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Thema: Blühende Landschaften mit Seleukos. Wiedervereinigung auf Seleukidisch

  1. #1
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    Blühende Landschaften mit Seleukos. Wiedervereinigung auf Seleukidisch

    Präambel

    Nachdem es nach rund drei Jahren Zeit wurde, von der heißgeliebten Version 5 Patch 3 von Pie's Ancient Europe (PAE) Abschied zu nehmen, weil jetzt der Patch 4 in der Wildbahn wild, nehme ich das zum Anlass mich an meiner ersten Story zu versuchen. Patch 4 offeriert eine Vielzahl neuer Elemente und Spielmechaniken und wenn ich die schon ausprobiere, kann ich meine Irrungen und Wirrungen ja auch gleich teilen. Ich reihe mich also gerne ein, in die illustre Schar der PAE-Aficionados, die derzeit SP Stories schreiben. Und ich grüße natürlich das erste PAE Pitboss, für das sich die Beteiligten aktuell warmlaufen.

    Die Basis für die Story wird das Szenario PAE WarOfDiadochi abgeben, das von Thorgal kreiert wurde. Ich hatte das in der Patch 3 Version mit zwei oder drei Zivilisationen vor zwei Jahren schon einmal durchgespielt und es liefert deshalb einen guten Anhaltspunkt für die Auswirkungen der veränderten Spielmechaniken und Features.
    Wir gehören dieser Welt nur in dem Maße an, in dem wir uns gegen sie auflehnen...

  2. #2
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    Szenario, Zivilisation und wie immer alles eine Frage der Einstellung(en)

    Das Szenario WarOfDiadochi, das auf einer großen Weltkarte angesiedelt ist, spielt in der Zeit der Diadochenkriege nach dem Tod Alexanders des Makedoniers. Der östliche Teil der bekannten Welt, einst durch die Kriegszüge Alexanders unter seiner Fuchtel vereint, ist zerfallen ist eine Anzahl rivalisierender Reiche hellenistisch-persischer Kultur. Der Zerfall des Riesenreiches, das Alexander unter den Hufen seiner Pferde und den Sandalen seines Heeres geschaffen hatte, hat außerdem Raum geschaffen, der von verschiedenen Barbarenzivilisationen eingenommen wurde.

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    Ich spiele das Szenario mit den Seleukiden unter ihrem Herrscher Seleukos.

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    Spielstärke ist Kaiser, schließlich gilt es viel Neues auszuproben, da muss es nicht gleich Gottheit oder Unsterblicher sein

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    Für das Szenario sind als Siegbedingungen Eroberung, Vorherrschaft, Kulturell, Religion, Diplomatie und die Sieben Weltwunder freigeschaltet. Letzteres ist eine PAE Besonderheit, bei der es darum geht, alle sieben Weltwunder unter eigene Kontrolle zu bringen. Seleukos verfügt zum Spielbeginn nur über eines davon, nämlich die Hängenden Gärten, die in Babylon errichtet wurden. Zwei der sieben Weltwunder sind entweder noch gar nicht errichtet oder aber sie wurden von Zivilisationen gebaut, die uns (noch) unbekannt sind.

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  3. #3
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    Seleukos - oder wie er das Reich sah

    Im Anschluss an ein Briefing, für das Seleukos seine Ratgeber versammelt hatte, klatschte er ansatzweise zufrieden in die Hände. So schlecht, meinte er, sähe die Lage doch gar nicht aus. Das Reich, riesig sei es, nahezu vom Indus bis hin zum kleinasiatischen sardis würde es reichen und reich sei es gesegnet an Ressourcen. Auch wenn Alexander, der jugendliche Heißsporn, der nur Augen für den Ruhm, die Sehnsucht nach der Ferne und für seine Truppen gehabt habe, vieles nicht erschlossen und ausgebaut habe.

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    Nicht weniger als 13 Siedlungen, Dörfer, Städte und Provinzstädte zähle das Reich. Zu klein manche und auch hier durch die alexandrinischen Aushebungen nicht auf der Möglichkeiten. Doch immerhin eine Basis, auf der man aufbauen könne. Welches Potential sich auftun würde, könne man unschwer daran erkennen, dass von den fünf bedeutendsten Städten der Welt, mit Babylon und Persepolis immerhin zwei unter dem wohlmeinenden Schutz Seleukos stünden.

