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Thema: Aus der "Weltchronik" des Her'man von Talur (213-254 n. d. Br.)

  1. #1
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    Aus der "Weltchronik" des Her'man von Talur (213-254 n. d. Br.)

    Hier entsteht auf Wunsch von BJ eine Art Chronik des Spiels.

  2. #2
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    Nordtheresh im Jahre Jahr 50

    Ein halbes Jahrhundert nach dem Bruch war eine neue Generation von Herrschern an die Macht gekommen, die – außer dem bereits sehr alten Fürsten von Ordom – schon mit der Existenz dieser magischen Grenze aufgewachsen waren. Viele von ihnen waren besonders tatkräftig und bereit, Neues zu wagen. Sie wollten ihr Land entwickeln und stärkten, einige aber auch auf Kosten ihrer Nachbarn expandieren, was zum „Großen Krieg der zwei Kaiser und drei Kirchen“ führen sollte.

    Einige der wichtigsten Länder dieser Zeit möchte ich daher zunächst vorstellen und ihre Herrscher charakterisieren, damit ihre Handlungen verständlich werden. Obgleich ich treuer Diener des Hauses der Raben bin, soll dies ohne Zorn und Eifer geschehen, denn es ist die Aufgabe des Chronisten, davon zu berichten, was gewesen ist. Das zeitliche Urteil möge der Leser selbst fällen, das ewige kommt ohnehin nur der gütigen Eho zu.

  3. #3
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    Der junge Kaiser Antiochos I. wurde im Jahr 48 gekrönt. Er stammte aus dem ehrwürdigen Kaisergeschlecht von El-Taebr, unter dem das Kaiserreich seine größte Ausdehnung und seine bedeutendsten Siege errungen hatte, unter dem aber auch die Katastrophe des Bruchs eingetreten war, der das Kronland und den ganzen Kontinent so schwer traf. Beides prägte seine Amtsauffassung: Stolz und beherzt wollte Antiochos die Größe des alten Reiches wiederherstellen, die Macht des Herrschers wieder zur Geltung bringen und den verlorenen Süden zurückgewinnen. Gleichzeitig wusste er um die schmale Basis, auf der El-Taebr ruhte und versuchte, die Großen des Reiches diplomatisch einzubinden, was nicht immer gelang. Persönlich war der Kaiser großzügig und kompromissbereit, im Zorn aber auch aufbrausend und impulsiv. Sein Groll aber dauerte selten lange und er war bereit, auch geschworenen Feinden die Hand zur Versöhnung zu reichen. Die Historiker sind sich uneins, wie seine Regierungszeit zu bewerten ist, und auch ich möchte hierzu kein Urteil abgeben. Die Ereignisse, welche ich beschreibe, mögen für sich selbst stehen.

  4. #4
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    Im mächtigen Königreich An-Qalala regierte seit 37 Heinrich I., der ein Mann mittleren Alters war und bereits einen Sohn hatte, welcher in der Blüte seiner Jugend stand. Unter König Heinrich wurde das Tal des Mechtel zunehmend als „Habichttal“ bezeichnet, da der Herrscher eine große Liebe zu diesem Vogel besaß und sich sogar selbst manchmal „den Habicht“ nannte. Er stammte aus einem sehr alten Geschlechte – die Könige von An-Qalala behaupteten, bereits kurz nach der Erschaffung der Welt die Herrschaft über das Mechteltal gewonnen zu haben – und war der Ansicht, als dem bedeutendsten Fürsten des Reiches müsse ihm ein besonderer Platz im Rat des Kaisers zukommen. Solange er diese Position innehatte, gehörte er zu den Stützen des Reiches, nach 50 begann jedoch eine starke Entfremdung zwischen ihm und Antiochos, die sich an der Mittelbergfrage entzündete. Gewann Heinrich den Eindruck, ihm werde nicht der schuldige Respekt entgegengebracht, konnte sein Zorn gewaltig sein und er handelte dann manchmal in einer Weise, die viele Menschen seiner Zeit als ehrlos oder grausam empfanden. Er verstand es jedoch auch, die Loyalität seines Hochadels zu gewinnen und zu erhalten und seine Position militärisch abzusichern.

