Psychische Erkrankungen

[Der Kantelberg]

Das kann man auch mehrmals machen.

[Tohuwabohu]

Meine Frau und meine Tochter verdienen was besseres. Ciao.

Das hast nicht du zu entscheiden, sondern obliegt ihnen.

[justanick]

Vor allem verdienen sie was besserer als das, was hier nach so einem kryptischen Beitrag befürchtet wird.

[Tronde]

Vielleicht bei der Telefonseelsorge es probieren? Das geht zumindest schnell und ist verfügbar.

[Blubbb]

Das kann man auch mehrmals machen.

Ja, auch weil eine Klinik ja für die akute Versorgung da ist. Kann immer mal wieder zu Krisensituationen kommen, die einen Aufenthalt ratsam machen. Wobei.. eigentlich ist die Klinik für ganz verschiedene Situationen da.

[mauz]

Hach, ich kann mich noch an die Worte meines Vaters erinnern, als ich ihm ein selbstgemaltes Bild zum Geburtstag geschenkt habe

Sie lauten: " Haste se noch alle?! Du bist 36!"

so ein Idiot

[Ausgetreten]

Das ist wahrscheinlich mein letzter Beitrag hier. Ich bin Rosenmontag eskaliert und weiß nix mehr. Bin auf allen Vieren zur Tür rein. Irgendwas habe ich hier gemacht, dass mir eine PM beschert hat. Ich habe sie nicht gelesen.

Ich hoffe ich habe niemanden beleidigt. Aber ich bin kaputt. Meine Frau und meine Tochter verdienen was besseres. Ciao.

Mach das, was du vorhast lieber nicht, sondern hol dir Hilfe. Was sagen die Leute aus der Therapie denn zu deinem aktuellen Zustand? Du hattest doch eine, oder?

Exakt was Kantel sagt, vielleicht kannst du auch einen Notfall Termin einschieben bei deiner Therapie?
Mach nur nix dummes KU, schreib mir eine PN falls du was loswerden willst. Ich kann dir auch meine Email oder Handynummer geben.

Falls du das schlimmste planst, lass es bitte, bitte sein. Weise dich selbst ein. Suizidgefährdete Menschen müssen stationär aufgenommen werden. Und zwar sofort.
Falls du nicht weißt, an wen du dich wenden sollst, kann man sich sogar selbst bei der Polizei melden und die kümmern sich darum. Lass dir helfen, bitte.

Entscheide nicht ganz allein, was das beste für deine Familie ist!! Beziehe sie mit ein. (Zumindest deine Frau, wenn deine Tochter zu jung ist).

Also hier noch einmal offiziell. Ich habe meinen Beitrag unabsichtlich mehrdeutig formuliert. Mein Abschied aus dem Forum und die Aussage, dass meine Familie eine bessere Uschi verdienen, war voneinander unabhängig.

KU hatte sich bereits letztes Jahr einweisen lassen.

Ja, da ging es letztendlich aber nicht um die grundlegenden Probleme.

Das hast nicht du zu entscheiden, sondern obliegt ihnen.

Und bis dahin, müssen sie Zeit und Nerven für mich opfern. Und ich, der es weiß, muss ihnen weiterhin zur Last fallen?

Vor allem verdienen sie was besserer als das, was hier nach so einem kryptischen Beitrag befürchtet wird.

Danke. War echt blöd formuliert, s.o. Aber das überlegt man ja nicht stundenlang...

Vielleicht bei der Telefonseelsorge es probieren? Das geht zumindest schnell und ist verfügbar.

Habe ich versucht. Der Mist ist: "leider ist gerade keiner zu erreichen, versuchen sie es später noch einmal". tututut.

[TeeRohr]

Gibt ein paar gute Dinge:
1. Du hast keine dummen Sachen gemacht.
2. Es ist etwas Zeit vergangen.
3. Du hasst in der Zeit sicher irgendwelche Fortschritte gemacht, auch wenn du die evtl. selbst gar nicht erkennst.

Ich bin übrigens in meiner "akut-Phase" damals sehr offensiv mit der Depression umgegangen. Jedenfalls in meinem nahen Umfeld (Familie, Freunde). Vor allem mein Vater hat sich daraufhin verändert und spricht seither ganz anders mit mir. Also viel offener. Ich denke das liegt daran, dass er selbst seit Dekaden mit einer Depression zu kämpfen hat, aber selbstverständlich geht er nirgends hin. Mit seinen nun bald 78 Jahren bringt das wohl auch nicht mehr viel, aber vor 20/30/40 Jahren...wer weiß...
Meine Mutter hat das alles irgendwie komplett beiseite gewischt und mein Bruder ist irgendwie eine Mischung. Ich weiß, dass er es versteht, aber über Probleme (egal welche) zu sprechen...naja...das ist nicht so sein Ding - und ich weiß genau, dass es da was gibt.

