Nochmal überarbeitet:
Mein Text zum Aufruf zur Desertation und zu Otwin:
Mitteilungen des Kaisertums
Einnahme En Hadids
Einst symbolisierte der Wiederaufbau En Hadids den Aufstieg des Habichts. Nun steht es für dessen Sturz. König Don feierte die Einnahme der Ruinenstadt als großen persönlichen militärischen Erfolg und wurde nicht müde damit zu prahlen. Er ließ En Hadid befestigen und nutzte es als Basis für seine Raubzüge nach Adaca. Von diesem Boden aus trug der Habicht seine Mordgier in das östliche Nachbarland.
Doch damit ist nun Schluss. Ganz En Hadid ist fest in kaiserlicher Hand. Über den Wehranlagen weht das kaiserliche Banner. Die Garnison floh aus der Festung und hinterließ uns größere Mengen an Waffen, Nachschub und Gold. Die Bevölkerung kann wieder aufatmen, nachdem die Söldner des Tyrannen geflohen sind oder gefangengesetzt wurden. Sie können von nun an kein unschuldiges Blut mehr vergießen, wie sie es getan haben, als die Bevölkerung verzweifelt versuchte sich vor den drohenden Kampfhandlungen in Sicherheit zu bringen. Etwas, was Kaiser Antiochos zu Beginn der Belagerung dem Kommandanten angeboten hatte: Freies Geleit für alle Frauen und Kinder in den Westen An Qalalas. Versehen mit kaiserlichen Schutzbriefen, die ihnen freies Geleit durch kaisertreues Gebiet zusichern sollten. Ebenso hätte Antiochos zum Schutz der Zivilisten einhundert Soldaten der Garnison unter Waffen mit ihnen abziehen lassen.
Doch wieder einmal zeigte der Habicht seine grässliche Fratze und seine Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid der Menschen. Selbst dann, wenn es sich um dessen eigene Landsleute handelt.
Jeder Soldat der königlichen Armee muss sich mit der Ermordung der eigenen Frauen und Kinder an den Toren En Hadids die Frage stellen, wofür er kämpft? Kämpft er für einen Wahnsinnigen König, der die eigenen Untertanen brennen lässt, statt ihnen sein Gehör zu schenken. Ein König, der ihre Heimat in einen aussichtslosen Krieg gegen das Reich gestürzt hat. Ein König, dessen erbittertste Anhänger scheinbar für das Abschlachten und Quälen von Wehrlosen leben und einzig darin die Erfüllung ihres eigenen Lebens sehen. Einen König, der sich vom Lichte Ehos abgewandt und scheinbar finsteren Mächten verschworen hat? Oder kämpfen sie für ihre Familien? Für ihre Frauen und Kinder, für ihre Mütter und Schwestern?
Wer seine Liebsten in Sicherheit wissen will, sollte sich gegen diejenigen wenden, die sie bedrohen. Dem Kaiser liegt es fern wie der Habichtkönig Exempel und Massaker anzurichten. Die kaiserlichen Streitkräfte haben strikten Befehl die Zivilbevölkerung zu schonen. Die Anhänger des Königs morden und plündern hingegen, wie es ihnen beliebt. Während junge Familienväter an der Front den Befehlen des Habichts Folge leisten, vergreifen sich dessen Büttel in diesem Moment vielleicht auch an ihren Frauen. En Hadid hat gezeigt, wenn es hart auf hart kommt, kennen die Habichtanhänger weder Freund noch Feind mehr.
Soldaten An Qalalas! Wenn ihr eure Frauen beschützen wollt, ergebt euch den kaiserlichen Streitkräften. Lasst jene durchmarschieren, die Recht und Gerechtigkeit auch im Habichttal wiederaufrichten werden. Verkürzt diesen Krieg und bietet dem Schlächter die Stirn. Lasst euch nicht länger für dessen finstere Zwecke einspannen. Nur um am Ende eure eigenen Städte durch dessen wahnsinnige Hand brennen zu sehen.
Jeder Soldat, der sich binnen der nächsten zwei Monate ergibt, wird für alles zuvor Geschehene Pardon gewährt. Wer sich jetzt ergibt, dem wollen wir im Geiste Ehos glauben, dass er aus Zwang handeln musste und seine Untaten vergeben. Wer stattdessen es vorzieht weiter für den Habicht zu kämpfen und dessen Schreckensherrschaft sinnlos um weitere Wochen zu verlängern, der wird sich nach dem Krieg für alles verantworten müssen, was er getan hat.
In En Hadid hat die Befreiung des Landes begonnen und sie wird in An Qalala Stadt selber enden. Steht auf der richtigen Seite der Geschichte!
Otwin der Geächtete
Jedoch gewähren wir nicht jedem Gnade. Der gefallene Mönch Otwins hat sowohl gegen die Gesetze Ehos, als auch gegen die Gesetze der Menschen verstoßen, als er anfing unschuldiges Blut zu vergießen. Dörfer und Menschen brennen im Wahn und völlig gleich, was seine Opfer glauben, jeder Gewaltakt gegen sie im Namen Ehos verhöhnt die Göttin.
Wir erklären den Mörder und Fanatiker Otwin, der es wagt Eho selber zu lästern, in dem er in ihrem heiligen Namen Dörfer anzünden und unschuldige Bauern ermorden lässt, für vogelfrei. Er ist ein Geächteter und es ist nicht nur das Recht, sondern die Pflicht eines jeden guten Mannes sich gegen ihn zu wenden. Wer setzen auf seine Ergreifung eine Belohnung von 100 A aus und wir werden den Mann, der ihn uns lebend bringt, in den Adelsstand erheben.
Für seine Anhängerschaft gilt dasselbe, wie für die königlichen Soldaten. Wendet euch von ihm ab. Lasst euch nicht weiter auf den Pfad der Finsternis führen. Folgt Otwin weiterhin und euer Leben ist verwirkt. Und im jenseits wird es keine Verheißungen für Mörder geben. Einzig Verzweiflung erwartet sie im Tod.