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Ergebnis 76 bis 85 von 85

Thema: Meldungen der Agentur Reuters für das Jahr 1945

  1. #76
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    13.-16. November 1945: Jordanwasserkonferenz in Tiberias

    In der traditionsreichen Stadt Tiberias findet die Jordanwasserkonferenz statt, deren Ziel eine Übereinkunft über die gerechte und nachhaltige Verwendung des insbesondere für die beiden jordanischen Mandatsgebiete wichtigen Jordanwassers ist. Die Verhandlungspartner beschließen eine gerechte Aufteilung der Entnahme aufgrund statistischer Befunde zu den Bevölkerungszahlen im Einzugsgebiet des Flusses. Die beteiligten Staaten Cisjordanien, Transjordanien, Syrien und der Libanon gründen zudem mit britisch-französischer Unterstützung eine Behörde, die für Aufteilung, Rationierung und langfristige Nutzung des Jordanwassers die Verantwortung übernimmt.

    [Das hatte ich schon geschrieben, außerdem passt es ziemlich gut zu dem, was Ghaldak schon veröffentlicht hatte]

  2. #77
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    16. November 1945: UN-Vollversammlung verurteilt französische Algerienpolitik nicht

    Mit deutlicher Mehrheit (44:4 bei 7 Enthaltungen) hat die UN-Vollversammlung es abgelehnt, die französische Algerienpolitik zu verurteilen. Die Schuldfrage für die Ereignisse in Setif sei noch ungeklärt, zudem habe man Frankreich keine Zeit gegeben, Untersuchungen durchzuführen. Beobachter vermuten, dass es viele Länder nicht auf einen Konflikt zwischen der westlichen Welt und den anderen Erdteilen ankommen lassen wollen. Außerdem hatten sich die USA, die Sowjetunion und Großbritannien klar hinter Frankreich gestellt, so dass man in den Ländern Lateinamerikas und Asiens in der Regel trotz gewisser Vorbehalte für die französische Position votierte.

  3. #78
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    18. November 1945: UN-Treuhandrat formell eingerichtet

    Zum Abschluss der ersten Vollversammlung der Vereinten Nationen wird der in der ersten Resolution des Sicherheitsrates vorgesehene Treuhandrat geschaffen, der als gemeinsames Organ von Beamten und Sachverständigen aus zahlreichen Ländern beschickt wird. Da die Aufgabe, Entwicklung und Unabhängigkeit so vieler Kolonialgebiete zu planen, kaum in kurzer Zeit erfüllt werden kann, bittet man die Kolonialmächte um Mithilfe, die insbesondere die britische Regierung rasch zusagt. Die Treuhandschaft über die ehemaligen italienischen und japanischen Eroberungen soll auf der kommenden Außenministerkonferenz in enger Zusammenarbeit mit dem Treuhandrat erfolgen und – was die inhaltlichen Verpflichtungen der Treuhänder angeht – eine Art Vorbildcharakter für andere abhängige Gebiete gewinnen.

  4. #79
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    19.-25.November 1945: New Yorker Außenministerkonferenz

    Am Anschluss an die UN-Vollversammlung treffen sich die Außenminister der USA, der Sowjetunion und des Vereinigten Königreiches und vereinbaren die genauen Modalitäten der Nachkriegsordnung im Rahmen der in Potsdam gefassten Beschlüsse. Die Sowjetunion bekräftigt ihre Nichteinmischung in die inneren Belange der ostmitteleuropäischen Staaten, darf jedoch größere Truppenkontingente in Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien stationieren und bekommt freie Transitrechte durch all diese Staaten. Außerdem erhält ein sowjetischer Staatskonzern die Ölförderrechte in Rumänien.

    In der Chinapolitik bekräftigen die drei Mächte ihre Politik der Nichteinmischung, erklären sich jedoch zur Vermittlung zwischen der Kuomintang-Regierung und den Maoisten bereit, um den Frieden im Land zu sichern. Diese Vermittlungsmission soll von einer gemeinsamen Delegation der USA, der Sowjetunion und des Vereinigten Königreiches Anfang des kommenden Jahres durchgeführt werden. Trotz einiger Vorbehalte erklären sich sowohl General Tschiang Kai-shek als auch der KPCh-Vorsitzende Mao Tse-tung bereit, an den geplanten Gesprächen teilzunehmen.

