Seite 4 von 7 ErsteErste 1234567 LetzteLetzte
Ergebnis 46 bis 60 von 93

Thema: Verteidigung - China SG8

  1. #46
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Der verrückte Kaiser (♀) - Teil 3 - Die Stadt Di Cheng

    Es war sehr viel schwieriger, eine Stadt aus dem Boden zu stampfen, als Di angenommen hatte.
    Zunächst einmal war da der Dschungel.
    Für Di, der aus den kargen Hügelregionen im Norden Pekings stammte, kamen Bäume immer nur in kleinen lichten Grüppchen in der Nähe von Wasser vor. Er hatte keine Vorstellung von einem Wald oder Urwald gehabt. Das waren bisher nur kleine Haken auf Karten gewesen. Auch die Beschreibungen von Heinrich, seinem deutschen Freund und ehemaligen Späher, hatten ihn kaum darauf vorbereitet.
    Er hatte gedacht, sie könnten eine Schneise in den Wald schlagen und das geschlagene Holz gleich zum Aufbau und Heizen nutzen. Doch dann hatte er erfahren, warum man es Dschungel nannte.
    Undurchdringliches Dickicht, Bäume, die mit ihren Ästen ein so engmaschiges Netz bildeten, dass es Di schien, sie würden Fliegen fangen. Doch Fliegen gab es genug. Jede Art von Insekten und alles was kreucht und fleucht.
    Ihnen war nichts weiter übrig geblieben, als Feuer zu legen und zu warten, bis alles niedergebrannt war.
    Danach war in den qualmenden Resten immer noch genug zu tun gewesen. Verkohltes Holz musste weggebracht, schwelende Brände mussten gelöscht werden. Wilde Tiere, die das Feuer aufgeschreckt hatte, mussten von ihrem Lager ferngehalten werden.
    Di hatte viel zu organisieren.
    Als höchster Militär fühlte er sich dafür verantwortlich, dass alles funktionierte. Allerdings gab es auch außer ihm keine Soldaten hier. Das brachte ihn in die ungünstige Lage, dass er niemanden befehlen konnte, was er zu tun hatte. Allerdings wäre das für ihn eh ungewohnt gewesen.
    Stattdessen arbeitete er so gut wie möglich mit den Siedlern zusammen. Diskutierte viel, gab Ratschläge, brachte die Leute dazu sich nicht gegenseitig die Schädel einzuschlagen.
    Dann, nachdem Di dachte, dass das Gröbste überstanden war - die ersten Häuser standen, für Nahrung und Wasser war gesorgt, Wachfeuer hielten die Raubkatzen fern – traf der Gesandte aus Peking ein.
    Er nannte sich Wei und führte das kaiserliche Siegel mit sich. Außerdem hatte er fünf bewaffnete Kämpfer im Schlepptau. Er ritt auf einem weißen Schimmel in die Stadt und fächerte sich mit einem Fächer Luft zu.
    Er schien ständig zu schwitzen und wenn er sprach, dann spuckte er. Was vielleicht auch daran lag, dass er andauernd auf irgendwas herumkaute. Er war so dick, dass Di sein Pferd bedauerte.
    Wei war als neuer Stadthalter gekommen.
    Er brachte der Stadt den Namen Shanghai und Di den Befehl, in die Hauptstadt zurückzukehren.
    Als erste Amtstat requirierte Wei das größte Haus der Stadt für sich und befahl den Bau eines Rathauses.
    Die Siedler wussten sofort, was sie von ihm halten sollten. Sie spürten die Abneigung, die ihnen entgegenkam und antworteten auf dieselbe Weise. Noch hielten die fünf Wächter die Leute davon ab, dem fremden Eindringlich offen entgegenzutreten, aber Di spürte, wie die Spannung stieg.
    Er zögerte darum seine Abreise so weit wie möglich hinaus ohne gegen seine Befehle zu verstoßen. Jeden Tag redete er auf die Leute ein sich zurückzuhalten, ruhig zu bleiben, auf Wei zu hören. Denn trotz allem war Wei im Recht. Er war vielleicht ein rücksichtsloser Widerling, der sie schutzlos durch die Wüste hatte gehen lassen und dann bequem auf dem Rücken eines Pferdes gefolgt war, um den Lohn einzuheimsen. Aber er war auch offizieller Beamter der Kaiserin.
    Sich ihm zu widersetzen, wurde mit dem Tode bestraft.
    An dem Tag, als Di widerwillig seine Sachen packte und mit seinem Pferd die Stadt verließ, traf er noch im Hinausreiten auf eine Gruppe aufgeregter Siedler. Sie waren dabei gewesen, im Süden der Stadt Bananen zu pflücken – eine wunderbare, nährreiche Frucht, die sie über den Winter bringen sollte – und dabei hatten sie die fremden Männer auf der östlichen Hügelkette erspäht.
    Sie trugen die Kleidung von Barbaren und wirkten so gar nicht friedlich.
    Di ritt im Galopp zurück in die Stadt und überbrachte die Botschaft Wei persönlich.
    Di hatte noch nie jemanden so schnell die Fassung verlieren sehen, wie es Wei tat. Der Statthalter drehte völlig durch. Er befahl seinen fünf Leibwächtern ihm zu folgen und floh dann aus der Stadt.
    Jetzt war also das geschehen, was Di auf der Reise gehofft hatte zu vermeiden. Ihnen stand ein Barbarenangriff bevor und sie hatten keine Soldaten, um sich davor zu verteidigen.
    Sie würden sich selbst helfen müssen.

