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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #451
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    5.-7. Dezember 1419: In einem schnellen Vorstoß besetzen die Araber ganz Südisrael bis zur mongolischen Grenze. Die Beamten des Khanats erklären überall sehr rasch ihre Loyalität zum Khan und zum Kronprinzen, so dass die vorwiegend aus unausgebildeten Italienern und einigen Rittern bestehende, von einem päpstlichen Kommandeur geführte Streitmacht ohne großen Widerstand kapituliert. Die 300 Petrusstreiter aus den mongolischen Reichen und die 600 Ägypter ergeben sich sogar sofort. Der noch von Mehmed Khan ernannte und vom päpstlichen Oberkommando bestätigte Gouverneur der Provinz bleibt im Amt.


    6.-22. Dezember 1419: Nach einer Sitzungspause eröffnet der englische König Heinrich die meist als „St.-Nikolaus-Parlament“ bezeichnete Wintersession der englischen Stände. Da auf der Insel mittlerweile deutlich mehr Informationen über den päpstlichen Kreuzzug bekannt geworden sind, hat sich der Wind offenbar gedreht. Fast alle Abgeordneten sind dafür, die Versprechen zurückzunehmen und auch die im Orient stationierten Truppen auf die Insel zurückzurufen. Als der König das Parlament schon schließen will, trifft die Nachricht vom Waffenstillstand ein, der für große Verwirrung sorgt. Letztlich wird mit deutlicher Mehrheit beschlossen, den königlichen Kreuzzug tatsächlich abzusagen und auch die 300 noch auf Rhodos stationierten Ritter heimzuholen. Der Vertrag mit Burgund und Frankreich wird recht kontrovers diskutiert, dann aber fast einmütig angenommen. Offenbar sind die Lords und Commons bereit, ihre Abneigung gegen Paris im Interesse des Landes zurückzustellen.


    8.-19. Dezember 1419: Die Vasallenkhanate erhalten die Tagesordnung für den Kuriltai. Da Bagdad noch unter den Nachwirkungen des Skavenaufstandes leidet und man religiöse oder politische Konflikte befürchtet, wird die Versammlung nun in West-Taman stattfinden. Als Eröffnungstermin wird am 4. Mai festgehalten.

  2. #452
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    9.-21. Dezember 1419: Als die Nachricht vom Waffenstillstand zwischen Sultan und Papst in den zum Teil tief verschneiten europäischen Hauptstädten eintrifft, ist die Reaktion geteilt. Besonders die Mönche, die mit markigen Worten und blumigen Schilderungen der Leiden vieler Christen unter der Knute der Ägypter zum Kreuzzug aufgerufen hatten, geraten nicht selten in große Erklärungsnot, während die Franziskaner und einige Weltkleriker, die eher besonnene Predigten gehalten hatten, an Einfluss gewinnen. Einige Wandermönche finden sehr deutliche Worte für die Landgier des Papstes, und in manchen Städten wird dies von Rat und Stadtgarde sogar toleriert.


    14.-18. Dezember 1419: Die mongolischen Truppen auf Zypern kontrollieren mittlerweile die Provinz Kyrenia und den Nordteil der Provinzen Famagusta und Lefkosia. Dort wird auch die päpstliche Verwaltung nicht mehr anerkannt. Es kommt aber nicht zu Kämpfen, weil beide Seiten jede Provokation vermeiden.


    15.-30. Dezember 1419: In der zweiten Dezemberhälfte sinkt die Temperatur in den meisten Regionen Europas stark ab. Sogar in Südeuropa fallen große Schneemengen.

  3. #453
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    16. Dezember 1419: In Kopenhagen wird ein Gemälde enthüllt, das den schwedischen König als Piratenkapitän darstellt, der sich die Taschen mit der Beute aus den Ostsee-Raubzügen der Kanonenbrüder füllt. Das Werk ist eher von durchwachsener Qualität und wird in der Hafenkommandantur aufgehängt, wo eintreffende Seefahrer es sehen können.


