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Thema: [RL] Schweizer Demokratie

  1. #1
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    [RL] Schweizer Demokratie

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    Inhaltsverzeichnis

    Abstimmung vom 4. März
    No Billag Initative:


    Zürich, Initiative 'Lehrplan vors Volk':


    Ergebnisse des Abstimmungssonntags


    Abstimmung vom 10. Juni
    Achtung Spoiler:
    Vollgeldinitiative
    Referendum Geldspielgesetz



    Die Parteien

    Achtung Spoiler:
    SP
    SVP
    FDP
    CVP
    GLP
    Grüne
    BDP
    EVP
    EDU
    Lega
    MCG
    AL
    Piraten
    Erklärung: Bürgerliche



    Politische Landkarte der Schweiz
    Achtung Spoiler:
    Die Kantone:
    Aargau (Gemeindewahlen)
    Bern (Teil 1/Teil 2)



    Wahlen Stadt Winterthur
    Achtung Spoiler:



    Diverses



    Hallo zusammen Die Idee für den Thread entstand ursprünglich in dem Thread hier, nachdem mir in dieser und anderen ähnlich gelagerten Diskussionen vorher aufgefallen war, dass hinsichtlich der direkten Demokratie vielleicht etwas Bedarf an Nachhilfeunterricht herrscht. Von Befürwortern und Gegnern wurde da oftmals mit Halbwissen und eigenen Interpretationen um sich geworfen, wie direkte Demokratie funktioniere. Das sollte jeweils hauptsächlich die eigene vorgefasste Meinung stützen und hatte mit der Realität im 'Vorbild' Schweiz bisweilen nur wenig zu tun.

    Es ist ein guter Zeitpunkt mit der Story zu beginnen, weil dieses Wochenende mal wieder Abstimmungen stattfanden, an einem der Termine, die von der Bundesverwaltung jeweils vier mal im Jahr definiert werden. Das heisst alle Abstimmungen und Wahlen – seien sie schweizweit, im jeweiligen Kanton oder nur in der Wohngemeinde – werden in der Regel auf dieses Datum gelegt und gemeinsam durchgeführt. Daneben gibt es noch eine Reihe von Ersatzdaten, die man wahrnehmen kann, um z.B. Ersatzwahlen oder zweite Wahlgänge durchzuführen. An sich wäre es vermutlich nicht verboten, dass eine Gemeinde auch an einem anderen Datum Abstimmungen durchführt, an dem können sie aber die zentralisierte Abstimmungssoftware nicht kostenlos nutzen. Der heutige Abstimmungssonntag dürfte selbst an vielen Schweizern unbemerkt vorbei gegangen sein, weil keine Abstimmung in der ganzen Schweiz stattfand und auch in den Kantonen keine angesetzt waren. Dafür kommt beim nächsten Termin am 4. März ein umso umstritteneres Thema vors Volk, aber dazu mehr bei den folgenden Einträgen. Ich hätte gerne ein Datum gewählt, bei dem zusätzlich auch gerade noch Wahlen stattgefunden hätten, aber zu denen kommt es leider erst 2019 wieder. Zumindest für das nationale Parlament der Schweiz und dasjenige des Kantons Zürich, vorher finden lediglich Lokalwahlen statt. Sollte aber zufälligerweise einer meiner werten Mitbürger hier im Forum den Thread entdecken und in seinem Wohnkanton finden vorher Wahlen statt, ist derjenige natürlich herzlich dazu eingeladen sich zu beteiligen.

    Ich stelle mir die Story so vor, dass ich nach Möglichkeit so alle zwei Tage berichte, was in der hiesigen Presse über die anstehenden Abstimmungen geschrieben wird und wie ganz allgemein die öffentliche Diskussion etwa auch in meinem Umfeld so verläuft. Daneben werde ich hin und wieder einzelne Teilaspekte beleuchten und etwa erklären, unter welchen Voraussetzungen Volksabstimmungen oder Referenden gegen Gesetze stattfinden, wie sie überhaupt durchgeführt werden, wie die politische Landkarte der Schweiz aussieht, wie Parlament und Regierung funktionieren, usw. Die werden dann ganz vorne beim Inhaltsverzeichnis verlinkt, damit man sie auch wiederfindet. Wenn euch eine Frage besonders interessiert, könnt ihr die natürlich hier stellen, dann ziehe ich das entsprechende Thema vor.
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    Geändert von Azrael (29. April 2018 um 21:28 Uhr)
    Shaka als die Mauern fielen.

