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Thema: Psychische Erkrankungen

  1. #226
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    Irre ich mich, oder herrscht im Depressionen-Faden gerade Aufbruchstimmung?

  2. #227
    Registrierter Benutzer Avatar von klops
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    Vielleicht Zeit, den Titel zu ändern... Depressionen, ein gar nicht sooo übles Thema hier


    Nein, ich find's natürlich auch super, daß es besser geht


    Bei Ämtern hab ich verschiedene Erfahrungen gemacht. Liegt eben an den Menschen und nicht nur am Arbeitsplatz. Manche sind wirklich nett und hilfsbereit, aber auf einem Wohnungsamt habe ich auch eine der miesesten Erfahrungen überhaupt gemacht. Die 2-3 Damen im Zimmer haben einfach ihre Macht ausgespielt und meine Glaubwürdigkeit bezweifelt. Sowas kann einen ganz schön runterziehen. Nicht nur wegen des Geldes, auch die Machtlosigkeit.
    (gut, wenn man selbstbewusster und streitlustiger wäre, dann hätte ich das vermutlich rechtlich durchboxen können, aber... das können vielleicht andere, war und bin da kein Typ für)

  3. #228
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    Zitat Zitat von klops Beitrag anzeigen
    Vielleicht Zeit, den Titel zu ändern... Depressionen, ein gar nicht sooo übles Thema hier


    Nein, ich find's natürlich auch super, daß es besser geht


    Bei Ämtern hab ich verschiedene Erfahrungen gemacht. Liegt eben an den Menschen und nicht nur am Arbeitsplatz. Manche sind wirklich nett und hilfsbereit, aber auf einem Wohnungsamt habe ich auch eine der miesesten Erfahrungen überhaupt gemacht. Die 2-3 Damen im Zimmer haben einfach ihre Macht ausgespielt und meine Glaubwürdigkeit bezweifelt. Sowas kann einen ganz schön runterziehen. Nicht nur wegen des Geldes, auch die Machtlosigkeit.
    (gut, wenn man selbstbewusster und streitlustiger wäre, dann hätte ich das vermutlich rechtlich durchboxen können, aber... das können vielleicht andere, war und bin da kein Typ für)
    Also den Titel darf man so lassen

    Bin aber aktuell vorsichtig optimistisch. Optimistisch, weil sehr vieles gut klappt, was mich erstaunt und freut. Vorsichtig, weil ich halt die letzten 3-4 Jahre nicht einfach wegmachen kann und dass es noch eine schwierige Aufgabe ist, mich mit all dem zu konfrontieren, was da halt nicht ging.

    Jedenfalls komme ich langsam wieder im "Leben" an Und auch in der Wohnung, wo ich lebe. Das ist wichtig, das klappt nicht besonders gut, aber es klappt doch immer besser (Und Nein, ich war und bin kein Messie. Aber überhaupt jemand früher in die Wohnung zu lassen, war unmöglich. War meine Höhle, mein Rückzugsgebiet. Diese Woche schon mehrere Menschen in die Wohnung gelassen, auch sehr wichtige (für mich oder was die Krankheit betrifft). Das ist aufbauend )

    Und was den Beamten betrifft. Das war einfach nur eine Glückssache. Solch freundliche und hilfsbereite Menschen sind extrem selten. Habe das in dieser Form noch nie erlebt. Da könnten sich viele eine grosse Scheibe davon abschneiden
    Don't confuse the issue with the facts!

  4. #229
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Oh ja, ich hatte auch mal eine Gollum-Höhle nur für mich.
    Manchmal vermisse ich die...

  5. #230
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    Morgen muss ich mal der Gruppe, die mit mir in Therapie waren, berichten. Wie es mir so geht. Geht mir eigentlich ganz ordentlich

    Aber... Ich werde da halt Dinge ansprechen "müssen", die nicht einfach sind. Das Leben in der Klinik ist ein wenig Ponyhof. Abgeschirmt, beschützt, lauter nette Menschen, die einen umsorgen. Das Leben ausserhalb ist dagegen sehr viel mühsamer. Vor allem, wenn man sich das selbst mühsam gemacht hat. Oder da halt eine Krankheit war... Oder auch ist. Ich denke aktuell, so wirklich kriege ich die Depression nie weg... Medikamente helfen. Klar. Gute Gedanken. Klar. Kreativität. Klar. Aber so wirklich will sie doch nicht weg...

    Aber unter Kontrolle, das sollte ich hinkriegen. Mein lieber Herr der psychiatrischen Spitex (und der ist wirklich toll, kommt gleich nach dem Steuerbeamten ) meint auch, dass ich da um Jahre voraus bin. Was die Erkenntnis angeht (im Vergleich zu anderen). Ist mir bewusst, was das heisst. Aber kämpfen, um jeden Tag. Das muss noch immer sein... Da hilft Erkenntnis sehr wenig...

    Davon abgesehen, wird es ein sehr seltsames Treffen geben... Sie.. keine Ahnung, wie sie da ran geht. Voller Schuldgefühle, sehr wahrscheinlich. Da jetzt wieder in vollem Bewusstsein.