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    Wie es mit der Demografie aussähe, wollte Seleukos wissen. Berichten solle ihm der Statistiker, denn seine Spielwiese sei das Addieren der Zahlen ja schließlich. Vergleichsweise gut sähe die Lage aus, antwortete dieser. Industrielle Produktion, Nahrungsmittelerzeugung, Einwohner, Reichsgröße, Militär - hier sei man führend, auch wenn der Feinde viele seien und deren Anstrengungen Legion.

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    Die ganze Welt ist Krieg, verkündete Seleukos. Jeder bekämpft hier jeden. Wie ist unsere Lage inmitten dieser Grube verräterischer Schlangen? Mit 52 Einheiten, so der Militärberater, verfüge man über die größte derzeit bekannte Armee, noch vor den eidbrüchigen Parthern, die sich nach Alexanders Tod, Baktrien und andere nordöstliche Reichsteil unter den Nagel gerissen hätten. Und doch sei das Heer weit davon entfernt, Sicherheit im ganzen Riesenreich bieten zu können, denn vieler seien der Gefahren, wovon man später noch detailierter zu berichten sich vorbereitet habe.

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  4. #4
    Kaktuskiller Avatar von Xenoom
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    Dann nehm dich vor dern Parthern in acht

  5. #5
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    Umgeben von Feinden und Neidern - this is not a love song!

    "Holt mir den Auslandsberater - er soll mir das hier erklären!" schallte es durch die Hallen des Palastes. Kurz darauf kam der Chefdiplomat an der Spitze eines wahren Trosses von Trägern herbeigehastet, die mit allerlei Papyrus- und Pergamentrollen ausgestattet waren. "Warum sind wir hier mit allen im Krieg?" herrschte Seleukos den angespannten Berater an?

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    "Nun ja, das wird wohl daran liegen, dass ihr allen habt mitteilen lassen, dass ihr der einzig legitime Nachfolger des großen Alexanders wärt, und dass ihr ihnen in in eurer großen Gnade und beseelt von der Wiedervereinigung des alexandrischen Reiches unter eurer weisen Führung, die Wahl zwischen Unterwerfung oder dem Tod gelassen habt. Wenn ich mich recht entsinne, habt ihr sie in der entsprechenden Note als Nattern und Otterngezücht angeredet..."

    "Sei es drum, viel Feind, viel Ehr", knurrte Seleukos. Holt mir den Militärberater! Vorhang fällt, Auslandsberater tritt ab. Vorhang öffnet sich, Militärberater an der Spitze eines wahren Trosses von Trägern, die mit allerlei Papyrus- und Pergamentrollen ausgestattet sind, erreicht den Thronsaal und beginnt umgehend mit seinem Vortrag.

    "Da wäre zunächst die Lage bei Sardis", beginnt er. "Sieht nicht gut aus, Chef. Die Garnison dieses westlichen Außenpostens ist marginal und im Umland stehen je eine große Armee der Antogoniden und derer von Pontos. Die sind zwar auch im Krieg gegeneinander, das dürfte uns im Moment allerdings wenig helfen".

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    "Nun ja, Sardis ist sowie im wesentlichen eines - kümmerlich und teuer im Unterhalt. Kein großer Verlust, aber kampflos räumen wir das Pestloch nicht". Der Sinn von Seleukos für praktische Lösungen wurde mancherorts als eine seiner nicht eben zahlreichen Primärtugenden gerühmt.

    "Wie stets eine weise Entscheidung, Chef. Mehr Anlass zur Sorge bereitet mir allerdings die Lage südlich von Babylon. Dort hat der Barbarengeneral Nicanor mit seiner Armee die Stadt Alexandreia eingenommen und bedroht nun von seiner Bergfeste aus den Süden Mesopotamiens".

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    "Babylon ist wichtig, ohne Zweifel. Sehr wichtig sogar" brauste Seleukos auf. "Sonst noch was?"

    "Der Süden ist generell derzeit unsere Problemzone. An der Südostgrenze lauern die Parther, dieses eidbrüchige Gesindel, das sich Baktrien unter den Nagel gerissen hat. An den Übergängen nach Persien haben wir gleich zwei ihrer Armeen gesichtet. Und ein Reisender namens Xenoom hat uns mitteilen lassen, dass wir uns vor den Parthern sehr in Acht nehmen sollten!" Entrollt ein sorgsam koloriertes Pergament mit einer Karte...