    18. Dezember 1419: Ein persisch-türkisches Söldnerregiment von etwa 1000 Mann trifft an der im Bau befindlichen Festung Akaba ein. Da es sich vorwiegend um Bogenschützen und Nahkämpfer handelt, dürfte der Scherif bereits eine Burgbesatzung angeworben haben.


    19. Dezember 1419: Der Scherif gibt bekannt, dass die aus der Cyrenaika stammenden und in Südisrael gefangen genommenen Kämpfer ebenso wie die mongolischen Petrusstreiter auf Ehrenwort in ihre Heimat entlassen werden.

  4. #454
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    20. Dezember 1419: Das Königreich Dänemark ordert eine große Lieferung bairischer Kipferl, die allerdings wegen der weiten Entfernungen zum Teil zerbrochen ankommen. Die Dänen entscheiden sich daraufhin, dem Backwerk durch mehrere Fettlagen neue Festigkeit und ein besonders winterliches Aroma zu geben. Das daraus entstehende „Landshuterbrød“ wird bald ein echter Verkaufsschlager.


    22. Dezember 1419: In Würzburg erscheint ein Werk des bischöflichen Unterkanzlisten Hans Mager über die Wahlmodalitäten aller Diözesen der bekannten Welt, das als sehr genau und gut recherchiert gilt.

    Buch II: Die Bischöff, die nicht nach ganz kanonischer Art gewehlet werden

    A Bischöff, welche direkt vom Pabst benennet werden: Die Erzbischöff und Bischöff des vom Kaiser Konstantin dem Pabst gegebenen weltlichen Reiches (Kirchenstaat), desgleichen die Erzbischöff und Bischöff aller Diözesen in Süditalien, in England (ohne Wales) und Guyenne, in Schottland, in Dänemark, in Tirol, in Ungarn, in Böhmen und in Baiern, desgleichen auch die Patriarchen von Aquileia, Jerusalem und Antiochia und die Erzbischöff von Salzburg, Athen, Santiago und Nidaros (Trondheim).

    B Bischöff, welche nach freier Wahl ohne Bestätigung des Pabstes gewehlet werden: Sämlich Bischöff des Mongolischen Reiches (welche jedoch den Patriarchen von Sarai darumb bitten müssen) und sämlich Bischöff des Südens und Ostens mit Ausnahm des Khanats Debul

    C Bischöff, bei welchen die weltlich Macht Privilegia hat: Der Patriarch von Sarai und derselb von Venedig, der Erzbischoff von Rouen und der Bischof von Burgos

    D Ganz besonder Fäll: Der Erzbischof von Moskau, der Bischof von Konstanz, der Bischof der See-Araber, einige Bischöff in Hellas und die Bischöff der Iren


    24.-25. Dezember 1419: An den christlichen Höfen Europas wird das Weihnachtsfest gefeiert und die Geburt des Gottessohnes begangen. In Frankreich hält Paris hält der mit Kritik an der weltlichen Politik der Kirche hervorgetretene Bischof Pierre d’Ailly auf Einladung der Königin die Mitternachtsmesse. In seiner Predigt bleibt er aber eher konventionell und spricht keine aktuellen politischen Themen an.

  5. #455
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    1.-12. Januar 1420: Die ersten Tage des neuen Jahres sind außerordentlich kalt. In Nord- und Osteuropa liegt das Land unter einer dichten Schneedecke. Oma Hedwig – eine ältere Dame aus dem Grenzgebiet zwischen Nordschweden und Nordnorwegen, die nach Berichten der Einheimischen aus „einer anderen Welt“ stammt – die Höflinge in Edinburgh, Stockholm und Oslo sagen im Scherz, es handle sich wohl um die nächstgelegene Ortschaft auf der anderen Seite des Waldes – strickt sehr schöne und warme Sachen.


