Zitat von
Jon Snow
Khanat Böhmen
Die Baumaßnahmen des ersten Streckenabschnitts gehen zunächst recht gut voran. Die lokalen Adligen, aber auch Handwerker und Kaufleute kleinerer Städte an der geplanten Route sind sehr am Ausbau des Handelsnetzes interessiert und erhoffen sich einen Aufschwung für ihre Geschäfte.
Je weiter sich die Arbeiten nach Südosten fortsetzen, desto stärker mehren sich allerdings die Probleme. Angesichts des harten Winters hatten viele Bauern ihre Söhne oder Neffen am Ende der Saatzeit nach Innsbruck geschickt, um die befürchtete schlechte Ernte durch Wanderarbeit wettzumachen, so dass nur wenige Fronpflichtige eingezogen werden können. Hier neigt der lokale Adel zudem dazu, nur sehr zurückhaltend auf die Erfüllung der Dienste zu bestehen, weil man ansonsten eine Hungersnot befürchtet. Die relativ hohen Löhne in Innsbruck tun ihr übriges, so dass auf den südlichen Bauabschnitten ständig akuter Arbeitskräftemangel herrscht. Als schließlich im Herbst die meisten Wanderarbeiter zurückkehren, wird der Einbringung der Ernte Priorität eingeräumt, so dass der Bau der Straße letztendlich nicht abgeschlossen werden kann. Man hofft aber, dass dies im kommenden Jahr möglich sein wird (es fehlen 6000 S Frondienste).
Einige Berater des Khans aus Prag und dem Westen des Landes schlagen vor, im nächsten Jahr berittene Soldaten nach Süden zu entsenden, um Druck auf die lokalen Herren und die fronpflichtigen Bauern auszuüben. Andere, die eher aus dem Süden und Osten des Landes stammen, geben zu bedenken, dass ohnehin schon eine gewisse Unzufriedenheit verbreitet sei, weil man – statt die Arbeit der eigenen Leute einfach zu bezahlen – lieber zusätzliche Frondienste eingefordert habe. In der kritischen Situation der befürchteten Hungerernte sei vielen der Bauernfamilien subjektiv vielleicht keine andere Wahl geblieben, als zusätzliche Arbeit in Innsbruck zu suchen. Sie verteidigen auch ihre Standesgenossen, die offenbar aus gutem Grund auf die volle Ableistung der Dienste verzichtet hätten, um die Ernte nicht zu gefährden. Selbst in der Hofgesellschaft wird leise Kritik laut, dass der Khan Geld verlieh, aber die eigenen Leute zum Teil lieber unbezahlt für sich arbeiten ließ.
Die Hauptstadtbevölkerung bejubelt den Khan dagegen bei den Siegesfeierlichkeiten, zumal die prachtvolle Hofhaltung vielen Handwerkern weiterhin ein gutes Auskommen verspricht. Aufsehen erregte jedoch die Missachtung des Khans durch einen bayrischen Krieger, wobei die Höflinge dem Herrscher versichern, dass er sehr wohl ein bedeutender Heerführer sei und dies gewiss unter Beweis stellen werde, sollte das Land jemals von Feinden angegriffen werden.
Die Gesandtschaft nach Krakau ist ein voller Erfolg, zumal die Stadt von Böhmen aus sehr günstig zu erreichen ist. Dadurch fällt von den Einnahmen der vielen durchreisenden Boten der europäischen Herrscher auch etwas für die heimischen Wirte und Handwerker ab. Zudem kann sich die Stadt den Fremden in bestem Licht präsentieren und als moderne Metropole zeigen.
Hauptstadt: Prag
Herrschaftsgebiet: Böhmen und Mähren, Oberschlesien, Teile Sachsens und Thüringens
Ungefähre Bevölkerungszahl: 3 700 000
Steuereinnahmen: 740 000 S
Rücklagen vom Vorjahr: 31 000 S
Fehlende Fron (gegenüber den Planungen): 6 000 S
Tributpflicht: Heeresfolge
Feste Zuwendungen: 135 000 S
Verfügbare Minghan: 1,0 (effektiv 1,0) mongolischer Art, 1,5 (effektiv 1,5) europäischer Art
Verfügbare Hilfstruppen: 2,5 Regimenter SN, 3 Regimenter LN, 2 Regiment BS, 1 Regiment PL
Verfügbare Vasallenaufgebote: -
Andere verfügbare Einheiten: 1,5 Belagerungsregimenter
Besonderheiten: Relativ gut entwickeltes Handwerk
Staatsoberhaupt (Spielfigur): Yasin Khan (seit 1378, *1349)