    Ich. Werde wohl wie immer sehr verständnisvoll sein. Dabei gäbe es soviel zu sagen...
    Geändert von faldegorn (18. Januar 2018 um 00:46 Uhr)
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  6. #231

  7. #232
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    So

    Das "Treffen" ist nun hinter mir. War sehr schön, in vielerlei Hinsicht. Sehr viele Menschen wieder gesehen, die ich mag. Auch gesehen, dass sich auch bei anderen was entwickelt.

    "Seltsam" ist für mich immer noch, wie schonungslos ich mit dieser Situation umgehe. Seltsam im Sinne von, dass das so überhaupt nicht üblich ist...

    Um es ein wenig zu erklären. Heute gab es in der Klinik 2 Rückkehr-Standorte (ist halt so üblich mit den Standorten da...). Einer von mir, einer von einer mir sehr geschätzten Person. Das Wort hatte zuerst letztere. Sie ist sehr stark verankert, hat fast keine Probleme wie ich, ausser ein paar Depressionen Aber guter Job, guter Mann, gute Wohnung. Was da halt so sein sollte. Sie konnte zurück und es klappt. Was ich ihr sehr gönne, denn sie hat das verdient.

    Und dann kam ich... Probleme da, Probleme hier. Hilfe da, noch mehr Probleme. 2000 Formulare. Und jetzt erst wirklich begriffen was eine Wohnung für einen bedeuten kann. Und daran gearbeitet. Und dann wieder Probleme. Emotionale Instabilität da und dort. Es geht mir alles noch viel zu nah. Und so weiter und so fort. Dabei sind die Fortschritte sehr stark zu sehen. Meistens jedenfalls. Nur sehe ich sie oft nicht selbst

    Wie immer gab es danach noch eine rege Diskussion. Die Diskussion bei mir war sehr angeregt und dauerte lange. Viele Fragen... Viele Glückwünsche... Viele "Danke, dass du das mal gesagt hast".

    Für mich, frisch aus der Klinik raus. Ist einfach der wichtigste Ansatz, dass ich mir nun die Hilfe selbst organisieren muss, die ich halt so brauche. Hilfe brauche ich. Ist ein wenig anstrengend, das alles selbst in die Hand zu nehmen.

    Sehr anstrengend war, und gleichzeitig wohltuend, heute meinem "Spiegel" zu begegnen... Naja, halt Sie... Ist schon kaltblütig, wie man sie jetzt ruhig gestellt hat. Was aber auch richtig ist. Aber schwierig für mich. Denn so macht jedes Gespräch keinen Sinn. Aber Umarmen und ihr viel Kraft wünschen, das ging Und das wünsche ich ihr!

    Kaltblütig muss halt auch manchmal sein. Ich weiss, dass ich da immer wieder in ein Loch fallen kann, wie halt bei diesem "Spiegel" erlebt. Das hilft mir, das Problem zu reflektieren und zu begreifen. Und nicht wieder in das Loch zu fallen. Auf der anderen Seite schmerzt es sehr, es zu erleben, wie das mit jemanden passiert...

    Jooo... Danke, dass ihr weiterhin so fleissig mitdiskutiert Ist keine Erwartung von mir, dass andere so offen über das "Problem" sprechen. Aber wirklich Danke, dass das hier besprochen werden darf und Interesse da ist Ich denke, das ist wertvoll. Für mich, weil ich halt über Sprache funktioniere. Und vielleicht auch für ein paar andere, die von meiner Offenheit profitieren
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  8. #233
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    Das waren sehr offene Worte von mir das Letzte mal Muss manchmal sein...

    Hatte heute sehr viele tolle Begegnungen mit Menschen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. War bei einem kleinen Turnier, vereinsintern. Manche haben mich auf die Krankheit angesprochen, manche nicht. Egal, weil alle viel Freude hatten, dass ich zurück bin

    Es braucht für mich sehr viele kleine Schritte zurück... Da helfen solche Tage.

    Ich habe mir jetzt auch endlich (...) mein Studio eingerichtet. Nicht perfekt, aber passabel. Da werde ich zeichnen können, und entspannen und geniessen

    Nächste Woche. Viele Termine... 1 Date, ein sehr schönes Treffen. Viele wichtige Gespräche. Und ich schaue auch, dass ich das medizinisch nötige Setting komplettiere. Das ist wichtig. Sport gibst es dann auch. Und was ich als nächstes zeichnen möchte, ist mir sehr klar. Das wird dann aber verschenkt

    Eigentlich mache ich das gut. Muss mir das nur auch mal eingestehen
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  9. #234
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Das klingt nach vielen kleinen und großen Schritten in die richtige Richtung. (dein Wohlbefinden zu steigern und das Leben zu genießen)
    Ich freue mich für dich.

