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Thema: Meldungen der Agentur Reuters für das Jahr 1946

  1. #1
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    Meldungen der Agentur Reuters für das Jahr 1946


  2. #2
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    10. Januar 1946: Signal zum Mond gesandt

    Ingenieuren und Wissenschaftlern am Evans Signals Laboratory der US-Regierung gelingt es erstmals, ein Funksignal zum Mond zu senden, das von diesem reflektiert wird. Damit ist auch bewiesen, dass Funkwellen die Ionosphäre durchdringen können, wodurch die Kommunikation mit im Weltraum fliegenden Objekten möglich wäre.

  3. #3
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    20. Januar 1946: De Gaulle tritt zurück

    Der Vorsitzende der provisorischen Regierung Frankreichs tritt nach Auseinandersetzungen mit den beiden linken Parteien und den bürgerlichen Republikanern von seinem Amt zurück. Seine Vorstellung einer Regierung „über den Parteien“ ließ sich nicht durchsetzen, was ihn nach eigenen Worten zu diesem Schritt bewog. Sein Nachfolger wird der Sozialist Felix Gouin. Die breite Koalition aus sozialistischen und bürgerlichen Parteien wird jedoch fortgesetzt.

  4. #4
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    1. Februar 1946: Wahlen zum ersten Generalsekretär der Vereinten Nationen angekündigt

    Die Vereinten Nationen geben bekannt, dass bei der nächsten Vollversammlung ab dem 20. März ein erster Generalsekretär der Organisation gewählt werden soll. Bewerbungen können bis zum 1. März eingereicht werden.

  5. #5
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    1. Februar 1946: Krönungsfeierlichkeiten in Jordanien

    Mit einem Monat Verspätung – die wegen der zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland nötig wurde – wird der bisherige Emir von Transjordanien Abdallah ibn Husain I. zum König gekrönt. Die großartigen Feierlichkeiten und die internationale Gästeliste – überraschend ist sogar der dänische Kronprinz Frederik angereist – stärken das ohnehin große Ansehen des Monarchen nochmals beträchtlich. Auch die Ankündigung demokratischer Wahlen zu einem vergrößerten Parlament findet viel Zuspruch.

  6. #6
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    2.-22. Februar 1946: Gerichtsverhandlung im Irak

    In Badgad findet ein aufsehenerregender Prozess gegen die Mitglieder der Banditenbande statt, die von irakischen Streitkräften Ende des vergangenen Jahres gefangen genommen worden war. Die Verhandlungen verzögern sich zunächst, weil die Regierung Kuwaits keine Forderungen von Bürgern weitergegeben hat, die von der Bande geschädigt worden waren. Schließlich nehmen die örtlichen Beduinen und Scheichs, welche bereits auf eigene Faust Truppen aufgestellt hatte, die Sache aber in die eigene Hand und tauchen mit einer Liste gestohlener Gegenstände und den Beschreibungen der Täter auf, um Gerechtigkeit auch für die kuwaitischen Bürger einzufordern. Der erfahrene Vorsitzende Richter, dem von der irakischen Regierung eine unabhängige Verhandlung zugestanden worden ist, lässt diese Zeugen und ihre Forderungen als Teil der Anklage zu. So können geraubte Wertgegenstände im Wert von etwa 150000 Dollar an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückerstattet werden, etwa zwei Drittel davon an kuwaitische Staatsangehörige.

    Die Banditen werden zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt, vier der Anführer sogar zum Tode. Diese strenge Sanktionierung hilft zusammen mit der verbesserten Sicherheitslage, das Banditenproblem allmählich in den Griff zu bekommen, zumal die kuwaitischen Milizen sich angesichts der Hilfe aus dem Nachbarland immer stärker mit der irakischen Armee absprechen.

    Die Kehrseite aus kuwaitischer Sicht ist jedoch, dass die eigene Regierung nach dem Eindruck vieler Bürger in den Grenzgebieten an den Problemen vor Ort kein Interesse zu haben scheint, so dass besonders bei der vom Norden selbst finanzierten Kavalleriebrigade und bei den stark von den Banditen betroffenen Stämmen Stimmen laut werden, die eine Abspaltung der ölreichen Region von der Zentralregierung oder gar einen Anschluss an den Irak fordern. Die besonnenen Kräfte behalten allerdings bislang noch die Oberhand. Dies könnte sich aber durchaus ändern, sollte man im Norden Kuwaits weiterhin das Gefühl haben, von der Regierung in der Hauptstadt vernachlässigt zu werden.

