Psychische Erkrankungen

[wisthler]

Ich glaube es geht darum das Nordstern Panikpatient ist und die Angst dvor der Impfung,vermutlich auch andere Dinge, die heftige Reaktion auslösen. Grundsätzlich ist aus dem Forum dir hier schwierig zu helfen, da ich deine Krankheitsgeschichte, aktuelle Verfassung körperlich und geistig usw. nicht wirklich kenne.

Meditation, Sport (soweit möglich), Atemübungen usw. sind hilfreich und auf Dauer sicherlich bedeutend sinnvoller als starke Medikamente. Dazu musst du dir wie monke schon sagt durch Fakten, Zahlen und etwas Sinn für Humor die Ernsthaftigkeit etwas nehmen vor der Sache.

[EpicFail]

Wegen Nebenwirkungen die Impfung ablehnen, aber sich dann Psychopharmaka reinwerfen, genau mein Humor.

Also das ist ja die Krux an Angststörungen; die Ängste sind meistens nicht rational.


Ich hatte nach der ersten AZ Impfung auch ein wenig Angst, aber ich versuche das dann immer auch so zu sehen wie MK beschrieben hat. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich mir wahrscheinlich schon ganz andere Medizin eingeworfen habe/bekommen habe und die auch nie hinterfragt habe.

[nordstern]

Ne.. es geht darum das ich bei der 1.Impfung sehr starke Nebenwirkungen hatte die nicht auf dem Beipackzettel standen und hätten Lebensgefährlich werden können. Medizinisch ist inzwischen eine allergologische und neurologische Ursache ausgeschlossen. Bliebt also nur noch eine psychosomatische... und zwar eine wo nur der Körper reagiert, die Psyche aber ruhig bleibt. Und meine Standardmechanismen die Wisthler sie erwähnt hat, greifen da auch nicht mehr leider. Ich kann damit mich selbst beruhigen, was Auswirkungen auf den Körper hat... wenn die Symptome durch mich selbst ausgelöst werden. Aber ich kann nicht damit Symptome abschalten die garnicht durch meine Psyche entstanden sind... zumindest nicht bewusst oder das ich irgendwas merken würde.

Und bei mir war das sehr heftig und unbekannt in dem Ausmaß (mal Übelkeit, Durchfall oder so ist ja normal, Taubheit, Atemnot und so schweres Atmen aber nicht). Und in der Erwartung nach der 1.Inpfung auf die 2.Impfung schaukelt sich das immer mehr hoch. Das Problem dabei ist das diese Übungen der Psychologin und das pflanzliche Zeug das seit 1,5 Jahren hervorragend funktioniert (hat nichts mit Corona zutun, traf aber zufällig zeitlich bis auf ein paar Monate zusammen als es eskalierte) funktioniert für den Kopf... funktioniert aber nicht auf das aktuelle Problem oder ist nicht stark genug.

Der Neurologe heute hat mir Tavor verschrieben für die Impfung. Er kennt das Problem das leider oft verschwiegen wird oder nicht erwähnt wird, das Leute die Angst vor der Impfung oder Spritze haben so reagieren können. Und bei Personen mit Angststörungen oder Panikattacken die nicht durch Psychopharmaka im Zombiemodus (so nannten wir das in der Klinik, daher darf ich das als Insider so nennen, auch wenn ich das Zeug nie genommen habe) rumlaufen, das gefährliche Züge annehmen kann. Psychosomatik wird halt oft noch als "Einbildung" abgetan von den Ärzten... dabei ignorieren sie aber oder wissen es nicht das diese Einbildungen tödlich verlaufen können. Bekanntestes Beispiel ist das Broken Heart Syndrom.

Zum Glück war das noch ein "alter" Neurologe... die alten Neurologen mussten nämlich noch Psychiatrie lernen.. die "neuen" müssen das nicht mehr. Damit sollte erreicht werden das mehr Neurologen aktiv sind. Ich sehe das als Fehler, da Neurologie und Psychiatrie einfach zusammen gehören.. das hatte ja seine Grund wieso das früher so war.


Ja, das ist die Krux... die Krux ist aber auch das der Körper Symptome so gut nachstellen kann, das ohne ärztliche Untersuchung du das als Privatperson nicht auseinanderhalten kannst. Und das habe ich eben getan. Ich habe medizinische Ursachen ausgeschlossen, bleibt also nur noch die psychosomatik.

[Radyserb]

@Nordstern:
Halte dich gedanklich von Querdenkern und ihren Geschichten fern. Denke an alle deine Freunde, Bekannten und Verwandten, die sich auch impfen lassen haben und gut durchgekommen sind (dürfte die übergroße Mehrheit sein).