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    "Mhm..." murmelte Seleukos in Gedanken versunken. "Das wird nicht einfach, wir haben aber etwas, das keiner unserer Gegner hat, nämlich ein gut ausgebautes Netz an Königstraßen. Wir sind schnell, sie sind langsam. Das müssen wir nutzen, um ihre Aufmarschpläne zu stören". Er stützte den Kopf mit beiden Händen und überlegte ein um die andere Minute. "Schreibt auf!" stieß er schließlich hervor. "Dies ist, was wir tun werden:" Das groß der Kleinasien-Armee wird umgehend richtig Byblos in Marsch gesetzt, um diese ptolemäische Eiterbeule in unserem Rücken auszuschalten. Ferner entblöst das Kernland von Garnisonen und verlegt alle verfügbaren Einheiten nach Susa und Ektabana, von wo aus sie die Parther in Schach halten sollen. Den Rest der Mesopotamien-Armee entsendet einstweilen nach Babylon, um einen Aufmarsch gegen die Barbaren vorzubereiten. Außerdem sollen Truppen ausgehoben werden, Kurzbogenschützen einstweilen und einige Einheiten berittener Söldner. Alles, was als Garnison taugt oder schnell verlegt werden kann! Eile ist jetzt angesagt!"

    "Und zeigt mir noch mal die Übersicht über unsere derzeitigen Einheiten!". Excelsios-Papyrus mit der Truppenaufstellung wird entrollt, Militärberater tritt ab, Vorhang fällt...

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  6. #6
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    Stadtplanung - Bloß nicht zu viele keine Details!

    "Warum war der Inlandsberater eigentlich noch nicht hier?" Die Verägerung war Seleukos deutlich anzumerken. "Chef, er wartet schon seit Stunden im Vorraum, aber ihr hattet bislang Wichtigeres zu tun..."
    "Na dann, lasst ihn ein. Ich will einen Bericht mit den wichtigesten KPI und Key Facts zu den Siedlungen, Dörfern, Städten und Provinzstädten im Reich. Aber sagt ihm direkt - bloß nicht zu viele Details! Details ermüden mich!"

    Es betreten die Bühne der Inlands- und der Finanzberater an der Spitze eines wahren Trosses von Trägern, die mit allerlei Papyrus- und Pergamentrollen ausgestattet sind. Beide reporten sichtlich nervös. Das Protokoll der Sitzung ist in Fragmenten erhalten geblieben und wird nachfolgend auszugsweise wiedergegeben:

    Chef will Karten mit allen Städten und Ressourcen des Reiches sehen. Pergamente werden entrollt und ausgelegt.

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    Chef ist genervt. Sind ihm zu viele Details. All dieses Klein-Klein. Will er sich jetzt nicht mit beschäftigen. Hat Wichtigeres zu tun. Will aber noch Überblick über alle Siedlungen. Hatten zum Glück einen Excelsios-Papyrus vorbereitet, der auch schon den Vorschlag für die neuen Produktionsliste enthält. Puh!

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    Chef fragt, ob es sonst noch was gäbe. Finanzberater hat Schweißausbruch. Chef will wissen, was los ist. Finanzberater nimmt allen Mut zusammen und führt aus, dass wir bei derzeitigem Ausgabenpanel in drei Jahren Pleite sein werden. Chef tobt und verlangt Optimierung aller Kostenfaktoren. Forschung soll erstmal runter. Geht aber nur begrenzt, da unter 50% Forschungsrate in PAE das Risiko von Revolten sprunghaft steigt. Dort, wo es geht und sich lohnt, soll Produktion in Wohlstand umgewandelt werden. Außerdem sollen Kaufleute als Spezialisten eingestellt werden. Wenn alles umgesetzt wird, kommen wir jetzt immerhin fünf Jahre hin, bevor der Staatsbankrott droht.