    Im An-Qalala nahezu ebenbürtigen Königreich Shibat regierte seit 41 der ebenfalls in seinen mittleren Lebensjahren stehende König Sim I. aus dem Geschlecht der Ateiden. Als Schwiegervater des Kaisers erwartete auch er eine besondere Stellung im Reich und war zu Beginn der Herrschaft des Antiochos einer seiner wichtigsten Ratgeber. Dies änderte sich, als ihm während der „Schiffsraubkrise“ vom Reich zwar Genugtuung zugestanden, eine Annexion des kleinen Nachbarlandes aber nicht gestattet wurde. Sim I. Ato galt als adelsstolz und auf Eigenständigkeit bedacht und gehörte zu den Fürsten, die am stärksten für eine Rückeroberung des Südens eintraten – auch, weil er dort viel zu gewinnen hatte. Mit König Don’atus verband ihn lange Jahre eine intensive Feindschaft und Konkurrenz, die erst nach 50 zu einer von gegenseitigem Respekt geprägten Partnerschaft wurde, dann aber zur Aussöhnung und sogar zu einem Bündnis der alten Rivalen Shibat und An-Qalala führte.

    Im vierten der alten Königreiche, dem im Nordosten gelegenen Ekot-Emer regierte seit 43 Guer’ra II., der bei vielen Fürsten seiner Zeit als die „Sphinx des Nordens“ galt. Seine Wortmeldungen beim Reichstag waren stets von prägnanter Kürze und Klarheit. Die Ziele des Herrschers blieben jedoch Außenstehenden häufig verborgen. Unter ihm begann die Aussöhnung des Landes mit den alten Feinden vom Seebund, die schließlich sogar zu einer Waffenbrüderschaft gegen Halak führte. Dem Reich gegenüber blieb König Guer’ra dagegen eher reserviert, so dass er schließlich 53/54 sogar eine Sonderstellung für Ekot-Emer erreichen konnte, die es ihm erlaubte, Reichsgesetze für sein Land nach freiem Willen zu rekognoszieren oder abzulehnen.
    Geändert von Jon Snow (04. April 2018 um 17:02 Uhr)

  5. #5
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    Das größte der übrigen Reichmitglieder war Qor-Alad, eines der reichstreuesten Länder dieser Ära. Das Land war im „II. Großen Krieg des Ostens“ zwischen Seebund, Ekot-Emer und Kaiserreich (218-201 v. d. Br.) zusammen mit dem späteren Iriq erobert und zunächst von Statthaltern des Reiches regiert worden. Kaiser Ptolemaios IV. (168-141 v. d. Br.) schuf dann 157 v. d. Br. zwei neue Reichsländer, wobei das mächtige Großfürstentum an eine mit dem Kaiserhaus verbundene, wichtige Hochadelsfamilie aus El-Taebr (die Volykoliden) vergeben wurde, während das kleine, weiter nördliche gelegene Iriq an einen Fürsten aus dem ordomitischen Landesadel (dem Haus Si‘jef) ging. Beide Länder blieben aber familiär und politisch recht eng verbunden. Großfürst Alexis Volykos, der Qor-Alad seit 44 regierte, galt wie viele andere Fürsten seiner Generation als eher impulsiv. Besonders das Konzil erschien ihm in seinen frühen Regierungsjahren als Gruppe von Männern, die mit dem Aberglauben der Menschen Geschäfte machten, und mit seiner Weigerung, die Beiträge zu bezahlen, löste er schließlich sogar den „Großen Konzilsaufruhr“ aus. Viele Chronisten dieser Zeit beschreiben aber, dass er aus diesem Konflikt geradezu wie ein neuer Mensch herausging und hernach eher kompromissbereit agierte.

