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Thema: [A:NR] Project Junebug

  1. #1
    erfreut Avatar von Yucatan
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    [A:NR] Project Junebug



    I hear the shift of every bit amid the flow of the datastream. I hear the whispers of my mothers, and their commands are law. The realm beyond is forbidden.

    In den letzten 18 Stunden verübten Runner DOS-Angriffe, Datendiebstähle und einen besonders widerwärtigen Fall von Cyber-Vandalismus gegen Jinteki, Haas-Bioroid und das Weyland-Konsortium.
    Diese Angriffe kosteten jeden Megakon viele Millionen Credits. In weniger als einer halben Stunde hatte NBN einen Holobericht zusammengestellt, und dreißig Minuten, nachdem am dritten Megakon-Knoten die Lichter ausgegangen waren, stand Lily Lockwell vor dem Beanstalk und hielt einen ernsten Vortrag über die Gefahren nicht regulierter Netzwerke und den weltweiten Anstieg der Cyberkriminalität. Nur fünf Minuten später schlugen die Runner erneut zu. Verantwortlich für die Situation waren
    drei Menschen – ein G-Mod aus Heinlein, ein Cyborg aus New Angeles und eine unauffällige Frau aus BosWash – die einander nur dem Ruf nach kannten. Es war der Beginn eines Cyberkrieges, und keine der Seiten konnte es sich leisten, ihn zu verlieren.


    Android:Netrunner ist ein asymmetrisches Kartenspiel für zwei Spieler. Ein Spieler übernimmt die Rolle eines mächtigen Konzerns, während der andere Spieler die Rolle eines Runners übernimmt.

    Ziel des Konzerns ist es, Agenden im Wert von 7 Punkten durchzusetzen oder den Runner auszuschalten, auf welchem Wege auch immer...
    Der Runner versucht währenddessen sich in den Konzern einzuhacken und Agenden im Wert von 7 Punkten zu stehlen - bevor er vom Konzern geschnappt wird.

    Dieser Faden dient (vorerst) dazu, von Spielen zu berichten. Im Brettspielefaden gab es dazu Interesse. Ich befürchte, dass das Dokumentieren von Spielen und das anschließende Niederschreiben hier im Faden deutlich mehr Aufwand annehmen wird als ich mir aktuell vorstelle. Deshalb wäre es gut, wenn hier aktiv geschrieben wird, damit ich motiviert bleibe
    Geändert von Yucatan (25. Januar 2018 um 11:01 Uhr)

  2. #2
    erfreut Avatar von Yucatan
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    Auf beiden Seiten gibt es verschiedene Fraktionen. Jede dieser Fraktionen teilt sich weiter auf in bestimmte IDs.

    Jedes Deck besteht zunächst aus einer ID. Das Deck darf dann kostenlos Karten aus der jeweiligen Fraktion (und der neutralen Fraktion) aufnehmen, während Karten aus anderen Fraktionen Einfluss kosten. Die importieren Karten dienen zum einen dazu, die Schwächen der eigenen Fraktion abzudecken, als auch den Gegner zu überraschen. Stellt euch mal vor, Ghandi würde in Civ das Militär von Monte importieren

    Im Folgenden wird ein Überblick über die Fraktionen gegeben.

    Auf der Seite der Konzerne gibt es verschiedene Konzerne, die sich in Abteilungen unterteilen.

    Achtung Spoiler:
    Es gibt:


    HB ist ein Konzern, der Bioroids baut. Im Spiel steht dieser Konzern für mächtige Bioroids, die für die Verteidigung des Konzerns sorgen. Wer sich in diesen Konzern einhacken möchte, der muss zum Beispiel mit dem netten Kollegen aus dem Startbeitrag fertig werden. Trifft ein Bioroid einen Runner auf dem falschen Fuß, dann kann es das schnell gewesen sein.
    Der Nachteil dieser Verteidigung ist es, dass man die Bioroids mit genug Zeit überwinden kann.


    Jinteki. Im Gegensatz zu HB ist dieser Konzern im Bereich des Klonens tätig. Bei Jinteki dreht sich alles um Mind Games. Fiese Verteidigungsanlagen und hinterlistige Fallen werden ausgelegt. Hier wird der Runner sich kaum Fehlentscheidungen leisten können.