    Sowohl die „Große Allianz“ der drei Mächte wie deren gemeinsame Bündnisse mit den ostmitteleuropäischen Ländern Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn, Jugoslawien Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Albanien („Prager Freiheitspakt“) und den westeuropäischen Nationen Frankreich, Niederlande, Belgien und Luxemburg („Allianz von Brüssel“), die in den vergangenen Monaten geschlossen worden sind, werden bekräftigt. Die nordeuropäischen Staaten Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland bekommen wie die Schweiz eine international anerkannte Neutralität zugesichert.

    Die künftige Weltpolitik soll größtenteils in der neu gegründeten UNO gestaltet werden, um durch eine Abkehr von Geheimdiplomatie und bilateralen Bündnissen den Frieden besser zu sichern. Die friedliche Nutzung der Kernenergie wird allen Ländern empfohlen, Bau und Entwicklung von Atomwaffen werden jedoch von einer Erlaubnis des UN-Sicherheitsrates abhängig gemacht, welcher ab 1947 auch die aktuellen Bestände der Mitgliedsländer der Vereinten Nationen prüfen darf.

    Die ehemaligen italienischen und japanischen Kolonien und Überseegebiete gelten künftig wie die übrigen Kolonien gemäß der UN-Resolution 1 als Treuhandgebiete, welche einige Zeit von einzelnen alliierten Großmächten verwaltet werden sollen, bis die Unabhängigkeit oder der freiwillige Anschluss an einen Nachbarstaat möglich ist.

    Dabei übernimmt Großbritannien die Verwaltung von Eritrea, Formosa und der Dodekanes-Inseln, Frankreich diejenige von Somaliland, die Sowjetunion die Treuhandschaft über Libyen und die Cyrenika und die USA diejenige über Korea und die japanischen Pazifikinseln. Die Türkei wird eingeladen, an der britischen Verwaltung von Rhodos mitzuwirken. Albanien und Abessinien, die in den 30er-Jahren von Italien besetzt worden waren, erhalten dagegen umgehend ihre volle Souveränität zurück. Die Mandschurei, die als integraler Bestandteil Chinas gilt, wird der chinesischen Republik zurückgegeben, bleibt aber bis zum Abschluss eines Friedensvertrages zwischen Kuomintang und Kommunisten unter sowjetischer Militärkontrolle, um ein Übergreifen des Bürgerkrieges in den Norden zu verhindern. Über Formosa, das General Tschiang Kai-shek ebenfalls zurückfordert, soll dagegen im Rahmen der Friedenskonferenz gesprochen werden.

    Für das Frühjahr 1946 wird nämlich eine allgemeine Friedenskonferenz anberaumt, auf der über die Nachkriegsgrenzen, die Reparationsforderungen und die künftige Friedensordnung verhandelt werden soll. Auch die Unabhängigkeitsforderungen asiatischer und afrikanischer Länder sollen dabei thematisiert werden. Alle Kriegsteilnehmer sind ab dem 25. April nach Paris eingeladen, um den Frieden wiederherzustellen und zu festigen.

  5. #80
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    20. November 1945: Nürnberger Prozesse beginnen

    In der „Stadt der Reichsparteitage“ beginnt der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des Dritten Reiches. Angeklagt sind wichtige Führungspersönlichkeiten des Regimes, soweit sie noch leben und gefangen genommen werden konnten. Die prominentesten unter ihnen sind Adolf Hitler selbst, seine Parteigenossen Hermann Göring, Rudolf Heß, Heinrich Himmler, Julius Streicher und Martin Bormann sowie einige wichtige Vertreter des Militärs und der Staatsverwaltung wie Wilhelm Keitel, Carl Doenitz, Erich Raeder, Albert Speer, Hjalmar Schacht, Joachim von Ribbentrop, Hans Frank, Wilhelm Frick und Franz von Papen.

    Die Verhandlungen werden nach angelsächsischem Muster in rechtsstaatlicher Form durchgeführt, so dass den Angeklagten Verteidiger zugestanden werden und sie auch Anträge und Entlastungszeugen beibringen dürfen. Dokumente und Unterlagen (belastende wie entlastende) werden in die vier Arbeitssprachen Englisch, Französisch, Russisch und Deutsch übersetzt, als Richter fungieren acht erfahrene Berufsvertreter aus den alliierten Staaten wie der Amerikaner Francis Biddle und der Brite Sir Geoffrey Lawrence, welcher auch den Vorsitz übernimmt. Man konzentriert sich dabei im Wesentlichen auf Verbrechen gegen den Frieden und Kriegsverbrechen gegen die Bevölkerung besetzter Gebiete, insbesondere in Osteuropa.