    Von den übrigen Ländern sind die „Nordbundstaaten“ Kuzqur, Adaca, Arrizwa und Ordom zu nennen, die zunächst unter der Führung des kaisertreuen Fürsten Harry von Adaca standen, dem von den Zeitgenossen ein besonderes diplomatisches Talent bescheinigt wurde. In den Jahren nach 50 entwickelte der Bund sich jedoch eher auseinander, weil Arrizwa sich eng an den östlichen Nachbarn Ekot-Emer anschloss und Ordom die „Lämmerinseln“ im Norden als Fürstentum Ordom-Kerdal aus der Vasallität entließ (der Zeitpunkt dafür lässt sich aber nicht mehr sicher bestimmen).

    Im Zentrum des Reiches hatten zwei der vor dem Bruch besonders reichen Staaten – An-Tarh und Bar-Talif – stark mit den Folgen der Katastrophe zu kämpfen. Viele der Flüsse in den beiden Emiraten waren ausgetrocknet oder zu Rinnsalen geschmolzen, so dass Hunger und Not viele Menschen ins Banditentum trieb. Im Jahr 50 hofften beide Länder, ihre Einheit mit Hilfe des Reiches bewahren und das Banditenunwesen bezwingen zu können.
    Geändert von Jon Snow (04. April 2018 um 09:49 Uhr)

  6. #6
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    Eine besonders prosperierende Region des Nordteils von Theresh war im Jahre 50 der Seebund. Der Handel im Osten hatte seit dem Bruch eher einen Aufschwung genommen, und die Einigkeit der Republiken unter der Leitung des Großdogen von Aleija galt als sehr ausgeprägt. Außerdem kümmerten sich viele der Dogen stark um Handelsfrage, was später auch zur Gründung der Synodeia führen sollte.

    Im Osten befanden sich außerdem noch zwei freie Staaten, die wieder dem Reich noch dem Seebund angehörten, im Westen hatten sich Fa'ir und Re-Hadot von größeren Ländern unabhängig gemacht und waren reichsunmittelbar geworden.
    Geändert von Jon Snow (04. April 2018 um 09:48 Uhr)

  7. #7
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    Der immerwährende Reichstag und der Mittelbergkrieg

    Im Jahre 50 eröffnete Kaiser Antiochos I. schließlich den ersten Reichstag nach seiner Wahl, welcher später als „Immerwährender Reichstag“ bekannt wurde, da er nicht mehr auseinandertrat, sondern als Gesandtenkongress weiterbestand. Die geplante Reichsreform wurde jedoch bald von der Mittelbergkrise überschattet, die als Konflikt zwischen An-Tarh und An-Qalala begann und schließlich das ganze Reich in seinen Bann ziehen sollte.

    Der König und der Emir waren nämlich uneins darüber, wem dir eher dünn besiedelten Hügellande zwischen den beiden Hauptstädten lehnspflichtig sein sollten. An-Tarh verhängte ein Embargo gegen die Händler des nördlichen Nachbarn, welcher mit Vergeltung drohte. Der König rief schließlich Kaiser Antiochos als Schlichter an, dem er versprach, im Falle eines für ihn günstigen Schiedsspruches treu zum Reich zu stehen. Der Kaiser gestand An-Qalala nun ohne nähere Prüfung die gesamten Mittelberge zu, was aber aufgrund der Einseitigkeit des Urteils und der geographischen Unklarheit (die Mittelberge reichten weit über das umstrittene Gebiet hinaus) zu immer lauter werdender Kritik im Reich führte.

    Um seine Interessen durchzusetzen, schickte König Heinrich schließlich Truppen aus, die jedoch nicht das umstrittene Gebiet, sondern die Küste des Emirates verheerten, was dort zusammen mit dem Großen Dunkeljahr eine schwere Hungersnot auslöste.