    Chef will, dass das perspektivisch das Land erschlossen, wird. Desolater Sauhaufen tobt Chef. Alle hätten unter Alexander nur Däumchen gedreht, Wein gesoffen und sich vor der Arbeit gedrückt. Das Lotterleben unter der Herrschaft des makedonischen Sunnyboys sei jetzt endgültig vorbei. In die Hände spucken, Produzieren, Wohlstandsgebäude errichten, wachsen um Kaufleute einzustellen - das sei jetzt die Maxime. Blühende Landschaften wolle er sehen. Bankwesen solle zügig erforscht werden und diese Rüsseltiere bei Pasargade endlich einhegt werden, damit allerorten Elfenbeinmärkte errichtet werden können. Dort auch die Seidenstraße endlich fertigstellen, die uns 400G einbringen soll. Den Rest sollten wir uns einstweilen beim Feind holen. Warum nur die eigene Bevölkerung ausplündern, wenn man das auch woanders tun kann (Vermerk: letzten Satz umgehend aus der Endfassung des Protokolls streichen!).

    Mit den Regierungsformen werde er sich zu gegebener Zeit befassen. Für das Klein-Klein sei er jetzt zu müde. Außerdem müsse er noch Truppen inspizieren. Vorhang fällt - Ende des Startaktes.
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  7. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von Suite
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    Ganz schön anspruchsvoll als Seleukos. Handelskarren lohnen sich wohl eher nicht

  8. #8
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    Zitat Zitat von Suite Beitrag anzeigen
    Ganz schön anspruchsvoll als Seleukos. Handelskarren lohnen sich wohl eher nicht
    Wie denn auch, wenn der Rest der Welt einem an die Gurgel will? Oder auch umgekehrt... Emoticon: frischfisch
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  9. #9
    Registrierter Benutzer Avatar von senlis
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    Runde 1 / Jahr 299 - Worin ein General fällt und ein Held geboren wird

    "Chef! Chef!" Die Stimme des Militärberaters überschlägt sich, als er in den Thronsaal gestürzt kommt.
    "Was ist denn los, Mann?"
    "Es ist etwas geschehen, die Ptolemäer sind gelandet?"
    "Gelandet? Die Ptolemäer? Wie und wo denn um alles in der Welt?"
    "An der Küste bei Antiochia. Von dort sie sind direkt vor die Tore der Stadt marschiert. Sie hatten sogar einen General dabei!"

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    "Antiochia? Dorthin war doch gerade das Groß der Kleinasien-Armee in Sachen Byblos unterwegs?"
    "Ja genau. Die Garnison von Antiochia hat sofort begonnen, den Feind mit Pfeilen einzudecken. Die mussten ganz schön einstecken, weil sie nicht viele waren. Und dann..."

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    "Dann was? Rede schon!"
    "Dann haben die Thorakitais unter Abiantiades, die sich gerade östlich der Stadt für den Weitermarsch nach Byblos fertiggemacht hatten die angeschlagene feindliche Generalseinheit von Menelaos angegriffen und, was soll ich sagen, ..."

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    "Nun rede schon, in Rhetorik kannst du dich andernorts üben!"

    "Unsere Thorakitais haben die feindliche Generalseinheit aufgerieben und sind dafür in den Straßen von Antiochia als Helden gefeiert worden!"

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    Seleukos, sichtlich erregt vor Freude: "Habe ich doch immer gesagt, Abiantiades wird es einmal weit bringen. Das sind ja mal gute Nachrichten. Ich werde feiern. Du kannst dich einstweilen entfernen..."
    Ein Bote stürzt herein und flüstert dem Militärberater etwas ins Ohr.
    "Chef, da wäre noch etwas..."
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    Geändert von senlis (28. Mai 2018 um 21:57 Uhr)
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  10. #10
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    Runde 1 / Jahr 299 - Worin die Stadt Byblos dem Dunkel der Geschichte anheim fällt

    "Was denn noch?" Seleukos war deutlich anzusehen, dass seine Gedanken sich bereits um die Degustation der allerersten Flasche des Primeur drehten, der in einigen Jahren als Côte d'Euphrat DOC eine feste Größe in den Weinkellern der seleukidischen Elite werden sollte.
    "Byblos". Der Militärberater tänzelte aufgeregt von einem Fuß auf den anderen.
    [COLOR="#006400"]"Wieso Byblos? Der Angriffsplan ist doch durch die überraschende Landung dieser ptolemäischen Anbeter ägyptischer Katzen erst einmal ordentlich durcheinander gebracht worden!"
    "Nicht wirklich, Chef. Der Feldkommandant hat sich entschieden, den angeschlagenen Rest der Ptolemäer links liegen zu lassen und ist mit allen noch verfügbaren Truppen vor Byblos aufmarschiert"
    "Der Mann ist ein Hasardeur! Wie ist das ausgegangen?"
    "Wir mussten eine Einheit Streitwagen opfern, aber dadurch ist es uns gelungen, Byblos einzunehmen."