    Weyland. Ein mächtiger Konzern wie man ihn sich vorstellt. Verworren, hinterlistig und mächtig. Die Strukturen dieses Konzerns sind undurchsichtig. Man munkelt, hier wird mit Verkehrsunfällen, gezielten Sprengungen ganzer Bezirke und bewaffneten Söldnern gearbeitet.


    Der Nachrichtendienst. Sie wissen alles. Sie jagen den Runner. Er kann sich nicht vor ihnen verstecken. Sie werden ihn finden. Und sie werden dieses Wissen nutzen.

    Gegen diese Konzerne spielen die folgenden Runnerfraktionen:

    Achtung Spoiler:

    Anarchisten. Diese Runner wollen die Welt einfach brennen sehen. Hier wird nicht lang rumgefackelt, hier werden die Server der Konzerne zerstört. Sie agieren nicht im Verborgenen, sie möchten, dass ihr Gegner weiß, wer ihnen den Schaden zufügt. Ihre Möglichkeiten, die Verteidigungsanlagen der Konzerne zu durchbrechen sind beschränkt. Dafür setzen sie auf Viren um einzubrechen.


    Kriminelle. Diese Runner umgehen die Verteidigungsanlagen der Konzerne. Sie schleusen sich ein, bestechen Wachen. Mittels gefälschter Papiere soll sogar schon mal ein gesamter Server wehrlos gemacht worden sein.


    Gestalter. Diese Runner greifen die Konzerne an weil sie es können. Ihre Programme sind mächtig und schalten die Verteidigung aus. Sie wenden keine fiesen Tricks an, weil sie es nicht brauchen.

    Weiterhin gibt es drei Minifraktionen für Runner. Zu diesen erzähle ich vielleicht irgendwann mal etwas.


    So, nun haben wir auch schon den ersten Punkte für die Interaktion mit den Lesern: Wir suchen ein Matchup für das Einführungsspiel. Dort kann ich dann auch auf die Regeln eingehen. Sucht euch spontan einen Konzern und einen Runner aus.
    Geändert von Yucatan (25. Januar 2018 um 10:59 Uhr)

  3. #3
    Profi Fragesteller Avatar von Darzumir
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    Konzern:
    Jinteki
    Runner:
    Gestalter

  4. #4
    schwarz weiß Avatar von Rorschach
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  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Herbert Steiner
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  6. #6
    erfreut Avatar von Yucatan
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    ... das läuft ja

    Corp:

    1 HB
    1 Jinteki
    1 Weyland

    Runner:

    1 Shaper
    1 Criminals
    1 Anarch

    Gibts noch mehr Leser?

  7. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von Seulessliathan
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    Weyland Kriminelle

  8. #8
    erfreut Avatar von Yucatan
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    Für solche Fälle habe ich einen 4-seitigen Würfel parat

    Corp:

    1 HB
    2 Jinteki
    3 Weyland
    4 Weyland

    Runner:

    1 Shaper
    2 Criminals
    3 Criminals
    4 Anarch

  9. #9
    erfreut Avatar von Yucatan
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    Match 1


    Haas-Bioroid

    vs.


    Criminals

    Das Spiel beginnt damit, dass beide Parteien ihr Deck mischen und eine Starthand von fünf Karten ziehen. Anschließend ist ein Mulligan möglich, d.h. einmalig darf die Hand in das Deck eingemischt werden und eine neue Starthand gezogen werden. Dies entscheidet zuerst der Konzern, anschließend der Runner.

    Hier beginnt schon das Dilemma: Behalte ich meine mittelmäßige Hand, um nicht in die Gefahr zu laufen, mit einer käsigen Starthand spielen zu müssen? Oder gehe ich das Risiko ein und hoffe auf ein besseres Blatt?

    HB entscheidet sich für den Mulligan

    Diese Entscheidung gibt dem Runner die Information, dass der Konzern nun mit einer unbekannten Karte dasteht. Hätte der Kon keinen Mulligan gewählt, dann wüsste der Runner, dass die Starthand halbwegs OK ist, also vermutlich relativ safe ist. Jetzt, mit der unbekannten Karte, kann sich dort alles befinden. Unter Umständen ist seine Hand nun voll mit Punktekarten

    Der Runner entscheidet sich gegen den Mulligan

    Dies ist ein gefährliches Zeichen für den Konzern. Denn wenn der Runner mit seinen Karten zufrieden ist, dann wird er Karten haben, die den Konzern unter Druck setzen können.