    Als im Sommer und Herbst die Plünderungen und Brandschatzungen der An-Qalaler immer brutaler wurden – der Grund scheint mir aber nicht eine besondere Grausamkeit der Soldaten des Habichts, sondern eher die schwierige Versorgungslage gewesen zu sein – sah sich auch der Kaiser wachsender Kritik ausgesetzt, so dass er schließlich sein Urteil revidierte, was aber einen dauerhaften Bruch mit dem mächtigen Habichtkönig bedeutete, da dieser der Ansicht war, eine feste Zusage dürfe nicht zurückgenommen werden. Der Winter beendete schließlich für einige Monate die Gefechte im Westen des Kontinents.

  8. #8
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    Die „Aleijische Seuche“ und der Halakingerfeldzug

    Im Osten des Reiches kam es im Dunkeljahr zu einer schweren Seuche, die sich entlang der Handelswege verbreitete und besonders in Aleija und Iriq wütete. Mit Hilfe der Kirche konnte man sie schließlich eindämmen, doch in der Seerepublik kam es in diesem Jahr zu schweren Ausschreitungen gegen die Flüchtlinge aus dem Süden, denen man vorwarf, die Seuche böswillig verursacht zu haben. Bald wurde die Aufmerksamkeit des Großdogen jedoch auf den Osten gelenkt: In Erkad erklärten einige Adlige die Unabhängigkeit von Doraea und ihre Verbrüderung mit Halak. Dies führte schließlich zu Feindseligkeiten zwischen den Republiken und Ekot-Emer auf der einen Seite und dem kleinen Inselkönigreich mit seinen erfahrenen Seemännern auf der anderen Seite, die einerseits als Kaperkrieg und andererseits mit Landeoperationen auf verschiedenen Inseln des Ostmeeres ausgetragen wurden, bis die einbrechenden Herbststürme weitere Kämpfe verhinderten.

  9. #9
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    Die „Kleinen Banditenkriege“

    Auch im Zentrum des Reiches wurde seit dem Jahr 50 gekämpft. In Adaca, Bar-Talif, El-Taebr und Anh-Tarh versuchten verbündete Truppen aus den genannten Staaten, Qor-Alad, Ekot-Emer und Iriq, die abtrünnigen Aftervasallen und Banditenheere zu bekämpfen, was jedoch zunächst eher erfolglos blieb, zumal wegen des Dunkeljahres nur wenige Truppen ausgesandt werden konnten.

  10. #10
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    Der Brand des Hafens von An-Qalala und der Hexenwahn

    Eine große Katastrophe war im Herbst des Jahres der Brand des Haupthafens der Mechtelmetropole. Augenzeugen berichteten, in der Nacht seien Brandner vom Meer her herangefahren und hätten das Feuer verursacht. Der Emir von An-Tarh, der sich im Krieg mit dem mächtigen Nachbarn befand, stritt jede Beteiligung ab, auch wenn der König ihm natürlich die Schuld zu geben versuchte. Im Lichte der späteren Handlungen des Herrschers von An-Qalala behaupten einige Gelehrte, König Heinrich habe die Brandner selbst bauen lassen, um einen Anschlag vorzutäuschen, sie seien aber außer Kontrolle geraten. Andere jedoch vermuten, dass der Emir sich für die Verheerung seines Landes auf diese unehrenhafte, aber wirksame Weise gerächt habe.

    Der ordmomitische Gottesmann Ful’bert von Ram-Taval berichtet sogar, Heinrich I. und einige nichtswürdige Männer hätten nach einem Gelage im Übermut mit Fackeln im Hafenviertel Brände gelegt, da der betrunkene König spontan entschieden habe, er wolle die Stadt aus Holz niederbrennen und sie als Metropole aus Gold und Marmor wieder errichten. Ful’bert nennt sogar einige Gewährsleute, die den Herrscher gesehen haben wollen, wie er auf den Zinnen seines Palastes stand und auf das Flammenmeer herabblickte, während er die Kithara spielte und eine „Ode an den Feuerhabicht“ zum Besten gab. Diese Version scheint mir aber unglaubwürdig, weil der König bei seinen Kriegstaten niemals Anzeichen von Irrsinn zeigte.

