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Thema: Handyverbot an Schulen

  1. #1
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    Handyverbot an Schulen

    Frankreich hat gerade ein Handyverbot an Schulen erlassen. Die Probleme, die man in Frankreich sieht, sind hier sicher nicht anders. Man darf also annehmen, dass so ein Gesetz auch in Deutschland irgendwann diskutiert wird.

    Ich gebe zu, dass ich mir nicht genau vorstellen kann, wie schlimm so ein Handy an der Schule Probleme verursachen kann.

    Aber ein Handyverbot ist doch Weglaufen vor der Realität. Das Smartphone ist heute in vielen Bereichen wichtig. Und es ist für viele Probleme das beste Werkzeug, das es jemals gab.

    In der Schule wird gelernt, wie man Dinge ohne Smartphone löst. In der echten Welt würde aber jeder sein Smartphone (Tablet, Computer) dafür nehmen. Warum gibt es überhaupt noch didaktisch aufbereitetes Unterrichtsmaterial? Die Schüler können doch einfach im Netz Informationen suchen und damit ihre Fragen beantworten. So, wie man es später im echten Leben auch tun würde. Gerade dieser Schritt ist doch der wichtigste Schritt. Welche Informationen sind gut, welche sind schlecht? Wie kann ich das schnell erkennen? Wie finde ich besseres Material? DAS muss man heute lernen.

    Und wenn es um Basics wie Themen der Schulmathematik, Vokabeln lernen, Grammatik anwenden,... geht, ist das Smartphone mittlerweile der beste Lehrer. Garantiert findet jeder Schüler einen Heiopei auf Youtube, der das Thema gerade besser erklären kann als der Lehrer vorne an der Tafel. Und der Vokabeltrainer auf dem Smartphone ist auch viel intelligenter und damit effektiver als der Zettelkram aus der Schule.

    Ich glaube, wir trauen uns in der Schule einfach nicht, mal etwas ganz neu zu machen. Bildung ist extrem wichtig. Die Kinder sind uns extrem wichtig. Da will man keine Experimente wagen. Aber ist es nicht das viel krassere Experiment, den Kindern von heute die Bildung von gestern zu verpassen?

    Das meiste haben auch wir doch nur für die Schule gelernt. Zum Beispiel Faktenwissen, das wir direkt nach der Klausur wieder vergessen haben. Das hätte man auch sowieso nicht wieder brauchen können. Außer vielleicht bei Günther Jauch.

    Es ist doch ein Witz, dass sich der Lehrer über die Handschrift des Schülers beschwert, selbst aber schlecht kopierte Arbeitsblätter herausgibt weil er nicht weiß, wie er sein Material professionell erstellen kann.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  2. #2
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Generell ja.

    Aber gilt das Gesetz nicht nur für die Grundschule? Da finde ich es durchaus okay.
    Hallo.

  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Suite
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    ...Aber ein Handyverbot ist doch Weglaufen vor der Realität. Das Smartphone ist heute in vielen Bereichen wichtig. Und es ist für viele Probleme das beste Werkzeug, das es jemals gab.

    In der Schule wird gelernt, wie man Dinge ohne Smartphone löst. In der echten Welt würde aber jeder sein Smartphone (Tablet, Computer) dafür nehmen. Warum gibt es überhaupt noch didaktisch aufbereitetes Unterrichtsmaterial? Die Schüler können doch einfach im Netz Informationen suchen und damit ihre Fragen beantworten. So, wie man es später im echten Leben auch tun würde. Gerade dieser Schritt ist doch der wichtigste Schritt. Welche Informationen sind gut, welche sind schlecht? Wie kann ich das schnell erkennen? Wie finde ich besseres Material? DAS muss man heute lernen....
    In der Schule geht es halt nicht darum, dass einer vorne steht und nen tollen, kindgerechten Vortrag über ein Thema abhält. So lernen Kinder halt fast nichts. Und wenn sie zu einem der grandiosen Youtubevorträge mit geilen Special Effects noch Fragen haben sollten, schreiben sie die als Kommentar, machen sich ne Notiz auf dem Smartphone und wenden sich dem nächsten Vortrag zu? Oh, das muss ja ein tolles Leben sein. Sie können übrigens auch nicht einfach "im Netz Informationen suchen", wenn sie nicht einmal den Horizont einiger Fragen erahnen. Schule ist mehr als Wikipediaartikel auswendig zu lernen. Im "echten Leben" bekommt man auch nicht immer maßgeschneiderte Fragen serviert. Am lustigsten ist aber jetzt dieser Absatz...
    Das meiste haben auch wir doch nur für die Schule gelernt. Zum Beispiel Faktenwissen, das wir direkt nach der Klausur wieder vergessen haben. Das hätte man auch sowieso nicht wieder brauchen können. Außer vielleicht bei Günther Jauch.
    Dann können wir die Schulen ja endlich abschaffen Es kann ja jemand mal den Selbstversuch machen und mit seinem Kleinkind in ein Land ohne Schulpflicht ziehen. Oder natürlich in der Zeit zurück, um wie Emile von einem Hauslehrer ganzheitlich erzogen zu werden. Vielleicht könnte mittlerweile ja auch Alexa den Job machen.