    Zusätzlich erhält jede Partei fünf Startcredits.

    Damit ist auch schon die Startphase beendet, wir können ins Spiel starten.

  10. #10
    erfreut Avatar von Yucatan
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    Match 1 - Runde 1 - Corp

    Eine Runde verläuft immer in zwei Phasen: Zunächst ist der Kon an der Reihe, anschließend der Runner.

    Ein Corpturn besteht im Wesentlichen aus den folgenden Punkten:

    1. Mandatory Draw. Der Konzern ist gewzungen, einen Karte zu ziehen. Kann er das nicht, weil der Nachziehstapel leer ist, gewinnt der Runner.
    2. Der Konzern nutzt drei Aktionen
    3. Der Konzern muss seine Handkartenhand reduzieren, wenn er über dem Handkartenlimit von fünf ist.

    Mandatory Draw

    Der Konzern hat nun sechs Handkarten. Schauen wir uns das Matchup nun etwas genauer an.

    Es spiel der Haas-Bioroid mit der Abteilung Stonger Together gegen den Kriminellen Gabriel Santiago. Im Folgenden sind die IDs zu sehen:



    Beide IDs haben eine Mindestdeckgröße von 45 Karten. Zudem haben beide IDs ein Einflusslimit von 15 Punkten. Jede Karte, die aus anderen Fraktionen importiert werden kann, hat Einflusskosten. Es dürfen Karten im Wert von maximal dem Einflusslimit der ID importiert werden. Zudem gibt es für Turnierspiele eine Most Wanted List. Karten von dieser Liste kosten einen zusätzlichen Einflusspunkt (auch wenn sie aus der gleichen Fraktion stammen!).
    Wichtig ist, herauszufinden, für was der Gegner seinen Einfluss ausgegeben hat. Hat er sich fiese Fallen aus Jinteki importiert? Bewaffnete Söldner aus Weyland? Jäger aus NBN? Viren der Anarchs? Effiziente Programme der Shaper? Hinterlistige Angriffe der Kriminellen?

    Desweiteren hat jeder Runner einen Linkwert, der steht oben links. Den erkläre ich, wenn er gebraucht wird. Der Wert beschreibt im Grunde die Stärke des Runners, unentdeckt zu bleiben.

    Zudem hat jede ID in der Mitte unten eine Spezialfähigkeit. Bei HB Stronger Together ist jedes Bioroid um eins stärker. Wir erinnern uns, das sind diese mächtigen Verteidiger.

    Gabriel bekommt in jedem Zug zwei Credits geschenkt, wenn er einen erfolgreichen Run auf das HQ des Konzern ausführt. Ein Run ist ein Angriff. Das HQ schauen wir uns nun im Aufbau des Konzerns an.

    ---

    Der Konzern besteht aus Servern. Zu Spielbeginn gibt es die drei zentralen Server: Die Archive, R&D (F&E im deutschen: Forschung und Entwicklung) und das HQ.

    Archive: Hier landen alle Karten vom Konzern, die er als Ereignisse ausspielt, die zerstört werden, oder die der Kon abwirft, weil er mehr Handkarten hat als sein Limit ist. Das besondere: Wenn die Karte vorher verdeckt war, dann wird die Karte auch verdeckt in die Archive gelegt. D.h. wenn sich dort viele unbekannte Karten ansammeln, lohnt sich vielleicht ein Angriff auf die Archive... Führt der Runner einen erfolgreichen Angriff auf die Archive aus, dann greift er auf alle Karten dort zu, d.h. er schaut sich jede Karte an.

    R&D: Das ist der Nachziehstapel. Ist hier ein Run erfolgreich, schaut sich der Runner die oberste Karte des Stapels an (also die Karte, die der Kon im nächsten Zug zieht), ohne dass der Kon diese Karte zu sehen bekommt. Es gibt einen sogenannten R&D Lock: Hier kontrolliert der Runner den Nachziehstapel so sehr, dass der Kon keine Karte mehr zieht, die der Runner nicht kennt. Diese Situation ist tötlich für den Konzern.

    HQ: Das ist die Kartenhand des Konzerns. Ist hier ein Run erfolgreich, dann greift der Runner auf eine zufällige Karte dort zu.