  7. #7
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    4.-8. Februar 1946: Jordanlandkongress in Beirut

    Auf einem großen Kongress mit mehreren hundert Teilnehmern treffen sich einige Staaten der Levante unter französischer Schirmherrschaft, um über ein Freundschaftsbündnis und wirtschaftliche Zusammenarbeit zu beraten. Der Emir und künftige König von Ostjordanien wird von vielen Teilnehmern als ehrlicher Makler empfunden, der sich bemüht, den Interessen aller Beteiligten gerecht zu werden und den Frieden und Wohlstand der Völker zu sichern. Besonders in Cisjordanien wird er von der arabischsprachigen Bevölkerung manchmal regelrecht verehrt. Die inhaltlichen Ergebnisse des Treffens sollen in Kürze in einer gemeinsamen Abschlusserklärung der Teilnehmer bekannt gegeben werden.

  8. #8
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    18. Februar 1946: Neue Kardinäle ernannt

    Erstmals seit fast zehn Jahren ernennt Papst Pius XII. wieder neue Kardinäle. Darunter sind auch drei deutsche Bischöfe, die sich durch eine sehr kritische Haltung zum NS-Regime ausgezeichnet hatten: Der Kölner Erzbischof Joseph Frings, der „Löwe von Münster“ Bischof Clemens August Graf von Galen und der Bischof von Berlin, Konrad Graf von Preysing.

    Von Galen erklärt nach der Rückkehr aus Rom in einer viel beachteten Radioansprache, dass es eine sittliche Pflicht jedes Katholiken sei, am Aufbau eines neuen, demokratischen Staatswesens mitzuwirken. In einem Gespräch mit mehreren früheren Zentrumspolitikern, Sozialdemokraten und anderen demokratisch gesinnten Männern sagen die Alliierten daraufhin zu, dass im Herbst in allen elf Verwaltungsgebieten sowie in Baden, im Saarland, in der Pfalz und in Schleswig-Holstein Kommunalwahlen stattfinden sollen.

  9. #9
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    24. Februar 1946: Juan Domingo Peron gewinnt die argentinischen Präsidentschaftswahlen

    Der Vorsitzende der argentinischen Arbeiterpartei, Juan Domingo Peron, gewinnt mit absoluter Mehrheit die argentinischen Präsidentschaftswahlen. Vorangegangen war ein erbitterter Wahlkampf, bei dem die USA deutliche Sympathien für seine Gegenkandidaten erkennen ließen, was Perons Beliebtheit aber anscheinend eher steigerte.

  10. #10
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    28. Februar 1946: Französische Sportzeitschrift gegründet

    Die französische Sportzeitung L’Équipe gibt als Nachfolgerin eines 1944 verbotenen Blattes ihre Erstausgabe heraus. Zunächst ist ein wöchentlicher Erscheinungsrhythmus geplant. Die fundierten Hintergrundberichte zu verschiedenen Sportarten finden rasch ein großes, interessiertes Publikum.

    Da französische Ölingenieure in Persien und im Irak die Zeitung abonniert haben, wird sie auch im fußballbegeisterten Nahen Osten vielerorts bekannt. Daraufhin bietet die Redaktion an, auch eine arabischsprachige Lizenzausgabe herauszugeben. Allerdings würde man dazu finanzielle und organisatorische Unterstützung benötigen, um vor Ort recherchieren und ein Korrespondentennetzwerk errichten zu können.

  11. #11
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    1. März 1946: Drei Bewerbungen für den Posten des UN-Generalsekretärs

    Für das Amt des UN-Generalsekretärs sind bis zum Ende der Frist drei Kandidaten benannt worden: Persien schlug den palästinensisch-britischen Biologen Brahim Abbas vor, Polen den norwegischen Sozialdemokraten Trygve Halvdan Lie und Brasilien den früheren mexikanischen Präsidenten Lázaro Cárdenas del Río.