    Übrigens zum französischen Handyverbot...
    Ausnahmen gibt es für den Gebrauch für den Unterricht selbst sowie für Kinder mit einer Behinderung.

  4. #4
    ε•ω=1 Avatar von Ramkhamhaeng
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    @Eingangspost
    Du beschreibst sehr viele für den Unterricht nützliche Eigenschaften des Smartphones, aber das hat doch relativ wenig damit zu tun wie Schüler das Smartphone einsetzen, oder nicht? Tratschen, Chatten, Flirten, Bilder austauschen, etc als soziale Interaktionen sind meiner Meinung nach für die meisten Schüler viel wichtiger und nehmen daher auch den größten Raum ein. Daran ist auch nichts verwerflich, aber zwischendurch, also den Unterrichtsstunden, hat man die Möglichkeit die Schüler mit Wissen zu erreichen
    Und wenn man Unterricht und Privates wegen des Smartphones schlechter trennen kann, strahlt das als Ablenkung auch in den Unterricht in Form von abnehmender Konzentration rein. So ist zumindest meine These zu dem Thema...

    Ob ein Verbot das Problem lösen kann, ist dann eine andere Frage. Aber es mal auszuprobieren finde ich gut.

  5. #5
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    Zitat Zitat von Suite Beitrag anzeigen
    In der Schule geht es halt nicht darum, dass einer vorne steht und nen tollen, kindgerechten Vortrag über ein Thema abhält. So lernen Kinder halt fast nichts.
    Aber manchmal ist das eben doch so. Zum Beispiel wenn man den Kindern mal grob die Anwendung der Binomischen Formel erklärt damit sie das Arbeitsblatt bearbeiten können.


    Zitat Zitat von Suite Beitrag anzeigen
    Und wenn sie zu einem der grandiosen Youtubevorträge mit geilen Special Effects noch Fragen haben sollten, schreiben sie die als Kommentar, machen sich ne Notiz auf dem Smartphone und wenden sich dem nächsten Vortrag zu?
    Und wenn ich im echten Leben mal was lernen will, was ich in der Schule nicht gelernt oder verstanden habe? Was mache ich dann?
    In der Schule können die Kinder ja dann den Lehrer fragen. Oder sie helfen sich selbst und stellen die Frage unter dem Video, hier im Forum, einen Mitschüler oder gucken sich ein Video an wo es anders erklärt wird.
    Es ist ja auch nicht so, dass wenn ein Lehrer etwas erklärt, es am Ende alle verstanden hätten. Manche trauen sich ja nicht einmal, eine Frage zu stellen!
    Verstand op nul, frituur op 180.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Ramkhamhaeng Beitrag anzeigen
    Tratschen, Chatten, Flirten, Bilder austauschen, etc als soziale Interaktionen sind meiner Meinung nach für die meisten Schüler viel wichtiger und nehmen daher auch den größten Raum ein. Daran ist auch nichts verwerflich, aber zwischendurch, also den Unterrichtsstunden, hat man die Möglichkeit die Schüler mit Wissen zu erreichen
    Das wird es schon sein, was man in der Schule störend findet. Richtig ätzend werden die Schnappschussvideos von Lehrern und Mitschülern in peinlichen Situationen sein.
    Aber gerade diese Dinge muss man auch lernen. Es gibt ja auch mehr als genug Erwachsene, die ständig aufs Handy schauen und am Gesprächstisch mental abwesend sind.

    Das eigentliche Problem wird es sein, dass man nicht weiß, wie man den vernünftigen Umgang mit dem Smartphone lehren soll. Und weil man das nicht weiß, müssen die Kinder das ohne die Hilfe der Schule lernen?
    Verstand op nul, frituur op 180.