    4. Januar 1420: Da eine Genesung Mehmed Khans weiterhin nicht absehbar ist und wegen des langen und schweren Verlaufs der Krankheit auch eine dauerhafte geistige Schädigung nicht ausgeschlossen werden kann, setzt der Großkhan als oberster Lehnsherr Ägyptens die von ihm selbst bestätigte Regentschaftsregelung aus dem Jahr 1418 in Kraft. Der vierjährige Kronprinz Zakaria Karim erhält den Titel „Regierender Khan und Prinz“, und als Regenten werden Patriarch Antonius von Alexandria, Scherif Hussein von Mekka und der Gouverneur Jerusalems (gegenwärtig Isaak Khan) bestimmt. Die Regentschaft endet entweder mit der Volljährigkeitserklärung Zakarias oder der Genesung Mehmed Khans und soll wenn möglich einmütig entscheiden. In strittigen Fragen gilt die Position der Mehrheit. Der Hof in Sarai bekräftigt nochmals, dass Mehmed Khan rechtmäßiger Herrscher Ägyptens und all seiner Nebenländer sei. Eine dauerhafte Übertragung dieser Herrschaftsreche könne nur mit Zustimmung des Lehnsherrn (also des Großkhan) erfolgen.


    6.-20. Januar 1420: Die meisten in den Wäldern verborgenen militanten Heiden im Norden Norwegens kommen – von Hunger und Kälte getrieben – aus ihnen Verstecken, um sich den königlichen Truppen zu ergeben. Sie werden zunächst nach Nidaros gebracht.

  6. #456
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    8.-12. Januar 1420: Auf Zypern wächst die Unruhe. Immer wieder werden die päpstlichen und italienischen Ritter und Fußsoldaten angegriffen, und die im Sommer überall auf der Insel verteilten Papstbanner verschwinden häufig über Nacht. Auch die einheimischen Verwaltungsbeamten arbeiten kaum mehr mit ihren römischen Vorgesetzten zusammen, was den Zugriff der Behörden auf das Land stark einschränkt. Ein Höhepunkt der Unruhen wird am 12. erreicht, als eine große Menge sich trotz der Winterkälte vor der Residenz des Erzbischofes in Lefkosia versammelt und den dort wohnenden Papst zum Verlassen der Insel auffordert.


    10.-18. Januar 1420: Im Alpenraum gehen immer wieder schwere Lawinen nieder. Es sind aber glücklicherweise nur unbewohnte Gebiete betroffen. Die Bauern Tirols und Baierns legen vielerorts Pilgergelübde ab, sollte ihr Dorf verschont werden.


    12.-26. Januar 1420: In Nord- und Mitteleuropa bleiben die Temperaturen relativ niedrig, im Westen und Süden des Kontinents ist das Wetter hingegen für den Januar eher mild.

  7. #457
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    13. Januar 1420: Erzbischof Basilius von Zypern verlässt am frühen Morgen seinen Palast in Lefkosia und begibt sich zu einem mongolischen Winterlager, das etwa eine halbe Tagesreise entfernt in Richtung Kyrenia liegt.


    13. Januar 1420: Als die große hellenische Gesandtschaft in Sarai aufgelöst wird, finden viele der Mitarbeiter eine Anstellung in anderen ständigen Vertretungen. Eine kleine Gruppe von Amtsträgern kehrt jedoch nach Athen zurück, und angeblich gelang es ihnen zum Abschluss, eine letzte wichtige Information zu ergattern.


    13. Januar 1420: Der junge Emir der mittlerweile aufgelösten anatolischen Nafa-Oghus tritt nach langen Gesprächen mit dem Großrabbiner von Antiochia zum Judentum über. Zugleich ändert er seinen Namen von Samsrisqun in Simson, um sein Vertrauen auf Gott zu zeigen, der ihm die Kraft zur Wiedererrichtung des Stammes verleihen soll. Simson und seine Begleiter legen außerdem den Vasalleneid gegenüber dem Sultan von Izmir ab.