    Da diese Benennungen alle als aussichtsreich gelten, wurde von Frankreich vorgeschlagen, auch einen Stellvertretenden Generalsekretär zu benennen und zu diesem Zweck mehrere Kandidaten für die Abstimmung in der Vollversammlung auszuwählen. Der im Vorjahr zum Kommissarischen Generalsekretär ernannte Brite Hubert Gladwyn Jebb hatte bereits im Vorfeld erklärt, das Amt nicht fortführen zu wollen.

  12. #12
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    5. März 1946: Aufsehenerregende Rede von Winston Churchill in den USA

    Der ehemalige britische Premierminister und gegenwärtige Oppositionsführer im britischen Unterhaus, Winston Churchill, hält in Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt eine vielfach abgedruckte und zitierte Rede im amerikanischen Fulton. Dabei begründet er, weshalb die Kriegskoalition trotz aller politischen und weltanschaulichen Unterschiede unbedingt beibehalten werden müsse und prägt dabei auch den Begriff des „Eisernen Friedensbandes“, das die Völker im Osten und Westen des Kontinents miteinander verbinde, und das stetig enger geknüpft werden müsse. Der sowjetische Generalsekretär Georgi K. Schukow nimmt einige Tage später dieses Bild in einem langen Artikel in der Parteizeitung Prawda auf und verspricht, das eiserne Band zwischen der Sowjetunion und den „Freunden im Westen“ werde niemals rosten oder zerbrechen.

  13. #13
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    5. März 1946: Autonomiestatut für Vietnam

    Die vietnamesischen Nationalisten und die französische Regierung vereinbaren einen Kompromiss, um die Kampfhandlungen in Indochina zu beenden. Vietnam erhält eine weitgehende innere Autonomie, soll aber in der Union française verbleiben, welche dem britischen Commonwealth nachempfunden ist und Teil der neuen, für den Mai geplanten Verfassung werden soll. Neben den drei vietnamesischen Provinzen erhalten auch Laos, Kambodscha, Marokko und Tunesien das Angebot, ihre Beziehungen zum Mutterland auf diese Weise neu zu ordnen. Der Präsident der Provisorischen Regierung, Félix Gouin, erläutert in einem Interview mit der sozialistischen Tageszeitung Populaire, dass auf diese Weise eine gerechtere Zusammenarbeit der frankophonen Welt ermöglicht werden solle.

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    11.-15. März: Südland-Symposion in Maskat

    In Maskat findet eine gemeinsame Konferenz des Oman und Ostjordaniens zum Handel und zu einer möglichen politischen Zusammenarbeit der Anrainerstaaten des Indischen Ozeans und einiger weiterer eingeladener Gebiete statt. Aus dem Nahen Osten kommen Delegierte aus Cisjordanien, dem Nordjemen, dem Südjemen, Persien und Bahrain, zudem gibt sich auch der britische Gouverneur von Aden, Lord Bernard Vauka, die Ehre. Die ostafrikanischen Kolonien und die britischen Protektorate in Asien entschuldigen sich dagegen größtenteils, entweder weil sie wie Ceylon, Eritrea und Somaliland mitten in politischen Umbrüchen stecken oder weil sie sich wie Nordborneo, Malaya, Kenia und Tanganjika eher auf die Nachbarländer hin orientieren. Nur die Sultane von Sansibar und den Malediven – beide unter britischen Protektorat stehend – entsenden kleine Delegationen, die aber kaum Verhandlungsvollmachten haben.

    Die Konferenz selbst ist in atmosphärischer Hinsicht sehr erfolgreich und es kommt zu zahlreichen persönlichen Begegnungen zwischen den Delegierten. Besonders die Führung durch den im Ausbau befindlichen Hafen von Maskat und die Kamelpolopartien finden großen Anklang. Einige Vertreter verschiedener Staaten schlagen vor, ein regelmäßiges Treffen daraus zu machen. Man müsse dann allerdings etwas genauer darüber nachdenken, wen man alles einladen könne und sich unter Umständen auf die Arabische Welt konzentrieren. Es gibt aber auch Delegierte, welche die vielen Absagen eher auf den politischen Wandel in der Region zurückführen. Wenn einmal klar sei, wohin sich die Provinzen und Nebenländer Britisch-Indiens und die anderen europäischen Kolonialgebiete entwickelten, könne man zweifellos einen neuen Versuch in diesem großen Rahmen wagen.

