in der Nacht erdolcht und dann enthauptet worden. Es spricht viel dafür, dass es sich dabei um die Tat von fanatischen Minku-Anhängern handelt, denn beim toten Gefangenen wird ein Drachensymbol gefunden. Außerdem dürfte die Enthauptung auf Minkus Tod Bezug nehmen.

  6. #1101
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    1.-31. Mai 1426: Die Reichsarmee rückt weiter vorsichtig ins Rebellengebiet vor. Da sich alle kommandierenden Offiziere der Rebellen an das Ende der Strategie der Verbrannten Erde halten, geht dieser nunmehr deutlich schneller voran. Die Männer Inaras und Tohtus haben aber in vielen Regionen feste Plätze angelegt, um die Verteidigung zu stärken. Obwohl Seged Khan dafür plädiert, sie einfach zu umgehen, entscheidet Kabul Khan, sie nach und nach zu belagern, um die eigenen Verluste zu minimieren.


    2. Mai 1426: Nach dem Tod seines Vaters und der Desertion vieler Kämpfer bietet der junge Prinz Ferdinand Fanilo von Tirol die Kapitulation der drei Söldnerregimenter und der noch verbliebenen „Tiroler Freiheitsarmee“ an. Offenbar sieht er – angeblich auch vom Rat eines italienischen Gesandten bestärkt – keine Chance mehr, noch erfolgreich Widerstand gegen die Anhänger des Großkhans zu leisten. Reichsverweserin Alina erklärt sich sofort bereit, gemeinsam mit den Anführern der beiden Heere am Arlberg und bei Kufstein Bedingungen für die Regierungsübernahme und eine militärische Besetzung auszuhandeln.


    3. Mai 1426: Ein Söldnerregiment aus Nowgorod im Dienste der Johanniter trifft in Uusima ein. Offiziell soll es dem Schutz der finnischen Ballei und der verbündeten Adligen dienen, und diese begrüßen es auch mit großer Erleichterung. Auch der kommandierende General der (mittlerweile stark ausgedünnten) Uusimaarmee Altai von Narwa, der als Anhänger Zarinas gilt, reagiert zunächst positiv auf das Erscheinen der Kämpfer. Zugleich lässt er aber auf Wunsch Zarinas die gefangen genommenen Schweden wieder frei.

  7. #1102
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    4.-6. Mai 1426: In einer dreitägigen, vor allem für die Bergleute verlustreichen Schlacht siegt die ungarische Armee gegen die verbliebenen Rebellen, die sich an der Goldmine gesammelt haben. Viele Sklaven fliehen auf das Gebiet Izmirs, doch General Sarkim nimmt darauf keine Rücksicht mehr. Die meisten Rebellen fallen in der Schlacht oder auf der Flucht, und auch die Gefangenen werden fast alle am Galgen hingerichtet. Nur bei erkennbar Minderjährigen lässt Sarkim zunächst Gnade walten und schickt sie zur Aburteilung an Merek Khan. Viele ungarische Adlige loben Sarkim und ihren Khan dafür, dass sie den „Ungarnschrecken“ im Land und auch in Europa wiederbelebt haben, und tatsächlich verbreiten sich Geschichten über die Wiederkehr der wilden Reiterkrieger rasch auf dem ganzen Kontinent.


    4.-22. Mai 1426: Die Armeen der europäischen Khanate und Dänemarks kehren nach Hause zurück. Überall werden die Kämpfer begeistert von ihren Familien, Gefolgsleuten und Freunden empfangen.


    5.-15. Mai 1426: In Livland kommt es zu kleineren Scharmützeln zwischen den Truppen aus Riga und Vilna, beide Seiten agieren aber weiter sehr zurückhaltend. Zur Monatsmitte hin wird schließlich eine Art informelle Waffenruhe vereinbart, so dass die Teilung des Landes zwischen Inara und Samija weiter Bestand hat.