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    Erstmals an diesem Tag ist Seleukos nahezu sprachlos. "Erzählt rasch! Wie war die Beute?
    "Überwältigend! Es gab etwas Plündergold, reichlich Forschungspunkte, Sklaven und nicht weniger als sechs Karrenladungen Beutegold! Außerdem konnten wir eine kampfstarke Einheit kretischer Bogenschützen unter dem Kommando von Echephron befreien. Die haben direkt auf unserer Seite in den Kampf eingegriffen. Und dann wäre das noch »Just one more thing«..."
    "Ich habe dir doch eben erst gesagt, dass du deine Rhetorik für eine andere Gelegenheit aufsparen sollst! Also?"
    "Die Sensenstreitwagen unter Echelaos haben bei Byblos den Großen Händler Marius Quintus gestellt, der aus der brennenden Stadt geflohen war. Er arbeitet jetzt für uns!"
    Seleukos klatscht vor Freude in die Hände. "Das ändert alles! Alles ändert das! Bald werdet ihr es allesamt sehen - ich habe große Pläne! Was übrigens ist mit Byblos geschehen?"
    "Wir haben es nach Rücksprache mit dem Reichs-Controlling niedergebrannt. Zusätzlichen Stadtunterhalt könnten wir uns derzeit nicht leisten, hat man uns dort gesagt. Die Kosten-/Nutzen-Relation sei absehbar zu schlecht. Außerdem wären negative Effekt durch Ressourcen-Doppelbelegung mit Antiochia zu befürchten. Und einen Hafen an der Levante hätten wir mit Tyrus bereits."

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    "Wein! Bringt mir endlich diesen Primeur oder wie dieser knollennasige Gallier seinen Rebsaft getauft hat!"
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  11. #11
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    Runde 2 / Jahr 298 - Worin neben anderen ein Barbarengeneral fällt

    Während Seleukos noch seinen Rausch ausschläft, meldet sich der Chronist mit einem Update der Lage zu Wort.
    Im Winter zum Jahreswechsel 299/298 hatte der Barbarengeneral Nicanor von seiner Bergfestung südlich Babylons aus unsere herannahenden Truppen angegriffen.

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    Das Unterfangen endete für ihn und weitere seiner Einheiten gegen unser Expeditionskorps unter dem Kommando von Antiochos tödlich. Der Rest der Barbarenarmee, u.a. zwei Einheiten Rammböcke, zog sich daraufhin nach Osten Richtung Alexandreia zurück, um dort Schutz zu suchen. Beide Belagerungseinheiten wurden im Gegenangriff geschlagen, eine zerstört, eine lief über. Die Kurzbogenschützen Machaons wurden in den den Kämpfen mit Angriff ausgezeichnet.

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    Während die Lage südlich von Babylon sich mit unserem Sieg zunächst entspannt hat, droht Ungemach in der persischen Provinz. Dort nähern sich aus Richtung Nordwesten die Parther. Eine vorgeschobene Einheit Streitwägen wurde durch die Garnison von Ektabna mit einem Stein- und Pfeilhagel eingedeckt

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    Nur gut, dass Seleukos frühzeitig die Ausbildung von Garnisonseinheiten in Persien angeordnet hatte. Die ersten Abteilungen Bogenschützen und Schleuderer konnten in diesem Jahr ihren Dienst aufnehmen. Außerdem wurde in nisibis eine einheit berittener söldner ausgebildet, die als schnelle Eingreiftruppe die Parther bedrängen sollen.
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  12. #12
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    Runde 2 / Jahr 298 - Worin goldene Zeiten anbrechen

    Kaum aufgewacht und eingekleidet ordnete Seleukos an, dass sich die Bevölkerung der Hauptstadt auf dem großen Platz vor dem Palast versammeln möge um einer seiner historischen Reden zu lauschen. In diesem Fall ging es, so ließ er überall verkünden, um eine ganz besonders historische seiner historischen Reden. Stunden später und in inzwischen praller Mittagssonne betrat trat er auf die Stufen der riesigen Freitreppe vor dem Palast und richtete das Wort an die dort versammelten Massen. Zugebener Maßen waren die Massen noch übersichtlich, denn Seleukia war mit Mühe vor nicht allzu langer Zeit erst auf pop 4 gewachsen.