[nordstern]

Mache ich, keine Sorge

Meine Mutter geht in die Schiene.. aber ich nicht. Ich kritisiere, ich hinterfrage.. aber ich gehe nicht auf das Niveau dieser Szene herab. Auch wenn manche Aussagen von mir nicht stimmen. Aber das liegt dann an Fehlern bei den Daten von seriösen Quellen wie Krankenhausberichte, Gemeindeblatt, etc.

Ich sage immer noch, das wir Maßnahmen brauchen.. mehr Maßnahmen.. aber die richtigen, die zielfrührenden und nicht das was aktuell so teilweise kursiert oder geplant wird. Ich denke halt auch, das ist ein Virus das wir nie mehr weg bekommen und mit dem wir Leben müssen, vorallem da es auf absehbare Zeit keine Impfstoffe geben wird die eine Übertragung verhindern. Omrikon ist daher eine Chance und kein Risiko, wenn es kontrolliert bleibt und das wir mehr zulassen können. Die Frage ist also wann kommt der Punkt wo wir bereit sind das Restrisiko zu tragen um wieder halbwegs in den Alltagstrott reinzukommen. Viele sehen darin die Toten.. ich sehe darin eher die Krankenhausbelastung. Aber das ist der falsche Thread dafür.

[Mongke Khan]

Ne.. es geht darum das ich bei der 1.Impfung sehr starke Nebenwirkungen hatte die nicht auf dem Beipackzettel standen und hätten Lebensgefährlich werden können. Medizinisch ist inzwischen eine allergologische und neurologische Ursache ausgeschlossen. Bliebt also nur noch eine psychosomatische...

Dann wäre es vielleicht besser, einen Therapeuten zu suchen oder, falls schon geschehen, ne ärztliche Zweitmeinung einholen. Aber bei sowas kann das Forum dir wohl nicht helfen.

[TeeRohr]

Also...was gut ist:
- du bist dir der Problematik einigermaßen bewusst
- medizinisch/allergologisch ist die Reaktion ausgeschlossen worden

Wenn es nun also um eine psychische Komponente geht dann ist ein Therapeut natürlich die 1. Anlaufstelle, das Forum kann hier nicht viel beisteuern, außer evtl. Erfahrungen mit eigenen Therapien bei anderen Themen.
Ich persönlich bin an alle drei Impfungen sehr locker rangegangen. Als Kind wurde man bei den Impfungen nicht gefragt. Als Vater musste ich mir mit meiner Noch-Frau Gedanken machen wogegen wir unseren Sohn alles impfen lassen möchten und hier verlasse ich mich, wie in vielen anderen Bereichen des Lebens auch, einfach auf Expertenmeinungen mehr als auf die Meinung von irgendwelchen Leuten die ich nicht kenne (Corona-Impfgegner oder auch Impfgegner generell). Millionenfach haben Menschen Impfungen durchführen lassen. Sie leben noch und es geht ihnen gut. Wieso also sollte ich Grund für (starke) Zweifel haben? Weil es Ausnahmen gibt? Die gibt es immer.

Ein paar blöde Beispiele gefällig?
- Millionen Chicken Nuggets werden täglich verkauft. Alle Jahre geht mal durch die Presse, dass ein Hühnerkopf, Glas, ein Küken mit frittiert wurde. So what? (Ob man nun Fan von dem Zeug ist oder nicht - völlig irrelevant)
- Flüge. Autofahrten. (Abstürze/Unfälle)

Es liegt in der Natur des Menschen, dass man sich negative Events einfach viel besser merkt als die millionenfache Norm wo nichts schiefläuft.

Heißt das, dass man alles schulterzuckend hinnehmen muss? Nein. Man kann sich informieren, aber alles hat seine Grenzen. Man kann auch nicht alles kontrollieren. Ich habe zB kurz nach bekanntwerden der Krankheit meines Kindes gegoogelt was das zur Folge haben kann. Willst'e nicht wissen. Also habe ich aufgehört und einfach das getan was man tun kann und mich nicht länger mit den wost-case Szenarien beschäftigt, denn gegen die kann man nichts machen, auf die kann man nur reagieren. Wie so oft im Leben. Dinge geschehen - oder auch nicht - und man muss dann eben damit dealen.

[Der König]

Du solltest versuchen, aus deinen Erfahrungen verstärkt die positiven Aspekte zu sehen.
Zum Beispiel, dass dein Körper so stark ist, dass du die erste Impfung unbeschadet überstanden hast, trotz der heftigen Reaktionen.
Und wenn dein Körper auf die zweite Impfung stark reagiert, weißt du, dass du stark genug bist, die Reaktion deines Körpers zu überstehen.

