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Thema: Civilization Serie, wohin gehst du?

  1. #1
    Blue Lion Avatar von Civinator
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    Civilization Serie, wohin gehst du?

    In einer vor kurzem vor Investoren gehaltenen Rede hat der Take-Two Chef Strauss Zelnick darauf hingewiesen, dass alle zukünftigen Spiele von Take 2 so gebaut sein werden, dass Spieler "Möglichkeiten für die weitere Ausgabe von Geld" haben. Die Spiele Industrie hat ein größeres Interesse daran, die Spieler laufend ständig "abzukassieren", als an dem Verkauf des eigentlichen Spiels:

    https://www.gamasutra.com/view/news/...ding_hooks.php

    Das muss nach Zelnick nicht in jedem Fall bedeuten, dass das Spiel nur noch (gegen laufende Bezahlung) online gespielt werden kann oder eine Einflussnahme auf das Spiel durch zusätzliche echte Zahlungen erfolgen muss, die dann die zur Verfügung stehende virtuelle Währung, die Teil des Spiels ist, beeinflusst. Spieler, denen ein Spiel gefällt, werden immer wieder zu diesem Spiel zurückkommen und das eröffnet Möglichkeiten, diese Spieler zusätzlich finanziell abkassieren zu können.

    Das bedeutet meiner Meinung nach, dass der sogenannte "Suchtfaktor" eines Computerspiels künftig -ähnlich wie bei der Rauschgiftsucht - zur finanziellen Ausbeutung des "Süchtlings" herangezogen werden soll. Brisant für die Freunde der Civ Serie ist, dass zu Take-Two auch Firaxis gehört und diese Grundsätze daher auch die derzeitige und künftige Ausrichtung von Spielen der Civ Serie betreffen.

    Die Gamestar hat sich in ihrem gestrigen Artikel auch ausführlich zu diesem Denkansatz geäußert: http://www.gamestar.de/artikel/take-...e,3321983.html

    Mikrotransaktionen, DLCs, Lootboxen und virtuelle Währung werden hier als die zur Verfügung stehenden Mittel bezeichnet.

    Mit DLCs werden die Freunde der Civ Serie schon seit geraumer Zeit überzogen. Die Vernachlässigung des Modding-Bereiches könnte "Methode haben", denn bei guten Modding-Bedingungen sind die DLCs schlicht überflüssig, da sie von den Moddern kostenlos "geliefert werden". Das die DLC Civs häufig über bessere Fähigkeiten verfügen als die Grund-Civs des Spiels, passt zu dieser "Philosophie der Überlegenheit im Spiel durch Einsatz zusätzlicher finanzieller Mittel", ebenfalls gut dazu.

    Wird man also künftig in Civ-Spielen eine Palette an zusätzlichen "Abkassiermöglichkeiten" von Dekor-Spielereien wie einer individuellen Gestaltung des eigenen Palastes (gegen Aufpreis) über zusätzliche stärkere Einheiten mit denen man seine Gegner erledigen kann, Wundern die gegen Echtgeldzahlung sofort zur Verfügung stehen bis hin zur Freischaltung von zusätzlichen Superresourcen, die gegen Bezahlung für die Civ des Spielers einen erheblichen Boost seiner Civ in allen Bereichen auslösen, angeboten bekommen?

    Edit: Hier gibt es auch schon eine Post in unseren Foren, die sich mit diesem Thema beschäftigt.
    Geändert von Civinator (09. November 2017 um 12:16 Uhr)

  2. #2
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    Etwas reißerisch. Abwarten.
    Ceterum censeo Zeckenem esse claudendam.

  3. #3
    Talking Bull Avatar von Writing Bull
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    Wie die GameStar gut herausarbeitet, geht es Take-Two (der Muttergesellschaft von Civ-Publisher 2K) je nach Titel nicht unbedingt um kleine Ingame-Käufe (Mikrotransaktionen), sondern um das Liefern vieler DLCs.