  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von Strat
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    Zitat Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
    Strat ist doch so ein verkorkster Linker
    Zitat Zitat von Isaac Newton; in einem Brief an Robert Hooke
    Wenn ich weiter geblickt habe, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stehe.
    Storys

    Civ 4: Weg in den Olymp
    Civ 4 PBEM 474 Das Steigen und Fallen der Kurse

  3. #3
    Profi Fragesteller Avatar von Darzumir
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  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von SimonTheSorcerer
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    Ich finde das eine sehr, sehr schöne Idee. Vielen Dank schon einmal - es ist für mich als deutscher Bundesbürger interessant zu wissen, wie Demokratie in anderen Ländern funktioniert.

    Was mir bereits als interessanter Fakt auffiel, ist, dass es in Österreich scheinbar unproblematisch ist, dass Wahlwerbung im Fernsehen wie die normale andere Werbung behandelt wird; das ist ja hier in Deutschland anders, da gibt es immer spezielle Hinweise, dass der Sender sich von den Inhalten der Wahlwerbung distanziere und man verpflichtet sei, die Wahlwerbng zu senden... wie sieht das in der Schweiz aus?

  5. #5
    The Greater Fool Avatar von Tronde
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  6. #6
    #bringbackStroit Avatar von hi2u
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    Sehr schöne Story, freue mich schon sehr auf deine Berichte. Ich fände es absolut notwendig, dass in Deutschland auch Volksentscheide auf Bundesebene eingeführt werden. Leider wird das wohl nie so kommen

  7. #7
    Für mehr Klink im ***** Avatar von Gulaschkanone
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    Schöne Idee.
    Zitat Zitat von Nahoïmi Beitrag anzeigen
    Einheit, Einheit, gib mir meine Minghan wieder :p

    Mehrfacher Gewinner einer DET-Runde und Sieger der Herzen(2/7)

    Vom Kurfürst, über Admiral, Jarl, Botschafter und König zum Papst-ein Leben im Civforum.

  8. #8
    Free Hübsche Frauen Faden Avatar von Chris der Phönix
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    Bei allem Streit im Zivi, dürfen wir nie vergessen, dass Al Bundy mal vier Touchdowns in einem Spiel gemacht hat.

    Nein, doch, OH!

  9. #9
    Registrierter Benutzer Avatar von Milanjus
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    Da in meinem Wohnort, Winterthur, am 4. März die Gemeindewahl stattfindet, kann ich mich mit einer Berichterstattung darüber hier beteiligen.

    Zur Ausgangslage:

    In Winterthur, der 6. grössten Stadt der Schweiz mit etwas über 100´000 Einwohnern, werden ein neues Gemeindeparlamente (Gemeinderat, 60 Sitze) und eine neue Stadtregierung (Stadtrat, 7 Sitze) und aus den 7 Stadträten ein Stadtpräsident gewählt.

    Der Gemeinderat wird in den 7 Stadtkreisen nach dem Proporzverfahren gewählt. Wählbar sind alle Kandidaten auf den jeweiligen Listen.

    Der Stadtrat (und der Stadtpräsident) wird im Majorzverfahren gewählt, wobei jeder Stimmberechtigte auch wählbar ist. Entsprechend enthält der Wahlzettel nur leere Linien, auf die die Stimmberechtigten dann ihre Kandidaten schreiben können. Sollten im ersten Wahlgang nicht genug Kandidaten das absolute Mehr erreichen, findet wenige Wochen später ein zweiter Wahlgang statt, in dem dann das relative Mehr entscheidet. Wahlkreis ist jeweils die ganze Stadt.