  7. #7
    Trollkönig Avatar von Questor
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    Zunächst: Die Defizite der Lehrer rechtfertigen gar nichts. Ich höre auch nicht auf Steuern zu zahlen weil der zuständige Finanzbeamte einen an der Klatsche hat.

    Darüber hinaus: Ich halte es für ziemlich alternativlos das Schüler lernen ohne Handy und Internet zurecht zu kommen. Aus dem gleichen Grund aus dem ich es befürworte dass Schüler im Sportunterricht laufen. Da fragt sich auch niemand warum jemand die 3.000 Meter läuft obwohl er gar nicht zu dem Ziel will. Weil wir begreifen dass der Mehrwert darin besteht die Aufgabe zu lösen. Auch dann "wenn das mit dem Fahrrad viel schneller und kraftsparender ginge"

    Es mag sein dass es tolle Youtube-Lehrvideos gibt, aber will mir hier irgendwer erzählen dass ausgerechnet das die Gründe sind aus denen Kinder ihre Handys mitnehmen? Ernsthaft? Die Videos kann man sich problemlos Zuhause ansehen.

    Kompetenz mit der digitalen Welt muss vermittelt werden, ohne Frage. Aber der primäre Sinn der Schule besteht doch darin halbwegs mündige Bürger auszubilden. Idealerweise die Sorte die auch dann noch mündig ist wenn das Smartphone nicht zur Verfügung steht
    In fearful day, in raging night,
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    Damit Du Frieden finden kannst, musst Du den Krieg erleiden

  8. #8
    Registrierter Benutzer Avatar von Suite
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    Wenn du dein Abitur abgelegt hast, bist du geistig qualifiziert genug, um es dir selber anzueignen, wenn du es möchtest. Mit 13 Jahren ist das eher die Ausnahme.

    Ja, manchmal ist das so. Bei Mathe kann ich jetzt nicht sagen, inwieweit ein Youtubecharakter im Unterricht vorhanden ist. Sollte eigentlich eher die Ausnahme sein, ansonsten wärst du als Schüler wohl wenig motiviert ("Ich erkläre euch jetzt die Binomischen Formeln und ihre Anwendung. Das müsst ihr unbedingt wissen, weil ihr nämlich das Arbeitsblatt bearbeiten sollt.").

    Ich verstehe aber jetzt nicht ganz, warum du gegen Schulen und Lehrer so roundhousekickst. Es wäre doch m.E. sinnvoller, die Motive der französischen Regierung hinter dem Gesetz darzustellen und Argumente dafür oder dagegen zu diskutieren. Anscheinend gab es ein Gesetz, das zu schwammig formuliert war und die Verantwortung im Endeffekt auf die Lehrer delegierte (Handynutzung während des Unterrichts verboten > Was ist Handynutzung? Darf ich nur mal kurz auf die Uhr gucken? Was tun aufsichtspflichtige Lehrer, wenn Kinder mit dem Handy in der Pause Unsinn anstellen (Mobbing etc.) usw.).

    Was ich mir auch gedacht habe, wird von der ZEIT erhärtet: Die Eltern gehen deswegen auf die Barrikaden.

    Interessanterweise beschweren sich in sozialen Foren und in Interviews vor allem Eltern über das angekündigte Verbot. Sie sind es inzwischen gewohnt, ihre Kinder immer erreichen zu können. Sie sollen anrufen können, wenn sich etwa die Nachmittagspläne ändern. Manche Eltern wollen ihre Kinder auch in der Pause per SMS unterstützen, falls sie gemobbt werden.
    https://www.zeit.de/politik/ausland/...t-mobiltelefon

    Wenn das Usus sein sollte, befürworte ich ein totales Handyverbot an der Schule ebenfalls.

  9. #9
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
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    Das liest sich so, als können wir die Schulen auch abschaffen, denn wir haben ja Handys. Das ist Unsinn.