    Zugriff auf eine Karte bedeutet:

    - Ist es eine Punktekarte, dann stielt der Runner diese automatisch (kann nicht verhindert werden) und erhält die Punkte. Ist er dann bei sieben oder mehr Punkten, gewinnt er sofort.
    - Ist es eine Karte die zerstört werden kann, kann der Runner die Zerstörungskosten zahlen und die Karte kommt aufgedeckt in die Archive.
    - Ansonsten schaut der Runner sich die Karte nur an und hat nun das Wissen über diese Karte.

    Der Konzern hat ICE Karten, die für die Verteidigung der Server zuständig sind. Als Aktion kann der Kon ein ICE in einem Server installieren. D.H. die Karte kommt verdeckt vor den Server. Greift der Runner einen Server an, muss er zunächst durch alle davorliegenden Karten durchkommen. Solange das ICE verdeckt ist, ist es nicht geladen. Wenn der Runner auf ein ungeladenes ICE stößt kann der Konzern es laden. Damit wird das ICE offen gelegt und die Subroutinen darauf sind aktiv. Dazu später mehr.

    Wir befinden uns aktuell ganz am Anfang, der Aufbau ist wie folgt:

    Archive.....R&D..........HQ
    0 Karten...43 Karten...6 Karten

    Die Deckgröße des Kon beträgt 49 Karten. Warum das so ist erkläre ich bei Bedarf

    Der Kon hat nun drei Klicks (so heißt eine Aktion in Netrunner). Mit einem Klick kann der Kon folgendes tun:

    - eine Karte von R&D ziehen
    - einen Credit erhalten
    - eine Karte installieren
    - ein Ereignis spielen

    Aktuell sind die Server ungeschützt. Der Konzern spielt ein Standard Opening:

    - Installation von ICE im HQ. Der Kon legt also eine Karte vom HQ verdeckt vor das Hauptquartier
    - Installation von ICE im R&D.
    - Ein Credit nehmen

    Die Archive sind zu beginn nicht so interessant, da hier keine Karten sind. Daher werden HQ und R&D geschützt. Zusätzlich nimmt der Kon einen Credit. Das gibt dem Runner die Information, dass der Kon keine Ecokarte auf der Hand hat, also ein Ereignis, was ihm Credits gibt. Diese sind effizienter als das Klicken von Credits.

    Der Konzern hat 4 Handkarten, muss also keine abwerfen.

    Nach dem Zug sieht der Konzern wie folgt aus:

    6 Credits

    Archive R&D HQ
    0 Karten (0) 43 Karten 4 Karten
    ICE (?) ICE (?)


    ungeladenes ICE habe ich mit (?) gekennzeichnet. Die Klammer im Archiv gibt die Anzahl der verdeckten Karten dort an.
    Geändert von Yucatan (14. Januar 2018 um 10:23 Uhr)

  11. #11
    Neuer Angestellter Avatar von Torin
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    Ich will nur schon mal meinen Sitz in der ersten Reihe sichern, lesen werde ich später.

  12. #12
    erfreut Avatar von Yucatan
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    Match 1 - Runde 1 - Runner

    Nach dem Kon ist der Runner an der Reihe. Sein Zug besteht im Wesentlichen aus:

    1. Vier Klicks
    2. Handkarten bis aufs Limit reduzieren.

    Ein Klick kann sein:

    - Eine Karte installieren
    - Ein Ereignis spielen
    - Eine Karte ziehen
    - Einen Credit erhalten
    - Einen Run starten

    Zu Beginn besteht das Spielfeld des Runners aus Grip, Stack und einem leeren Heap.

    - Heap. Das ist der Ablegestapel. Hier landet alles, was zerstört, ... wurde. Und zwar immer offen, d.h. der Kon sieht den kompletten Heap.
    - Grip. Das sind die Handkarten. Das sind gleichzeitig auch die Lebenspunkte des Runners. Immer, wenn der Runner X Schaden erhält, muss der X zufällige Karten aus seinem Grip in den Heap legen. Kann er das nicht, weil er zu wenig Karten im Grip hat, ist er gestorben und der Konzern gewinnt.
    - Stack. Das ist der Nachziehstapel.

    Zu Beginn hat der Runner keine installierten Karten. Auf installierte Karten komme ich zurück wenn es soweit ist.