  15. #15
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    20.-25. März 1946: Zweite UN-Vollversammlung in London

    Auf der zweiten UN-Vollversammlung wird über die geplante Entwicklungsbank diskutiert. Dabei erweisen sich die verschiedenen Ansätze als nur schwer vereinbar. Während die USA und die meisten Europäer Kredite direkt an Regierungen vergeben wollen, die im Gegenzug gewisse Reformen zusagen sollen, sprechen sich viele Länder anderer Kontinente unter ägyptisch-brasilianisch-chinesischer Führung für ein System aus, das sich eher an den Entwicklungszielen von Nationen ausrichtet. Schließlich wird ein Kompromiss vereinbart: Ein „Internationaler Währungsfonds“ soll die Kreditvergabe an Regierungen übernehmen und im Gegenzug politische Maßnahmen zur langfristigen Haushaltsstabilisierung und ökonomischen Entwicklung fordern. Eine „Weltbank“ soll Kredite für einzelne Entwicklungsprojekte und den Wiederaufbau zerstörter Länder zur Verfügung stellen, wobei natürlich auch hier Auflagen gemacht werden können, die etwa eine Verschwendung der Mittel unterbinden sollen.

    Über mehrere Tage hinweg diskutiert die Versammlung auch über Kolonialfragen. Dabei werden erste Entwicklungspläne für die Kolonialgebiete bekannt gegeben. Hier gehen besonders die Briten mit gutem Beispiel voran. Noch in diesem Jahr (1946) soll die volle Unabhängigkeit der beiden jordanischen Mandatsgebiete erfolgen. Die Gebiete Britisch-Indiens sollen zunächst nach dem Vorbild der anderen Dominions unter einer einheitlichen Regierung zusammengefasst werden; um 1950 sollen dann die genauen Modalitäten ausgearbeitet sein, um den weiteren Weg des Landes (oder der Länder) bestimmen zu können. Bei Protektoratsgebieten sollen die jeweiligen Vertragslaufzeiten zur Grundlage genommen werden, während man in Afrika, der Karibik und Teilen Südostasiens mit einer jahrzehntelangen Aufbauarbeit rechnet, bevor die Länder so weit sein dürften.

    Der britische UN-Botschafter erklärt jedoch unmissverständlich, dass man in London kein Land gegen den Willen der einheimischen Bevölkerung aus der Gemeinschaft des britischen Schutzes und Rechts ausschließen werde. Die USA geben bekannt, dass man die Unabhängigkeit der Philippinen für dieses Jahr fest vereinbart habe. Frankreich, Belgien, die Niederlande, Portugal und Spanien erklären dagegen, dass sie noch mehr Zeit benötigen werden, um allen legitimen Interessen in den jeweiligen Kolonien und Schutzgebieten nach Möglichkeit Raum geben zu können. Dies soll nach Auffassung der meisten UN-Mitglieder jedoch bis zum kommenden Jahr erfolgen, was die beteiligten Mächte auch zusagen. Nur Portugal besteht darauf, dass seine afrikanischen Kolonien Teil des Gesamtstaatsgebietes seien und nicht wie Kolonien behandelt werden dürften.

    Künftiger Hauptort der UN-Institutionen soll eine Stadt in den USA werden. Dabei wird den Amerikanern zur Auflage gemacht, dass ein internationaler Flughafen und Hafen in der Nähe liegen und genügend Platz für den Bau ausreichender Räumlichkeiten vorhanden sein müsse. Präsident Roosevelt dankt der Vollversammlung für ihr Vertrauen und verspricht, bis zum Ende des Jahres eine Entscheidung herbeizuführen.

    Bei der Wahl zum UN-Generalsekretär setzt sich der favorisierte Norweger Trygve Halvdan Lie im zweiten Wahlgang mit 41 von 59 Stimmen durch. Für ihn hatten sich neben den meisten europäischen und asiatischen Nationen auch fast alle lateinamerikanischen Staaten entschieden, nachdem ihr eigentlicher Kandidat Lázaro Cárdenas del Río wegen seiner Haltung zur Verstaatlichung von international tätigen Unternehmen im Sicherheitsrat keine weitere Unterstützung erhalten hatte. Der von den Regierungen des Nahen Ostens unter persischer Führung vorgeschlagene britischstämmige Palästinenser Ronald Brahim Abbas erklärt sich aber bereit, das Amt des Stellvertreters zu übernehmen, woraufhin er fast einstimmig gewählt wird.

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