Handyverbot an Schulen

[Shakka]

Ich nehme aber nicht das Thema Chats "durch", sondern Beschreiben, Berichten, Fabeln, Lyrik, Argumentieren uswusf. Das ist sinnvoll und "Chats" kann man dort einfließen lassen, wo es Sinn ergibt.

Im Lehrbuch für die dritte Klasse habe ich die Aufgaben zur "Textform" SMS gefunden. Warum sollte es dann nicht auch die Textform "Chats" geben? Als Obermenge von SMS, WhatsApp, ...

Das war doch meine Frage Ich verstehe nicht, was du überhaupt willst.

Ich habe deinen Punkt weiter ausgeführt.
Es gibt scheinbar viele Leute, die ein Verbot gutheißen.
Was genau das bedeutet und wie es umgesetzt wird, ist aber nicht klar. Jeder hat da andere Vorstellungen.

Der Unterricht muss neu gemacht werden? Ja, dann mach doch mal, du scheinst ja den vollen Durchblick zu haben im Gegensatz zu allen Lehrern, allen Didaktikern, allen Schulleitungen, allen Politikern.

Unser Leben hat sich seit der Jahrtausendwende krass verändert. Die Schule hat sich seit dem nur kaum verändert.
Ich glaube, es beeinflusst uns, dass wir, und alle, die was mit Schule entscheiden, selbst zur Schule gegangen sind und dort sicher nicht so schlecht abgeschnitten haben. Da fällt es schwer, das komplett zu überdenken und vielleicht ganze Fächer komplett weg zu lassen.

Falls du dich mal ernsthaft damit befassen möchtest, empfehle ich dir, mal einen Blick in die Rahmenpläne/Bildungspläne der Länder zu werfen und für das Fach Deutsch (weil du das Thema "Chats" erwähntest) oder ein anderes dir genehmeres danach zu suchen, wie Neue Medien aktuell im Unterricht integriert werden (sollen).

Schau mal hier: https://www.uni-muenster.de/Textprax...tale-literatur
Da geht es darum, dass "digitale Literatur" im Deutschunterricht nicht behandelt wird, obwohl Computerspiele heute eine wichtige Jugendliteratur darstellen.

Und diese Druckmittel hast du zum einen in der Schule gar nicht, weil manche Schüler noch zu jung und zu unerfahren und zu unreif sind, um zu kapieren, dass sie sich mit bestimmten Verhalten Steine in den Weg legen, die sie erst 5-6 Jahre später spüren und dann bitter bereuen. Zum anderen geht es auch genau darum: Schülern langsam auf das Berufsleben und auf Eigenverantwortung vorzubereiten.

Genau. In der Schule droht keine Kündigung weil man vom Handy abgelenkt wird. Da kriegt man eine Ermahnung vom Lehrer. Oder kann sonstige pädagogische Stilmittel genießen um zu lernen, fokussiert zu bleiben.

Sinnvolles Medienverhalten lerne ich am besten dadurch, dass ich aus eigenem Antrieb mich damit beschäftige.

Exakt.
Alles, was ich wirklich gut kann, habe ich aus Interesse gelernt.

Ein Jugendlicher lernt vermutlich mehr über den sinnvollen Einsatz der DOS-Box, weil er zu seinem Lieblingsspiel eine Mod installieren will oder einen Virus von der Festplatte werfen möchte, als er jemals in einem "Computer-Unterricht" lernen will.

Und genau das fürchte ich, kommt heute zu kurz. Hier gibt es fast nur noch Ganztagsschulen. Da sitzt man dann bis 17Uhr ab. Wann soll man sich dann noch mit eigenen Dingen beschäftigen? Da wäre es nicht schlecht, wenn man wenigstens seinen eigenen Laptop oder wenigstens sein Smartphone dabei hätte.

Und wie bereits von mir gesagt, wundersamerweise kann eine komplette Generation von heute 40-Jährigen erstaunlich souverän mit allen Arten von Programmen umgehen, ohne das jemals in der Schule gelernt zu haben, stattdessen hat sie es nachmittags gelernt, in den Kinderzimmern und Hinterhöfen, wo Disketten ausgetauscht und .bat Dateien abgeschrieben wurden.

Und trotzdem sind da einige dabei, die sehr hilflos vor dem Computer sind. In meinem Beruf sehe ich da vor allem Ärzte. Die sind ja per Definition gebildet. Überhaupt was besseres als das übrige Personal (Pfleger, Verwaltung) und müssen daher auch nicht in Softwareschulungen ihre Blöße zeigen. Wenn ich denen dann über die Schulter schaue, sehe ich Doppelklicks auf Websitelinks, Abtippen von ganzen Absätzen weil sei nicht wissen, was eine Zwischenablage ist, ...
In der Arbeitsgruppe an der UNI hatte ich eine Kollegin (mein Alter!), die ernsthaft stundenlang Wörter in einem Text gezählt hat...
Und das sind jetzt nur technische "Skills".

[Frozen]

Sorry, etwas offtopic:
Ein Kind, dem ich Nachhilfe gebe, hat nun über 2 Jahre zusätzliche 2500-3000€ Handykosten verursacht, weil der Vertrag über die Eltern lief und die da irgendwie nicht so flott hinterher waren
Das Geld ging drauf für Jamba Spar Abos, weiteres Datenvolumen usw.

Jetzt regt sich die Mutter darüber auf, dass er ihr nicht gesagt hat, dass er da Geld ausgibt,
weil sie will ihm da vertrauen können.

Das erinnert mich an diese Diskussion.
Ja, man kann mit dem Handy produktiv sein und man kann mit Geld auch etwas Sinnvolles machen,
aber wenn du das einem Jugendlichen unbeaufsichtigt zur Verfügung stellst, dann wird das Geld halt in Handyspiele, Datenvolumen oder ähnliches verprasst
und produktive Recherche beschränkt sich zumeist darauf, wie man das neuste Minecraft/Handyspiel cheat modul installiert (und dabei Handy und Rechner infiziert).

[Shakka]

1. Es gibt noch Jamba Spar Abos?
2. Schon interessant, dass jeder Kinder haben darf. Aber für Hunde braucht man mittlerweile einen Führerschein
3. Wie man ein Cheat-Modul installiert ist doch eine produktive Recherche.

[ausgetreten]

Die gleiche Diskussion zwei Monate später nochmal?
Ich weiß, die Gesellschaft verändert sich, aber so schnell dann auch wieder nicht.

[Fonte Randa]

Erfolgsgarant*in

[Radyserb]

Mehr motorische Entwicklungsstörungen bei Kindern

[Shakka]

übermäßiger, unkontrollierter Umgang mit digitalen Medien zu den Ursachen für diese Entwicklung

Und was sind dafür die Ursachen?
Mit analogem TV, Büchern und Videos auf Magnetband war das weniger problematisch weil das alles nicht digital war?

Warum werden die Kinder vor dem iPad "geparkt"? Weil die Eltern selbst den ganzen Tag arbeiten und abends auch mal "Feierabend" haben wollen?

[Schlumpf]

Vermute ja eher ipad >> spielplatz > Buch als Ursache.

[Fozzie Bear]

Ach, hört doch auf, das hat es früher auch bei Comics geheißen, dann beim TV, jetzt sind halt die neuen Medien dran als Sau durch's Dorf getrieben zu werden.