    Grundsätzlich muss man zwei Situationen unterscheiden:

    a) Ich habe eine konkrete Frage/ein konkretes Problem
    Dafür ist natürlich das Internet super. Dort finde ich Lösungen von Heimwerken über Schminken bis hin zur Geschichtsinformation. Ich muss nur noch lernen Sinnvolles von Unsinnigem zu unterscheiden, womit leider einige Leute noch Probleme haben.

    b) Ich will selber Fragen entwickeln können und Zusammenhänge verstehen
    Dafür brauche ich Wissen. Ich komme beispielsweise nur darauf Deutschlands Rolle in der Welt zu hinterfragen, wenn ich Ahnung von Geschichte und Politik habe. Details kann ich dann wieder im Internet nachschauen, aber ich brauche vorher schon eine Ahnung von dem Thema und eine Methodik, für mich zu einer Lösung zu kommen. Es ist ein Grundwissen nötig. Wer in der Schule nur von Klausur zu Klausur lernt, begeht einen schweren Fehler, der sich irgendwann rächen wird (was er selbst vielleicht gar nicht bemerkt, weil ihm das Wissen dafür fehlt). Die Erfahrung sagt, dass Kinder sich nicht von sich aus 6 Stunden am Tag hinsetzen und lernen. Von daher braucht es die Schule mit einem geregelten Lehrplan und einem Lehrer, der die Lernerfolge überwacht. Dabei kann man das Smartphone einbinden. Es bietet Vorteile, aber auch Nachteile, denn erstens ist nicht gesagt, dass jedes Kind ein aktuelles Smartphone zur Hand hat, und zweitens ist die Gefahr der Ablenkung stark, ohne dass der Lehrer viele Möglichkeiten hat, dagegen vorzugehen.

    Wenn ich als Erwachsener meinen Horizont erweitern will, dann gehe ich nicht ins Internet, sondern lese ein gutes Buch. Im Internet finde ich nur Informationshappen. Das ist wie Fastfood: schnell, einfach, aber nicht nachhaltig.
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

    Immortals sterben nicht

  10. #10
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    Zitat Zitat von Questor Beitrag anzeigen
    Darüber hinaus: Ich halte es für ziemlich alternativlos das Schüler lernen ohne Handy und Internet zurecht zu kommen. Aus dem gleichen Grund aus dem ich es befürworte dass Schüler im Sportunterricht laufen. Da fragt sich auch niemand warum jemand die 3.000 Meter läuft obwohl er gar nicht zu dem Ziel will. Weil wir begreifen dass der Mehrwert darin besteht die Aufgabe zu lösen. Auch dann "wenn das mit dem Fahrrad viel schneller und kraftsparender ginge"
    Das fällt ja alles unter den Bereich "Übung". Gerade Übungen kann man mit dem Smartphone sehr gut machen. Zum Beispiel Vokabeln lernen.

    Zitat Zitat von Questor Beitrag anzeigen
    Es mag sein dass es tolle Youtube-Lehrvideos gibt, aber will mir hier irgendwer erzählen dass ausgerechnet das die Gründe sind aus denen Kinder ihre Handys mitnehmen? Ernsthaft? Die Videos kann man sich problemlos Zuhause ansehen.
    Aber nicht, wenn es mitten im Unterricht passieren muss. Es kann ja sein, dass die Kinder in ihrem Projekt auf dieses Problem stoßen. Und dann ist der allgemeine Lösungsansatz, sich Hilfe zu holen (aus einem Buch, vom Lehrer, aus dem Netz). DAS ist moderner Unterricht. Das kennt jeder seit der Benjamin Blümchen-Folge.

    Zitat Zitat von Questor Beitrag anzeigen
    Idealerweise die Sorte die auch dann noch mündig ist wenn das Smartphone nicht zur Verfügung steht
    Das Smartphone ist ein Werkzeug, um an Informationsquellen zu kommen. Das kann ein Text, ein Video, ein (Skype-) Gesprächspartner sein.
    Schule hat bisher auch mit Büchern, Lehrern, Augenzeugen, Videos funktioniert.
    Es muss aber jetzt darum gehen, dass die Kinder nicht mehr vom Lehrer das Material bekommen, sondern sich direkt im Unterricht selbst das Material suchen. Und das ist doch vor allem das, was man heute lernen muss.
    Und das ist auch ein sehr konkreter Ansatz, wie man "Kompetenz mit der digitalen Welt muss vermittelt".
    Verstand op nul, frituur op 180.

  11. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von Suite
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    Dein idealisierter Unterricht, bei dem sich alle Schüler selbst mit Material versorgen, funktioniert nicht mal in einem Reagenzglas. Einerseits, weil es kognitiv nicht machbar ist, andererseits, weil frei zugängliches Material immer irgendwo Qualitätsmängel hat, und schließlich, weil dann jeder Schüler nur sein eigenes Ding lernen würde. Wie ein Uniseminar, bei dem an jeder Sitzung zwei Referate abgearbeitet werden. Kann man theoretisch machen, aber eigentlich sollten Schüler miteinander über etwas sprechen.