    Fast alle Angeklagten lassen durch ihre Verteidiger erklären, dass sie die Autorität des Gerichtes nicht anerkennen wollen und sprechen – wie ihre Unterstützer außerhalb des Gerichtssaals – von „Siegerjustiz“. In Bezug auf die Anklagepunkte versuchen die meisten der ehemaligen Regimegrößen, ihre Beteiligung an den Morden zu leugnen oder kleinzureden und sich auf eine Art Befehlsnotstand zu berufen (wie etwa Albert Speer und Heinrich Himmler), andere (vor allem Hitler selbst) prahlen regelrecht mit ihren Taten und versuchen, sie als Dienst am deutschen Volk und an der ganzen Welt darzustellen.

  6. #81
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    27. November 1945: Schweres Seebeben im Arabischen Meer

    Im Arabischen Meer vor der Küste der Halbwüstenregion Makran kommt es in den frühen Morgenstunden zu einem Erdbeben der Stärke 8,1. Mehr als 4000 Menschen in Pakistan und im Iran finden den Tod, Tausende werden verletzt oder verlieren ihr Haus. Die Rettungs- und Bergungsarbeiten in dem kaum erschlossenen Gebiet könnten sich schwierig gestalten.

  7. #82
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    2. Dezember 1945: Große Banditenbande im Irak festgenommen

    Im irakisch-kuwaitischen Grenzgebiet kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Überfällen und Plünderungen durch berittene Banditenbanden. Da Kuwait zum letzten Jahreswechsel stark aufgerüstet hatte, stieg der Druck auf diese Gruppen, so dass sie verstärkt den Grenzübertritt wagten. Nun gelang es einer neu dort stationierten irakischen Kavalleriebrigade, eine der größten Räuberbanden zu stellen und nach kurzem Kampf gefangen zu nehmen. Da dieser Schlag auch die anderen Banditen zu größerer Vorsicht zwingt, verbessert sich die Sicherheitslage in beiden Ländern signifikant.

  8. #83
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    19.-21. Dezember 1945: Palästinakonferenz in Jerusalem

    In der heiligen Stadt dreier Weltreligionen treffen sich Vertreter beider Mandatsgebiete am Jordan mit dem britischen Botschafter, um über den Weg zur Unabhängigkeit zu sprechen und die nötigen Schritte zu planen. Nach Meinung der meisten Konferenzteilnehmer könnte das Mandat bereits im kommenden Jahr enden und durch einen Freundschaftsvertrag ersetzt werden, da beide Länder die nötigen Voraussetzungen an staatlicher Ordnung inzwischen geschaffen hätten.
    Geändert von Jon Snow (30. April 2018 um 18:34 Uhr)

  9. #84
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    Dezember 1945 und Januar 1946: Rettungs- und Bergungsmaßnahmen im Iran und im westlichen Indien gehen gut voran

    Dank der großen internationalen Solidarität und der Tätigkeit erfahrener Pioniereinheiten konnten die Verwüstungen in den beiden vom Novemberseebeben betroffenen Ländern rasch behoben werden. Außerdem war es möglich, viele Verletzte und Verschüttete zu retten. Dadurch steigt auch das Vertrauensverhältnis zwischen Persien und den beiden ehemaligen Besatzungsmächten, zumal deren Rückzug rasch vorangeht und – mit Ausnahme der Pioniertruppen, einiger zur Unterstützung der Erbebenopfer eingesetzter Flugzeuge und den nötigen Logistikeinheiten – bis Ende Januar abgeschlossen sein dürfte.
    Geändert von Jon Snow (04. Mai 2018 um 22:49 Uhr)

  10. #85
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    14.-21. Dezember 1945: Siegesfeier der britischen Botschaft in Aden

    In einer großen Siegesfeier begeht auch die britische Kronkolonie das Jahresende des letzten Kriegsjahres. Zahlreiche internationale Gäste insbesondere aus dem Empire beeindrucken die Bevölkerung vor Ort, außerdem ergeben sich angesichts der zahlreichen Teilnehmer aus der Region gute Gesprächsmöglichkeiten informeller Art.

    Dabei ergibt sich ein erstaunlich gutes Einverständnis mehrerer Offiziere und Diplomaten aus verschiedenen britischen Protektoraten, auf die man bei einem Ausbau einer gemeinsamen Verteidigungspolitik zählen könnte.

    Aufsehen erregte die großartige Kamelpolomannschaft der Vertragsstaaten, die das Turnier mit großem Vorsprung für sich entscheiden kann. Einige teilnehmende Scheichs zeigen sich sehr angetan davon, dass endlich einmal eine arabische Tradition (oder wenigstens eine, die europäische und arabische Elemente mischt) als Rahmenprogramm gewählt wurde.

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