  8. #1103
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    6. Mai 1426: Der junge Dichter Henricus Heins veröffentlicht in seiner „Ludwigsdenkschrift“ eine Episode aus einer gemeinsam mit einem jungen hessischen Adligen unternommenen Rundreise durch das südliche und östliche Deutschland. In der Echinger Burg nördlich der ehemaligen, nunmehr geschleiften Residenzstadt München seien er und der Mongole aus Marburg vom bairisch-mongolischen Burgherrn durch die Waffenkammer geführt worden. Der Hesse, dessen Vorfahr bei der Erstürmung Münchens an der Seite der Großkhane Yesun und Putraq kämpfte, habe einen alten Bogen mit dem Emblem seines Hauses entdeckt und ihn voller Begeisterung zu spannen versucht. Als ihm dies mehrfach misslang, habe er mit nur leiser Wehmut gestanden, die Waffe sei für ihn wohl zu schwer. Heins schließt mit den Worten: „Als ich dieses sah, als ich sah wie der Arm des Enkels zu schwach für den Bogen seiner Väter, da dachte ich heimlich in meinem Sinn: Deutschland könnte frei sein!“


    6. Mai 1426: Die syrische Orientarmee kehrt in das Khanat zurück. Dadurch dürfte sich die Sicherheit der Handelswege weiter verbessern, was sicherlich auch dem Mittelmeerraum zugutekommen wird.



    7.-16. Mai 1426: Päpstliche Legaten suchen die „Sechs Schwestern“ auf, die sich um das Erbe Surgot Khans streiten und verhandeln auch mit Axeu und Anna von Moskau sowie mit dem offiziellen Vermittler Marek Khan. Besonders freundlich werden sie von Sharina, Marek und Inara empfangen, eher kühl hingegen von Zarina, Samija und Mhulan. In Moskau lässt man sie sogar unangemessen lange warten und gewährt ihnen dann bloß eine kurze Audienz mit einem subalternen Hofbeamten. In Russland und im Osten Nowgorods scheinen Klerus und Volk sich wieder stärker der „alten Orthodoxie“ zuzuwenden, während im Osten Livlands und in Narwa das Heidentum eine wichtige Rolle spielt. Dies könnte die unterschiedliche Reaktion erklären, denn besonders Mhulan und Anna konkurrieren ja um die russische Oberschicht, die sie für ihre Herrschaft zu gewinnen suchen, während die Prätendentinnen im Westen zum Teil auf die heidnischen Adligen und Bauern angewiesen sind. Bei Zarina kommt wohl auch noch ein Bündnis mit Schweden dazu, das mittlerweile als offenes Geheimnis gilt.

  9. #1104
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    8. Mai 1426: Der Hof zu Athen gibt bekannt, dass das Khanat Hellas in den kommenden zwei Jahren Kronland und kommunale Privilegien veräußern und zusätzlich Land zu einem sehr günstigen Preis an freie Bauern vergeben wird.


    8.-30. Mai 1426: Zahlreiche Kämpfer aus Schweden und der Hanse treffen in Narwa ein, wo sie von Surgot Khans ältester Tochter Zarina freundlich empfangen werden. Prinz Harald von Schweden führt sein Aufgebot persönlich an, zu dem ein ganzes Regiment der berühmten schwedischen Feldartillerie gehört. Darüber hinaus sollen auch einige Deutschordensritter nach Estland unterwegs sein.


    10. Mai 1426: Eine hochrangige Delegation aus Hellas unter Leitung Amir Khans persönlich trifft in Damaskus ein. Es soll wohl um die politische und ökonomische Zusammenarbeit mit Syrien gehen.

  10. #1105
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    11. Mai 1426: Englische Kaufleute errichten ein Kontor in der irischen Hafenstadt Cork. Viele Iren scheinen zwar noch ein gewisses Misstrauen gegen den früheren Kriegsgegner zu hegen und beäugen die Bemühungen eher kritisch, der neue Erzabt Isajas gilt aber als Anhänger einer Versöhnung mit den ehemaligen Feinden. Einige Händler aus England und Schottland schlagen vor, einen „britischen Nichtangriffspakt“ anzustreben, dem alle drei Mächte der Inseln angehören sollen, um die Sicherheit und die wirtschaftliche Entwicklung zu stärken.


    12. Mai 1426: Die Innsbrucker Regierung unter Prinz Ferdinand Fanilo nimmt die von König Johann vorgeschlagenen und vom Vereinigten Landtag bestätigten Forderungen an. Alle noch im Felde stehenden Einheiten unterstehen nun dem Oberbefehl der Reichsverweserin Alina und sollen entweder demobilisiert oder zum Schutz des Landes verwendet werden. Da die drei Söldnerregimenter bereit sind, bis zum Jahresende im Tiroler Dienst zu bleiben, könnten die übrigen Siegermächte das Land verlassen. Alina schlägt aber vor, etwa 1500-2500 Mann der Verbündeten im Lande zu belassen, falls diese es wünschen. Die Tiroler Regierung verbleibt zunächst in Gurk, wo es sicherer ist als in Innsbruck. Dort soll auch die Friedenskonferenz stattfinden.


