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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #16
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    16. Juli 1411: Das nach Irland geschickte Gesandtenschiff kehrt mit einem Brief an den König zurück. Darin erklärt ein Abt Kalixtus im Namen der irischen Fürstentümer, das englische Angebot sei eine Beleidigung. Man werde kämpfen, bis die Invasoren von der heiligen Insel verschwunden seien. Tatsächlich werden bereits neue Angriffe auf die Küsten von Westengland und Wales gemeldet. Mehrere Fischerdörfer gehen bei überraschenden Landungen in Flammen auf. Auch der wichtige Hafen von Chester wird attackiert, kann aber von den Bürgern vor Ort erfolgreich verteidigt werden, wobei viele der irischen Seeleute den Tod finden.


    20. Juli 1411: Der Vormarsch der schwedischen Truppen in Finnland muss unterbrochen werden, weil einige Stämme aus dem Landesinneren offenbar die Nachschublinien an der Küste angreifen. Außerdem befinden sich die meisten schwedischen Vasallen (gemeint sind die Finnen, die schwedische Vasallen sind im Unterschied zu denen, die als freie Stämme gelten) im offenen Aufruhr, seit der König jährliche Feldzüge angekündigt hatte, um sie zur Stellung weiterer Hilfstruppen zu bewegen. Gustav von Södermalm, der als sehr umsichtig gilt, lässt nur einen kleinen Teil seiner Streitmacht (0,1 BS, 0,2 LN) in befreundeten Dörfern zurück und marschiert mit fast 2000 Mann (0,2 SN, 0,8 LN, 0,3 Art, 0,4 BS, 0,1 finnische PL) wieder nach Westen, um den Nachschub zu sichern.


    22. Juli 1411: Zwei der fünf nach Irland entsandten englischen Fischerboote kehren mit einer Nachricht von der Nordarmee zurück. Henry Duke of Glouchester hat sich angesichts der immer stärker werdenden nächtlichen Überfälle entschieden, zwei feste Lager zu errichten. Die schlechte Versorgungslage ist allerdings ein Problem, das aber immerhin zum Teil durch Plünderungen im Umland aufgefangen werden kann. Die Situation in Dublin ist dagegen unklar, man hat schon längere Zeit nichts mehr von dort gehört. Auch die schottische Westküste wird nun das Ziel irischer Plünderer. Einige schottische Adlige fordern inzwischen offen ein Ende des Krieges.
    Geändert von Jon Snow (17. September 2018 um 13:02 Uhr)

  2. #17
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    30. Juli 1411: Die erfahrenen isländischen Besatzungen der neuen Schiffe konnten Kontakt zu den Landungstruppen in Nordirland aufnehmen und berichten nun in Edinburgh davon. Sie melden, dass die demoralisierten und hungernden Soldaten sich nach mehreren gescheiterten Ausbruchsversuchen schließlich ergeben haben. Nur einige Bogenschützen konnten sich auf einer kleinen, vorgelagerten Insel verbergen und Kontakt zu den Schiffen des Königs aufnehmen. Die Bogenschützen sind natürlich gerettet worden und bereit, dem König Rede und Antwort zu stehen. Ihren Berichten zufolge waren die Iren zwar imstande, den Landungskopf zu isolieren, im Kampf Mann gegen Mann blieben die Schotten und Norweger aber meist Sieger. Offenbar sind viele der Iren nicht sehr kampferfahren.


    4. August 1411: Auch aus der Mitte Irlands kommen schlechte Nachrichten. Eines der vom König angemieteten Fischerboote konnte in der Nähe von Dublin Späher an Land setzen. Diese kehrten mit einigen versprengten Soldaten an Bord zurück, die von einer schweren Niederlage der rückwärtigen Armee berichten. Offenbar waren die angreifenden Männer den Engländern ebenbürtig. Einer der geretteten Kämpfer, der vor einigen Jahren einmal in königlichem Dienst aufs Festland gereist war, ist sich sicher, dass die Soldaten der Iren Deutsch miteinander gesprochen haben und erfahrene Kämpfer sein müssen. Einige der englischen Landadligen haben sich offenbar mit kleineren Trupps von Kämpfern in ihre Burgen zurückgezogen und leisten noch Widerstand, Dublin selbst ist aber gefallen.


