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Thema: Bildung oder Sozialkompetenz. Hard Skills oder Soft Skills.

  1. #1
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Bildung oder Sozialkompetenz. Hard Skills oder Soft Skills.

    Ich werde nächsten Monat 34 Jahre alt. In diesen Jahren habe ich mir ein breit gefächertes und meiner Meinung nach zumindest überdurchschnittliches Wissen in vielen Gebieten angeeignet ohne mich zu spezialisieren. Auf Grund von... Gegebenheiten... übe ich nun einen Beruf mit niedrigem Verdienst aus welcher keinerlei Qualifikationen verfügt. Natürlich sind meine Mitarbeiter, ohne das verurteilen zu wollen, nur geringfügig gebildet und zum Teil vorbestraft. Was für mich jedoch interessant an der Sache ist, ist die Gruppendynamik. Ich habe innerhalb von 6 Monaten die Position in einer Arbeitsgruppe erreicht die ich immer mit Hilfe von Bildung erreichen wollte. Dies überrascht mich vor dem Kontext der propagierten Wichtigkeit von Bildung. Ich stelle folgende These auf:

    Um ein Individuum glücklich zu machen braucht es Sozialkompetenz. Bildung ist nur für den Staat wichtig.

    Mir ist klar, dass dies nur für mich gilt. Und auch nur den Moment betrifft. Dennoch bin ich persönlich glücklicher als zuvor. Tatsächlich. Aber ich mache mir nunmal Gedanken, da ich mein gesamtes Wissen am Fließband nichts bedeutet hat... ja, gar nicht zur Anwendung kommen konnte.
    Hallo.

  2. #2
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Um ein Individuum glücklich zu machen braucht es Sozialkompetenz.


    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Bildung ist nur für den Staat wichtig.

  3. #3
    begossener Pudel Avatar von Des Pudels Kern
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    "Gesunder Menschenverstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber kein Grad von Bildung den gesunden Menschenverstand."
    Close your eyes ladies! I'm comin' in!

    "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;)" (LazyJay)

  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von SvenBvBFan
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    Stellt sich natürlich die Frage, warum jemand mit gesundem Menschenverstand keine Bildung besitzt. (in Deutschland)
    Ich bin Brian und meine Frau ist auch Brian!
    - Life of Brian 1979

    Zitat Zitat von Yttrium Beitrag anzeigen
    Einen fünften Teil [Civilization] wird es 100%ig nicht geben, User.
    - civforum.de 2001

  5. #5
    begossener Pudel Avatar von Des Pudels Kern
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    Geht nicht um eine "Wahl", gesunder Menschenverstand ist zT ohnehin Veranlagung ( ), sondern um die Wertigkeit.
    Close your eyes ladies! I'm comin' in!

    "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;)" (LazyJay)

  6. #6
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Genau... Medial nehme ich auf, dass Bildung enorm wichtig ist. Das ist sie. Das stelle ich auch nicht in Frage. Doch wird der Fokus nicht zu sehr darauf gelegt?

    Ein Beispiel für eine ähnliche Vorgehensweise ist die bemühte Intensivierung musikalischer Früherziehung. Von musikaffinen Pädagogen wird sie, so habe ich den Eindruck, als Allheil- und Wundermittel propagiert. Ist klar, ich bin auch von dem überzeugt was ich gerne mache. Aber nicht jeder Mensch hat denselben Draht dazu. Andere Talente bleiben dadurch brach. Und genauso ist nicht jeder bildungsaffin, kann ich mir vorstellen. Leben ist nicht spezialisiert, es ist ganzheitlich. MMn.

    Oder kann man soft-skills am Ende gar nicht erlernen sondern entwickeln sie sich nebenbei? Ich glaube schon, dass dies zumindest geschärft werden kann und wie bei der Intelligenz, die nichts mit Bildung zu tun hat, nein, jeder andere Voraussetzungen mit sich bringt?
    Hallo.

  7. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von TeeRohr
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    Das hat alles seine Grenzen.