    12.-17. Mai 1426: Die Truppen Axeus und Annas von Moskau unternehmen einen schnellen, völlig überraschenden Vorstoß zum Ilmensee. Ziel ist offenbar nicht Sharinas Hauptresidenz Nowgorod, sondern das von zahlreichen Reiterlehen gesäumte Südufer des Sees. Da Sharina und Mhulan als Verbündete gelten und auch zwischen den beiden „Moskauern“ und der ältesten Tochter Surgot Khans Zarina ein gutes Einvernehmen bestehen soll, könnte dieser Vorstoß dazu dienen, die mongolische Reiterei Sharinas zu schwächen. Die Adligen würden es ihr nämlich gewiss nicht nachsehen, wenn sie die Reiterlehen ihrer Familien ungeschützt den Feinden überließe. Da Sharina nun militärisch gebunden ist, könnte Zarina mit Hilfe ihrer schwedischen und deutschen Verbündeten nach Osten vorstoßen und die Stadt Nowgorod bedrohen.

  11. #1106
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    14. Mai 1426: Der Tod Ulrik Khans wird im Khanat Schwaben bekannt, wo die Menschen die Nachricht mit Bestürzung und Trauer aufnehmen. Die Stände rufen umgehend Ulriks Sohn, den vierjährigen Euken zum neuen Herrscher aus. Als Vormund bestellt man dessen Mutter Theresia von Böhmen, die im Regentschaftsrat mit dem Kanzler Konrad von Cannstatt und den Armeeoberbefehlshaber Karl von Teck zusammenarbeiten soll. Später wird auch Eukens Onkel Ebeart als amtierender Kronprinz in den Rat eintreten, sobald er seine schwere und langwierige Erkrankung überwunden hat.


    14.-18. Mai 1426: Surgot Khans dritte Tochter Sharina zieht ihre Reiterei eilig am Südufer des Ilmensees zusammen, was ihre ältere Schwester Zarina zum Vorstoß auf Nowgorod nutzt. Neben einigen aus Finnland abgezogenen Reitern, den Stadtgarden aus Narwa, Reval und anderen Ostseestädten und einem Doppelregiment Söldnern sind auch Kämpfer der Hanse und Schwedens (darunter gut die Hälfte der gefürchteten Feldartillerie) Teil der vorrückenden Streitmacht. Dabei übernimmt Prinz Harald von Schweden eine führende Rolle und drängt die Kämpfer zur Eile, was deren Motivation zu steigern scheint.


    16. Mai 1426: Die ungarischen Truppen in Tirol und Österreich werden zum größten Teil wieder demobilisiert. Zugleich kündigt Merek Khan an, selbst an den Verhandlungen teilzunehmen, die für den 20. Mai in Gurk anberaumt wurden.

  12. #1107
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    17.-31. Mai 1426: Der Johanniterorden beginnt mit der Einberufung von Rittern aus drei westeuropäischen Balleien. Da die jeweiligen Priore auch Schiffspassagen buchen und größere Vorräte anlegen, dürfte das Ziel wohl im Osten oder Süden liegen. Auch Mainz scheint einige Ritter zu mobilisieren.