Mein Freundeskreis hatte mal mehr, mal weniger Fragen, aber im Großen und Ganzen wurde es damals zur Kenntnis genommen und punktuell hat man evtl. ein bisschen aufgepasst wie man gewisse Dinge formuliert.

Seit ich Alarmstufe Rot aufgehoben und in ein grün-gelb gewandelt habe, hat man eine Art aufatmen wahrnehmen können und die teilweise bemerkbaren Samthandschuhe kamen wieder in die Schublade. Das ist auch gut so. Ich habe aber auch gemerkt, dass plötzlich Freunde und vor allem mein Vater offener mit mir über ihre eigenen Probleme gesprochen haben. Offenbar braucht es erst jemanden der knietief in der Scheiße steht bevor man zugibt, dass auch der eigene Knöchel schon etwas im Sumpf steckt.
Diese Offenheit hat übrigens bei einigen nachgelassen je besser es mir ging.

[nordstern]

Solltest du es nicht deiner Familie überlassen ob sie sich das "noch antun" wollen? Ich meine mit der Familie zu sprechen darüber wäre ne gute Idee denke ich. Die können das ja selbst entscheiden. Ich würde da die Kommunikation suchen, statt das von oben herab selbst zu entscheiden.

Ich weis nicht ob ohne familiäre Unterstützung deine Probleme besser werden, da die Familie auch immer Stabilität, Sicherheit und Rückzugsort ist. Alleine sein hingegen lässt nur das "Denkkarussel" immer aktiver sich drehen.


Im Notfall gibt es in jedem Landkreis verpflichtend immer eine Akutklinik. Klar manche besser oder schlechter. Aber jeder Landkreis bzw. jedes Kreiskrankenhaus (wenn es mehrere gibt, sprechen die sich idR ab) muss pro Landkreis eine Akutklinik für psychische oder psychiatrische Akutfälle bereit halten. Die haben aber außer bei großen Krankenhäusern idR keine separate Anlaufstelle, in die Notaufnahme gehen, die rufen dann jemanden.


Ich habe das mal in Anspruch nehmen müssen und weis das daher. War durch die kurz zuvor eskalierte Angststöärung so dermaßen in der Panik drin, das ich keine Chance hatte da raus zu kommen und hatte Angst um mein Leben. Angst davor nicht mehr die Kraft zu haben 24/7 gegen den Fluchtreflex anzukämpfen denn die Panik auslöst. Angst auch nur bei einer unachtsamen Sekunde in eine Lebensgefährliche Situation zu kommen. Denn dem Fluchtreflex war ziemlich egal was die Folgen der Flucht sind.. hauptsache Flucht. Also z.b. aus dem Fenster springen wg Flucht nachkommen. Dass das nicht gut ausgehen dürfte war egal. Ich wollte nicht und es bestand zu keinem zeitpunkt ernsthafte Gefahr bewusst mir selbst zu schaden. Die Gefahr bestand eher im Kontrollverlust. Da ich nichts anderes wusste, hat mich meine Frau ins KH gefahren die mich über Nacht behandelt haben und am nächsten Morgen ging es mir besser. Inzwischen bin ich eigentlich wieder fast der Alte.. klar ist die Angststörung noch da und wird mich auch immer begleiten. Aber ich kann sie kontrollieren und habe wieder Selbstvertrauen. nach außen hin verhalte ich mich wieder fast vollkommen normal.. für meine Verhältnisse. Aber es war und ist ein harter Kampf gewesen. Und ich bin noch nicht am Ende angekommen wo ich hin will

Aber das war auch kein Aufwärtsweg. Das war mehr so ein Auf und ab. 3 Schritte vor, 2 zurück, wenn zuviel auch mal 4 Zurück. Ein hin und her.
Leide rmusste ich dabei auf feststellen wie wenig Rücksicht unsere Gesellschaft auf sowas hat. Brücken, Gebäude, Büros, etc werden nicht unter der Prämisse von Höhenangst, etc gebaut. Selbst psychische Einrichtungen nicht. Optik, Helligkeit, Architektur überwiegen selbst da.