    Meiner Erfahrung nach ist es so, dass man mit sozialer Kompetenz und dem "gesunden Menschenverstand" in kleinen und mittelständischen Unternehmen oder auch anderen Einrichtungen durchaus was erreichen kann. Da ist das Zeugnis nur der Türöffner. Bei kaum vorhandenen Hierarchien kann man dann ganz natürlich netzwerken bei einem Kaffee oder Pausenplausch. Das funktioniert auch bei Zweigstellen - halt überall da wo man mit einem überschaubaren Kollegium unterwegs ist. Ich würde mal sagen: Bei 50-100 MA geht das noch haaaalbwegs gut. Je weniger umso besser.
    Ich würde auch sagen, dass man hier mit sozialer Kompetenz, Freundlichkeit, gesundem (!) Ehrgeiz und Aufrichtigkeit gut und gerne eine Führungsposition erreichen kann. (Abteilungsleitung, Standortleitung)


    Bei größeren Unternehmen sieht das schon anders aus und das zeigt auch wieder meine bisherige Erfahrung. Hier reicht es nicht aus logisch, strukturiert, gebildet, nett und höflich zu sein um eine vergleichbare Position zu erreichen. Da gehört schon eine ordentliche Portion Durchtriebenheit, Kaltblütigkeit, Planung, aktives und zielgerichtetes Networking und auch Einschleimen dazu. Außerdem weicht hier der gesunde Ehrgeiz eher dem fanatischem Ehrgeiz, wenn nicht sogar irgendein Komplex (kleiner Chef etc. ).
    Diese Vorurteile kommen nicht von ungefähr und haben sich in meiner Laufbahn schon öfter bestätigt. Da wurde intrigiert, verraten und bloßgestellt, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten.

    Das alles brachte mich auch irgendwann zu dem Schluss, dass ich mich zwar für einen guten Chef halten würde, aber ich wäre wohl einfach nicht psychotisch genug.

    Ein mitreißender, charismatischer und interessanter Mensch kann eine ganze Menge erreichen und ein gewisser Grad an Bildung treibt das noch weiter an, aber notwendig ist sie nicht zwingend.

  8. #8
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Der letzte Absatz ist meinem Verständnis von Sozialkompetenz nach für diese nicht ausschlaggebend. Es sind viel mehr kleine Gesten und die harte Arbeit die viel ausmachen. Man benötigt ein gutes Gedächtnis um Wortfetzen aus vergangenen Gesprächen einzupacken und dem Gegenüber vorzulegen. So suggeriere ich aktiv (ehrliches) Interesse. Zumindest denke ich, dass es viel ausmacht.

    Ich würde auch sagen, dass der Fokus hier gar nicht zu sehr auf beruflich-finanziellen Erfolg liegen soll. Sondern eher auf persönlicher. Was du schreibst macht natürlich dennoch Sinn. Und ist gern gelesen. Mir ging es aber darum eher auf persönliche "Erfüllung" auf sozialer Ebene zu zeigen. Was mir besser tut als Geld.

    Dass du in der Hinsicht "Ahnung" hast weiß ich, nachdem ich gestern zufällig auf den Interviewthread stieß.

    Wirklich fragen tue ich mich, ob das angeboren ist oder strikt erlernbar.
    Hallo.

  9. #9
    Free Hübsche Frauen Faden Avatar von Chris der Phönix
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    Soziale Kompetenz ist für mich das wichtigste Gut und auch eine Form von Intelligenz.
    Ferner ist es ein wichtiger Bestandteil in der Kindererziehung, zumindest sollte er es sein.
    Bei allem Streit im Zivi, dürfen wir nie vergessen, dass Al Bundy mal vier Touchdowns in einem Spiel gemacht hat.

    Nein, doch, OH!

  10. #10
    Held der Arbeiterklasse Avatar von Simato
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    Zitat Zitat von SvenBvBFan Beitrag anzeigen
    Stellt sich natürlich die Frage, warum jemand mit gesundem Menschenverstand keine Bildung besitzt. (in Deutschland)
    Weil unser Bildungssystem ziemlich bescheiden ist
    Zitat Zitat von Bassewitz Beitrag anzeigen
    Von Simato lernen heißt Siegen lernen!

  11. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von Suite
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    Klar benötigst du wenig Bildung, um im Berufsleben voran zu kommen; da schon deutlich mehr Sozialkompetenz. Das ist aber (hoffentlich) nicht alles im Leben. Auch die Ausdrücke Hard Skills / Soft Skills zielen auf den Karrieremodus im Leben ab (Personaling), sodass ich sagen würde, dass du als Themenersteller mit deiner These in deinem Horizont richtig liegst. Aber meine Bildung, die ich mir in den staatlichen Institutionen erarbeitet habe, ist für mich als Individuum von unschätzbarem Wert, gerade auch, weil es deutlich längerfristiger und daher für mich prägender ist als der Komplex Sozialkompetenz: Letzteres kann man üben, trainieren, im Beruf vorankommen usw. Für mich persönlich ist daas eher Mittel zum Zweck, meinen Verstand, Geist, was auch immer, so zu formen, wie ich es möchte und das geschieht m.E. durch Bildung.