    Niemand hatte gejubelt, als die letzten Bäume gerodet waren. Auch nicht, als nach mehrtägigem Schuften das Rathaus stand oder der erste Brunnen anfing Wasser zu liefern. Sie hatten alle gesehen, wie viel noch zu tun war.
    Die meisten Bewohner der frischen Siedlung besaßen noch keine eigenen Häuser. Sie wohnten zusammengepfercht in viel zu kleinen Hütten oder harrten in luftigen Zelten aus.
    Auf dem Papier waren sie vielleicht schon eine Stadt, aber die Realität sah ganz anders aus. Di wusste, dass es noch sehr viel mehr bedurfte, um aus dieser Schar Fremder eine Stadt zu gründen. Es fehlte die Gemeinschaft, der Zusammenhalt. Sie brauchten eine Identität.
    Jetzt hinter dem improvisierten Wall aus Karren und Baumaterial, sah er ein erstes Aufflackern von eines solchen Gemeinsinns.
    Ihre Waffen bestanden nur aus ein paar Bögen, die sie sonst zum Jagen benutzten und allerhand Steinen zum Werfen. Aber die Menschen schienen zu allem entschlossen. Sie würden ihre neugewonnene Heimat bis zuletzt verteidigen. Selbst die schlimmsten Streithähne standen nun Schulter an Schulter in Angesicht der Gefahr, das zu verlieren, das sie sich so mühsam aufgebaut hatten.
    Zweimal stürmten die Barbaren an, zweimal wichen sie vor dem anhaltenden Beschuss aus der Stadt wieder zurück. Schwer geschädigt mussten die Faustkeilkrieger den Rückzug antreten.
    Zum ersten Mal jubelten die Bürger ausgelassen.
    Und zwischen den Hurraschreien hörte man einen Namen besonders häufig. Di war zu ihrem Held geworden und wurde nun von ihnen gefeiert.
    Wei kehrte nicht zurück. Offenbar war er bis nach Peking geflüchtet, wo ihn die Kaiserin aufgrund seiner Feigheit jeglichen Status entzog. Di wurde fürs Erste als Statthalter eingesetzt.
    Immer häufiger nannte man die Stadt nicht mehr Shanghai sondern Di Cheng, die Stadt Dis.