    Die aktuelle Sitzverteilung im Stadtrat:

    FDP 2, SP 2, SVP 1, Grüne 1, CVP 1 (Stadtpräsident)

    Die aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat:

    SP 15, SVP 14, FDP 7, GLP 7, Grüne 5, EVP 4, CVP 3, AL 2, EDU 1, BDP 1, Piraten 1.


    Die verschiedenen Parteien:

    SP (Sozialdemokratische Partei der Schweiz): Sie entspricht in etwa der SPD in Deutschland. Vielleicht steht sie noch etwas weiter links.

    SVP (Schweizerische Volkspartei): Eigentlich die traditionelle Bauernpartei und die konservative Partei für jene, denen CVP und EVP zu religiös sind. In der jüngeren Vergangenheit haben sie diverse Parteien vom rechten Rand aufgesogen und haben dadurch einen deutlich nationalen Drall erhalten.

    FDP (Freisinnig-Demokratische-Partei): Im Kern die eigentlich staatstragende Partei der Schweiz, die den Staat seit 1848 massgeblich prägt. Sie wird gelegentlich neben links und rechts als liberaler Pol der Mitte betrachtet.

    GLP (Grün-Liberale-Partei): Eine Abspaltung des rechten Flügels der Grünen von Leuten, denen die Umwelt am Herzen liegt, die aber mit der Grünen Wirtschafts- und Sozialpolitik (die sich noch links der SP positioniert) nicht so viel anfangen können. In der Schweiz auch als "Gurken" bezeichnet: Aussen grün und innen auch grün.

    Grüne: Entspricht in etwa dem Fundi-Flügel der Grünen in Deutschland. In der Schweiz werden sie oft auch als Melonen bezeichnet: Aussen grün und innen rot.

    EVP (Evangelische Volkspartei): Sozial-konservative Partei im evangelikalem Drall. In der Schweiz etwa in der Mitte angesiedelt.

    CVP (Christliche Volkspartei): In der Schweiz ursprünglich die katholisch-konservative Milieupartei. Darum sind sie in Winterthur so schwach während sie in den katholischen Landesgegenden die dominante Partei sind. In jüngerer Zeit sind sich stark in die Mitte gerückt und haben sich von schwarz-katholisch zu orange-mittig gewandelt.

    AL (Alternative Liste): Eine Partei vom linken Rand.

    EDU (Eidgenössisch Demokratische Union): Splitterpartei am rechten Rand mit einer Basis in den Freikirchen.

    BDP (Bürgerlich-Demokratische-Partei): Eine Abspaltung des linken Flügels der SVP. Nachdem Eveline Widmer-Schlumpf gegen den Willen der Partei zur Bundesrätin gewählt wurde (und die Wahl angenommen hat), wurde sie aus der Partei ausgeschlossen. Die Leute aus der BDP sind ihr gefolgt und haben die neue Partei gegründet.

    Piraten: Entsprechen in etwa den Piraten in Deutschland.


    Traditionell bilden die SVP, FDP und CVP den rechten, bürgerlichen Block, während die SP und die Grünen den linken Block bilden. GLP, EVP und BDP sind irgendwo dazwischen und können mal dieser mal jener Seite zu einer Mehrheit verhelfen.

    Soviel zu bestehenden Lage. Wenn ihr Fragen habt, immer her damit.

  10. #10
    Registrierter Benutzer Avatar von Milanjus
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    Zitat Zitat von SimonTheSorcerer Beitrag anzeigen
    Was mir bereits als interessanter Fakt auffiel, ist, dass es in Österreich scheinbar unproblematisch ist, dass Wahlwerbung im Fernsehen wie die normale andere Werbung behandelt wird; das ist ja hier in Deutschland anders, da gibt es immer spezielle Hinweise, dass der Sender sich von den Inhalten der Wahlwerbung distanziere und man verpflichtet sei, die Wahlwerbng zu senden... wie sieht das in der Schweiz aus?
    In der Schweiz ist Werbung für Parteien und zu Themen, die Gegenstand einer Volksabstimmung sind, in Radio und Fernsehen verboten. Darum müssen die politisch interessierten Gruppen stark auf Zeitungen, Plakate und Podiumsgespräche setzen.