    Im Volk glaubten jedoch viele Menschen an einen magischen Angriff, was in diesem Dunkeljahr zusammen mit den Seuchen zu den Angriffen auf einige Frauen führte, die man als Hexen denunzierte und teils verbrannte. In unserer gebildeten Zeit wissen wir natürlich, dass Krankheiten durch den unsichtbaren Äther in der Luft übertragen werden, der auch die Ausbreitung von Licht ermöglicht, doch die Menschen im Jahrhundert nach dem Bruch hatten keine Möglichkeit, dies herauszufinden. Sie wussten auch nichts davon, dass man Gleiches mit Gleichem bekämpfen sollte, indem man das Gift, welches das Leiden verursacht, verdünnt mit Wasser zu sich nimmt. Wahrlich dürfen wir der gütigen Eho danken, dass wir in einer Zeit der Erkenntnis leben dürfen.

    Damals aber prägten Seuchen, Angst und Krieg das Los der Menschen. So ging der Gebrochene Kontinent am Ende des Großen Dunkeljahres einer ungewissen Zukunft entgegen…

  11. #11
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    Das Normaljahr 51

    Das Jahr 51 galt in vielen Gegenden Nordthereshs als Hungerjahr. Die Ernte selbst war zwar meist ausreichend, doch das Große Dunkeljahr 50 hatte seine Spuren hinterlassen. Dazu kam eine Fortsetzung vieler Kriege des Vorjahres, die im Herbst und Winter eingeschlafen, aber keinesfalls beendet worden waren. Auch neue Konflikte und Kämpfe suchten das geschundene Reich heim.

  12. #12
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    Der Kampf gegen die Banditen

    Im Zentrum und Norden des Reiches gelang es in diesem Jahr langsam – manchmal sehr langsam – die Banditenplage einzudämmen, weil dort mehrere Fürsten eng miteinander zusammenarbeiteten. Dies ließ auch das Vertrauen zwischen einigen Ländern wachsen, da man sich als Waffenbrüder sah. Bei den Streitkräften Adacas und Iriqs entspann sich sogar eine Liebesgeschichte, die noch heute gern erzählt wird: Kronprinz Berold von Adaca und eine der Schwestern des iriqischen Fürsten namens Sabin’a sollen sich im Felde näher gekommen sein. Angeblich besiegte die junge Frau den erfahrenen Recken bei einem Bogenschusswettbewerb, da sie von einem adacaischen Meisterschützen jahrelang trainiert worden war und gewann seinen Mantel.

    Ich weiß nicht, ob man diese märchenhafte Geschichte glauben kann, aber die Heirat der beiden fand den Quellen nach im Jahre 55 statt, und der Name des Bogenlehrers Sam’ael von Cuir, der in Iriqs Dienst stand, ist ebenso bezeugt. Man mag also auch die übrige Geschichte für wahr halten, oder sie wenigstens als romantische Erzählung in Ehren halten, ganz nach Belieben..

    Trotz all dieser Fortschritte erlitten die verbündeten Reiche aber auch immer wieder Rückschläge, denn gerade im einst so fruchtbaren und kultivierten Bar-Talif hatten sich einige Kriegsherren eine starke Position gesichert und das Land war seit dem Bruch von zahlreichen schwer zugänglichen Wüsten bedeckt. Besonders um die wichtige Stadt Helep, die heute ihrer wunderbaren Schönheit und der dort errichteten Bibliothek so viele Gäste anzieht – damals kaum mehr als eine Ruine, aber noch immer an einer wichtigen Position gelegen – wurde heftig gekämpft, bis die Soldaten des Emir sie schließlich im Herbst erstürmen konnten. Die Verbündeten durften nun hoffen, am Ende doch zu siegen. Aus dem Osten wurden jedoch schlechte Nachrichten gemeldet, die auf eine unbedachte Handlung eines Fürsten zurückgingen.

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