  8. #458
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    14.-18. Januar 1420: Die Bürgermeister vier südanatolischer Dörfer, die offiziell zum Khanat Ägypten gehören und gegenwärtig von Izmir besetzt sind, erklären ihre Loyalität zu Saavik Malia, bleiben aber zunächst im Amt. Offenbar sind die Reiter aus dem Bosporus-Sultanat noch unsicher, wie sie reagieren sollen.


    14.-22. Januar 1420: Die Situation auf Zypern eskaliert, als der Papst die Menge in Lefkosia gewaltsam zerstreuen lässt. Fast überall im päpstlich beherrschen Teil der Insel kommt es zu heftigen Kämpfen zwischen den mittlerweile als Invasoren empfundenen und entsprechend angefeindeten römisch-italienischen Truppen und den Einheimischen. Bald stehen einige ländliche Regionen im Süden und Westen unter der Kontrolle der sich als „Volksaufgebot Mehmed Khans“ bezeichnenden Zyprioten. Fast alle hochrangigen Adligen und Beamten aus dem päpstlichen Machtbereich fliehen in das mongolisch beherrsche Gebiet, wo sich auch die beiden jüngsten Töchter Mehmed Khans aufhalten. Es gelingt dem Heiligen Vater aber, die Inselhauptstadt zu sichern und auch die Verbindungswege zu den Häfen offen zu halten. In den kommenden Tagen entdecken die Einheimischen eine gut bewaffnete Reitergruppe auf dem Weg nach Larnaka, die offenbar vom Prälaten Bernardo di Scuria angeführt wird, welcher als enger Vertrauter Sicirius II. gilt. Es gelingt ihnen aber nicht, die Reiter gefangen zu nehmen. In der ersten Woche der Ausschreitungen kommen etwa 40 Päpstliche und bis zu 250 Einheimische um, zudem desertieren einige italienische Ritter.


    17. Januar 1420: Im irischen Kloster Rahara kommt es zu einem verheerenden Brand, der die herausragende Bibliothek völlig zerstört. Achtzehn Mönche sterben beim Versuch, die Bücher zu retten und das Feuer einzudämmen. Das Khanat Nowgorod verspricht einige Wochen später, den Iren beim Wiederaufbau des Bücherbestandes behilflich zu sein.

  9. #459
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    18.-28. Januar 1420: Auf Rhodos kommt es immer wieder zu Angriffen auf die päpstlichen Kreuzfahrer und die hellenischen Söldner, die zum Teil mit recht brutalen Mitteln reagieren. Ende des Monats werden bei Kämpfen zwei Dörfer teilweise niedergebrannt, was aber eher einer Verkettung unglücklicher Umstände entspringt und wohl nicht beabsichtigt war. Die Situation ist natürlich dennoch sehr angespannt, und es wird befürchtet, dass auch auf Rhodos ein Aufstand losbrechen könnte.


    20. Januar 1420: In Debul wird Erzbischof Thomas zum Patriarchen Indiens ernannt. Die vom Heiligen Vater und von Bahadur Khan finanzierte Feier und die dabei vergebenen Spenden an die Kirchen und die Armen des Landes steigern den Einfluss des Papstes beträchtlich. Bahadur scheint sich immer mehr dem christlichen Glauben anzunähern.


    21. Januar 1420: Patriarch Antonius von Alexandria gibt bekannt, dass er angesichts der im Lande herrschenden Unsicherheit nicht imstande sei, seine Bischofsstadt zu verlassen. Er schlägt stattdessen Bischof Theodoret von Gaza als Mitregenten des Khanats Ägypten vor. Dieser amtiere in einer gegenwärtig unbestritten zum Khanat gehörenden Region und stehe daher nicht in der Gefahr, zwischen den Verpflichtungen als Hirte der Herde des Herrn und den Anforderungen der Regierungstätigkeit wählen zu müssen.