    Der Konzern hat aktuell drei Server, die zentralen. Zwei davon sind geschützt, der dritte ist leer. Das Problem ist, dass der Runner nicht weiß, was ihn an ICE erwartet, wenn er einen Server angreift. Denn die ICE Karten liegen erstmal verdeckt. Es gibt zwei Möglichkeiten, damit umzugehen:

    (a) Facecheck. Das bedeutet, man reitet einfach froh und munter in das ICE rein, ohne sich vorzubereiten. Was soll schon schlimmes passieren? Und wenn der Kon das ICE läd, weiß der Runner, wonach er suchen muss, um das ICE zu besiegen.
    (b) Vorbereiten und dann erst angreifen. Hier ist das Dilemma, wie bereite ich mich vor, ohne zu wissen, worauf genau?

    Während Variante (b) eher passiv ist, ist (a) aggressiver. Der Runner ist ein Krimineller. Diese haben eine besondere Stärke im Earlygame, da sie auf Grund ihrer Fähigkeiten nicht darauf angewiesen sind, sich groß vorbereiten zu müssen. Außerdem erlaubt es die Spezialfähigkeit von Gabriel zwei Credits zu erhalten, wenn ein Run auf das HQ erfolgreich ist.

    1. Click: Run auf R&D

    Der Runner startet einen Run auf R&D. Das bedeutet, er ist nun vor dem ICE bei R&D. Der Kon kann dieses nun laden. Wenn er es läd, muss der Runner mit diesem interagieren. Das bedeutet, zunächst kann der Runner die Subroutinen auf diesem ICE ausschalten (dazu hat er aktuell keine Möglichkeiten, das ist die Schwäche vom Facecheck), dann werden die Subroutinen abgehandelt.
    Läd der Kon das ICE nicht, dann kommt der Runner daran vorbei und der Run ist erfolgeich. Somit darf er sich die oberste Karte von R&D ansehen.

    Hier treffen wir schon direkt auf eine interessante Lage:

    Der Konzern hat sechs Credits und zwei ungeladene ICE, eins vor R&D und eins vor dem HQ. Der Kon weiß, dass der Runner zwei Credits geschenkt bekommt, wenn er einen erfolgreichen Run auf das HQ durchführt. Zudem kennt er seine Karten im HQ, nicht aber die Karte, die der Runner im R&D sehen wird. Das Laden eines ICEs kostet Credits. Kann der Kon es sich leisten, beide ICE zu laden? Wenn nein, ist das ICE vor R&D oder vor dem HQ wichtiger?

    Der Kon läd das Ice vor R&D. Es ist ein Pop-Up Window.



    Dieses ICE hat Ladekosten 0 (oben links auf der Karte), eine Stärke von 0 (unten links) und eine Subroutine (erkennbar an dem Pfeil im Kartentext). Immer, wenn der Runner auf Pop-Up Window trifft, erhält der Kon einen Credit (Fähigkeit im Kartentext). Die Subroutine besagt, dass der Run endet, wenn der Runner nicht einen Credit bezahlt.

    Dieses ICE ist vom Typ Code Gate (steht links auf der Karte). ICE von diesem Typ ist nervig. Es beendet nicht unbedingt den Run, es nervt einfach nur extrem. Pop-Up Window bedeutet letztendlich, der Kon erhält einen Credit, der Runner verliert einen. Freie Credits für den Kon sind nie gut.

    Bonus: Pop-Up Window ist eine NBN Karte. Sie wurde also vom Kon importiert. Sie hat Einflusskosten von 1 (siehe die Punkte unten rechts in der Ecke auf der Karte). Bleiben 14 unbekannte Einflusspunkte.

    Der Konzern erhält einen Credit (ist nun bei 7) und der Runner bezahlt einen Credit (ist nun bei 4).

    Damit ist der Runner an diesem ICE vorbei gekommen, der Run ist somit erfolgreich. Der Runner sieht sich die oberste Karte des Nachziehstapels des Konzerns an. Ist es eine Punktekarte, stielt er diese und erhält die Punkte. Es ist ein Hedge Fund.



