Dann soll man genau das machen und die in Viterbo versammelten Kardinäle ebenfalls einladen. Ziel wäre natürlich, die genauen Ziele in Erfahrung zu bringen, die im Rundschreiben unerwähnt geblieben sind.
Ich kenn mich mit kirchlichem Protokoll ja nicht so aus und weiß nicht ob das ein übermäßig schlimmer Fauxpas wäre, aber wenn es keiner ist sollen sie ausdrücklich trotz ihres hohen Ranges nicht die Leitung übernehmen, da sie ja "nur" Gäste sind, die ihren Standpunkt vorbringen. Die Leitung sollen lieber die Erzbischöfe von Mailand (aus naheliegenden Gründen natürlich vor allem er), Pisa und vielleicht noch Venedig (wenn er anwesend ist) übernehmen, da sie sich in den letzten Wochen für die italienische Kirche stark gemacht haben.
1. Was die Gespräche mit meinen Bischöfen betrifft soll man vor allem die päpstliche Gier nach Land verurteilen und durchaus einen Bezug zu den von dir genannten Grenzverschiebungen in der Romagna zugunsten des Papstes herstellen. Das Ausrufen eines Kreuzzuges um sich Zypern anzueignen war zwar sicherlich der Gipfel, doch waren beide Symptome desselben Problems, dem man sich vielleicht früher hätte annehmen können, wenn man die Anzeichen bemerkt hätte.
Dabei geht es nicht darum, das Recht der Kirche auf Kirchengüter in Frage zu stellen (viele meiner Bischöfe dürften ja selber genug haben und das nicht so mögen) sondern eben spezifisch die Tendenz des Papstes, sich weltliche Lehen und ein Königreich auf Erden aneignen zu wollen.
2. In der Beurteilung der Zypernfrage will man jedoch nicht nur den Papst, sondern auch den Großkhan kritisieren. Als Lehensherr der Ägypter wäre es seine Pflicht gewesen, sich für das Niederschlagen des Aufstandes in Ägypten einzusetzen. Ohne ein Versagen der weltlichen Autorität in diesem Fall wäre es vermutlich gar nicht so weit gekommen.
3. Gleichzeitig soll man die Einheit der versammelten Bischöfe und Kardinäle als Italiener betonen (nicht unbedingt nur auf das Königreich bezogen, sondern eben auf die sprachliche und kulturellen Gemeinsamkeiten, die ja mindestens auch die Einwohner der Papststaaten miteinschließen) und einen Vergleich zur "guten alten Zeit" unter dem letzten Papst machen, der (Nord-)italiener war und der mit seiner erwähnten „Friedensbotschaft“ eine ganz andere Politik fuhr als der aktuelle Papst. Der jetzige ist ja als Kalabrier schon zu zwei Dritteln Grieche oder Mongole.
Den letzten Punkt aber nicht zu sehr ausführen, da der sicher eher kontrovers ist. Geht eher darum, das Überlegenheitsgefühl der anwesenden Italiener anzusprechen und ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl herzustellen. Die Italiener sind schon lange das establishment der Kirche und es ist ihre Pflicht, sicherzustellen, dass der Papst nicht über die Stränge schlägt, besonders was die Korrpution des höchsten Amtes der Christenheit durch die Gier nach weltlichen Lehen angeht. Im Umkehrschluss haben natürlich Italiener auch ein Anrecht auf die höchsten Ämter...
In dem Zusammenhang will man vor allem den Erzbischöfen von Mailand, Pisa und Venedig auch gratulieren und Recht geben, was ihre Reaktion auf die von Ausländern ausgerufene Synode betrifft.
4. Was theologische Fragen betrifft will ich mich nicht einmischen, da sollen die Kardinäle und Bischöfe ihre Linie finden. Da fehlt dem König als Laien natürlich auch jegliche Autorität.