    "Bewohner des seleukidischen Reiches" eröffnete Seleukos sein Rede, "ich habe euch blühende Landschaften versprochen und blühende Landschaften werde ich euch geben...". Vom Platz erhob sich Gemurmel und gelegentlich die eine oder andere Unmutsbkundung, denn das Gerede von blühenden Landschaften mochte niemand mehr so wirklich glauben. Vielleicht abgesehen von den gutgläubigen Einwohnern der östlichen Provinzen, die noch nicht ganz so darin geübt waren, die leeren Versprechungen hinter der Rhetorik der Herrscher zu erkennen.
    "Ich, der unvergleichliche Seleukos und einzig wahre Nachfolger des großen Alexander, habe heute den in Byblos festgesetzten Großen Händler Marius Quintus aufgefordert..." Die Menge versuchte am Himmel etwas zu entdecken, nachdem Seleukos die Arme in die Höhe gehoben hatte. "...ein goldenes Zeitalter zu beginnen, das nicht weniger als 20 Jahre andauern soll!". Außerdem werden wir nun einige Änderungen an der Art und Weise des Regierens vornehmen. Aristokratie, Dyarchie und Kolonisierung werde ich euch geben und viel Last wird durch diese Maßnahme und die goldenen Zeit vom Staatshaushalt genommen werden. Ich werde darüber glücklich sein und also auch ihr!"
    Nun machte sich doch allgemeiner Jubel breit, denn mit der Aussicht auf steigende Einnahmen, größere Zufriedenheit und mehr Nahrung, könnten wohl für alle einige Brotkrumen vom Tisch der Herrschenden abfallen.

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    Getragen vom Jubel der Menge zog sich Seleukos in den Palast zurück und widmete sich künftigen Plänen.
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  13. #13
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    Habt Dank für Euren Bericht.
    Vortrefflich vorgetragen


  14. #14
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    Runde 3 / Jahr 297 - Worin Sardis fällt und Alexandreia brennt

    Dieweil Seleukios plant und brütet, wie durch die geschickte Nutzung des Goldenen Zeitalters sein Reich möglichst schnell und dauerhaft auf eine solide Basis gestellt werden kann, obliegt es vertretungsweise dem Chronisten, die geneigte Leserschaft über den weiteren Fortgang der Dinge auf dem Laufenden zu halten.

    Zu Beginn des Jahres gab es den als unerlässlich kalkulierten Verlust von Sardis, dem westlichsten Vorposten des seleukidischen Reiches zu vermelden. Die Heere von Pontos und der Antigoniden balgten sich um die Siedlung, wobei schlussendlich die Antigoniden die Oberhand behielten. Unser treue Bevölkerung versucht mit wütenden Aufständen den Usurpatoren das Leben so schwer als möglich zu machen, doch wer weiß, wie lange sie das durchhalten kann.

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    Erfreulicher entwickelte sich die Lage am Nordrand der großen arabischen Wüste. Dort konnte unser Expeditionskorps nach heftigem Bombardement und Beschuss das von den Barbaren gehaltene Alexandreia einnehmen. Da wir keinen Bedarf an einem weiteren Hafen am persischen Golf haben und unsere Finanzen derzeit keine zusätzlichen Unterhaltskosten zulassen, wurde die Siedlung dem Erdboden gleichgemacht und ihre Bewohner in die Sklaverei entführt.

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    Etwas weiter östlich konnte die parthische Nachhut bei Ektabana aufgerieben werden, während das Hauptheer des Feindes entlang der Berge Richtung Persepolis zog.

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    Doch nicht nur in Persien droht uns Ungemach. Von ihrer Festung Jerusalem aus, hat sich ein kleineres ptolemäisches Heer auf den Weg Richtung Norden gemacht und bedroht unseren Hafen Tyrus.

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    Die desolate finanzielle Lage des Reiches beginnt sich derweil langsam zu verbessern. Dazu trägt natürlich im Wesentlichen das Goldene Zeitalter bei. Aber auch der Verkauf von Sklaven auf dem Sklavenmarkt Babylons spült Gold in die Schatztruhen. Und davon werden wir für den dringend notwendigen Ausbau von Ressourcen und Infrastruktur reichlich benötigen.
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