    Medienkompetenz ist doch mittlerweile fester Bestandteil jedes Fachcurriculums.

  12. #12
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    Zitat Zitat von Argonir Beitrag anzeigen
    b) Ich will selber Fragen entwickeln können und Zusammenhänge verstehen
    Dafür brauche ich Wissen. Ich komme beispielsweise nur darauf Deutschlands Rolle in der Welt zu hinterfragen, wenn ich Ahnung von Geschichte und Politik habe. Details kann ich dann wieder im Internet nachschauen, aber ich brauche vorher schon eine Ahnung von dem Thema und eine Methodik, für mich zu einer Lösung zu kommen. Es ist ein Grundwissen nötig.
    Das ist doch ein iterativer Prozess.
    Es ist auch heute nicht so, dass man in der Schule jahrelang vollgelabert wird, bis man dieses Grundwissen hat. Es geht immer darum, Fragen zu stellen und zu bearbeiten.
    Das ist immer wieder der gleiche Prozess. Nur werden die Themen manchmal komplexer und bauen aufeinander auf.

    Zitat Zitat von Argonir Beitrag anzeigen
    Wenn ich als Erwachsener meinen Horizont erweitern will, dann gehe ich nicht ins Internet, sondern lese ein gutes Buch. Im Internet finde ich nur Informationshappen. Das ist wie Fastfood: schnell, einfach, aber nicht nachhaltig.
    Und woher bekommst Du das "gute Buch"? Es ist gut weil du es gelesen hast? Du hast zufällig einen freund, der das beurteilen kann? Oder guckst Du ins Internet um herauszufinden, welches Buch interessant sein könnte?
    Es gibt übrigens auch genug Themen, wo das Internet jedes Buch schlägt. Man kann nicht vom Medium ableiten, ob etwas gut, schnell, einfach oder nachhaltig ist!
    Verstand op nul, frituur op 180.

  13. #13
    ε•ω=1 Avatar von Ramkhamhaeng
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    Zitat Zitat von Suite Beitrag anzeigen
    Ich verstehe aber jetzt nicht ganz, warum du gegen Schulen und Lehrer so roundhousekickst. Es wäre doch m.E. sinnvoller, die Motive der französischen Regierung hinter dem Gesetz darzustellen und Argumente dafür oder dagegen zu diskutieren. Anscheinend gab es ein Gesetz, das zu schwammig formuliert war und die Verantwortung im Endeffekt auf die Lehrer delegierte (Handynutzung während des Unterrichts verboten > Was ist Handynutzung? Darf ich nur mal kurz auf die Uhr gucken? Was tun aufsichtspflichtige Lehrer, wenn Kinder mit dem Handy in der Pause Unsinn anstellen (Mobbing etc.) usw.).
    Das ist ein guter Punkt.

  14. #14
    Administrator
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    Zitat Zitat von Suite Beitrag anzeigen
    Dein idealisierter Unterricht, bei dem sich alle Schüler selbst mit Material versorgen, funktioniert nicht mal in einem Reagenzglas. Einerseits, weil es kognitiv nicht machbar ist, andererseits, weil frei zugängliches Material immer irgendwo Qualitätsmängel hat, und schließlich, weil dann jeder Schüler nur sein eigenes Ding lernen würde. Wie ein Uniseminar, bei dem an jeder Sitzung zwei Referate abgearbeitet werden. Kann man theoretisch machen, aber eigentlich sollten Schüler miteinander über etwas sprechen.
    Ja, wenn man es so macht, ist es sicher Murks.
    Aber es wird doch heute schon (zu selten) so gemacht. Und dann in richtig und nicht so albern, wie du das da beschreibst.
    Die Schüler sind doch in einer Schule!
    Also suchen sie ihr Material, stellen es vor, dann kann es (mit dem Lehrer diskutiert) werden.

    Es geht doch gerade um diesen Schritt.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  15. #15
    Registrierter Benutzer Avatar von SvenBvBFan
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    Dazu ist doch kein Schüler in der Lage. Ist dir das allgemeine Niveau in der Schule bekannt?
    Ich bin Brian und meine Frau ist auch Brian!
    - Life of Brian 1979

    Zitat Zitat von Yttrium Beitrag anzeigen
    Einen fünften Teil [Civilization] wird es 100%ig nicht geben, User.
    - civforum.de 2001

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