    5. August 1411: Die finnischen Vasallen des schwedischen Königs, die sich zum Teil gegen ihn gewandt hatten, sind von sind von seiner versöhnlichen Haltung sehr erleichtert. Der gegen den Lehnsherrn gerichtete Aufruhr ebbt daher schnell ab, auch, weil man sich vor möglichen Gegenmaßnahmen fürchtet. Gustav von Södermalm nimmt daher im Auftrag des Herrschers die Unterwerfung und Huldigung der Dörfer entgegen. Sie zeigen sich auch bereit, mit den Stämmen des Inlandes zu verhandeln, um die Angriffe auf den Nachschub abzuwenden. Hier scheint das königliche Versprechen, keinen Vormarsch ins Landesinnere zu planen und die wertvollen Geschenke einen guten Dienst zu tun. Der schwedische Vormarsch nach Westen kann daher nach einer kurzen Reorganisation zwei Wochen später wieder aufgenommen werden.

  3. #18
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    8. August 1411: In der Nähe der dänischen Insel Gotland kommt es zu einem Zwischenfall auf See. Als eine hanseatische Patrouille ein norwegisches Handelsschiff auf Piratenbeute kontrollieren will, unternimmt der Kapitän einen Fluchtversuch und bemüht sich, den Hafen der Insel zu erreichen. Die Hanseschiffe holen das langsamere norwegische Fahrzeug jedoch ein und entern es, wobei ein Teil der Mannschaft ums Leben kommt. Einige dänische Fischer, die das Geschehen beobachtet haben, greifen auf norwegischer Seite in den Kampf ein und werden nach kurzem Zögern von der Hafengarnison unterstützt. Beide Hanseschiffe sinken nach heftiger Gegenwehr, außerdem finden im Verlauf der Schlacht etwa 60 deutsche, 40 dänische und 25 norwegische Seeleute den Tod.


    9. August 1411: Ein hanseatisches Handelsschiff legt in London an und bringt eine kleine irische Delegation an Land, die erneut von einem Zisterziensermönch angeführt wird. Diese Gesandtschaft hat zum Beweis der englischen Niederlage die Schiffsschnäbel der königlichen Flotte mitgebracht und bittet erneut darum, den Monarchen sprechen zu dürfen. Auch in Edinburgh kommt eine Gruppe irischer Unterhändler in einem Hanseschiff an.


    11. August 1411: Händlergilden mehrerer Regionen klagen in diesem Jahr vermehrt über Kriegsschiffe, die Handelskoggen in der Nord- und Ostsee kontrollieren und so den Handel behindern. Dabei werden offenbar immer wieder auch willkürlich Waren beschlagnahmt (die Kaufleute, die betroffen sind, sprechen sogar von Diebstahl). Besonders hanseatische und dänische Schiffe sollen sich dabei angeblich hervortun.

  4. #19
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    15. August 1411: Nach der Ablehnung des irischen Angebots durch den schottischen und den englischen König begeben sich die Abgesandten wieder zu den Hanseschiffen, mit denen sie auf der Insel angelangt waren. Die Delegation, die nach Edinburgh gereist war, gibt zum Ende der Verhandlungen noch eine schriftliche Erklärung ab, die sich rasch verbreitet und als „Deklaration von Edinburgh“ Bekanntheit erlangt. Sie endet mit den Worten: „Solange auch nur einhundert Männer von uns am Leben bleiben, wird man uns niemals, zu welchen Bedingungen auch immer, unter englische Herrschaft zwingen. Denn wir kämpfen nicht für Ruhm, nicht für Reichtümer oder Ehren, sondern wir kämpfen für die Freiheit, die kein Mann von Ehre aufgibt ohne zugleich sein Leben einzubüßen, und für die heilige Insel, die Gott uns geschenkt hat.“