    In den zwei darauffolgenden Jahren wurde Di Cheng immer größer und beliebter. Viele Armeeeinheiten nutzten die Stadt als Station. Die Gewürze nahe der Stadt erfreuten sich im ganzen Reich großer Beliebtheit und die Kaiserin befahl Di, eine Karawanenverbindung nach Peking einzurichten, um die überschüssigen Bananen in die hungrige Hauptstadt zu bringen.
    Es kamen immer wieder solche Forderungen von Wu Zetian, doch es kam nur wenig von dort zurück.
    Das gesamte Gold, den der Verkauf der Gewürze einbrachte, wurde von der Kaiserin als Steuern genommen. Die Soldaten, die immer wieder vorbeikamen, mussten verpflegt werden. Der Schutz des gesamten Reiches ruhte in Di Cheng, aber niemand würdigte das.
    Außerdem gefielen Di nicht die Gebaren, mit denen sich Wu Zetian auf der diplomatischen Ebene zeigte. Sie unternahm keinerlei Anstrengungen Handelswege aufzubauen oder Freundschaft zu sähen. Vielmehr schien sie darauf aus, zu provozieren und sich Feinde zu machen.
    Auch Heinrich sah das. Sie befürchteten, dass sich bald ein Krieg zwischen sie drängen könnte. Der Deutsche versicherte Di zwar, dass er auch in dem Fall zu ihm halten würde, aber Di hegte eher die Sorge, was man mit Heinrich tun würde. Als feindlicher Staatsbürger würde man ihn wahrscheinlich des Landes verweisen oder ins Gefängnis stecken.
    China rüstete nun immer mehr auf. Ein General wurde nach Di Cheng entsandt und vermehrt Bogenschützen ausgebildet.
    Di befürchtete, dass seine bereits liebgewonnene Stadt bald zum Mühlstein eines Krieges werden würde, den niemand wollte und den sie doch alle kämpfen mussten.
    Geändert von person243 (01. Oktober 2017 um 05:27 Uhr)

  2. #47
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Zug 52-56

    Bevor ich die nächsten Runden zeige, lasst mich noch kurz rekapitulieren, was ich mir vor knapp fünfzehn Runden vorgenommen hatte.
    Ich wollte vor dem Krieg noch eine dritte Stadt gründen, das hat geklappt.
    Ich wollte die Karawane in die Hauptstadt einrichten. Das war leider erst zur 51. Runde fertig. Aber fast.
    Und ich wollte ein paar Bogenschützen bauen. Davon wird der erste in der 52. Runde fertig.
    Aber gut, was nicht ist, kann ja noch werden. Die Gegner scheinen noch keinen Angriff auf China vorbereitet zu haben, jedenfalls sind die kommenden Runden relativ ruhig.
    Der Fährtenleser im Norden, der die Schafe blockiert, ist nervig. Aber es ist nichts weltbewegendes.

    Bild

    Über die ganzen Kriegsbotschaften habe ich vergessen von den Barbaren Screenshots zu machen. Hier läuft mir eine fast tote Bestie mit Bautrupp in die Arme. Endlich habe ich einen zweiten.

    Bild

    In derselben Runde baue ich eine Zitadelle südlich von Di Cheng. Da ich dort noch kein Monument habe, brauche ich händeringend Felder und das hier bringt mir Bananen und beseitigt einen Wald, was das halbe Monument bezahlt.
    Außerdem scheint es eine gute Position zum Verteidigen zu sein.

    Bild

    Hier übrigens für alle, die lieber den Bautrupp zurückgegeben hätten. Singapur erklärt mir den Krieg. Das wären 45 verschenkte Einfluss gewesen.

    Bild

    Noch auf dem Weg zurück vom Coup mit dem Bautrupp taucht ein barbarischer Schwertkämpfer auf. Das dürfte mich die Gewürze kosten. Zum Glück ist gerade das Salz angebunden worden. Und der Bautrupp zum Reparieren ist auch schon in der Nähe.

    Bild

    Hier sieht man die ganze Macht der Festung. Nach nur einem Stadtangriff ist mit den 30TP der Zitadelle der barbar im gelben Bereich. Nach dem Angriff des Kriegers im Roten.
    Leider plündert der Barbar bevor die Zitadelle ein zweites Mal wirkt. Aber besiegt ist der Schwertkämpfer trotzdem.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  3. #48
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Zug 57-61

    Bild
    Bild

    Die ersten Gegner wollen schon den Schwanz einziehen. Aber so leicht kommen die mir nicht davon.

    Bild

    Hier sind die Gewürze wieder repariert. Und ich kann eine neue Sozialpolitik wählen.
    Allerdings wäre jetzt Disziplin an der Reihe und die 15% Kampfstärke bringen mir im Moment überhaupt nichts. Also schiebe ich es auf. Vielleicht ergibt sich eine Situation, in der zunächst Oligarchie oder Militärtradition gefordert sind.

    Bild

    In der Runde 61 gründet der Songhai die erste Religion in der Welt. Er nimmt aber keine guten Glaubenssätze, also ist das nicht so schlimm.
    Der Rest der Welt hat noch nicht einmal ein Pantheon. Damit dürfte es keine große Anstrengung sein, die zweite Religion zu kriegen. Jede besiegte Einheit bringt schließlich Religion. Und in letzter Zeit werden das immer mehr.