  10. #235
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    Zitat Zitat von Admiral G Beitrag anzeigen
    Das klingt nach vielen kleinen und großen Schritten in die richtige Richtung. (dein Wohlbefinden zu steigern und das Leben zu genießen)
    Ich freue mich für dich.
    Danke Aber es ist echt anstrengend... Das "kranke Ich" will immer noch gerne in eine andere Richtung als ich. Dagegen zu kämpfen, ist nicht so einfach. Das "kranke Ich" werde ich auch mit Pillen nicht los. Die geben mir nur Energie. Das kann ich aktuell sehr gut ausnutzen, um alles in die richtige Richtung zu lenken.

    Da gibt es aber Geplänkel, die ich ab und zu verliere...

    Dass das "kranke Ich" zu mir gehört, weiss ich, keine Angst. Ich muss mich damit abfinden. Auch wenn das "kranke Ich" aktuell noch die besseren Karten hat. Aber meine spiele ich besser aus

    Klappt nicht so schlecht bisher

    "Metaphern" hin oder her. War eine sehr spannende Diskussion heute. Letzte Woche hatte ich schon bei meinem Standort-Gespräch den "Vorwurf" geäussert, dass in der Klinik nicht wirklich auf die Realität vorbereitet wird. Ich habe/hatte sehr viel Mühe damit, zu sehen, wie sehr viele Mitmenschen, welche ich lieb gewonnen habe. Einfach dort wieder landen. Auch für mich war die Situation sehr schwierig nach dem Austritt. Die Realität holt einen einfach wieder unmittelbar ein. Und unvorbereitet, da zuviel Schutz während der Zeit in der Klinik...

    Was man da verbessern könnte? Ich wusste es nicht...

    Mit meinem aktuellen Gesprächspartner für meine Krankheit (also dem Psycho-Spitex) habe ich das besprochen und rannte da nur offene Tore ein. Er hat auch sehr viele interessante Dinge angebracht, erläutern will ich das nicht näher. Aber es ist einfach ein Problem, wenn man zu sehr schützt, und auch ein Problem. Wenn man zu sehr an der Realität arbeitet. Die Balance zu finden, ist wichtig. Das ist extrem schwierig... Aktuell gelingt es mir. Gibt aber sicher wieder andere Zeiten (will ich zwar nicht haben, aber realistisch gesehen wird das passieren...).

    Es braucht sehr viel Kraft, eine solche Krankheit zu überwinden (und ich bin da noch weit davon entfernt, das überwunden zu haben). Aber es lohnt sich daran zu arbeiten
    Geändert von faldegorn (24. Januar 2018 um 16:28 Uhr)
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  11. #236
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    Die Probleme des Alltags, auf die man außerhalb des Ponyhofs in der "Realität" stoßen könnte, müssen erst mal auftreten bevor man sich damit beschäftigen sollte.
    Und was ein Problem ist, liegt immer auch im Auge des Betrachters. Ich könnte mir jeden Tag einen Benchmark stellen und mich vorm zu Bett gehen fragen, ob der Tag gut war. Dann würde ich wohl fast täglich feststellen, dass ich mehr hätte schaffen können und auch sonst nix besonderes war. Oder ich stelle mir diese Frage erst gar nicht. Dann habe ich jeden Tag ein Problem weniger.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  12. #237
    Registrierter Benutzer Avatar von faldegorn
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    Zitat Zitat von Shakka Beitrag anzeigen
    Die Probleme des Alltags, auf die man außerhalb des Ponyhofs in der "Realität" stoßen könnte, müssen erst mal auftreten bevor man sich damit beschäftigen sollte.
    Und was ein Problem ist, liegt immer auch im Auge des Betrachters. Ich könnte mir jeden Tag einen Benchmark stellen und mich vorm zu Bett gehen fragen, ob der Tag gut war. Dann würde ich wohl fast täglich feststellen, dass ich mehr hätte schaffen können und auch sonst nix besonderes war. Oder ich stelle mir diese Frage erst gar nicht. Dann habe ich jeden Tag ein Problem weniger.
    Ich verstehe den Einwand mehr als alles. Dass, was du beschreibst, ist einfach gesund. Das habe ich mich halt auch alle Tage, Wochen, Monaten, Jahre gefragt. Was da mit mir nicht stimmt... Weshalb ich nicht gesund bin.... Und weshalb so kleine Dinge so unerreichbar sein müssen...

    Ist man mal 3-4 Jahre krank, depressiv... Dann ist der Alltag sehr fern... Fast nicht erreichbar.

    Ich erreiche immerhin wieder die untersten Äste des Apfelbaums. Da sind viele faule Früchte. Aber ein paar schmecken sogar
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  13. #238
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Falde, liest du gerne?
    Hast du Bücher die dich in dieser Hinsicht unterstützen oder weiter bringen können?

  14. #239
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    zu Bücher fällt mir ein Kinderbuch ein: "Papas Seele hat Schnupfen". Das ganze ist in Kindersprache gehalten und hat wohl recht gute Kritiken erhalten, allerdings kenne ich es nicht persönlich. Es wäre vielleicht gut für einen Perspektivenwechsel.
    http://www.spektrum.de/rezension/buc...nupfen/1390505
    Geändert von Fozzie Bear (24. Januar 2018 um 18:43 Uhr)

  15. #240
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Wieso sollte Falde Kinderbücher lesen?

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