    17. August 1411: Die englische West- und Südküste und die schottische Südwestküste werden wieder von Plünderungen heimgesucht. Dabei gehen auch zwei 25-Mann-Schiffe aus Island verloren. Wales scheint dagegen weitgehend verschont zu werden. Die englischen Aufgebote, die nicht mehr nach Irland übergesetzt wurden, tun ihr Möglichstes, um die Angriffe abzuwehren, dies gelingt aber nur selten, weil besonders die Fußtruppen zu langsam sind. Außerdem melden mehrere Häfen im Süden der Insel schwere Schäden durch Beschuss von See her. Anscheinend verwenden die Iren ähnliche Schiffsgeschütze wie die Schweden. Im englischen Parlament droht die Stimmung nun zu kippen, weil nur wenige Adlige und Commons Land in der Umgebung von Dublin besitzen, viele sich aber um ihre Liegenschaften am Meer und die Handelserträge der Küstenstädte sorgen. Zwar imponiert die königliche Standhaftigkeit einigen Parlamentariern, als der Monarch in einer Sitzung zu verstehen gibt, lieber zu sterben als Dublin herzugeben. Es wird aber hinter vorgehaltener Hand auch darauf hingewiesen, dass bislang eher Adel und Bürger diejenigen seien, die für den Krieg ihr Leben ließen, welcher vom König zudem ohne größere Vorbereitung und ohne echten Grund vom Zaun gebrochen wurde. Der Herrscher selbst wird zwar meist von Kritik ausgenommen, seine „schlechten und unehrenhaften Ratgeber“ sind dagegen zunehmend Angriffen ausgesetzt.

  5. #20
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    19. August 1411: Die schottische Hafenstadt Ayr wird im Morgengrauen von Schiffen der irischen Flotte angegriffen und nach hartem Kampf niedergebrannt. Earls der Ostküste und Anführer vieler Highlandclans versammeln sich daraufhin in Kilmarnock zu einer nicht vom König einberufenen oder genehmigten Versammlung. In einer Deklaration verkünden sie, Haakon nur dann weiterhin als ihren Herrn anerkennen zu wollen, wenn er den Krieg endlich beende, den er aus unehrenhaften Motiven und als Vasall Englands begonnen habe. Die Deklaration endet mit Worten, die von der „Erklärung von Edinburgh“ inspiriert wurden: „Solange auch nur einhundert Männer von uns am Leben bleiben, wird man uns niemals, zu welchen Bedingungen auch immer, unter englische Kuratel zwingen. Unsere Freiheit und Ehre stehen höher als die Treue zu einem Fürsten, und sei er auch der König.“


    20. August 1411: König Haakon beruft ein Storting in Bergen ein, das sich der Kriegsfrage und den isländischen Vorgängen widmen soll. In einer turbulenten Sitzung setzen sich schließlich diejenigen durch, die den Krieg von vornherein für verkehrt hielten. Sie verlangen vom König, ihn zu beenden und den von den Iren vorgeschlagenen Vertrag, der Norwegen sehr zugute käme, anzunehmen. Andernfalls drohen sie, wie das isländische Althing einen neuen König zu wählen. Viele der Niederadligen aus dem Süden des Landes senden dem Monarchen umgehend eine Loyalitätsadresse, bitten ihn aber gleichzeitig darum, die Entscheidung zu respektieren und umzusetzen, um eine Spaltung des Landes zu verhindern. Die königliche Position wird weiter geschwächt, als eines der loyalistischen isländischen Schiffe sich von ihm lossagt und wieder in die Heimat zurückkehrt. Angeblich hatte der Monarch sie in ihrer Ehre gekränkt, als er von ihnen verlangte, sich wie Piraten unter fremder Flagge zu verbergen.


    22. August 1411: Die Befürchtungen, das Jahr werde eine sehr schlechte Ernte erbringen, bewahrheiten sich bislang zum Glück nicht. Zwar hat der lange, harte Winter durchaus seine Spuren hinterlassen, aber der Sommer entwickelte sich recht günstig. Außerdem haben viele Schädlinge die Kälte offenbar nicht überlebt, so dass der Verlust in dieser Hinsicht geringer ist als gewohnt.

  6. #21
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    23. August 1411: Die norwegische Gesandtschaft kehrt aus Island zurück. König Jakob – wie der neu gewählte Gode sich nun nennt – erklärt sich zwar zu Verhandlungen bereit. Die Insel habe sich aber für Freiheit und Ehre entschieden und werde nicht unter Haakons Herrschaft zurückkehren. Man sei aber bereit, freundschaftliche Beziehungen zu Norwegen und seinen Händlern beizubehalten, wenn man in Freiheit und Frieden leben dürfe.
    Nur für den norwegischen König:
    Achtung Spoiler:
    Die Delegation konnte abseits der Verhandlungen mit einigen offenbar loyalen Goden sprechen. Sie berichten, dass die Insel von irischen Schiffen mit Fisch und anderen Waren versorgt werde und der Krieg als Bedrohung dieser Geschäfte wahrgenommen worden sei. Außerdem hätten isländische Zisterziensermönche über die Verbrechen des Königs gepredigt.



    27. August 1411: Ein Gesandter Surgot Khans, des Herrschers von Nowgorod, tritt den schwedischen Truppen an der Westgrenze der Region Uusimaa mit einer kleinen Reitertruppe entgegen und fordert die Umkehr der Streitmacht. Obwohl die Schweden zahlenmäßig überlegen sind, entscheidet sich Gustav von Södermalm fürs Nachgeben. Hauptgrund ist die kritische Versorgungslage, in die man mit zunehmender Entfernung von den schwedischen Stützpunkten geraten würde. Der erfahrene Heerführer schätzt die Chancen für einen militärischen Erfolg gegen einen beweglicheren Gegner im heraufziehenden Herbst nicht sehr hoch ein und will vermeiden, vom Nachschub abgeschnitten zu werden.

  7. #22
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    2. September 1411: Auf dem Weg nach Krakau trifft der Tross des Großkhans auf eine englische Gesandtschaft. Nach anfänglicher Verwirrung – die Mongolen nehmen an, sie müssten den Briten, die in die falsche Richtung unterwegs seien, den Weg zur Stadt zeigen – wird schließlich eine diplomatische Unterredung organisiert. Da der Großkhan keinesfalls aufgehalten werden soll, übernimmt sein Onkel Seged die Gespräche.


    4. September 1411: Die schwedische Expeditionsarmee errichtet in der Nähe der Mündung des Paimionjoki ein befestigtes Winterlager. 0,1 BS und 0,1 SN sollen nach dem Willen des Königs dort bis ins Frühjahr stationiert bleiben. Der Rest der Soldaten wird sukzessive nach Schweden zurückgebracht.


    8. September 1411: Der während der böhmischen Siegesfeierlichkeiten inhaftierte bayrische Mongole stirbt in einem Kerker in Prag. Der Vorfall wirft einen Schatten auf die Beziehungen der beiden Vasallenkhanate, die ohnehin als recht belastet gelten. Einige der Verwandten des Verstorbenen drohen Yasin Khan ihre Rache an und tatsächlich wird einige Tage später ein böhmischer Händler, der an den Hof des Erzbischofs von Salzburg unterwegs war, tot in der Nähe der Stadt aufgefunden.


    9. September 1411: Die meisten eurasischen und afrikanischen Gesandtschaften sind bereits in Krakau angelangt. Viele der Höflinge klagen über hohe Preise und die schlechte Qualität der Schlafkammern in der Stadt. Die Männer der eingeladenen Khane haben es dagegen etwas besser, weil sie meist Dienstbotenzimmer oder sogar Gästerefugien im Palast des Großkhans erhalten.
    Geändert von Jon Snow (20. September 2018 um 10:52 Uhr)

  8. #23
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    11. September 1411: In französischen Häfen kommt es zu Meutereien auf einigen der Kriegsschiffe. Der Grund dafür ist unklar, es scheint aber um einen königlichen Befehl zu gehen. Die Offiziere und loyale Matrosen können den Aufruhr aber schließlich beenden. Einige Tage später laufen die Schiffe aus und sammeln sich in Dieppe.


    12. September 1411: Eine schottische Gesandtschaft trifft mit einem der isländischen Boote an der Ostküste Irlands ein. Die Iren respektieren offenbar die Parlamentärsfahne und lassen die Männer an Land. Sie werden ganz in der Nähe des früheren Landungspunktes der Invasionstruppen untergebracht. Nur wenige Tage später erscheint eine Delegation, die von Pater Patrick angeführt wird, der ja bereits Erfahrung mit dieser Art von Verhandlungen hat. Er wiederholt das Angebot der Iren: Die Schotten und Norweger sollen Frieden mit den irischen Fürstentümern schließen und jeden Anspruch auf Teile der Insel aufgeben. Auch verzichten sie auf jede Unterstützung militärischer Aktivitäten gegen Irland. Im Gegenzug werden alle Gefangenen auf Ehrenwort entlassen und in irischen Schiffen nach Schottland zurückgebracht. Auch die Iren erklären, keinerlei Ansprüche auf Schottland oder Norwegen zu haben (was sie ohnehin nie behaupteten) und führen keine militärischen Aktionen gegen die beiden Länder mehr durch.

  9. #24
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    13. – 27. September 1411: Die mongolischen Regenten Kabul Khan, Bertai Khan und Seged Khan und Yasmina Theodora, die Mutter des Großkhans, laden die führenden Männer des Reiches zu einer großen Konferenz nach Krakau. Auch viele Khanate und freie Reiche des Westens und Südens schicken Delegationen, um Genaueres in Erfahrung zu bringen, so dass sich in Krakau eine bunte Vielzahl von Herrschern, Höflingen und Bediensteten versammelt. Das Ansehen der Regenten unter dem mongolischen Hochadel wird dadurch gestärkt, denn man sieht, dass Ansehen und Würde des Großkhans auch weiterhin respektiert werden. Im einfachen Volk vieler Länder kursieren dagegen zum Teil wilde Gerüchte und es wird sogar behauptet, die Mongolen würden alle Städte aufgeben und sich in die Steppe zurückziehen.

    Für alle, die eine Gesandtschaft nach Krakau geschickt haben:
    Achtung Spoiler:
    Das ist natürlich Quatsch. Es ging hauptsächlich darum, die traditionell denkenden Stämme aus Zentralasien wieder enger an das Reich zu binden. Dazu wird immer einer der Regenten in Karakorum residieren, um als Ansprechpartner fungieren zu können. Außerdem sollen wieder mehr Kuriltai dort stattfinden (das letzte war 1336!). In religiöser Hinsicht betonten die Regenten, dass die bewährte Toleranz aller Bekenntnisse beibehalten werden soll. Seged Khan bringt das auf die einprägsame Formel, jeder möge nach seiner Fasson selig werden.



    15. September 1411: In Irland beginnt angeblich eine englische Offensive. Die nach Norden vorgedrungene Armee marschiert vorsichtig in Richtung Dublin zurück. Dabei geht Henry Duke of Glouchester auf königliche Anweisung keine Risiken ein, sondern lässt den Weg jeweils von Spähern und Vorhutmannschaften sichern. Diese Vorgehensweise verlangsamt den Vormarsch zwar erheblich, verhindert aber auch größere Verluste. Nur nächtliche Überfälle der Iren stellen noch eine – allerdings eher geringe – Bedrohung dar. Im Hafen von Chester werden derweil die angemieteten Handelsschiffe der Krone zusammengezogen. Admiral Lord John Cheltenham hofft, in einer Überraschungsaktion genügend Nachschub für das Überwintern der Armee übersetzen zu können, falls die Iren nach dem erhofften Fall der Stadt ihre Einheiten umgruppieren sollten.


    22. September 1411: Eine zweite Saharakarawane des Kalifen von Cordoba und Marrakesch bringt zusätzliches Gold aus dem Süden nach Fez. Unbestätigten Berichten von Händlern zufolge gelang es vier Minghan, die Verbündeten des Kalifats zu unterstützen und sie vor der Übermacht nomadisierender Stämme zu verteidigen. Die Tendenz, Goldmünzen zu horten, nimmt im Mittelmeerraum daraufhin deutlich ab.

    Nur für Cordoba:
    Achtung Spoiler:
    Die Situation ist immer noch recht kritisch, aber man konnte die Berber auf einige kleinere Regionen beschränken. Die Minghan sollten aber unbedingt bleiben, um einen Zusammenbruch des Erreichten zu verhindern. Dein Erster Minister schlägt vor, immer um den Jahreswechsel herum die Minghan auszutauschen, damit die Männer nicht dauerhaft von ihren Lehen abwesend sind. Der Winter ist in der Sahara ja nicht gerade hart, so dass man damit kein großes Risiko einginge.

  10. #25
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    4. – 12. Oktober 1411: Der Kuriltai des syrischen Khanates findet große Aufmerksamkeit und wird auch von einigen Adligen und Stammesoberhäuptern besucht, die nicht Vasallen des Khans sind. Der Zusammenhalt des Lehnsverbandes wird durch die Feierlichkeiten gestärkt. In Damaskus bricht gegen Ende der Feierlichkeiten angesichts der großen Menschenmassen, die in die Stadt geströmt waren, eine Seuche aus, die anscheinend über eine Karawane aus dem Osten eingeschleppt wurde. Viele der Festbesucher verlassen fluchtartig die Stadt. Die Krankheit überschattet den Kuriltai zwar ein wenig, die prachtvolle Feier bleibt den meisten Besuchern aber trotzdem in guter Erinnerung.


    10. Oktober 1411: Angesichts des drohenden Einbruchs der Herbststürme entscheidet sich Lord Cheltenham, die Überfahrt der angemieteten Schiffe zu riskieren, obwohl noch kein Erfolg in Dublin gemeldet wurde. Sollte die Stadt nicht fallen, könnten die Soldaten den Winter so vielleicht trotzdem überstehen und stünden im kommenden Jahr zur Verfügung. Die Überfahrt scheitert aber angesichts der irischen Seeherrschaft. Ein englischer und ein burgundischer Kaufmannssegler gehen verloren. Auffällig ist aber, dass die Iren sich offenbar damit zufriedengeben, die Engländer von der Küste fernzuhalten und sie nicht mehr auf die hohe See hinaus verfolgen.


    18. Oktober 1411: Aus Alexandria wird der Ausbruch der „Syrischen Seuche“ gemeldet. Ein Handelsschiff aus Venedig, das zyprisches Getreide geliefert hatte, wird schließlich als Überträger der Krankheit ermittelt und unter Quarantäne gestellt – auch wenn die Seeleute beteuern, erst in Alexandria erkrankt zu sein.

  11. #26
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    22. Oktober 1411: Die Herbststürme setzen den blutigen Gefechten in Nordsee und Irischer See schließlich ein Ende. Auch die englischen Küsten finden so endlich eine gewisse Ruhe und Sicherheit wieder. Handelsschiffe und Fischerboote suchen in diesen Tagen überall in Europa die schützenden Häfen auf, um bis zur neuen Schifffahrtssaison zu überwintern.


    24. Oktober 1411: Auf einem kleinen burgundischen Hoftag in Gent wird Vincent de Beauchamps, ein verarmter Landadliger, mit einem erstaunlich großzügigen Lehen bedacht. Er hatte für den Ankauf des vom König zugewiesenen Getreides im Mittelmeerraum gesorgt und dabei offensichtlich sehr gute Arbeit geleistet. Bei einigen der Höflingen wird hinter vorgehaltener Hand über den „Krämergrafen“ gespottet, aber hier dürfte wohl vor allem Neid wegen der königlichen Gunst im Spiel sein, die er genießt.


    25. Oktober 1411: In Prag trifft eine mongolische Delegation ein. Der Statthalter von Krakau und Polen-Schlesien-Brandenburg hat sich mit einigen Vertretern der Kaufleute der Städte seines Amtsbezirks auf den Weg gemacht, um über den Vorschlag der europäischen Khane zur Verbesserung der Straßen und Wege zu sprechen.

  12. #27
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    30. Oktober 1411: Die syrische Seuche in Alexandria und Damaskus klingt allmählich ab. Die tatkräftige Reaktion der Stadtgouverneure hat sicherlich dazu beigetragen, Hauptgrund dürfte aber wohl das Ende der Schifffahrtssaison sein. Dadurch schränkte sich die Verbreitung der Krankheit auf bestimmte Gegenden ein und kam schließlich zum Erliegen. Kritisch könnte es aber im kommenden Jahr für andere Hafenstädte im Mittelmeer werden, die in diesem Jahr nicht mehr betroffen waren.


    9.-15. November 1411: Auf einem Hansetag in Groningen kommt es zu schweren Konflikten zwischen zwei Fraktionen von Kaufleuten, die im Nordseehandel aktiv sind. Offenbar handelt es sich um Vertreter von Handelshäusern, die vor allem auf den britischen Inseln Geschäfte machen, die einen aber vor allem in England oder Schottland, die anderen dagegen in Irland. Die Gruppen werfen einander vor, durch Parteinahme für die jeweils andere Seite den Handel geschädigt zu haben.


    16. November 1411: In Konstantinopel kommt es zu einem Fall von Selbstjustiz. Fischer und Hafenarbeiter greifen aufgrund eines Gerüchts, die Mannschaft übertrage eine schlimme Krankheit, ein syrisches Schiff mit Wurfgeschossen, Steinen und Knüppeln an, um die Stadt zu schützen. Zehn Matrosen kommen ums Leben, bevor die Stadtwache eingreifen kann.


    28. November 1411: Bei den Vasallenkhanaten treffen Boten des Großkhan ein. Er entbietet seinen Freunden den brüderlichen Gruß und lädt sie zum nächsten Kuriltai in West-Taman (auf der Krim) ein. Die Versammlung beginnt am 18. April 1412 und wird etwa 3-4 Wochen dauern. Alle Christen sind eingeladen, auch das Osterfest (Ostersonntag ist der 12. 4.) in der Stadt mitzufeiern, wenn sie dies nicht unterwegs machen möchten.

  13. #28
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    10. Dezember 1411: Der venezianische Kaufmann Matteo di Liagelli gibt ein kleines Buch zum Handel im westlichen Teil des mongolischen Reiches und in den Vasallenstaaten in Europa, Westasien und Afrika heraus. Darin beschreibt er die Gefahren und Schwierigkeiten einer Handelsreise und nennt die aus seiner Sicht wichtigsten Handelsmetropolen.


    Die wichtigsten Handelsmetropolen Westeurasiens und Afrikas im Jahr 1410 nach Matteo di Liagelli

    I Sarai
    II Kazan
    III West-Taman
    IV Venedig
    V Nowgorod
    VI Damaskus
    VII Breslau
    VIII Taschkent
    IX Tabriz
    X Hamburg
    XI Alexandria
    XII Groningen
    XIII Brügge
    XIV Buchara
    XV Kiew
    XVI Krakau
    XVII Bagdad
    XVIII Marrakesch
    XIX Genua
    XX London

  14. #29
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    8. Januar 1412: In Krakau erscheint ein Werk des gelehrten Magisters Ügbei, in dem er eine Aufstellung der eurasischen Universitäten samt ihrer Fakultäten vornimmt:

    I Universität von Sarai: Theologie und Philosophie, mongolisches Recht, kirchliches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    II Universität von Krakau: Theologie und Philosophie, mongolisches Recht, kirchliches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    III Universität von Buchara: Theologie und Philosophie, mongolisches Recht, islamisches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    IV Universität von Konstantinopel: Theologie und Philosophie, römisches Recht, kirchliches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    V Universität von Tabriz: Theologie und Philosophie, mongolisches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    VI Universität von Kazan: Theologie und Philosophie, mongolisches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    VII Universität von Bagdad: Theologie und Philosophie, mongolisches Recht, islamisches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    VIII Universität von Bologna: Theologie und Philosophie, römisches Recht, kirchliches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    IX Universität von Paris: Theologie und Philosophie, römisches Recht, kirchliches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    X Universität von Cordoba: Theologie und Philosophie, islamisches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    XI Universität von West-Taman: Theologie und Philosophie, mongolisches Recht, kirchliches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    XII Universität von Nowgorod: Theologie und Philosophie, mongolisches Recht, Medizin, artes liberales (als Grundstudium)

    Ügbei hebt in seinem Werk besonders das Ansehen der Fakultäten für Medizin und für das mongolisches Recht in Sarai, die Kirchenrechtsfakultät in Bologna, die Fakultät für islamisches Recht in Buchara und die theologische Fakultät von Konstantinopel hervor.

  15. #30
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    12. Januar 1412: Der diesjährige Winter ist bislang weit milder als der letztjährige, was gerade für die Menschen in Ost- und Nordeuropa eine große Erleichterung darstellt. Auch die Schifffahrtssaison könnte in diesem Jahr ungewöhnlich früh beginnen, falls das Wetter anhalten sollte. Daher wird auch der außerordentliche Hansetag zum England- und Irlandhandel vorgezogen, damit zum Beginn der Handelsreisen die Regeln geklärt sind.


    13. Januar 1412: Die beiden nach Süden aufbrechenden Minghan des Kalifen von Cordoba und Marrakesch warten bislang vergeblich auf die beiden einberufenen Aufgebote der berberischen Vasallen. Offenbar empfinden diese ihre überdurchschnittliche Belastung und den möglichen Kampf gegen andere Berber als so ungerecht, dass sie dem Befehl des Kalifen einfach nicht Folge leisten. Der verantwortliche General schlägt erneut vor, als Kompromiss nur ein Minghan der Vasallen und dafür drei des Kalifats einzusetzen.


    16. Januar 1412: Im „neutralen“ Stade beginnt der außerordentliche Hansetag, auf dem die Differenzen zwischen der „irischen“ und der „englischen“ Partei beigelegt werden sollen. Hansebürgermeister Lang leitet die Beratungen persönlich, was die Bedeutung der Frage für die Handelspolitik der Gemeinschaft unterstreicht.

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