    Das ist ja bei beiden aktuellen Firaxis-Spielen - XCOM 2 und Civ 6 - kein Geheimnis, das macht 2K hier ganz offen. Auch bei vielen anderen Strategiespielen läuft das ja im übrigen so und teilweise schon seit viel längerer Zeit. Bei den Paradox-Spielen ist das schon seit lange gang und gäbe. Und auch in der Total-War-Reihe läuft das schon lange. Diese Geschäftspolitik gibt es also schon lange bei vielen Spielen, und auch andere Publisher betreiben das.

    Ob man das persönlich gut findet, ist natürlich eine andere Frage. Mich persönlich nervt es eher, dass ich ständig den Überblick über zig kleine DLCs bewahren muss. Für Modder ist das auch nicht gut. Bei den MP-Fans kommt es darauf an, wie der Hersteller technisch damit umgeht (bei den Paradox-Spielen verfügt z.B. jeder Teilnehmer einer MP-Partie automatisch über jeden aktivierten DLC eines Mitspielers).

    Wichtigstes Kriterium ist für mich allerdings, welche Folgen diese Geschäftspolitik auf den Preis des Grundspiels hat. Bei Paradox sind die Grundspiele vergleichsweise preiswert, und richtiger Gewinn wird eigentlich erst mit den DLCs gemacht. Bei der Total-War-Reihe von Sega / Creative Assembly ist das Grundspiel dagegen bereits ein Vollpreistitel. Auch bei Civ 6 war das so, mit knapp 60 Euro seinerzeit zum Release. Da darf man als Spieler dann natürlich andere Erwartungen an die DLC-Politik haben. Ich persönlich finde das in diesen Fällen unschön.

    Dass es bei Civ 6 Ingame-Mikrotransaktionen geben könnte, ist dagegen rein spekulativ. Die GameStar hat sich ja die Originalquelle angeschaut und zitiert daraus, teils direkt, teils indirekt, siehe hier. Man kann daraus berechtigterweise folgern, dass die jetzige Geschäftspolitik bei Civ 6 und XCOM 2 - viele DLCs und wenige große AddOns - auch bei künftigen Titeln dieser Reihe fortgesetzt wird. Aber von Ingame-Mikrotransaktionen ist derzeit nirgendwo die Rede.

  4. #4
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    Spiele dienten einmal dazu ein Spielerlebnis möglich zu machen. Soll sogar bei Civilization so gewesen sein. Also Civ 1 für alle jüngeren die hier mitlesen.

    Sobald statt der eigentlichen Aufgabe : Spiel , eine Umsetzung eines Geschäftsmodells im Vordergrund steht...
    ist der Weg in die Belanglosigkeit vorgezeichnet. Mit Geschäftsmodellen lässt sich wunderbar Einheitsbrei schaffen zum Abkochen der "hungrigen". Nur interessante und kreative Spiele kommen da nicht bei raus. m.E. natürlich.

    Ich finde es schade für die Neu ins Spielerleben startenden das von den "unbegrenzten Möglichkeiten" die das medium Spiel mit den
    Computern ( und Konsolen ) bekam , der Weg weg von den Möglichkeiten und hin zu den Wiederholungen ( serien ) geht. Die allgemeine Richtung scheint mir sehr stark zum auszuzeln einmal bekannt gewordener Namen zu gehen.

    Für Civilization könnte das bedeuten das man zu wenig in die eher trockene Materie der Spielmechanik investiert und lieber laut bunt und mit viel TamTam unterwegs ist.

    Halte CiV 4 für bedingt brauchbar ( 3D wahn ) , CiV 5 für keine Verbesserung ( eher noch belastet mit 1EpF), CiV 6 passt da abstiegsmäßig leider ins Bild. ( Demo gespielt , Forum verfolgt und meine Preisvorstellung sank von 5€ auf "geschenkt vielleicht").
    Als Serie ist Civilization daher in meinen Augen auf dem Weg nach unten.

    Glücklicherweise kann ich die ganzen "alten" Teile immer noch Spielen. Hilft nur den Neuen die sich mit den aktuellen und folgenden Teilen auseinandersetzen dürfen nix.

