Ja, so etwas wie allgemein akzeptierte Hoheitsgewässer gab es natürlich noch nicht. Trotzdem beanspruchten viele Seemächte eine gewisse Kontrolle über "ihre" Küsten. Wobei manche der Vorfälle ja auch auf hoher See stattfanden.
Die Bürgermeister und ihre Vertreter, die gerade in Lübeck sind, geben ein eher zwiespältiges Votum ab. Fast alle sind zwar empört über die schikanösen Kontrollen "ihrer" Händler durch die nordischen Königreiche, die besonders 1412 durchgeführt wurden. Man hat den Eindruck, dass gezielt versucht wird, Hanseschiffe abzuschrecken oder unter fadenscheinigem Vorwand zu berauben - wobei da sicherlich auch die Gier einiger nordischer Kapitäne eine Rolle spielt; wenn man behauptet, das Gefundene sei Schmuggelgut, kann man es eben leicht requirieren. Sie glauben, dass es sich um eine abgesprochene Aktion handelt, weil die Kontrollen in allen drei Königreichen gleichzeitig verstärkt wurden. Außerdem wurden Schiffe selbst dann "kontrolliert", wenn sie weit von der Küste weg fuhren, man sieht sich also durchaus ein Stück weit im Recht.
Was die direkten Angriffe auf Kriegsschiffe angeht, gibt es jedoch unterschiedliche Ansichten. Einige "Falken" schlagen vor, den Kampf fortzuführen, weil man bis zum Monatsende die Nordsee wahrscheinlich unter Kontrolle bringen könnte, die "Tauben" raten dagegen eher dazu, einen Kompromiss zu finden, bevor noch mehr Mächte in die Auseinandersetzung hineingezogen werden.