Also selbst wenn es nur mal ne Nacht ist, kann das sehr viel bringen. IdR geben die dir da nur nen Angstblocker, n Schlafmittel und lassen dich mal Schlafen. Das unterbricht die Spirale aber bereits und kann schon ausreichen.

Auch bei meiner Schwägerin war es so ähnlich mit ihrer Bipolaren Stärung als sie in der Manie war und faktisch eigentlich in einer Fantasiewelt lebte und nicht mehr geschäftstüchtig handelte (sie war es noch lt Gesetz.. ihre Handlungen waren es nicht). Da hat es auch "nur" das ganze WE Überredung gebraucht und dann eine Nacht in der Klinik sowie ein Schlafmittel um den Kreis zu brechen.

[Empirate]

Mensch Nordstern, das klingt schonmal nach einem verdammt guten Weg im Vergleich zu dem, was Du früher hier teils gepostet hast.

[nordstern]

Mensch Nordstern, das klingt schonmal nach einem verdammt guten Weg im Vergleich zu dem, was Du früher hier teils gepostet hast.

Selbsterkentniss. Nicht den Ärzten vertrauen sondern sich selbst. Dadurch konnte ich für mich selbst eine Diagnose stellen. Auch meine Logopädin ist da eine immens große Stütze. Wenn man das Krankheitsbild kennt.. oder zumindest die aktuell vorherrschende Ausprägung, ist es leichter damit umzugehen auch psychisch. Bis vor 4 Monaten war es ja so das ich gegen etwas gekämpft habe, von dem ich nicht wusste was es ist.

Die Angststörung hat sich als Angiophobie etabliert. Und alleine das hilft schon. Ich weis nicht ob das normal ist, aber wenn ich die Ursache des Problems kenne und dagegen aktiv werden kann, hab ich schon sogut wie "gewonnen". Aber ich brauche eben ein Ziel bzw. eine Erklärung.


Seit meinem Zusammenbruch vor 3 Jahren inzwischen glaube ich (oder 4 Jahre? Anfang Corona war das), habe ich sehrviel kämpfen müssen. Und meine Psychologin hat mir Kontrolle wieder gegeben.. also das Vertrauen um von der Panik wieder zurück zur Angst zu finden. Meine Logopädin die letzten 4 Monate hat mir Vertrauen beim Schlucken gegeben und macht auch etwas psyche... da die Psychologin das nicht macht bei der Angiophobie (Angst vor dem Ersticken.. bei mir in dem Fall: Angst vor dem Schlucken, also Essen... das ist wie ne innere Blockade die das Schlucken verhindert). Fachklinik für Schluckstörungen, dortige Psychologen, Uniklinik, HNO und Hausarzt haben hingenen komplett versagt. Das ist halt die 0815-Medizin wenn man nicht mehr über den Tellerrand raus schaut. Sei es aus Geldmangel, Zeitmangel oder Budgetzwang oder Kompetenz sonst etwas.

Ich meine die Uniklinik hat festgestellt das die "orale" Phase deutlich verlängert ist (untertreibung des Jahres), aber das Schlucken selbst funktioniert. Das habe ich auch schon vorher gewusst und gesagt, da ich mich ja nicht verschlucke oder so. Aber die Konsequenz aus dem Ergebnis hat niemanden interessiert.

6 Monate Selbsterkentniss, Selbstbeobachtung, Ausprobieren sowie meine Logopädin hat dann am Ende dazu geführt das ich die Ursache fand und seitdem mache ich gute Fortschritte. Es ist noch ein weiter Weg.. aber ich kann wenigstens wieder fast alles Essen. Es ist nur eine Frage der Ausdauer, Zeit und Flüssigkeit... und irgendwie auch Willen... da ich oft schnell die Lust verliere weiter zu essen... ist ja ausreichend. Gerade das letzte Drittel, wenn man das Ende sieht ist ein Kampf.


Positiv.. und man muss immer positiv denken: Ich wollte seit Jahren abnehmen und dadurch habe ich es geschafft 20kg abzuspecken in 4 Monaten (Mineralstoffe habe ich so genommen, Kohlenhydrate war das problem, feste Nahrung).


Btw: in welchem schwärzesten Schwabenland trifft man dich den so an? Gemeinde/Stadt reicht wenn du willst auch nur der Landkreis. Aus Interesse... ich bin LK Sigmaringen, ziemlich mittig... Schnittstelle zwischen den Schwaben, Badnern und Hohenzollern. Bin aber gebürtig Franke.