    Bild

    Hier einmal ein Überblick. In der nächsten Runde kriege ich meinen ersten Speerkämpfer. In Di Cheng wird bald die Mauer fertiggestellt. Die fand ich irgendwie wichtiger als die Hängenden Gärten. Allerdings wären die danach gar nicht so schlecht. Es gibt ja keine Konkurrenz, da niemand Tradition gewählt hat.
    Im Osten ist ein Barbarenlager unter Beschuss.
    In Shanghai baue ich einen Papiermacher, weil das Geld langsam zur Neige geht.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  4. #49
    Registrierter Benutzer Avatar von Smarty99
    Registriert seit
    01.11.15
    Beiträge
    84
    Tolle Story

  5. #50
    Mercator Salis Avatar von Michel de Fleury
    Registriert seit
    29.03.17
    Beiträge
    411
    Ich glaube ich werde mich auch mal an solch einem Szenario versuchen. Ich glaube das es v.a. hinsichtlich der Kampfmechaniken extrem viel Lehrreiches bietet. Den Kämpfe wird es wohl en massé bieten. Auf dem Gebiet bin ich wohl noch recht simpel unterwegs.

  6. #51
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67
    Schön, dass es euch gefällt. Mir macht es bisher auch viel Laune.

  7. #52
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Zug 61-62

    Bild

    Hier ein Blick auf meine Dauerfehde im Norden. Der Schoschone nervt jetzt langsam richtig. Gerade habe ich es geschafft, den Späher in den roten Bereich zu bringen, da sofortheilt er um 50 Punkte.
    Ich muss da bald mal eine Einheit vorbeischicken.

    Bild

    Im Osten reagiere ich mich an einer barbarischen Galeere ab.

    Bild

    Und noch ein Bogenschütze. Kultur wird gesammelt.

    Bild

    Der winselnde Zulu wird zurückgewiesen.

    Bild

    Im Süden wird ein weiteres Lager bearbeitet. Und dabei fällt mir auf, dass der Deutsche klammheimlich eine Stadt gegründet hat. Das dürfte das ganze noch etwas anheizen.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  8. #53
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Zug 63-65

    Bild

    Der Bogenschütze im Süden wird beseitigt und der Krieger (Wang Ma) wird zum Auskundschaften nach München geschickt.
    Außerdem sieht man hier die nächste Galeere antrudeln.

    Bild

    Hier ein Blick auf die Stadt. Noch ist sie leer, aber im Westen kommt ein erster Schwertkämpfer. Schade, es scheint so, als hätte ich den Siedler abfangen können, wenn ich das Gebiet im Auge behalten hätte. Egal, er hat da jedenfalls eine Menge Eisen und einiges an Wachstumspotential.

    Bild

    Neue Runde, neuer Barbar. Im Süden ein Reiter.

    Bild

    Im Osten eine Galeere.

    Bild

    Nachdem der Krieger etwas Erfahrung und damit auch Generalspunkte gesammelt hat, wird er zurückgezogen.
    Hier ein letzte Blick auf den Feind, bevor er wieder grau wird.
    Mal sehen, wie lange es dauert, bis wir wieder so nah an die Stadt rankommen.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  9. #54
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Zug 65-69

    Bild

    Hier trifft der Späher - den die Kaiserin nach Norden entsandt hat, um die Hauptstadt von den Schoschonen zu befreien - auf einen barbarischen Reiter samt Bautrupp.
    Leider wird er den wohl nicht befreien können. Das rettende Lager ist fast erreicht und ein Späher hat gegenüber eines Reiters auch nicht viel zu melden.

    Bild

    Ein neuer Stadtstaat wird "entdeckt". Bringt zwar kein Gold, aber so wird der Nebel auch weniger.

    Bild

    Hier sieht man das Barbarenlager. Ich würde sagen, der Bautrupp ist sicher wie in Abrahams Schoß.

    Bild

    Ein Reiter wird niedergeschossen. Der Rückstand, der durch die versäumten Monumente am Anfang entstanden ist wird jetzt langsam wieder aufgeholt.

    Bild

    Und mein Späher trifft rechtzeitig zum nächsten Sofortheiler beim Pfadfinder an. Und Mann ist das ein Unterschied. 5 Punkte gegen 100 Schaden. Das sind 115% Bonus für den Verteidiger. Einziger Trost, für den anderen sieht es fast genauso aus.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  10. #55
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Zug 70-71

    Bild

    In Di Cheng bietet sich ein Pfadfinder an, um die neuen Mauern zu testen.