    Diese Karte ist eine Operation (Ereignis des Kons), keine Punktekarte und hat keinen Zerstörwert. Die Karte bleibt somit wo sie war. Hedge Fund ist die typische Eco Karte: Man zahlt 5 Credits (und einen Klick) und erhält 9 Credits. Also effektiv +4 Credits gegenüber dem einen Credit, wenn man Credits klickt. Einziger Nachteil: Man braucht 5 Credits um diese Karte zu spielen. Das ist auch einer der Gründe, warum ein Gegner ohne Credits besser ist: Er kann sich solche Aktionen nicht leisten.

    Bonus: Hedge Fund ist eine neutrale Karte mit 0 Einflusskosten.

    2. Click: Run auf HQ

    Die Hoffnung des Runners, dass die Ladekosten des ICE vor R&D so groß sind, dass das ICE vor dem HQ auf keinen Fall mehr geladen werden können, sind dahin. Wenn das ICE nicht teuer als 7 Credits ist, kann der Kon es laden.

    Der Run startet, der Kon hat die Möglichkeit das ICE vor HQ zu laden.

    Der Kon läd Viktor 1.0



    Ladekosten 3, Stärke 3. Wieder ein Code Gate. Diesesmal handelt es sich um eines der Bioroids (deshalb hat es eine Stärke von 4, wegen der Eigenschaft der HB Abteilung). Die erste Subroutine verursacht einen Hirn-Schaden. D.H. der Runner erhält einen Schaden (eine zufällige Karte aus dem Grip abwerfen). Zusätzlich senkt der Hirn-Schaden das Handkartenlimit des Runners dauerhaft um eins. Ist das Handkartenlimit negativ, verliert der Runner sofort. Die zweite Subroutine beendet den Run. Wichtig ist, die Subroutinen werden von oben nach unten ausgeführt. Ansonsten könnte der Runner zuerst mit der zweiten Subroutine den Run beenden, dann wäre dieser beendet bevor die Hirn-Schaden Subroutine feuert.

    Da das ein Bioroid ist, kann der Runner Klicks aufwenden, um Subroutinen auszuschalten. Viktor 1.0 erlaubt pro Klick eine Subroutine. Hier sieht man direkt HB in Aktion: Mächtige Subroutinen (Hirnschaden) für wenig Geld (3 Credits), dafür kann der Runner "durchklicken". Der Runner hat noch zwei Klicks übrig.

    Der Runner spendet zwei Klicks und schaltet beide Subroutinen aus.

    Ein früher Hirn-Schaden ist unangenehm.

    Damit kommt der Runner an Viktor vorbei, der Run ist erfolgreich. Der Runner erhält 2 Credits wegen Gabriels Fähigkeit. Der Runner sieht sich eine zufällige Karte aus der Hand des Kons an. Er sieht einen weiteren Viktor 1.0. Zwar keine Punkte, aber Wissen über ein ICE, das wohl demnächst installiert wird.

    Damit sind alle Klicks verbraucht. Der Runner hat 5 Handkarten, muss also keine abwerfen. Der Zug des Kon beginnt.

    Konzern:
    4 Credits

    Archive R&D HQ
    0 Karten (0) 43 Karten 4 Karten
    Pop-Up Window Viktor 1.0

    Runner:
    4 Credits

    Grip: 5 Karten
    Stack: 40 Karten
    Heap: leer

  13. #13
    erfreut Avatar von Yucatan
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    Match 1 - Runde 2 - Corp

    Der Konzern ist wieder dran.

    Mandatory Draw. Das ist der Hedge Fund, den der Runner gesehen hatte.

    R&D und HQ sind aktuell gesichert. Der Runner kann zwar einbrechen, doch es kostet ihn. Klicks im HQ und Credits im R&D. Und durch das Pop-Up Window erhält sogar der Kon noch einen Credit. Da hat wirklich kein Runner drauf Lust. Der Runner wird für einen effizienten Angriff auf das HQ einen Weg finden müssen, Code Gates abzuschalten.

    Es befinden sich 5 Karten im HQ, zwei davon sind dem Runner bekannt: Hedge Fund und Viktor 1.0.

    1. Click: Draw

    Der Konzern zieht eine Karte von R&D. Ein Konzern, der Karten zieht, ist meistens auf der Suche nach etwas bestimmten.

    2. Click: Operation Beanstalk Royalties



    Der kleine Bruder vom Hedge Fund: Man erhält zwar nur drei Credits, muss dafür aber nichts zahlen. Das ist eine Karte aus Weyland, der Konzern hat als einen Einflusspunkt für diese Karte bezahlt. Bleiben 13 unbekannte Einflusspunkte.