  5. #5
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    Die sollen ruhig Lootkisten in Civ einbauen. Die Dinge müssen einfach ihren Weg gehen. Wenn man mal auf die mobilen App-Stores schaut ist ganz klar: Spiel verschenken und Pipipunkte im Spiel für Echtgeld verkaufen ist das Ding heute.
    Ein Spiel für 60€ in den Laden zu stellen ist unprofessionell.

    Je weiter diese Entwicklung voranschreitet, desto stärker tut sich eine Nische hervor, die einfach nur das genaue Gegenteil sein will. Vielleicht kommt dann das nächste gute Civ(ähnliche) Spiel von einem Spieleliebhaber. Was in Civ6 an Productionvalue steckt, schafft heute auch ein kleines Indie-Studio in besser für weniger. Gut, der Soundtrack hebt es schon noch etwas raus. Aber auch da können Kleinentwickler schon gute Qualität liefern. Siehe Cuphead.

    Am liebsten hätte ich vollständig komplettes Spiel auf einem Datenträger. Mit Handbuch. Aber dafür muss das Spiel fix und fertig erscheinen. Das Civ4-Handbuch ist zum Beispiel bis auf das interessante Vorwort nur noch Müll wert.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  6. #6
    Blue Lion Avatar von Civinator
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Am liebsten hätte ich vollständig komplettes Spiel auf einem Datenträger. Mit Handbuch. Aber dafür muss das Spiel fix und fertig erscheinen. Das Civ4-Handbuch ist zum Beispiel bis auf das interessante Vorwort nur noch Müll wert.
    Ich sehe das ganz genauso -mit einer Ausnahme: Am besten am Civ 4 Handbuch finde ich das Nachwort von Soren Johnson (S. 159ff). Einige der dort enthaltenen Gedanken habe ich in mein Civ 3 Mod einfließen lassen können.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Civinator Beitrag anzeigen
    Ich sehe das ganz genauso -mit einer Ausnahme: Am besten am Civ 4 Handbuch finde ich das Nachwort von Soren Johnson (S. 159ff).
    Da habe ich mich vertan. Ich meinte genau das Nachwort.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  8. #8
    Pfeffersack Avatar von slowcar
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    Sehe nicht wieso sich da bei Civilization etwas ändern sollte.

    Und auch sonst scheint die sehr deutliche Meinungsäusserung ja einiges zu bewirken:
    Just hours before Star Wars Battlefront II's retail launch Friday, Electronic Arts and developer DICE announced that they are "turning off all in-game purchases... and all progression will be earned through gameplay."

  9. #9
    Neigt zur Überreaktion Avatar von DerMonte
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    Zitat Zitat von slowcar Beitrag anzeigen
    Und auch sonst scheint die sehr deutliche Meinungsäusserung ja einiges zu bewirken:
    Das ist EA. Kann also sein, dass sie nur die Release Verkaufszahlen retten wollen.

  10. #10
    Des Grafen Chefkritiker Avatar von Karlzberg
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    Zitat Zitat von Cpt.Unnütz Beitrag anzeigen
    Das ist EA. Kann also sein, dass sie nur die Release Verkaufszahlen retten wollen.
    Genau das hat auch Gamestar schon sehr deutlich vermutet.

    Zitat Zitat von Spielstandslader Beitrag anzeigen
    Spiele dienten einmal dazu ein Spielerlebnis möglich zu machen. Soll sogar bei Civilization so gewesen sein. Also Civ 1 für alle jüngeren die hier mitlesen.

    Sobald statt der eigentlichen Aufgabe : Spiel , eine Umsetzung eines Geschäftsmodells im Vordergrund steht...
    ist der Weg in die Belanglosigkeit vorgezeichnet. Mit Geschäftsmodellen lässt sich wunderbar Einheitsbrei schaffen zum Abkochen der "hungrigen". Nur interessante und kreative Spiele kommen da nicht bei raus. m.E. natürlich.

    Ich finde es schade für die Neu ins Spielerleben startenden das von den "unbegrenzten Möglichkeiten" die das medium Spiel mit den
    Computern ( und Konsolen ) bekam , der Weg weg von den Möglichkeiten und hin zu den Wiederholungen ( serien ) geht. Die allgemeine Richtung scheint mir sehr stark zum auszuzeln einmal bekannt gewordener Namen zu gehen.