    Bild

    Und sie arbeiten tadellos.
    In Di Cheng werden derweil die Hängenden Gärten errichtet. Größe ist schließlich auch eine Variable für die Stadtverteidigung. Von daher, lass sie wachsen.

    Bild

    In der nächsten Runde gibt es den Maschinenbau. Mit der Großen Mauer. Darauf habe ich hingeforscht.

    Bild

    Und deshalb beginnt die Hauptstadt auch gleich damit, die Mauer zu bauen. Es wäre richtig cool, wenn dieses Bollwerk gebaut werden könnte.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  11. #56
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Der verrückte Kaiser (♀) - Teil 4 - Der Wutanfall

    In einer von Männern regierten Welt war Wu Zetian die mächtigste Frau. Sie war der chinesische Kaiser. Ein Titel, für den sie viel getan hatte, viel erleiden musste und viel hatte opfern müssen.
    Trotzdem begegnete man ihr nicht auf die Weise, wie es ihr gebührte, wie es einem Mann als Kaiser gegenüber selbstverständlich gewesen wäre.
    Überall legte man ihr Steine in den Weg, machte es ihr doppelt und dreifach schwer. Alte Männer, die in der Vergangenheit lebten und an uralten Traditionen festhielten.
    Bei jedem Befehl, den sie gab, musste sie bis zu Ende aufpassen, dass er auch wirklich so ausgeführt wurde, wie sie es verlangt hatte. Jedes Dekret und Gesetz, die sie verabschiedete, durfte sie drei- und vierfach verfassen, um zu verhindern, dass die einfältigen Minister sie abänderten und verfälschten.
    Auf niemanden konnte sie sich verlassen, niemandem vertrauen.
    Ihre Ratgeber, zum größten Teil noch aus der Zeit ihres Mannes, verfolgten allein ihre eigenen Interessen. Die Beamten, besonders die in den fernen Provinzen, befolgten ihre Anweisungen nur widerwillig. Teils taten sie so, als gehörten ihre Bezirke gar nicht zum Reich.
    Am schlimmsten aber waren die hohen Militärs.
    Sobald einem Mann für längere Zeit, mehr als hundert andere folgten, stieg ihm das zu Kopf. Er vergaß, wem er seine Macht zu verdanken hatte. Er fing an, sich für den Herrscher seines eigenen Landes zu halten. Außerdem schienen sie alle zu glauben, dass eine Frau keine Ahnung von Krieg und Kampf haben konnte. Sie zweifelten an der Sinnhaftigkeit ihrer Befehle und legten sie besonders großzügig aus.
    Mehr als einmal erlitten sie herbe Verluste, die, davon war Wu Zetian überzeugt, mit ihren Befehlen, wären sie befolgt worden, zu vermeiden gewesen wären.
    Doch es war nie offener Widerstand, kein wirklicher Verrat, den man hätte bestrafen können.
    Natürlich läutete Wu Zetian mit ihrer Amtseinführung eine Zeit der Erneuerung ein. Sie besetzte viele Ämter neu, schaffte Posten ab und erschuf neue.
    Aber nicht alles ließ sich so leicht verändern. Eine Monarchie baute auf einer wackligen Basis aus Abhängigkeit und Tradition. Sie konnte schließlich kaum an dem Ast sägen, auf dem sie saß.
    Sei er noch so krumm gewachsen.
    Die Jahre auf dem Weg zur Spitze hatten sie hart gemacht; die Zeit im Amt rieb sie auf und ließ ihre Nerven blank. Sie wurde feinfühliger, war ständig gereizt und schnell cholerisch.