Ich selbst bin im April 2021 am Virus erkrankt und es war heftig. Also subjektiv.
Objektiv war es eher ein milder Verlauf zu Hause mit 5 Tagen starken Gliederschmerzen und 1 Tag erhöhter Temperatur.
Allerdings bin ich ein ziemlich sorgenfreier Mensch und habe meistens keine schlechten Gedanken.

Im August 2021 hatte ich die Impfung mit Biontech und hatte anschließend keine Symptome.
Letzte Woche hatte ich die Booster-Impfung mit Moderna und die Reaktion war wieder heftig. Zum Glück nur 1 Tag lang.

Und ich muss gestehen, dass ich in der Zeit seit der Erkrankung auch hin und wieder von schlechten Gedanken geplagt werde.
Warum habe ich jetzt 2 Tage hintereinander Kopfschmerzen? Corona?
Warum fühle ich mich heute so schlapp? Corona?
Und leider helfen auch negative Schnelltests manchmal nur kurzfristig, um die Sorgen loszuwerden.

[wisthler]

Ne.. es geht darum das ich bei der 1.Impfung sehr starke Nebenwirkungen hatte die nicht auf dem Beipackzettel standen und hätten Lebensgefährlich werden können.

Was denn genau?

[nordstern]

Dann wäre es vielleicht besser, einen Therapeuten zu suchen oder, falls schon geschehen, ne ärztliche Zweitmeinung einholen. Aber bei sowas kann das Forum dir wohl nicht helfen.

Ich habe sogar zwei Meinungen eingeholt.. also bei 2 Allergologen und 2 Neurologen

Ich habe einen Therapeuten, aber der schwört eher auf pflantliche Beruhgungsmittel und Übungen wie Meditation, Yoga und so oder die Kurzfassungen davon sofern irgendwie möglich. Das funktioniert auch. Aber es gibt eben Situationen wo das nicht mehr geht. Und ich denke, das aktuell ist so eine Situation. Denn es ist ja nicht so, das ich ersteres nicht schon nach der 1.Impfung probiert hätte. Diese Übungen sind meines erachtens sinnvoll bei Beschwerden der Psyche. Wenn es sich aber ausschließlich körperlich manifestiert, bringen die nicht so viel.

Autofahrten sind bei mir so ein Problem... Ich versuche immer mich selbst (kein Vertrauen in mich) und andere Verkehrsteilnehmer zu beobachten permanent um reagieren zu können. Das strengt immens an und ist für die Angst nicht gut. Daher waren schon vor dem Zusammenbruch vor 1,5 Jahren Autofahrten Nachts oder auf Autobahnen für mich sehr anstrengend und habe das wenn möglich gemieden. So fährt meine Frau z.b. wenn wir die Großeltern besuchen immer die Autobahn und anschließend ich die Landstraße. Ist relativ mittig zeitlich gesehen.
Oder als wir mal mit dem Auto wg Corona quer durch Deutschland mussten ein paar Wochen nach dem Zusmamenbruch, ist meine Frau die gesamte Strecke alleine gefahren. Sie kann das zum Glück idR.

zum Thema:
Das ist wie gesagt ein Problem das öfters auftaucht. Aber es weis fast niemand.
So hat mein Hausarzt mit den Achseln gezuckt und gefragt wann die 2.Impfung stattfinden soll... am 1.Tag nach der Impfung
Der HNO-Termin selbst initiiert fand erst 10 Tage nach der Impfung statt obwohl ich meinte, das man bis dahin nichts sieht und daher ein sofortiger Termin besser wäre. War ja auch akut. Der hat mangels beschwederden nicht mal reingeschaut.

Und dann fühlte sich niemand für zuständig: Das Krankenhaus verweis beim Vorgehen auf das Gesundheitsamt, das aufs PEI (das aber keine Auskunft gibt) und RKI (das privatpersonen keine Auskunft gibt). 2,5 Wochen nach der Impfung kam dann mal ne Blutprobe auf mein Drängen hin und erst als die Werte da waren und ich einen IgE von 66 hatte (grundwert unbekannt) und das auf eine mögliche Allergische Reaktion hindeutet, wurde man aktiv. Die Ergebnisse waren aber erst nach dem Urlau, also am 10.1. verfügbar. Und dann lief der Laden... das wöre aber sinnvoller gewesen das alles zu machen in den 6 Tagen wo ich die Probleme hatte statt 5-6 Wochen danach.

