“Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und uns ist einfach bewusst in dem Moment, wo ich irgendwie ausfalle, bin ich halt ersetzbar“ [eine Betroffene]
“Jeder von uns erzählt sich ja eine Geschichte, eine Lebensgeschichte. Man steht irgendwie morgens auf und sagt: ‚Hey, ich habe Kinder, hey, ich habe einen tollen Job, und irgendwie ergibt das alles Sinn, es ist schön, ich habe Freunde und alles Mögliche. Sobald die Depression anfängt, verliert der Mensch die Fähigkeit, sich diese Geschichten zu erzählen. Er wird praktisch geschichtslos. Sein Leben zerfällt zu einzelnen Dingen, zu Dingen, die abgehakt werden müssen.” [ein Betroffener]
Höher, weiter, schneller. Wer nicht rastet, bekommt auch keine Depression. Statt sich mit den gesellschaftlichen Umständen zu beschäftigen, die Depressionen begünstigen, wird sie als Problem ins Individuum hineinverlagert. Das hat sich dann auch darum zu kümmern, dieses Problem zu lösen.