  11. #11
    schwarz weiß Avatar von Rorschach
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    Was hat es mit der Frau Schlumpf auf sich?

  12. #12
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Zitat Zitat von Milanjus Beitrag anzeigen
    In der Schweiz ist Werbung für Parteien und zu Themen, die Gegenstand einer Volksabstimmung sind, in Radio und Fernsehen verboten. Darum müssen die politisch interessierten Gruppen stark auf Zeitungen, Plakate und Podiumsgespräche setzen.
    Genau. Es ist in der Schweiz tatsächlich sogar noch strenger, politische Werbung (egal ob für Parteien oder bevorstehende Abstimmungen) ist generell im Fernsehen und Radio verboten. Politische Werbung erfolgt daher hauptsächlich in Printmedien, auf Plakaten und (wenn man es sich leisten kann) massenhaft Flugblätter in den Briefkästen. Es gab zwar in jüngerer Vergangenheit bisweilen Versuche das Verbot aufzuheben oder zu umgehen, das wurde aber jeweils schon im Parlament gestoppt. Dort herrschte – wie man in der verlinkten Akte zur Motion 13.3016 nachlesen kann – die Meinung vor, dass so Organisationen mit grossen Budgets in den Wahlkämpfen übermächtig werden könnten. Unverhohlen gemeint war damit vor allem Mitte-Rechts, also die SVP und die FDP. Zu den Parteien werde ich übrigens auch noch kommen, Milanjus hat da ja schon einen ersten Überblick dazu gegeben. Die Gegner des Werbeverbots wenden dagegen auch nicht ganz zu unrecht ein, dass politische Werbung in Printmedien und im Internet ja auch erlaubt sei und man nach der Logik dort auch schon hätte eine massive Verzerrung erwarten müssen.

    Gut, politische Meinungsbildung in der Schweiz: Beginnen wir mal damit, wo man als Schweizer oftmals als erstes am morgen früh Nachrichten liest. Die Gratis-Pendlerzeitung 20 Minuten liegt in der Schweiz in praktisch allen Bahnhöfen und auch vielen anderen Haltestellen des öffentlichen Verkehrs aus. Und da sie wie erwähnt gratis und fast überall verfügbar ist, erfahren viele Leute dort zumindest als erstes, was gerade so läuft. Als Beispiel ein Artikel von heute, aus der Zürcher Version der Gratiszeitung. Das Initiativrecht besteht nicht nur auf nationaler Ebene, auch in den Städten und Gemeinden kann vergleichbares unternommen werden. Daher sieht man ähnliche Artikel wie diesen immer wieder mal, zu den unterschiedlichsten Themen.

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    Shaka als die Mauern fielen.

  13. #13
    Herzog von Arrakis Avatar von Azrael
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    Die nächste Abstimmung findet am 4. März statt. Wann welche Abstimmung genau angesetzt ist, wird dabei jeweils vom Bundesrat entschieden, also der Regierung. Der hat aber nicht die Möglichkeit eine Abstimmung zu verhindern, er kann sie also höchstens verzögern. Zur Abstimmung gelangen auf Bundesebene zwei Vorlagen, ein Referendum und eine Volksinitiative.

    Kurz zur Unterscheidung: Ein Referendum ist eine Abstimmung über ein vom Parlament beschlossenes Gesetz. Das kann entweder obligatorisch erfolgen, wenn es sich um eine Änderung der Verfassung handelt. Oder es kann ein sogenannt fakultatives Referendum erfolgen, wenn entweder 50'000 Unterschriften gegen das Gesetz gesammelt werden oder mindestens acht Kantone sich zusammentun.
    Bei einer Volksinitiative dagegen kann mit 100'000 gesammelten Unterschriften direkt ein Gesetz oder eine Verfassungsänderung gefordert werden, das nicht vom Parlament vorher so beschlossen wurde. Das Parlament hat aber die Möglichkeit einen (meist weniger radikalen) Gegenvorschlag zu erarbeiten, über den dann gleichzeitig abgestimmt wird.