[wisthler]

Und dann fühlte sich niemand für zuständig: Das Krankenhaus verweis beim Vorgehen auf das Gesundheitsamt, das aufs PEI (das aber keine Auskunft gibt) und RKI (das privatpersonen keine Auskunft gibt). 2,5 Wochen nach der Impfung kam dann mal ne Blutprobe auf mein Drängen hin und erst als die Werte da waren und ich einen IgE von 66 hatte (grundwert unbekannt) und das auf eine mögliche Allergische Reaktion hindeutet, wurde man aktiv. Die Ergebnisse waren aber erst nach dem Urlau, also am 10.1. verfügbar. Und dann lief der Laden... das wöre aber sinnvoller gewesen das alles zu machen in den 6 Tagen wo ich die Probleme hatte statt 5-6 Wochen danach.

Das ist natürlich unangenehm und nicht schön, aber im Normalfall nichts was lebensgefährlich ist.

Wie wurde man denn aktiv? Ein erhöhter IgE kann viele Ursachen haben, in deinem Bereich beim Zeitpunkt der Messung war es im erhöhten Rahmen, aber definitiv auch erst mal nicht mehr.
Auch hier würde ich mit dem Arzt / Therapeuten genau darüber sprechen, es ist aber auch wichtig und das ist schwer genug, zu sich selbst ehrlich zu sein. Alleine an deiner Beschreibung höre ich die Panikreaktion schon förmlich heraus.

Und es gibt ja immerhin die Möglichkeit den Impfstoff zu wechseln und da du Sorge hast kannst du ja gleich danach bei deinem Hausarzt dich beraten lassen. Was auftritt, wie es auftritt, ob das Normal ist oder nicht.

[Der Gevatter Tod]

Mittlerweile wirds auch hier wieder schlimmer. Dicker Stress mit beruflicher Zukunft und Geld führt zu Grübelei und Grübelei is nicht so toll

[BruderJakob]

[Bassewitz]

Alles Gute, Gevatter.

[Mongke Khan]

Ein meiner Meinung nach sehr lesenswerter Artikel vom Deutschlandfunk über Depressionen und was Gründe dafür sind. Zu Wort kommen sowohl Betroffene als auch Experten.

https://www.deutschlandfunkkultur.de...b-global-de-DE

Zwei Einsichten hat mir der Artikel gebracht:

1. Wer Ausgrenzung erfährt (in Form von Mobbing, Rassismus, Kritik) ist anfälliger für Depressionen

Dazu aus dem Artikel:

Dass Erfahrungen von Ausgrenzung dazu beitragen, dass Migrantinnen und Migranten besonders anfällig für psychische Probleme sind, darauf weisen inzwischen einige Studien hin. [...] Charakterschwäche. Schuld. Sünde. Ein Muster, das immer wieder durchscheint: Wer von einer Depression betroffen ist, sucht die Ursachen dafür oft in irgendeiner Form von eigenem Fehlverhalten oder persönlichem Defizit.

2. Leistungsdruck, dem man nicht gerecht wird oder werden kann wie er kennzeichnend für eine selbsternannte Leistungsgesellschaft ist, fördert Depressionen.

“Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und uns ist einfach bewusst in dem Moment, wo ich irgendwie ausfalle, bin ich halt ersetzbar“ [eine Betroffene]

“Jeder von uns erzählt sich ja eine Geschichte, eine Lebensgeschichte. Man steht irgendwie morgens auf und sagt: ‚Hey, ich habe Kinder, hey, ich habe einen tollen Job, und irgendwie ergibt das alles Sinn, es ist schön, ich habe Freunde und alles Mögliche. Sobald die Depression anfängt, verliert der Mensch die Fähigkeit, sich diese Geschichten zu erzählen. Er wird praktisch geschichtslos. Sein Leben zerfällt zu einzelnen Dingen, zu Dingen, die abgehakt werden müssen.” [ein Betroffener]

Höher, weiter, schneller. Wer nicht rastet, bekommt auch keine Depression. Statt sich mit den gesellschaftlichen Umständen zu beschäftigen, die Depressionen begünstigen, wird sie als Problem ins Individuum hineinverlagert. Das hat sich dann auch darum zu kümmern, dieses Problem zu lösen.

Besonders eindrücklich fand ich die Bezeichnung "Privatisierung von Stress".

Auch interessant zu sehen, dass Depressionen kulturelle Prägungen haben und deswegen nicht immer so einfach zu erkennen sind und. Und immer wieder erschreckend, wie verbreitet Depressionen sind und dass es unter jungen Leuten wohl stark zunimmt.