  10. #460
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    22. Januar 1420: Surgot Khans fünfte Tochter Samija bringt ein Mädchen zur Welt, das am Folgetag auf den Namen Yelda getauft wird. Der Khan von Nowgorod ruft daraufhin seine ganze Familie in die Residenz, um über eine mögliche Nachfolgeregelung zu sprechen. Er hatte offenbar gehofft, bei der Geburt eines Knaben Nowgorod, Livland und Moskau an drei Enkel vererben zu können. Tatsächlich scheint er Axeu und Tenzin eine herausragende und breitgefächerte Erziehung zu ermöglichen, um sie einerseits auf ihre künftige Aufgabe gut vorzubereiten und andererseits durch eine gemeinsame philosophisch-ideelle Prägung zu verbinden. Für Moskau steht hingegen noch kein Erbe zur Verfügung.


    23. Januar 1420: Das Söldnerregiment des Großkhans auf Zypern unternimmt zusammen mit den im November vom Papstheer desertierten mongolischen Petrusstreitern eine Offensive gegen Lefkosia und Larnaka. Kerek Khan – der Kommandeur der Streitmacht und zugleich ein alter Kamerad Marek Khans – verspricht, Gefangene mit Beginn der Schifffahrtssaison in ihre jeweilige Heimat zurückzubringen. Dies könnte zu einer Krise führen, da besonders bei den Italienern und den LN aus Rom und dem Latium die Kampfmoral sehr schlecht ist. In der Region Lefkosia (vor allem in der Stadt selbst und in ihrem unmittelbaren Umland) stehen neben den 180 päpstlichen Rittern noch 290 italienische Ritter, 90 SN aus Italien und 480 LN aus Rom und dem Latium. Weitere 300 Ritter und knapp 600 LN (davon 500 aus Rom und dem Latium und 100 aus Italien) sind in ungefähr gleichmäßig verteilter Stärke (100 Reiter und 200 LN) bei Larnaka, Limassol und Paphos stationiert.


    24. Januar 1420: Das Sultanat Ägypten beginnt offenbar mit dem Bau einer starken Festung am Ostufer des Nils. Sie dürfte ähnlich wie ihr Pendant auf der arabischen Seite der Kontrolle des Sinai dienen.

  11. #461
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    25. Januar 1420: Die Italiener bei Larnaka kapitulieren bereits beim ersten Feindkontakt. Es heißt, sie hätten nicht gegen ihre früheren Kameraden (die mongolischen Petrusstreiter) kämpfen wollen; im Grunde scheinen sie aber keinerlei Motivation mehr zu haben, nachdem so viele ihrer Landleute bereits einem unklaren Zweck geopfert wurden und sie auch nicht wissen, weshalb sie überhaupt noch im Felde stehen. Ohne die Ritter strecken auch die LN des Kirchenstaates die Waffen, zumal auch ihre Kampfmoral sehr gering ist. Da die kleine mongolische Streitmacht neben den 200 desertierten Petrusstreitern nur noch 100 LN (Stadtgardisten aus Sarai) umfasst, dürfte das Söldnerregiment wohl vollständig gegen Lefkosia marschieren. Prälat Bernardo di Scuria und seinen Reitern gelingt die Flucht in Richtung Westen. In Limassol könnten die päpstlichen Boten trotz der frühen Jahreszeit versuchen, ein Schiff nach Rom oder Bari zu nehmen.