    Schon mancher Küchenchef hatte den Kopf verloren, weil er zu viel Salz in ihre Suppe getan hatte. Ihre Launen waren legendär. Sie trafen jeden, der nicht schnell genug aus ihrem Blickfeld fliehen konnte.
    Am Hof versuchte man, der Angelegenheit irgendwie Herr zu werden. Man unterließ Reizthemen, überbrachte schlechte Nachrichten nur mit äußerster Vorsicht, gab Frischlingen lange Einweisungen und einen Leitfaden für den Umgang mit der Kaiserin, bevor man sie in ihre Nähe ließ.
    Als der neue Botschafter aus dem Reich der Songhai eintraf, unterlief auch er diese wichtige diplomatische Unterweisung. Nur wenige Wochen zuvor, hatte sich gezeigt, was schon ein kleiner Fehler für Konsequenzen haben konnte.
    Der zuluische Gesandte hatte sich Wu Zetian gegenüber zu einem Kommentar über die Schlagkraft des chinesischen Militärs hinreißen lassen. Er war durchaus schmeichlerisch gemeint, allerdings schnitt er auch das leidige Thema an, das ihre eigensinnigen Generäle waren.
    Mit einem Schlag wurde die Kaiserin unheimlich einsilbig. Sie beendete das Treffen kurz darauf. Noch am selben Tag traf sie sich mit dem Vertreter der Schoschonen, den erklärten Feinden der Zulu. Nach kurzen Verhandlungen stand ein neuer Handelsvertrag mit den Schoschonen und China hatte den Zulu den Krieg erklärt.
    Der junge Diplomat aus dem Songhaireich hieß Ali. Hinter vorgehaltener Hand bezeichneten es viele als einen Fehler, einen so unerfahrenen Mann für diesen diplomatisch so schweren Posten auszuwählen. Allerdings war Ali auch zweitjüngster Sohn von Askiya Mohammad, Herrscher der Songhai. Es verbat sich also, ihn offen zu kritisieren.
    Der Prinz war jetzt 21, engagiert und auf gewisse Weise idealistisch. Es war offensichtlich, dass sich der Prinz hervortun, sich seinem Vater gegenüber beweisen wollte. Das musste er auch, wenn er sich eine Chance auf den Thron erhoffte. Er war nur einer von sieben Brüdern, fünf davon älter.
    Aus diesem Grund legte er sich kräftig ins Zeug. Vielleicht ein wenig zu sehr.
    Noch in der ersten Woche in Peking veranstaltete er darum eine festliche Zusammenkunft. Er lud die wichtigsten Persönlichkeiten der Stadt ein. Darunter die Botschafter aus Deutschland und von den Schoschonen und natürlich die Kaiserin.
    Er hoffte darauf, hiermit einen Fuß auf das diplomatische Parkett zu bekommen, Kontakte zu knüpfen, Zugang zu diesem elitären Kreis zu erhalten, in dem der pikante Tratsch kursierte und die ganz geheimen Absprachen getroffen wurden.
    Leider unterlief ihm schon in der Planung ein gravierender Fehler.
    Er hatte Einladungen an die Einflussreichsten und Bedeutendsten verschickt. Das waren jedoch mit Ausnahme der Kaiserin allesamt Männer. Ein großer Teil davon Junggesellen. Und da er versäumt hatte, explizit auf eine Begleitung hinzuweisen, brachten auch viele der Verheirateten nicht ihre Frauen mit.
    Jemand der schon etwas erfahrener gewesen wäre und im Umgang mit Wu Zetian geübter, hätte auch ein paar wohlhabende Witwen eingeladen. Und wenn das nicht gereicht hätte, dann ein paar hochgestellte Familien mit Töchtern, die unter die Haube wollten.
    Doch so waren fast ausschließlich Männer auf der Feier. Eine Atmosphäre, die zu Machismus mit dem ein oder anderen Herrenwitz geradezu einlud.