    18.-21. Mai 1426: Die Reiterarmee Sharinas erringt einen Sieg über die Heere aus Moskau und Narwa. Zunächst sieht es nicht sehr gut für sie aus, weil feindliche Streitmächte von zwei Seiten heranrücken und sie ihre Armee teilen muss. Es gelingt ihren Reitern aber, den Vormarsch der Esten, Schweden und Hanseaten mit geringen Kräften zu verlangsamen, so dass sie am Südufer des Ilmensees mit einer leichten Übermacht gegen Axeus russische Kämpfer vorgehen kann. Als die russische Schlachtordnung auf der linken Seite ins Wanken gerät, fliehen die schlecht ausgebildeten Aufgebote aus dem Zentrum vom Schlachtfeld, so dass Axeu auch seine übrige Armee zurückziehen muss. Sharina verzichtet nun aber auf eine Verfolgung der geschlagenen Streitmacht und wendet sich gegen die heranrückenden Armee Zarinas, wo Axeus Niederlage noch nicht bekannt ist. Diese wird auf dem Marsch von den Mongolen angegriffen und beinahe eingekesselt. Zwar versuchen die Verbündeten noch, wie von Prinz Harald vorgeschlagen ein Waldgebiet zu erreichen, aber angesichts der recht heterogen zusammengesetzten, ortsunkundigen Armee gelingt es nicht, eine feste Stellung zu errichten. Das Doppelregiment Söldner hält schließlich zusammen mit der schwedischen Feldartillerie die Mongolen lange genug auf, um dem Großteil der Armee die Flucht nach Westen zu ermöglichen. Der Rückzug ist zunächst etwas ungeordnet, kann aber von Zarina und Prinz Harald – die dabei außerordentlich gut zusammenarbeiten – schließlich am westlichen Lugaufer zum Stehen gebracht werden. Die Mongolen haben ihre Gegner zwar von Norden her überflügelt, wagen sich aber an die mit großer Bedacht ausgewählte Stellung nahe einer Flussbiegung nicht heran. Nur kleinere Streifscharen versuchen, die Hanseaten, Schweden und Stadtgardisten zu verlustreichen Gegenangriffen zu verleiten, allerdings ohne Erfolg.


    20. Mai 1426: In Gurk beginnt die Friedenskonferenz der Siegermächte des „Tirolerkrieges“. Neben Reichsverweserin Alina und Mitgliedern des Vereinigten Landtages sind Schwaben, der Johanniterorden, Mainz, Konstanz, Baiern, Ungarn und Burgund erschienen. Auch Italien und Böhmen, die militärisch nicht involviert waren, sollen auf Alinas Bitte hin dabei sein. In Innsbruck beginnt außerdem die rechtliche Aufarbeitung der Geschehnisse des vergangenen Jahres. Da die Maßnahmen Minkus nach den Bestimmungen des Waffenstillstandsvertrages außer Kraft gesetzt und zahlreiche Adelsgeschlechter bei den Morden ausgelöscht wurden, muss sehr viel Land verwaltet und für Sicherheit gesorgt werden, weil einige Bauern und Landarbeiter noch immer der „guten Minkuzeit“ hinterhertrauern und die von der Regierung verfolgten Drachenbündler sich nicht selten zu kleineren Banden vereinigt haben, welche mit Anschlägen gegen die Loyalisten vorgehen. Dafür greift Alina neben den Südtirolern auch auf zahlreiche Johanniterritter zurück, die ihr offenbar als besonders geeignet erscheinen und nicht im Verdacht stehen, die eigene Sippe zu bevorzugen.

  13. #1108
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    21. Mai 1426: Im Kampf mit einer Streifschar der mongolischen Reiterei wird Prinz Harald von Schweden leicht verwundet, kann aber von Zarinas Gardisten aus dem Gefecht geholt werden. Das Vertrauensverhältnis zwischen den Verbündeten festigt sich dadurch weiter, weil man sich offenkundig aufeinander verlassen kann.


    22.-26. Mai 1426: Nach ihrem Sieg am Ilmensee stößt die Reiterarmee Sharinas an die Küste vor und erobert den kaum verteidigten Ostteil des ehemaligen Khanats Narwa. Am 25. Mai fällt schließlich die gleichnamige Hauptstadt kampflos in die Hand der Mongolen. Da die Hansekapitäne aber rechtzeitig reagiert haben, kann die Flotte unangefochten entkommen und ihre restlichen Truppen bei Reval anlanden. Dadurch dürfte der Westteil von Zarinas Herrschaftsbereich erst einmal gesichert sein. Sharinas Situation hat sich damit zwar recht deutlich verbessert, ihre strategische Lage ist aber weiterhin kritisch, weil sie noch immer von beiden Seiten her bedroht werden könnte. Außerdem ist die an der Luga stehende Armee trotz ihrer Verluste weiter intakt.


    23. Mai 1426: Ein päpstlicher Legat trifft im Lüneburger Hauptsitz des Deutschen Ordens ein. Die Gründe für sein Kommen sind unbekannt, aber der Hochmeister begrüßt ihn natürlich dennoch respektvoll und lädt ihn ein, einige Tage im Gästehaus der Ritterbrüder oder bei den Klerikern der Komturei zu verweilen und sich auszuruhen.