[wisthler]

Auch wenn es auf Englisch ist, finde ich ganz gut erklärt und hat mich für mich durchaus auch gestimmt in der schwierigen Zeit:

[justanick]

Dass Sport nicht nur das körperliche, sondern auch das psychische Wohlbefinden verbessern kann, ist wissenschaftlich vielfach belegt. Eine großangelegte Studie deutet nun aber sogar darauf hin, dass Sport bei Depressionen eine ähnliche Wirkung wie Medikamente und Psychotherapie haben kann. Mit dem Ratschlag, „Beweg dich doch einfach, dann geht’s dir besser“, ist es aber nicht getan.

https://science.orf.at/stories/32201...t-newtab-de-de

[xAn]

Sobald die Ruhephase einsetzt (egal wieviel man beim Sport gepowered hat), rotierte der Kopf wieder - kenne das selber ganz gut. Solange man beschäftigt/abgelenkt ist, klappt das. Aber die Ruhephasen dazwischen benötigen dann eher eine andere Behandlungsmethode.

[nordstern]

Dazu kommt, das hier nicht Sport gleich Sport ist. Denn Ziel des Sports muss es sein den Körper dazu zu bringen zum einen Dendorphine freizusetzen (Glückshormone) und Adrenalin zu verbrennen. Letzteres funktioniert einfach durch Ausdauersport wie Fettverbrennung. Aber ersteres ist schwieriger und kann nicht pauschalisiert werden.

Ich weis zum Beispiel das bei mir im Sport nie Glücksgefühle oder so hochkommen. Wo andere Sport machen um abends Müde zu werden, hat das bei mir keinerlei Effekte. Auch hatte ich noch nie soweit ich zurückdenken kann irgendwann nach dem Sport das Gefühl es geht mir besser, ich fühle mich erleichtert so wie manche Sportler das sagen.

Und auch Sport im Sinne von Ablenken, Kopf frei bekommen ist kein Allheilmittel, da mache während dem Sport nicht abschalten können (so wie ich z.b.) oder nach dem Sport einfach wieder anfängt.


Sport generell ist gesundheitlich sicherlich gut. Aber Sport ist kein Allheilmittel und lässt keine pauschalen Aussagen zu. Nur weil es bei 90% der Leute funktioniert oder bei Studien bei der Mehrheit eine Besserung eintrat, heißt das nicht automatisch das dies bei 100% der Leute zutrifft. Jeder Körper ist andes, funktioniert anders und geht anders damit um.

Meinen letzten psychischen Schub habe ich btw. beommen im Urlaub letztes Jahr. Und da waren wir Wandern... also körperlich sehr aktiv. Das wiedersopricht aber eigentlich der prämisse das Sport es bessert. Denn wie kann es sein das eine Angststörung die auf Stress und damit Adrenalin basiert und damit eigentlich "Anfällig" gegenüber Sport ist, bei erhöhter sportlicher Aktivität sich verschlechtert und nicht verbessert?


Mich als Beispiel:
Koffein wirkt auf mich beruhigend nicht aufputschend wie bei 95% der Bevölkerung. Beim Sport rotiert mein Kopf nur noch mehr, da ich nicht abschalten kann und dann mein Kopf dich dreht ohne das ich ihn durch Handlungen beschäftigen kann. Mehr als 10min die selbe Sportart ist nicht machbar, weil es sonst überhand nimmt.
Mein Körper verbrennt kein Fett wenn ich "nichts" mehr esse... er fährt einfach nur den Verbrauch massiv runter. Hintergrund ist das ich einen Kohlehydratstoffwechsel habe, bedeutet mein Körper mag es nicht Fett zu verbrennen und macht nur das Überlebensnotwendige und "wartet" lieber auf schnelle Kohlenhydrate. Viele verstehen das einfach nicht und behauptem man isst einfach noch zuviel. Das stimmt leider nicht.



Alleine mit diesen drei Punkten weiche ich also von der "Norm" der Menschen ab. Einfach weil jeder Körper anders ist. Daher sind generelle Aussagen gefährlich, weil sie nicht zutreffen müssen und Personen bei denen sie nicht zutreffen dann oft nicht ernst genommen werden.

Für mich gibt es nur eine Sportart bei der ich abschalten kann und einen Kopf frei bekommen kann und das ist schwimmen. Aber es gibt duzende Tätigkeiten außerhalb des Sports die helfen und besser, schneller und ohne große Vorbereitung funktionieren.