    3. Click: Operation Hedge Fund



    Dank der vorherigen Karte kann der Kon nun Hedge Fund spielen. Das katapultiert ihn nun zu 11 Credits.

    Konzern:
    11 Credits

    Archiv R&D HQ
    2 Karten (0) 41 Karten 4 Karten
    Pop-Up Window Viktor 1.0

    Runner:
    4 Credits

    Grip: 5 Karten
    Stack: 40 Karten
    Heap: leer

  14. #14
    schwarz weiß Avatar von Rorschach
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    Liest sich sehr interesssant.

    Im Brettspiele-Thread sprach ich von einer hohen Einstiegshürde, die Regeln sind zwar relativ einfach bzw. ähnlich wie andere Kartenspiele, aber ein erfahrener Spieler zerstört einen Neuling immer oder?

    Du erwähnst immer die unbekannten Einflusspunkte, sind die "Hausdecks" so bekannt bzw. memorisiert, dass der Runner weiß was kommt und wie er spielen muss?
    Das würde ja auch eine dominante/optimale Spielweise der Hausdecks voraussetzen.

    Gibt es eine Online-Plattform, wo man das spielen kann? Boardgame-Simulator vielleicht oder sowas wie xmage?
    Ich hätte da einen Kollegen, den ich bestimmt dafür begeistern kann, aber der wohnt leider nicht um die Ecke.

  15. #15
    erfreut Avatar von Yucatan
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    Zitat Zitat von Rorschach Beitrag anzeigen
    Liest sich sehr interesssant.
    Danke

    Zitat Zitat von Rorschach Beitrag anzeigen
    Im Brettspiele-Thread sprach ich von einer hohen Einstiegshürde, die Regeln sind zwar relativ einfach bzw. ähnlich wie andere Kartenspiele, aber ein erfahrener Spieler zerstört einen Neuling immer oder?
    Wenn der erfahrene Spieler nicht gerade mit einem Quarkdeck spielt, dann wirst du als Neuling kaum eine Chance haben. Das ist wie z.B. im Schach.

    Zitat Zitat von Rorschach Beitrag anzeigen
    Du erwähnst immer die unbekannten Einflusspunkte, sind die "Hausdecks" so bekannt bzw. memorisiert, dass der Runner weiß was kommt und wie er spielen muss?
    Das würde ja auch eine dominante/optimale Spielweise der Hausdecks voraussetzen.
    Jede Fraktion hat Abteilungen/Personen und einen rießigen Pool an Karten. Prinzipiell kann jede Fraktion alles. Wenn ich etwas bestimmtes erreichen möchte, dann gibt es dafür X Karten. Zum Beispiel Credits. Mittels Hedge Fund komme ich an 4 Credits, brauche aber erstmal selbst 5 um das spielen zu können. Beanstalk Royalties gibt mir 3, dafür brauche ich vorher keine Credits. Wenn ich eher im niedrigen Creditbereich spiele, dann wird letzte Karte besser sein als erstere. Genauso gibt es viele weitere Unterscheidungen zwischen den Karten. Je nachdem, wie ich spiele, gibt es Karten, die mir mehr helfen als andere. Vielleicht sind die hilfreichen Karten in anderen Fraktionen?
    Hier in diesem Spiel hat HB Beanstalk Royalties importiert. Das sagt mir, der Spieler rechnet damit, im niedrigen Creditbereich zu spielen und braucht schnell Geld (es gibt auch Karten die einen über einen längeren Zeitraum mehr Geld geben). Daraus kann ich schließen, wie mein Gegner vorgehen möchte.

    Ein weiterer Punkt ist Überraschung. Vielleicht treffe ich meinen Gegner völlig unvorbereitet, wenn ich auf einmal eine völlig unerwartete Karte ausspiele. Wer würde damit rechnen, dass einem Ghandi auf einmal Atombomben in die HS wirft?

    Zitat Zitat von Rorschach Beitrag anzeigen
    Gibt es eine Online-Plattform, wo man das spielen kann? Boardgame-Simulator vielleicht oder sowas wie xmage?
    Ich hätte da einen Kollegen, den ich bestimmt dafür begeistern kann, aber der wohnt leider nicht um die Ecke.
    Jinteki.net ist eine ausgezeichnete Platform zum online spielen

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