  14. #1109
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    24.-28. Mai 1426: Die Twerer Truppen Mhulans, der sechsten Tochter Surgot Khans, erobern das Südufer der oberen Wolga zurück und stoßen auf Moskau vor. Es gelingt Großfürstin Anna aber, ihre russischen Verbündeten und Vasallen rechtzeitig zu sammeln und den Angriff abzuwehren. In der Folge entwickelt sich schließlich eine gewisse Pattsituation auf dem russischen Kriegsschauplatz. Dennoch ist Sharina gezwungen, weitere Reiter nach Osten zu detachieren, um Twer zu unterstützen. Bei einem Fall der Stadt stünde sie schließlich allein den verbündeten Russen, Esten, Schweden und Hanseaten gegenüber.


    25.-31. Mai 1426: Die Truppen Sharinas, Zarinas und Axeus beginnen nach den Schlachten der letzten Wochen, sich zu reorganisieren. Mit neuen Kämpfen ist darum erst im Juni zu rechnen, zumal in Reval weiterhin Truppen aus Schweden und Norddeutschland ankommen. Alle Seiten scheinen aber zahlreiche Späher einzusetzen, um die künftigen Schritte besser planen zu können. Diese geraten zwar hin und wieder in kleinere Scharmützel mit Reitern aus der jeweiligen Region, dabei kommt es aber nicht zu nennenswerten Verlusten.


    27.-31. Mai 1426: Die von den Truppen Sharinas eroberte Hafenstadt Narwa wird im Zuge der Umgruppierung von Truppen mit einer starken Besatzung belegt. Es soll sich um etwa 3500 Mann Fußtruppen handeln, außerdem werden offenbar auch einige Reiter direkt vor die Mauern verlegt. Stadtkommandant wird mit Berdig von Pleskow ein erfahrener Offizier. Eine Überraschung ist aber, dass Sharina die junge hessische Prinzessin Khordla zu seiner Stellvertreterin ernennt. Es wird behauptet, dass Sharina so ihren Ruf in Mitteleuropa verbessern wolle.

  15. #1110
    Zurück im Norden
    Registriert seit
    01.05.12
    Beiträge
    35.887
    28. Mai 1426: Großadmiral Mustafa Pascha von Ägypten stürzt während eines Sturmes vom Kommandostand seines Flaggschiffs ins Meer und kann nicht mehr gerettet werden. Einige Tage später wird er schließlich offiziell für tot erklärt. Der frühere Pirat und Schmuggler hat einen kometenhaften und vielbeachteten Aufstieg im Levantehandel hinter sich, der ihn zu einem sehr wohlhabenden Mann machte. Als ehrbarer Kaufmann trat er schließlich an die Spitze der syrischen Flotte, die er viele Jahre lang umsichtig leitete, bis er von Mehmed Khan nach Alexandria abgeworben wurde. Später weigerte er sich, Rhodos in den Bürgerkrieg zu führen und lief nach dem vom Khan tolerierten päpstlich-hellenischen Eroberungsversuch Zyperns zum Sultanat über. Seither war er Oberbefehlshaber beider Flottenverbände. Die Rhodosflotte dürfte nun in die gewöhnliche Kommandostruktur des Landes einbezogen werden, was die oberägyptischen Adligen schon lange fordern.


    31. Mai 1426: Das Frühjahr war in Europa warm und relativ regenreich, so dass die Bauern auf ein gutes Wachstum der Saat hoffen können. Besonders Spanien und Südfrankreich können zuversichtlich auf den Sommer und Herbst blicken, weil die Bedingungen hier ungewöhnlich günstig waren.


    1. Juni 1426: Die wichtige Rebellenhochburg Samarkand fällt nach kurzer Belagerung der von Süden her vorrückenden Reichsarmee in die Hand. Offenbar hatten die Bürger der reichen Handelsmetropole die Übergabe mit Hilfe der Stadtgarde durchgesetzt, obwohl General Sonam Khan eine Kapitulation strikt ablehnte und einen Kampf bis zum Ende verlangte. Der junge Offizier, der mittlerweile als letzter herausragender Stratege der Rebellenarmee gilt, zieht sich daraufhin in Richtung Taschkent zurück, wo eine noch immer recht schlagkräftige Reiterschar stationiert ist.

Seite 74 von 113 ErsteErste ... 246470717273747576777884 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •