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Thema: Der Mongolensturm - Das vielleicht bald umbenannte neue Jahrhundert

  1. #1606
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    22. September 1432: In Kopenhagen findet das erste Schachturnier der neuen königlichen Serie statt. Man hatte es bewusst auf den Herbst gelegt, um auch Bauern und Fischern die Teilnahme zu ermöglichen. Der Erfolg übertrifft aber dennoch alle Erwartungen: Aus der Hauptstadt selbst meldeten sich fast 5000 Menschen – darunter sogar viele Kinder – an. Noch größer war aber der Andrang aus dem übrigen Reich, aus Norddeutschland und den anderen Nachbarländern. Insgesamt zählte man etwa 62000 Anmeldungen, und die meisten Spieler nächtigen offenbar in behelfsmäßigen Baracken außerhalb der Stadtmauern. Eine noch größere Überraschung ist es, als man die Interessenten prüft: Mehr als 61000 von ihnen beherrschen die Grundregeln des Spiels, nur einige norwegische und schwedische Seeleute scheinen wirklich ganz ohne Kenntnisse gekommen zu sein. Offenbar verbreitete sich die Kunde von dem Turnier bereits im Frühjahr in allen Schichten des Volkes, und vor allem Tagelöhner, Fischer, Seeleute und Waisenkinder scheinen zu den eifrigsten Lernern gehört zu haben. Das Turnier selbst verläuft angesichts der Zahl der Teilnehmer natürlich völlig chaotisch und muss ohne Sieger beendet werden, damit die vielen Gäste nicht über den Winter in der viel zu kleinen Stadt verweilen. Da alle Teilnehmer einen Trostpreis von einem Silberdinar erhalten – für viele einfache Leute der Gegenwert von Wochen oder gar Monaten harter Arbeit – sind aber dennoch fast alle Teilnehmer sehr zufrieden, und man geht im Oktober in regelrechter Volksfeststimmung auseinander.


    27. September 1432: Die Piratenjagdflotte unter hellenischer Führung trifft wieder in Athen ein. In diesem Jahr waren die Ergebnisse gefühlt eher durchwachsen, was sicher auch mit den Vorjahreserfolgen zu tun hat, als man die Erwartungen weit übertraf. Jedenfalls sind Seeleute und Offiziere erkennbar stolz auf das Geleistete, und auch die Zusammenarbeit unter den verschiedenen Mächten verlief trotz der Unstimmigkeiten im Frühjahr recht gut.


    28. September 1432: Am Palast des hellenischen Khans auf der Akropolis, wo ausländische Gesandte und einheimische Adlige meist empfangen werden, enthüllt ein Künstler das neue Gemälde, das er im Auftrag des Monarchen geschaffen hat. Es zeigt in sehr drastischer und außergewöhnlich realistischer Weise die Schlacht am Pyhäjärvisee. Das Werk gilt als sehr gelungen und fängt die Erbitterung beider Seiten gut ein, ohne eine davon abzuwerten oder schlecht darzustellen. Vielmehr handelt es sich um eine eindrückliche Mahnung für Frieden und die Bereitschaft zu religiöser Toleranz.

  2. #1607
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    29. September 1432: König Heinrich von Frankreich und seine junge Frau Caterina kommen in Paris an. Dass sie ausgerechnet am Fest des Erzengels Michael eintreffen, gilt als äußerst glückliches Omen, auch wenn die kluge Königinmutter den Zug verlangsamt hatte, um den Tag genau zu treffen. Das Volk bejubelt den Monarchen und seine schöne Braut begeistert, und auch der Adel scheint sehr zufrieden, dass Frankreich allmählich immer mehr die Rolle als Vormacht Europas zurückzugewinnen scheint, die dem Land schließlich auch zukommt – zumindest ist man in Paris fest davon überzeugt.


    30. September 1432: Nach einer Reihe von Gastmählern nimmt der Emir von Tunis die aus Indien auf seinen Wunsch herbeigereiste Gesandtschaft mit zur Fakultät für Mathematik und Astronomie. Die Inder scheinen zwar ein wenig enttäuscht über die doch recht schlichte und teils auch veraltete Ausstattung, loben aber die Bemühungen des Herrschers, das kleine und erkennbar eher arme Wüstenland mit moderner Wissenschaft vertraut zu machen. Auch die Professoren machten offenbar einen recht guten Eindruck.


    1. Oktober 1432: Einige Gelehrte aus Landshut kommen mit einem großen, bunten Kalender zu Timur Khan, um ihn wie gewünscht auf das herannahende Jahresende hinzuweisen. Diese Erinnerung wird rasch zu einer gewissen Tradition und zu einem regelrechten Festtag bei Hofe, dem „Fest der 91 Tage“ (weil dann noch so viele Tage des alten Jahres verbleiben). Kinder von Hofbediensteten werden dann mit Süßigkeiten beschenkt, und die Khanin organisiert sogar spontan einen Maskenball.

  3. #1608
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    2.-6. Oktober 1432: Erste Angriffe der Johanniter auf die Mauern von Lödöse zeigen, dass die Stadt noch nicht sturmreif ist. Die Belagerung muss also fortgeführt werden, bis eine Eroberung ohne exorbitante Verluste möglich erscheint oder bis der Winter hereinbricht. Oberkommandeur Karl von Burgund rechnet aber damit, dass die Einnahme der Stadt in diesem Jahr schwierig werden könnte.


    8. Oktober 1432: An Nord- und Ostsee endet die Schifffahrtssaison, während Kaufleute und Reeder im Mittelmeerraum ihre Schiffe noch etwa zwei Wochen auf dem Meer lassen.


    10. Oktober 1432: Das Bordell zu Konstantinopel wird eingeweiht und mit einer Debatte von Sultan Osman und mehreren Hofgelehrten eröffnet. In den ersten Herbstwochen kommt es außerdem immer wieder zu amüsanten Missverständnissen, weil zahlreiche in der Stadt und im Umland überwinternde Kaufleute oder Seemänner aus anderen Gründen das Gebäude aufsuchen. Ein italienischer Matrose (und Schmuggler) namens Vincento di Grosso wird sogar eine richtige Berühmtheit, da er mit seinen einfachen, direkten Fragen bedeutende Gelehrte in Bedrängnis bringt und bald mit Sokrates verglichen wird.

  4. #1609
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    16. Oktober 1432: Als in Südschweden erster Schnee fällt, müssen die Johanniter ihre seit etwa einem Monat bestehende Belagerung von Lödöse aufgeben, um nicht selbst durch Kälte und Hunger geschwächt zu werden. Der schonische Adel stellt den verbündeten und sehr angesehenen Rittern Winterquartiere zur Verfügung, auch wenn dies eine schwere Belastung für die Provinz bedeutet. Immerhin umfasst die Ordensarmee mittlerweile fast 9000 Mann, darunter vor allem Reiter und Belagerungsregimenter, die wegen ihrer Tiere ebenfalls viel Nahrung benötigen. Die Burgunder sind dank ihres Königs besser auf den Winter vorbereitet, teilen ihre Güter aber bereitwillig mit den Franzosen, was auch insgesamt einen positiven Effekt für die Armee hat.


    20. Oktober 1432: Trotz der späten Jahreszeit treten das schottische Parlament und das norwegische Storting zusammen, um über den Krieg in Schweden zu beraten. Der König scheint die Sache für äußerst dringlich zu halten, so dass er das schottische Parlament erstmals sogar von einem Vertreter aus dem Adel eröffnen lässt.


    22.-31. Oktober 1432: Einige Bauern aus der Provinz Schonen beginnen ein kleines, privates und nicht dotiertes Schachturnier, um sich im stürmischen Herbst etwas abzulenken und zu erfreuen. Bald beteiligen sich auch einige Knechte der Johanniter, während die Ritter sich auf Befehl Karls von Burgund zurückhalten. Das Oberhaupt der französisch-burgundischen Zunge gilt als Anhänger des Großmeisters, der vergnüglichen Spielen und Turnieren sehr kritisch gegenüberstehen soll. Beim Turnier selbst siegt Mitte November schließlich ein junger Bauer aus Ystad, der bereits beim königlichen Wettstreit in Kopenhagen einige Erfolge feiern könnte.

  5. #1610
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    1.-30. November 1432: Der November ist in diesem Jahr recht mild, aber sehr stürmisch. An Nord- und Ostsee erleiden einige Häfen leichte Schäden, die jedoch dank des milden Wetters meist noch vor Jahresende wieder ausgebessert werden können. Die Fischer und Seeleute in der Region sind daher für das kommende Jahr zuversichtlich, dass es nicht zu einer späteren Schifffahrtssaison kommen wird. Auch im übrigen Europa hofft man auf einen milden Winter und vielleicht sogar eine frühe Aussaat, was die Situation der Bauer nach diesem guten Jahr sicherlich weiter verbessern würde.


    2. Dezember 1432: Der Patriarch von Jerusalem kündigt in einer Botschaft an die Pilger im Heiligen Land an, dass man in diesem Jahr ein Friedenslicht aus Betlehem mit nach Hause nehmen kann. Die Idee scheint von einem hellenischen Besucher zu stammen, der dem Oberhaupt der judäischen Kirche von einem Gemälde erzählte, das ihn sehr bewegte. Es stellt die Schrecken des Krieges unverhüllt dar.


    4. Dezember 1432: Am Festtag der Heiligen Barbara kommt es in mehreren nordindischen Städten – sowohl in den Satrapien als auch in den freien Reichen – zu schweren Unruhen zwischen Christen und Hindus, in die manchmal auch andere Religionsgemeinschaften hineingezogen werden. Einige Fürstentümer müssen sogar die Armee einberufen, um Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen.

  6. #1611
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    15. Dezember 1432: Gelehrte und Offiziere aus Trapezunt präsentieren dem Despoten das neue Strategiespiel, das lose auf Schach basiert, aber auch moderne Waffengattungen wie Arkebusiere und Mineure und einige Ränge der trapezuntischen Armee beinhaltet. Man hat dafür den Namen „Stratego“ gewählt. Der Erfolg scheint den Monarchen sehr zu freuen und sorgt offenbar auch für gute Unterhaltung bei Hofe.


    25. Dezember 1432: Das Weihnachtsfest steht in diesem Jahr in ganz Europa, Nordafrika und Westasien unter dem Eindruck der guten Ernte. Die Gesänge und Gebete sind diesmal häufig besonders fröhlich und dankbar, und die Geburt des Erlösers wird oft etwas hoffnungsvoller als in anderen Jahren begrüßt. Die meisten Prediger rufen zur Dankbarkeit auf, und vor allem die Bettelorden ermahnen die Reichen auch zur Mildtätigkeit, da es selbst in diesem guten Jahr Arme und Bedürftige gebe. Eine besonders eindringliche Predigt hält der Mailänder Hofgeistliche Bernardin von Florenz, die bald in italienischer Sprache gedruckt und auf der ganzen Halbinsel verbreitet wird. Nur bei den schwedischen Christen ist die Stimmung eher gedrückt, da man kaum mehr die Hoffnung hat, dass das Land vom Krieg verschont bleiben könnte. Die beiden abgesetzten Bischöfe feiern das Hochamt auf ihrem Weg nach Rom in Magdeburg mit, und in den übrigen schwedischen Diözesen wird bei den Gottesdiensten demonstrativ auf die Einheit der Weltkirche eingegangen – vielleicht in der Hoffnung, dass der Heilige Stuhl die Johanniter doch noch aufhalten könnte.


    31. Dezember 1432: Ein für die meisten Menschen sehr gutes Jahr geht zu Ende. Im Westen der bekannten Welt ist die Konjunktur stabil und die Nahrungsmittelpreise auf den Märkten blieben auch zu Beginn des Winters noch moderat. Auch im Mongolischen Reich blickt man zuversichtlich in die Zukunft, selbst wenn weiter beträchtliche religiöse Spannungen in den östlichen und südlichen Provinzen herrschen, die durchaus eine große Herausforderung für diese wohlhabenden Regionen des Imperiums darstellen könnten.

  7. #1612
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    2.-31. Januar 1433: Auch der Januar ist milder als gewöhnlich, so dass eine frühe Aussaat in greifbare Nähe rückt und die Menschen im Winter weniger Holz als üblich benötigen. Falls die Regenmenge im kommenden Jahr ausreicht und das Wetter warm genug ist, könnten viele Regionen eine echte Rekordernte einfahren, zumal man dank der guten Erträge von 1432 überall viel Saatgut zur Verfügung hat.


    3.-31. Januar 1433: Die Armee der Johanniter in Schonen befindet sich noch in den vom Adel der Provinz bereitgestellten Winterquartieren. Im Norden beginnen die Schweden derweil damit, ihr Land auf die kommende Invasion vorzubereiten, und auch die Bauern des Landes verstecken bereits ihre Vorräte und schicken zum Teil auch ihre Frauen und Kinder zu Verwandten aus Norwegen oder Nordschweden.


    4. Januar 1433: Das Emirat Tunis kündigt an, eine Heiratskasse einzuführen, um den eigenen Adel enger mit den Stämmen der Umgebung zu verbinden. Die Idee stößt in der Oberschicht des kleinen Landes auf viel Zuspruch.

  8. #1613
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    5. Januar 1433: Beim traditionellen, gut besuchten Hofempfang in Innsbruck nach der ersten Dreikönigsvesper gibt Setsen Khan von Tirol bekannt, dass ein Hilfsfonds für die armen, oft recht abgelegenen Regionen des Landes eingerichtet werden soll, um die Seelsorge vor Ort zu verbessern. Außerdem werde dank einer Spende Italiens der Bau des Südtiroler Hospitals energisch vorangetrieben.


    7. Januar 1433: Reitende Boten des französischen Hofes geben im ganzen Reich bekannt, dass der junge König Heinrich II. selbst an der Spitze einer starken Armee von 5000 Mann gegen die verhassten Schweden ins Feld ziehen wird. Dafür werden 1000 Ritter, 800 SN, 1800 LN, 100 AS, 800 BS und 500 PL aufgeboten und für das Frühjahr nach Rouen oder Cherbourg befohlen, wo man dann sie mit Hilfe von Handelsschiffen nach Schweden und Dänemark bringen wird.


    10. Januar 1433: Das Kalifat von Cordoba und Marrakesch beruft weitere Fußtruppen ein, um den Widerstand auf Sizilien endlich zu brechen. Es soll sich um 1500 Mann vorwiegend aus den spanischen Provinzen handeln. Die Aushebung geht in den darauffolgenden Wochen ohne Zwischenfälle vonstatten, so dass die Flotte des Reiches die Männer bereits im März auf die Insel verschiffen kann.

  9. #1614
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    18. Januar 1433: Der burgundische König Johann beruft 800 Ritter und 1700 Mann Fußvolk ein, um dem französischen Lehnsherrn zur Hilfe zu eilen. Außerdem werden die Schweizer Vasallen aufgefordert, 300 Mann SN zu stellen, was sie auch rasch zusagen. Die Kämpfer dürften wohl zusammen mit den Franzosen verschifft werden.


    20. Januar 1433: Nach Bekanntwerden des Friedensvertrages zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Königreich Schweden übernimmt ein päpstlicher Legat übergangsweise wieder das Kommando über das Belagerungsregiment, das im Vorjahr aus Rom herangeführt worden war. Großprior Karl von Burgund ist zwar offenkundig enttäuscht über diese Entscheidung, ruft aber seine Offiziere in einem Schreiben dazu auf, sie zu respektieren. Der Heilige Vater müsse als Priester Gottes eher zur Vergebung bereit sein als ein Orden, der den Kampf für den wahren Glauben auf seine Fahnen geschrieben habe. Schließlich stelle man die dem Orden zugewiesenen Kapläne auch nicht in die Schlachtreihe und erlaube ihnen sogar, sterbende feindliche Soldaten mit den tröstenden Sakramenten zu versehen.


    22. Januar 1433: Patriarch Menli von Jerusalem erhält vom Heiligen Vater den Auftrag, zwei indische Doppelregimenter mit Dank aus ihrem Dienst zu verabschieden. Leider sind diese Einheiten nie in Jerusalem eingetroffen, und weitere Nachforschungen ergeben, dass sie stattdessen in Debul ihren Vertrag beendeten. Offenbar kam es (vielleicht wegen der langen Kommunikationswege) zu einem Missverständnis, so dass die Regimenter nie den Befehl erhielten, sich nach Westen zu begeben. Daher übernimmt Patriarch Thomas von Debul die Aufgabe, sie zu verabschieden.

  10. #1615
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    24. Januar 1433: In Sarai werden die Beratungen der mongolischen Adelsversammlung mit den Vertretern von Vasallenkhanaten und Tributstaaten wieder aufgenommen. Vaclav Khan von Böhmen trifft sich am Rande der Konferenz mit den Vertretern des Arghunsbundes, um eine gemeinsame Linie für die Verhandlungen abzusprechen.


    31. Januar 1433: Das Khanat Syrien beruft 500 Reiter ein, um die Handelswege besser zu schützen. Die Aushebung verläuft ohne Zwischenfälle.


    2. Februar 1433: Zum Fest Mariä Lichtmess kündigt Papst Alexius an, ein monumentales, zu Gottes Ehren errichtetes Gebäudeensemble am Rand der Ewigen Stadt zu planen. Hierfür wird ein Wettbewerb ausgeschrieben, so dass man die besten Baumeister für dieses langfristige, höchst heilige Projekt auswählen könne.

  11. #1616
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    7. Februar 1433: Die Johanniterarmee in Schonen kann über einen Späher wieder Kontakt zu Martin dem Zeloten und seiner Rebellengruppe aufnehmen. Es wäre nun möglich, ihn um konkrete militärische Maßnahmen zu bitten. Allerdings ist er nicht mit einem offiziellen Amt ausgestattet, muss seine Männer also überzeugen und mitreißen und kann sich nicht auf Befehl und Gehorsam stützen. Außerdem ist die Kommunikation eingeschränkt, solange Späher sich mit Botschaften durch unsicheres Gebiet wagen müssen.


    12. Februar 1433: Im Mittelmeerraum beginnt die Schifffahrtssaison in diesem Jahr früher als gewöhnlich. Da die Lager vieler Handwerker und Kaufleute nach dem guten Vorjahr mit zahlreichen Gütern gefüllt sind, hofft man allgemein auf gute Gewinne.


    15. Februar 1433: Als die tunesische Staatskasse leer ist, nutzt Emir Abd-al-Qadir Yazid diese Gelegenheit, um mit seinem Hofmathematiker Tarik Bin Ibrahim über die Bedeutung der geheimnisvollen Zahl "0" zu sprechen. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass es eine Zahl ohne echten Wert gibt. Tarik Bin Ibrahim vertritt dabei die Überzeugung, dass in solchen nicht vollständig sichtbaren Zeichen wie der Null der Geist Gottes, des Allbarmherzigen für die Menschen erfahrbar wird. Dieser hat sich schließlich im Koran offenbart, obgleich er mit Worten und Buchstaben niemals ganz gefasst und beschrieben werden kann.

  12. #1617
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    18. Februar 1433: In der noch angenehm kühlen Jahreszeit lädt Emir Abd-al-Qadir Yazid Adel und Vasallen seines Reiches nach Tunis ein, um über die Politik des Reiches zu sprechen. Das gewachsene Ansehen des Monarchen zeigt sich daran, dass fast alle Scheichs erscheinen, die in einem Treueverhältnis zu ihm stehen. Nur die freien Stämme bevorzugen es, Diplomaten zu entsenden, um zugleich ihre Eigenständigkeit und ihre Freundschaft zum Emir deutlich zu machen.


    19. Februar 1433: Despot Antiochos Alexander von Trapezunt begibt sich mit einigen Adligen und mit einer kleinen Wachmannschaft auf See. Ziel ist zunächst Konstantinopel, wo man die Reisegesellschaft des Sultans für dessen Hadj treffen und nach Damaskus begleiten wird. In der nordanatolischen Handelsstadt selbst wird zudem eine Handelsexpedition ausgerüstet, die im März mit militärischer Begleitung nach Debul aufbrechen soll. Adel und Volk sind zum Kai gekommen, um ihren Monarchen zu bejubeln und mit Gebeten und guten Wünschen zu verabschieden, und auch der Erzbischof spendet ihm und seinen Begleitern den Segen.


    24. Februar 1433: Der Johannitergroßmeister Stephan von Colomiers kündigt an, dass die in Schweden kämpfende Armee weitere Verstärkungen erhalten wird. Neben 200 Rittern und 2500 Mann Fußtruppen werden auch mehrere Tausend Mann aus Frankreich und Burgund erwartet. Außerdem gibt es Gerüchte, wonach Söldner aus Südwestfinnland nach Schonen transportiert werden sollen. Auch die aus Indien zurückkehrenden Kämpfer dürften wohl nach Norden in Marsch gesetzt werden. Das Oberhaupt der Johanniter kündigt außerdem an, selbst nach Schweden zu ziehen und für den Glauben zu kämpfen. Die Ritter des Ordens sind offenbar fest entschlossen, Schweden militärisch zu bezwingen.

  13. #1618
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    28. Februar 1433: Früher als erwartet beginnt die in Sligo und Limerick stationierte Flottille von Erkundungsschiffen der Hanse mit ihrer Nordlandfahrt. Die Fahrzeuge werden in zwei Gruppen zu je vier Schiffen aufgeteilt, um einen größeren Bereich abdecken zu können und möglichst günstige Routen zu suchen.


    1. März 1433: Eine trapezuntisch-türkische Flottille sticht von Konstantinopel aus in See. Der Sultan wird auf Schiffen seiner Vasallen nach Syrien gebracht, während der Despot auf dem Flaggschiff seines Reiches fährt. Osman I. wird nicht nur von einigen armen Pilgern aus der Hauptstadt begleitet, wie es der Tradition entspricht, sondern auch von einer hochrangigen und mit geschmackvoll ausgewählten Geschenken ausgestatteten Gruppe von Diplomaten. Diese sollen sich ab Antiochia von ihm trennen und über Ägypten nach Südarabien fahren. Dort werden sie dann auf ihren Sultan warten, der sich nach seiner Hadj selbst der langen Reise nach Südindien anschließen möchte.


    1.-22. März 1433: Das päpstliche Belagerungsregiment wird in Pori wieder eingeschifft und zunächst nach Narwa verlegt. Von dort aus könnte man eine Passage nach Ostia buchen, falls der Heilige Vater dem zustimmt.

  14. #1619
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    2.-31. März 1433: Die Johanniterkommenden Europas halten zahlreiche Versammlungen ab, um über die neue Ordnung Schwedens zu diskutieren. Besonders große Bedeutung kommt dabei den Ordensniederlassungen in Schonen zu, wo ein großer Teil der Ritter für den Krieg gegen das nordeuropäische Königreich zusammengezogen wurde und wo auch die Adligen aus Frankreich, Burgund und Italien stehen, die zusammen mit den Dänen eine bedeutende Rolle in der Nachkriegsordnung spielen sollen. Dort finden die intensivsten Debatten über den Plan des Großmeisters statt.

    Nur für den Johanniterorden

    Achtung Spoiler:
    Viele der Ritter wären bereit, nachgeborene Söhne oder enge Verwandte nach Schweden zu entsenden. Da es sich um lehnspflichtige Vasallen handelt, können sie selbst ihre Heimat nur schwer dauerhaft verlassen, um ein Lehen im Norden anzunehmen. Auch für die schwedische Krone könnte man leicht eine führende, mit dem Johanniterorden verbundene Familie aus Südfrankreich finden. Insbesondere die dänischen Ritter weisen aber darauf hin, dass man sehr lange brauchen wird, um das Land neu zu ordnen, wenn man derart einschneidende Veränderungen plant. Man muss außerdem damit rechnen, dass die Sache bald öffentlich bekannt wird. In Dänemark seien bereits zahlreiche Gerüchte im Umlauf, und Ähnliches werde man wohl in den anderen Teilen Europas erleben.



    3.-22. März 1433: Die Höfe in Paris und Gent geben die Gelder frei, die den Handelshäusern des östlichen Mittelmeerraumes und ihren meist italienischen Anwälten zustehen. Dadurch könnte sich deren Lage wieder etwas entspannen. Frankreich beruft sich dabei auf den von Koskar Khan verfassten Schlichterspruch und bezahlt drei Viertel der vor Gericht erstrittenen Forderungen, Burgund sogar die volle Summe. Dennoch ist der Wohlstandsverlust erheblich, zumal die Veränderungen der Handelsrouten zuungunsten der betroffenen Länder nicht so leicht rückgängig gemacht werden können. Insbesondere in Trapezunt hofft man aber auf die Indienkarawane.


    4. März 1433: Nur wenige Tage nach den Hanseaten brechen auch sechs seegängige Schiffe der königlich-norwegisch-schottischen Marine nach Grönland auf. Sie haben den Auftrag, eine feste Verbindung auf die Insel sicherzustellen und werden hierfür ebenfalls bessere Routen suchen.

  15. #1620
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    5. März 1433: Die abgesetzten schwedischen Bischöfe Sebastian von Strängnäs und Skar von Uppsala treffen in Nürnberg ein. Da die wenigen in der Stadt verbliebenen Johanniter (meist junge Männer in Ausbildung) aber einen Aufruhr anzetteln, müssen die Oberhirten die Stadt fluchtartig verlassen und sich in ein Kloster der Benediktiner begeben, das etwa 20 Meilen weiter nördlich liegt. Bei den Kämpfen in der Stadt kommen sechs Stadtgardisten, vier junge Johanniter, 17 Mann aus der Begleitung der Bischöfe und etwa 40 Stadtbürger ums Leben oder werden schwer verwundet. Als die Sache in Bamberg bekannt wird, stellt der dortige Bischof Konrad seinen ehemaligen Amtsbrüdern eine Eskorte zur Verfügung, die sie sicher nach Rom bringen soll. Außerdem wird die Reiseroute geändert, da man im frommen, den Johannitern eng verbundenen Khanat Tirol ähnliche Übergriffe befürchtet. Stattdessen soll nun der Weg über die freie Eidgenossenschaft gewählt werden, wo der Orden keine Güter besitzt. In Italien will man danach die Städte meiden und nach Möglichkeit stets in kleinen, ländlichen Klöstern übernachten.


    5. März 1433: Einige päpstliche Hofbeamte und Offiziere beginnen mit einer Reise durch das dem Heiligen Stuhl direkt unterstellte Gebiet. Sie sollen prüfen, wie sicher Straßen und Wege sind und ob es in einigen Regionen besonders viele Banditenbanden gibt.


    6.-25. März 1433: Im finnischen Feldlager der Johanniter kommt es zu einer langen Beratung über die Nachkriegsordnung. Die Finnen scheinen sich aber mit einem Vasallenstatus samt Heeresfolge zufriedenzugeben, solange der Orden keinen religiösen Zwang ausübt. Eine schwedische Herrschaft wird von ihnen nachdrücklich abgelehnt. Allerdings sind die loyalen finnischen Stämme natürlich nicht erschienen. Sollte man die Regionen tatsächlich stärker vereinheitlichen wollen, wäre wohl ein langer Atem nötig, da es bislang kaum staatliche Strukturen gibt und man viel Überzeugungsarbeit leisten müsste.

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