    Die erste Abstimmung vom 4. März ist weitgehend unumstritten, es geht lediglich darum dem Bund die Kompetenz zur Erhebung der direkten Bundessteuer und der Mehrwertsteuer um 15 Jahre bis 2035 zu verlängern. Da die Dauer aber in der Verfassung festgehalten ist und daher ein paar Abschnitte abgeändert werden müssen, kommt es zu einem obligatorischen Referendum. Es muss also abgestimmt werden, auch wenn ich noch von keinem gehört hätte, der ernsthaft dem Bund das Recht abspricht Steuern erheben zu dürfen.

    Der grössere Brocken ist die Initiative, die zur Abstimmung kommt. Ein heiss diskutiertes Thema, von dem ihr in dieser Story daher bis zum März immer wieder hören werdet. Die sogenannte 'No Billag'-Initiative. Die Billag entspricht der deutschen GEZ, mit der Initiative wird also nicht weniger als die ersatzlose Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren zur Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Medien gefordert. Ich lasse das mal für den Moment ohne Wertung von meiner Seite so stehen, dazu komme ich in den folgenden Beiträgen erst nach und nach. Aber sagen wir es einfach mal so: Wie unbeliebt ist die GEZ bei euch? Na eben. Daher hat die Initiative trotz ihrer radikalen Stossrichtung gegenwärtig sehr viel Zuspruch. Erste provisorische Umfragen haben sogar einen solchen Vorsprung der Ja-Seite ergeben, dass da viele Leute recht nervös geworden sind. Auf der anderen Seite sind diese frühen Meinungsumfragen notorisch unzuverlässig, weil Volksinitiativen sehr häufig erst mal viel Zustimmung erhalten, bis die Debatte mehr ins Detail geht und auch die Nachteile bekannt werden. Trotzdem natürlich eine Ausgangslage, die den Öffentlich-rechtlichen zu Recht Sorgen machen muss.
    Shaka als die Mauern fielen.

  14. #14
    Registrierter Benutzer Avatar von Cayenne
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    Zitat Zitat von Milanjus Beitrag anzeigen
    In der Schweiz ist Werbung für Parteien und zu Themen, die Gegenstand einer Volksabstimmung sind, in Radio und Fernsehen verboten. Darum müssen die politisch interessierten Gruppen stark auf Zeitungen, Plakate und Podiumsgespräche setzen.

    Das finde ich gut. Fernsehwerbung ist viel zu geeignet dazu, gezielt Meinungen einzuimpfen. Gilt zwar natürlich auch für Zeitungen, Plakate und Podiumsgespräche, aber in weniger starker Form, und die Leute müssen mehr Eigenleistung bringen, und damit ihren Intellekt mehr einbringen (Zeitungen lesen, Debatten besuchen und/oder sogar führen). Sollte im Ergebnis im Schnitt zu wohlüberlegteren politischen Ansichten führen.

    Ansonsten bin ich generell sehr interessiert an diesem Thread. Ich persönlich bin ja für eine richtig direkte Demokratie. Eine derart direkte Demokratie, daß jegliche Form von Berufspolitiker gänzlich überflüssig wird. Habe mir da auch schon weitgehendere Gedanken gemacht, wie genau das funktionieren könnte. Diese Volksvertreterdemokratie, die wir hier in Deutschland haben, ist nämlich eine einzige Katastrophe, in der ein beträchtlicher Teil des Volkes in keinster Weise wirklich vertreten ist, frei nach dem Motto:

    Was verkauft ein Staubsaugervertreter?
    Was verkauft ein Versicherungsvertreter?
    Und was verkauft ein Volksvertreter?

    Die offensichtliche Antwort liegt verdammt eng an der Wahrheit.

    Achtung Spoiler:
    Neugier ist der Katze Tod.

  15. #15
    schwarz weiß Avatar von Rorschach
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    Was ist ein bürgerlicher?

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