*Schlafprozedur erfolgreich beendet *
„
Fasst mich nicht an!“,
Cicero kreischt auf und schlägt wild um sich. Es dauert wenige Augenblicke bis er bemerkt, dass er sich nicht mehr in der Umkleidekabine des Kapitols befindet. Die dortigen Mitarbeiter hatten die unschöne Aufgabe Cicero in neutrale Alltagskleidung zu packen.
Er schaut an sich herab und
kichert, anscheinend hatten die Angestellten des Kapitols ihr Wort gehalten und ihm sein Harlekinkostüm nicht abgenommen. Mit einem leichten Schütteln des Kopfes stellt er fest, dass ihm die Glöckchen an seiner Mütze, sowie die anderen nützlichen Gegenstände die er im Kostüm versteckt hatte abgenommen wurden.
„
Oh, Oho, nein verschluckt! Nein! Nein! Nein! Immer verschluckt Cicero alles!“
Voller Wut auf sich selbst schlägt er mit der Faust gegen die glatte Glasscheibe. Nach dem Schlag, bleibt er für wenige Augenblicke wie eingefroren stehen. Sein Blick wandert kurz durch die Glaskuppel, bis er die Kamera findet.
Mit eiskaltem lächeln schaut Cicero jetzt in die Kamera.
„
Benimm dich doch Cicero, wenn viele Leute auf dich schauen, dann musst du Eindruck schinden!“
Mit diesen Worten beginnt Cicero sein Spiegelbild im Objektiv der Kamera zu begutachten.
*Vertikale Endposition erreicht*
Cicero ist damit beschäftigt einen Pickel auf der Nase vorsichtig abzutasten und dann langsam, beinahe zärtlich, auszudrücken. Als der Druck auf den Pickel zu groß wird explodierte der Eiter in Richtung Fernsehkamera.
„Eccomi!“
Cicero kreischt vor Belustigung auf und drückt mit noch größerer Wonne auf dem Pickel herum. Jetzt ist es insbesondere Blut, das aus dem ehemaligen Pickel hervorquillt.
*Neutralisierung biologischen Materials in näherer Umgebung folgt in 20... 19... 18...*
Auf einen Schlag ist jegliche gute Laune vergessen. Cicero streift seine Eiter- und Blutverschmierten Hände am Objektiv der Kamera ab.
*17... 16...*
Cicero ist vollkommen ruhig,
„
Lass uns töten.“
Die freudige Stimme passt überhaupt nicht mehr zum festen, beinahe starrenden Blickes des Harlekins. Das jetzige Lächeln des Harlekins würde vermutlich Raubtiere in die Flucht treiben. Ein letztes Winken von Cicero in die Kamera und jegliches Publikum ist vergessen.
*12... 11...*
Tief ein- und ausatmend macht sich Cicero bereit, die Glaskuppel zu verlassen. Er sammelt noch einmal alle Kräfte und lauscht schweigend dem maschinellen Count-Down.
*7... 6...*
Cicero atmet ein letztes Mal tief ein.
*5...*
Cicero verlässt die Kuppel, ein rascher Blick nach links und rechts ob ein anderes Tribut unhöflich genug ist, ihn direkt anzugreifen. Sollte der Weg frei sein, so sprintet er mit voller Geschwindigkeit Richtung Insel. Hierbei hält er sich den Rucksack über den Kopf um den Inhalt vor Wasserschäden zu schützen.
Als ihm das Wasser bis zum Bauchnabel reicht bleibt Cicero stehen. Dreht sich wieder in Richtung der Tribute und kontrolliert ob ein anderer Mitspieler den Fehler macht ihm zu nahe zu kommen. Er fängt an, den Rucksack nach Utensilien zu durchstöbern, die im Wasser kaputtgehen könnten.
Sollte dies der Fall sein, muss Cicero jetzt langsamer zu Werke gehen. Er packt seinen Rucksack um, und versucht Gegenstände die im Wasser kaputtgehen können mit Dingen zu umwickeln die wasserundurchlässig sind.
Anschließend zieht Cicero sich die Schuhe aus und bindet sich diese um den Hals.
Mit einem letzten kritischen Blick untersucht er die Wasseroberfläche, die es jetzt zu durchschwimmen gilt, auf den ersten Blick scheint er keine gefährlichen Strömungen zu erkennen.
Dann schwimmt er auf dem Rücken, mit dem Rucksack auf dem Bauch, in Richtung Insel.
Anmerkungen/Übersetzungen des Autors für die SL:
Die zugegebnermaßen recht wiederliche Aktion mit dem Pickel ausdrücken macht Cicero nicht ohne Grund, er erhofft sich dadurch, frei nach dem Motto: "Auch schlechte Werbung ist gute Werbung!" Eindruck in der Bevölkerung zu schinden und so unter Umständen einige Sponsoren auf seine Seite zu ziehen.
Die eigentliche Aktion auf die es Cicero aber ankommt, ist es schnellstmöglich Abstand zu den anderen Tributen zu gewinnen und sich auf die Insel zu retten.