    Für Civilization könnte das bedeuten das man zu wenig in die eher trockene Materie der Spielmechanik investiert und lieber laut bunt und mit viel TamTam unterwegs ist.

    Das, was Du hier beschreibst, ist doch inzwischen schon lange so.
    Wenn man heutzutage noch echte Spielekost erleben will, mit neuen, kreativen Ideen und einer Herausforderung, kann man sich eigentlich nur noch auf dem Indie-Markt bedienen. AAA Titel dienen inzwischen ausschließlich dem Gelddrucken und sind so angelegt, dass der Spieler ununterbrochen durch irgendwelche kleinen Erfolge bei der Stange gehalten wird. So werden permanent Endorphine ausgeschüttet, der Spieler bleibt beim Spiel und will immer mehr. Dieses "mehr" wird ihm dann in Form von DLCs und Mikrotransaktionen teuer verkauft. Gerne wird dies noch kombiniert mit der sprichwörtlichen Karotte, die vor der Nase baumelt, indem man in kleinen Demos oder durch den Multiplayer dem Spieler zeigt, wie mächtig man werden kann, wenn nur genug Geld investiert wird.
    Das von Civinator gezeichnete Bild des Süchtigen ist die richtige Beobachtung, nichts anderes ist dieses Prinzip. "Den ersten Schuss gibt's immer umsonst" wird auch immer häufiger angewandt, durch Demos, free trials und kostenlose Wochenenden.

    Die jüngeren Spielergenerationen kennen es inzwischen gar nicht mehr anders.
    gez.: Das einzig wahre Bier

    Ich bin nur für das verantwortlich, was ich schreibe, nicht jedoch für das, was andere hinein interpretieren (wollen)!

  11. #11
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    Also mich stört das ganze mit den DLC weniger. Natürlich ist es ärgerlich wenn es eine Civilisation oder ein Szenario gibt welches mann nicht besitzt, für das mann jetzt, genau jetzt 5 - 6 Euro zahlen müsste.
    Aber jemand der das Spiel nur selten oder nur zum testen mal spielt wird sich das nicht kaufen, und die wirlichen Hardcore Zocker bei denen das Spiel jeden Abend auf dem Schirm läuft die werden halt abkassiert.
    Damals als ich sehr viel Zeit mit Civ 4 verbracht hatte währe ich wohl froh gewesen wenn es sowas wie DLC gegeben hätte, anstelle dessen war ich dann halt stundenlang in diversen Foren unterwegs um irgendwelche Mods runterzuladen die maximal 1 x gespielt wurden oder am ende gar nicht funktionierten.
    Solange es etwas zum runterladen gibt sehe ich wenigstends noch daran das an dem Spiel noch gearbeitet wird bzw. noch etwas neues geschaffen wird und es zwingt einen ja auch keiner etwas zu kaufen.
    Ich für meinen Fall habe mir noch keinen DLC für CIV 6 geholt aber da mich das mit der schlechten KI nur noch anödet habe ich mir CIV 5 nochmal installiert und da konnte mann dann ALLE DLC sowie alle add ons für 9 Euro oder so holen, Das war dann ein Preis den es mir dann doch wert war, und massig neue Civilisationen für paar groschen empfand ich als lohneneswert, mann muss ja nicht alles jetzt, sofort, in dieser Minute haben.
    Leider scheint die Komplette Menthalität der Spiele Entwickler in die Richtung zu gehen Viel Geld für wenig Leistung abzukassieren. Wenn ich im VR Bereiche denke wo 50 € + für Spiele anfallen die Spätestends in einem Wochenende durchgespielt sind oder Spiele die eigentlich schon Alt sind nochmals auf den Markt zu bringen für Neupreis nur mit VR unterstützung finde ich einen Preis von 5 - 6 € der einen dazu animiert ein Spiel welches meist über mehrere Wochen für eine einzelne Partie gespielt wird hinnehmbar.

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