    25.-28. Januar 1420: In Paphos und Limassol verweigern die italienischen Ritter den Befehl, als die Bevölkerung beider Regionen beginnt, päpstliche Beamte zu verjagen und die Banner des Heiligen Stuhls endgültig zu entfernen. In vielen Dörfern geloben Bürger, Bauern und Fischer feierlich ihre Treue zu Mehmed Khan und seinem Enkel Zakaria Karim. In Limassol gelingt es dem päpstlichen Kommandeur aber, die die 200 LN aus dem Latium auf seine Seite zu bringen. In heftigen Straßenkämpfen erobert er den Hafen und die Südstadt zurück und stellt die päpstlichen Banner wieder auf. In Paphos hingegen ziehen die Italiener (100 Ritter, 100 LN) zusammen mit den 100 päpstlichen LN unter dem lauten Jubel der Bevölkerung nach Nordosten ab, wahrscheinlich, um sich den Mongolen (statt den Rebellen) zu ergeben und nach Hause zu können. Auch in Lefkosia desertieren erneut einige Italiener und fliehen nach Norden. Die meisten Ritter des Heiligen Vaters raten ihm mittlerweile, sich nach Limassol in Sicherheit zu bringen. Dorthin sind auch die Schiffe aus Pahpos und Larnaka unterwegs.


    27.-31. Januar 1420: Das hellenische Söldner-Doppelregiment in Südanatolien begibt sich offenbar in Angriffsposition in Richtung Osten. Es werden aber noch keine Zwischenfälle gemeldet, da beide Seiten (Hellenen und Türken) die „Demarkationslinie“ bislang nicht überschreiten.

  12. #462
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    28. Januar 1420: Am 606. Todestag Karls des Großen und angesichts der durch Papst Siricius bestätigten Heiligsprechung findet in Paris eine große Gedenkveranstaltung zu Ehren des fränkischen Herrschers statt. Dabei wird auch der Grundstein für eine neue Kathedrale im Herzen der französischen Hauptstadt gelegt, in der das Grabtuch von Lirey verwahrt werden soll, welches angeblich das wahre Antlitz Christi trägt.


    29.-31. Januar 1420: Trotz der unsicheren See läuft die päpstliche Flotte auf Zypern aus. Es handelt sich um 2*100, 4*50 und 6*25. Drei kleine Einheiten (25) bleiben in Limassol, um den Heiligen Vater und seine Vertrauten heimholen zu können. Es wird vermutet, dass die Schiffe nicht nur die Gruppe um Prälat Bernardo di Scuria nach Rom bringen, sondern auch Hilfe von Rhodos, Süditalien oder dem Kirchenstaat herbeibringen sollen. Der Papst selbst bleibt im erzbischöflichen Palast von Lefkosia, wo nach einem wilden Ritt auch die Begleiter des Prälaten ankommen. Die päpstlichen Ritter – deren Loyalität außer Frage steht – sind damit wieder vollständig in der Inselhauptstadt verfügbar. Nach Abzug der Verluste stehen dort 190 päpstliche und 270 italienische Ritter, 80 italienische SN und 480 LN aus Rom und dem Latium. Die Residenz des Heiligen Vaters wird ausschließlich von päpstlichen Rittern gesichert, da man den übrigen Truppen nicht mehr vollständig vertraut. Gerüchten zufolge erklärte Siricius II., er werde keinesfalls lebend in die Hände der Feinde fallen.


    30. Januar 1420: Auf Rhodos verbessert sich die Situation wieder, nachdem die hellenischen Söldner die ägyptische Verwaltung auf der Insel wieder eingesetzt haben und der päpstliche Kommandeur für das Frühjahr den Abzug der Jerusalemritter ankündigte. Gouverneur Georgios Kallisthes gelingt es offenbar, die Heißsporne unter den Rhodiern zu beruhigen, so dass eine Eskalation wie auf Zypern vermieden werden kann.
    Geändert von Jon Snow (30. Oktober 2019 um 22:41 Uhr)

  13. #463
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    31. Januar 1420: Die Mongolen nehmen ohne größere Gegenwehr Lefkosia ein. Außer den päpstlichen Rittern eilen kaum mehr Truppen zur Verteidigung der Stadt, zumal die Bürger offen mit den Angreifern zusammenarbeiten und drei Tore für sie öffnen, die alle von den päpstlichen LN im Stich gelassen wurden. Die päpstlichen Ritter ziehen sich kämpfend zum Palast des Erzbischofs zurück. Da dieser in der Oberstadt liegt und über große Lagerräume verfügt, dürfte man sich (und den Heiligen Vater) dort einige Zeit verteidigen können.