    Wu Zetian traf mit vornehmer Verspätung ein. Die Feier war schon im vollen Gange. Es war nicht damit gewartet worden, die Horsd’œvre zu verteilen. Eine Unverschämtheit; aber sie war gewillt darüber hinwegzusehen.
    Die Sache war als zwangloses Treffen anberaumt und sie befanden sich rechtlich in einem anderen Land. Außerdem hatte sie es vermieden, auf irgendeine Weise ihr Erscheinen anzukündigen. Also hatte man angenommen, dass sie nicht kommen würde.
    Es war also alles in Ordnung, keine Respektlosigkeit.
    Ali empfing sie überaus höflich und auf die korrekte Weise. Dann fanden sie sich zu losen Gruppen im Saal der Botschaft zusammen, schlürften alkoholische Getränke (der Islam war noch nicht erfunden) und betrieben lockere Konversation.
    Wu Zetian sah mit gelindem Missfallen, dass sich die wenigen Frauen auf der Party bereits zu einem kleinem Grüppchen im hinteren Bereich des Saals zurückgezogen hatten. Ein ungewollter Impuls drängte sie dazu, sich ihnen hinzuzugesellen. Doch das wäre entwürdigend und nicht standesgemäß gewesen.
    Deshalb blieb sie bei dem Gastgeber und nahm dabei in Kauf, von Männern umzingelt zu werden. Das erzeugte ein Unbehagen in ihr. Aber dieses Unbehagen war ihr bereits bekannt, in ihrer Karriere am Hof hatte sie es schon oft verspürt.
    Ihr Gemüt verfinsterte sich, aber sie blieb gefasst.
    “Sie kennen sich sicherlich schon”, stellte Ali vor. “Der deutsche und der schoschonische Botschafter, Ferdinand von Hamburg und Fastfoot aus Washakie. Wir haben uns gerade darüber unterhalten, wie die allgemeine Bedrohungslage durch die Barbaren einzuschätzen ist.”
    “Wir haben einige Erfolge damit erzielt, die potentiellen Stellungen für Lager auszukundschaften und mit regelmäßigen Patrouillen die Bildung von größeren Ansammlungen von Barbaren zu vermeiden”, erzählte der Schoschone stolz in einem starken Akzent.
    Fastfoot war früher selbst Pfadfinder gewesen und hatte gegen Barbaren gekämpft. Er war von daher immer schnell begeistert, wenn es um dieses Thema ging.
    Wu Zetian sah die Probleme mit den Barbaren gelassen. Die Kämpfer meldeten teilweise Erfolge und versicherten, die Lage sei unter Kontrolle. Darum enthielt sie sich fürs Erste eines Kommentars. Sie wollte sehen, wohin sich das Gespräch entwickelte.
    “Fürst von Bismarck betrachtet die Sache aus einem ganz anderen Blickwinkel”, meinte Ferdinand. “Es sind zwar Barbaren, aber sie sind nicht unbelehrbar. Es sind starke Krieger und mit etwas Mühe kann man sie für die Zivilisation gewinnen. Ich weiß, das klingt nach einem Risiko, aber es ist uns bereits problemlos gelungen, mehrere barbarische Verbände in das deutsche Heer einzugliedern.”
    Ali lachte hochmütig. Im Nachhinein gesehen war das sein zweiter Fehler. Wu Zetian hasste Scherzbold.
    “Das kann ich mir gut vorstellen”, erklärte der songhaische Prinz. “Der gewöhnliche Barbar ist schließlich kaum vom gemeinen Soldaten zu unterscheiden. Und beim deutschen passen zudem Stilempfinden und Sprache.” Er machte durch Gesten und Mimik deutlich, dass er nur scherzte. “Bei uns in Songhai sind die Barbaren nicht so leicht zu integrieren. Die Leute begegnen ihnen mit reiner Abscheu. Allerdings sind sie recht nützlich, wenn es darum geht, Gold zu sichern. Ich sage euch, die sind besser als jeder Steuereintreiber.”
    Wieder dieses unschickliche Lachen. Wu Zetian hatte sich bereits ein Urteil über diesen neuen Botschafter gebildet. Und es fiel nicht gut aus.
    Sie überlegte schon, wie sie am geschicktesten von der Festivität entschwinden konnte. Da sprach sie der junge Songhai direkt an:
    “Was denkt Eure Majestät, wie man am besten mit Barbaren umgehen sollte?”
    “Eure Majestät”, klang es in Wu Zetian Kopf nach. Die weibliche Form noch dazu ohne das Prädikat “kaiserlich”. Das war mehr als nur leger, das war beleidigend. Allerdings war der Bursche noch nicht völlig firm in der chinesischen Sprache, daher würde sie zunächst darüber hinweggehen. Sie würde ihm aber im Nachhinein einen gepfefferten Brief über höfische Umgangsformen zukommen lassen. Das war sicher.