  12. #12
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    Zitat Zitat von Suite Beitrag anzeigen
    Klar benötigst du wenig Bildung, um im Berufsleben voran zu kommen; da schon deutlich mehr Sozialkompetenz. Das ist aber (hoffentlich) nicht alles im Leben. Auch die Ausdrücke Hard Skills / Soft Skills zielen auf den Karrieremodus im Leben ab (Personaling), sodass ich sagen würde, dass du als Themenersteller mit deiner These in deinem Horizont richtig liegst. Aber meine Bildung, die ich mir in den staatlichen Institutionen erarbeitet habe, ist für mich als Individuum von unschätzbarem Wert, gerade auch, weil es deutlich längerfristiger und daher für mich prägender ist als der Komplex Sozialkompetenz: Letzteres kann man üben, trainieren, im Beruf vorankommen usw. Für mich persönlich ist daas eher Mittel zum Zweck, meinen Verstand, Geist, was auch immer, so zu formen, wie ich es möchte und das geschieht m.E. durch Bildung.


    Bei Bildung sollte man zudem noch differenzieren. Ausbildung ist die Aneignung von technischen Fähigkeiten, um gegebene Ziele zu erreichen. Allgemeinbildung ist das Verständnis, das es einem ermöglich zu urteilen, welche Ziele erstrebenswert sind.

    Die höchste Form von Bildung ist freilich die Einbildung. Sie ermöglicht es einem unbeirrt von störenden Realitäten seine Ziele motiviert zu verfolgen.
    Zitat Zitat von d73070d0 Beitrag anzeigen
    Ach, das darfst Du nicht so eng sehen. Aus justanick kriegt man nur eine konkrete Antwort raus, wenn man Müll erzählt und dann zurechtgewiesen wird. Wenn Du also was von ihm willst, frag' nich, sondern stell' falsche Behauptungen in den Raum - die werden dann umgehend korrigiert. ;)

  13. #13
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Und wieder missfällt mir die Gleichsetzung von Beruf und Sozialkompetenz. Es ging mir, auch wenn mein Beispiel anders aussieht, um das persönliche Vorrankommen und Zufriedenheit. Mir ist auch nicht bewusst gewesen, dass die von mir gewählten Begrifflichkeiten auf den "Karrieremodus" abzielen. So verstehe ich zumindest soft skills nicht.

    Das formen der eigenen Intellektualität (um mal versuchen dein was auch immer zusammenzufassen) kann aber auch nicht alles sein. Wird es dich menschlich weiter bringen wenn du Quantenphysik studierst? Bildung ist immer nur gültig am aktuellen Wissensstand. Der verändert sich. Von daher sehe ich das genau umgedreht. Menschliche Bedürfnisse und Eigenheiten sind die Konstante, Wissen kann es nicht sein, da dieses stets im Wandel ist. Die Natur des Menschen in seiner Gesamtheit jedoch nicht. Sozialkompetenz erscheint mir von 0-99 deutlich die langfristig wertvollere Anlage.
    Hallo.

  14. #14
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    Bildung ist ja auch ein sehr weites Feld. Und unsere Vorstellung von Bildung geht vielleicht sehr am Leben vorbei. Welches Wissen, das so wichtig ist, dass man es in der Schule gelehrt bekommt, kann man je wirklich nutzen?

    Bildung assoziiere ich schnell mit dem Schulfach Geschichte. Und noch mehr mit kulturgeschichtlichen Gegenständen. Wenn jemand Bach von Beethoven unterschieden kann, dann benötigt er dafür ein bisschen Bildung. Aber was kann er mit dieser Bildung anstellen? Wenn jemand Beethoven nicht von Hitler unterscheiden kann wird es plötzlich hochpeinlich. Damit kriegt man dann nicht mal einen Job als Putze. Aber warum? Das hat dann doch den selben Effekt wie mangelnde "Social Skills". Das ist am Ende so wie ein Vergehen gegen den Kleidungskodex. Aber warum ist sowas eigentlich ein Problem? Muss man mit der richtigen Kleiderwahl und einem guten Schein an Bildung mangelnde Social Skills anderer kompensieren?

    Ich fand Mathe in der Schule das reinste und beste Schulfach, ich habe Mathe studiert, ich konnte die Leute nie verstehen, die sagten "wofür brauche ich das denn?". Denn es ist doch überall Mathe enthalten. Nichts funktioniert ohne Mathe! Aber heute finde ich es nicht mehr so wichtig. Ja, eine MP3-Datei ist pure Mathematik. Aber 99% der Nutzer kennen die Mathematik, die darunter liegt gar nicht und hören die Musik trotzdem. Vielleicht produzieren sie sogar. Im Job habe ich tatsächlich manchmal etwas, das ich mit Mathematik erschlagen kann. Aber das wäre dann meistens doch auch naiv lösbar.