    1.-12. Februar 1420: Im Kalifat von Cordoba und Marrakesch werden einige Schauspieler von den Behörden verhaftet und intensiv befragt. Gründe für die Maßnahme sind zunächst nicht zu erfahren.


    2.-22. Februar 1420: In vielen Regionen Europas setzt bereits das Tauwetter ein. Die meisten Fischer sagen einen Beginn der (mediterranen) Schifffahrtssaison zur Monatsmitte voraus.

  14. #464
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    4. Februar 1420: Nach heftigen Auseinandersetzungen zwischen Schinab Khan und Bahadur Khan rücken die debulischen Streitkräfte allein gegen die indischen Fürstentümer vor. Der junge Sultan erklärt beim Abmarsch, alles eroberte Land werde nun ihm selbst unterstellt werden, wenn man in Sarai nicht mehr zu kämpfen verstehe.


    5. Februar 1420: Die mongolischen Streitkräfte auf Zypern gruppieren sich offenbar um. In Lefkosia selbst verbleiben 300 SN, 100 LN und 100 BS, die eine Art Belagerungsring um die Residenz herum errichten. Die restlichen Truppen werden offenbar über die Insel verteilt oder zur Bewachung der mittlerweile fast 1200 Gefangenen abgestellt, die in etwa zwei oder drei Wochen auf Ehrenwort heimkehren sollen. Limassol bleibt zwar unruhig, kann aber von den 200 päpstlichen LN gehalten werden. Die Straße nach Lefkosia wird hingegen von der Miliz kontrolliert. Die Pferde der noch gut 180 päpstlichen und 30 italienischen Ritter, die den Heiligen Vater und die Residenz bewachen, sind zum Teil noch verfügbar, ein rascher Ritt nach Süden bliebe also wohl möglich.


    6. Februar 1420: Der Großkhan bestätigt den von den übrigen Regenten befürworteten und allgemein als weise und gerecht geschätzten Bischof von Gaza. Die Regierung des Khanats Ägypten ist damit wieder voll handlungsfähig. Es wird erwartet, dass sie in Kürze ein neues Quartier in Gaza oder an einem anderen Ort der ägyptischen Nebenländer aufschlagen wird, um die Verbindung zum beanspruchten Reich nicht zu verlieren.

  15. #465
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    7. Februar 1420: In Südanatolien treten einige Fischer als Zeugen auf und behaupten vor den anderen Bürgermeistern, die vier Amtskollegen, die sich Saavik Malia unterstellten, hätten von ihren Beamten Bestechungsgelder angenommen.


    7.-29. Februar 1420: In vielen Ländern Südeuropas und Vorderasiens wird eine Geschichte erzählt, in der ein „falscher Mönch“ (manchmal auch ein abtrünniger Kleriker) einem Ritter, welcher eine Pilgerfahrt unternehmen möchte, verspricht, auf seine Familie und sein Hab und Gut achtzugeben. Als der Ritter aber weit weg ist, lädt der falsche Mönch eine Bande von Räubern ein, die Burg zu plündern und die Familie in die Sklaverei zu verkaufen. In den meisten Versionen wird dem Ritter am Ende durch die Hand des Großkhans (oder Königs, Emirs, Sultans etc.) Recht verschafft, seine Familie kann zurückkehren und der Mönch und seine Spießgesellen erhalten ihre verdiente Strafe.


    8. Februar 1420: Der Großprior der englischen Zunge des Johanniterordens stirbt in seiner Zelle in Canterbury, offenbar während der Lektüre des Markusevangeliums in die Ewigkeit abberufen. Die Neuwahl soll in den nächsten Tagen stattfinden.

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