    Mittlerweile schätze ich sehr, dass ich in der Schule einigermaßen nützliches Deutsch gelernt habe. Im Job muss ich viel per Mail klären. Da sehe ich in den Antworten der Anderen oft sprachliche Probleme, die darin resultieren, dass ich überflüssige Nachfragen stellen muss weil wesentliche Punkte in der Nachricht fehlen oder widersprüchlich sind. Aber eigentlich sind solche Mängel doch auch kein Problem. Dann fragt man halt nach. Übrigens passieren solche Fehler auch und vor allem Leuten mit hohem Bildungsstand. Es hängt eben auch davon ab, wie viel Mühe man sich gibt. Also eigentlich ist die schriftliche Ausdrucksform auch nur ein Puzzleteil der "Social Skills".

    Wenn man aber echte Fähigkeiten betrachtet, spricht man selten von Bildung. Wenn jemand der totale Experte auf seinem Gebiet ist und zB alle Maschinen seines Arbeitgebers schnell und sicher allein reparieren kann weil er zB riesige Erfahrung hat, dann spricht man nicht von Bildung. Aber das ist dann wirklich nützlicher als Social Skills.
    Verstand op nul, frituur op 180.

  15. #15
    Registrierter Benutzer Avatar von Suite
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    Zitat Zitat von Baldri Beitrag anzeigen
    Und wieder missfällt mir die Gleichsetzung von Beruf und Sozialkompetenz. Es ging mir, auch wenn mein Beispiel anders aussieht, um das persönliche Vorrankommen und Zufriedenheit. Mir ist auch nicht bewusst gewesen, dass die von mir gewählten Begrifflichkeiten auf den "Karrieremodus" abzielen. So verstehe ich zumindest soft skills nicht.

    Das formen der eigenen Intellektualität (um mal versuchen dein was auch immer zusammenzufassen) kann aber auch nicht alles sein. Wird es dich menschlich weiter bringen wenn du Quantenphysik studierst? Bildung ist immer nur gültig am aktuellen Wissensstand. Der verändert sich. Von daher sehe ich das genau umgedreht. Menschliche Bedürfnisse und Eigenheiten sind die Konstante, Wissen kann es nicht sein, da dieses stets im Wandel ist. Die Natur des Menschen in seiner Gesamtheit jedoch nicht. Sozialkompetenz erscheint mir von 0-99 deutlich die langfristig wertvollere Anlage.
    Wissen ist ja auch nicht Bildung. Dein Beispiel ging für mich halt dahin, dass du jetzt ohne deine umfangreiche Bildung im Beruf mit Sozialkompetenz gut und wohl deutlich besser als vorher vorangekommen bist. Es wirkt auf mich so, dass du enttäuscht bist, dass du das konkrete Wissen in vielen Bereichen nicht anwenden kannst/musst.

    Ich werde Quantenphysik nicht studieren, mir liegen Naturwissenschaften nicht. Ansonsten glaube ich tatsächlich schon, dass es mich menschlich und kulturell voranbringt, mich in die Dinge zu vertiefen, die mich interessieren und faszinieren. Daraus resultiert dann schließlich auch persönliche Zufriedenheit, womit ich wieder bei dir wäre - das ist mein Verständnis von "Vorankommen". Mich hat es auch im Unterschied zu vielen Kommilitonen damals kaum gestört, in Seminare und Vorlesungen zu gehen, von denen ich damals schon absolut sicher wusste, dass ich das daraus resultierende Wissen, Können im Berufsalltag nie einsetzen oder gebrauchen werde. Siehe Shakkas Beitrag, der da die Nützlichkeit im Alltag von Erworbenem (Wissen, Aus-Bildung) sehr betont.

    Mich würde aber noch interessieren, wie du darauf kommst, dass meine Bildung (oder meinst du die allgemeine Bildung der Gesellschaft?) den Staat interessiert. Außer meiner Qualifikationen habe ich das noch nie erlebt oder ich verstehe da nicht ganz, wie du es meinst.

    Das Problem des veraltenden Wissens ist heute natürlich deutlich größer als je zuvor. Umso wichtiger eigentlich, dass man sich immer wieder gedankliche Auszeiten nimmt und nicht versucht, gnadenlos so viel wie möglich zu rezipieren, um up to date zu sein. Die großen Humanisten, Aufklärer, Denker der Vergangenheit sind ja auch Jahrhunderte später noch "aktuell" und ihre unzweifelhaft große Bildung stellen wir nicht in Frage, nur weil wir in der Gegenwart natürlicherweise mehr wissen.

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