    “Meiner Meinung nach”, antwortete die Kaiserin in angestrengt kontrolliertem Ton, “sollte man die Angelegenheit nicht übermäßig aufplustern. Die Waffen der Barbaren sind primitiv, ihre Taktiken lange überholt und kämpferisch sind sie schwach. Sie sind einzig darauf aus, zu plündern und Sklaven zu machen. Es reicht vollkommen, sie von dem eigenen Land fern zu halten und sie ansonsten nicht weiter zu beachten. Wenn die Herrschaften sich gerne solchen Unterfangen widmen wollen, wie Barbaren zu jagen und dabei militärische Ressourcen zu verschwenden, dann sei es Ihnen gegönnt. Mir erscheint das jedoch unsinnig und verschwenderisch.”
    “Wunderbar gesprochen”, pflichtete der Deutsche sofort diplomatisch bei, obwohl er anderer Meinung war. Auch der Schoschone gab zu erkennen, dass er das Thema damit für ausreichen erörtert sah.
    Ali jedoch beging seinen dritten und bei Weitem größten Fehler an diesem Abend. Er widersprach der Herrscherin Chinas.
    “Ist das nicht etwas kurzfristig gedacht”, gemahnte er. “Lässt man den Barbaren freien Lauf, werden es immer mehr und sie entwickeln sich zu einer Plage. Ist es nicht so, dass erst vor knapp drei Monaten eine Gruppe Faustkeilkrieger die Außenbezirke von Peking überfallen hat? Wie ich hörte, hat nicht viel gefehlt, dass die Barbaren die Stadtgrenzen überqueren.”
    “Wie lange seid Ihr jetzt in Peking?”, zischte Wu Zetian zurück. Ihr Zorn war jetzt kaum noch verborgen, aber Ali schien ihn nicht zu bemerken.
    “Fünf Tage, Eure Majestät.”
    “Wie könnt Ihr Euch dann ein Urteil darüber erlauben, was hier passiert ist? Nicht dass es von Bedeutung ist, aber die Stadt war keine Sekunde in Gefahr. Also haltet Euch zurück, mit solchen unbedachten Äußerungen, die man falsch auslegen könnte.”
    “Der Kaiser hat vollkommen recht”, stimmte Ferdinand sofort zu, der die Situation entschärfen wollte. “Für mich wirkte es im ersten Moment zwar auch bedenklich, als die Faustkeile mit nur einer schon angeschlagenen Einheit Späher aufgehalten werden sollten. Aber im Nachhinein bestand wirklich keine Gefahr.”
    “Das Glück ist immer mit den Tüchtigen”, pflichtete der Schoschone bei. Er versagte jedoch in der Wortwahl.
    “Glück!”, äffte Wu Zetian nach. “Es war keinerlei Glück im Spiel. Wir hatten eher noch Pech mit dem Wetter, sonst hätten wir die Barbaren bereits am zweiten Tag niedermachen können. So dauerte es noch ein paar Tage länger.”
    Sie wurde dabei auch unangenehm daran erinnert, dass der nutzlose Kommandant der Späher, trotz ihrer Anweisungen einen Tag länger wartete und damit erst in den heftigen Regenschauer geriet.
    “Ich glaube kaum, dass Fastfoot das meinte, als er von Glück sprach”, beeilte sich Ferdinand, der die Felle bereits entschwinden sah. “Er meinte wohl eher, welches Glück wir haben, Euch als Kaiser zu haben. Kaum jemand könnte eine solche Krise so leicht lösen. Und Ihr seid zudem noch eine Frau.”
    Den Nachsatz bedauerte er sofort. Er war ihm einfach so herausgerutscht. Vor zwei Tagen war es ihm nach zähem Ringen endlich gelungen, Wu Zetian für eine Botschaft in Berlin zu begeistern. Dieser Satz würde diesen Erfolg jedoch mehr als nur zunichte machen. Ihm wurde plötzlich schlagartig bewusst, dass er ihm sogar den Kopf kosten konnte.
    Die Gespräche im Saal waren nacheinander zum Erliegen gekommen. Alle verfolgten wie gebannt diese Diskussion um die Kaiserin. Eine schwere diplomatische Krise lag in der Luft.
    “Das denkt Ihr also über mich”, sagte Wu Zetian mit bleierner Stimme in die Stille hinein. “Ich regiere ganz gut - für eine Frau.” Fastfoot wollte sie beschwichtigen, aber die Kaiserin ließ sich nicht unterbrechen. “Ihr denkt, meine Entscheidungen seien ganz gut - für eine Frau. Meine Taktiken sind - dafür, dass sie von einer Frau sind - richtig gut, was!? Nun, das werden wir ja sehen.”
    Sie drehte sich scharf um und winkte zu ihrer Leibgarde.
    “Wachen”, befahl sie, “nehmt diesen Schmutz fest und bringt sie zur Hinrichtung in den Kerker. Morgen schickt ihr dann ihre Köpfe an ihre jeweiligen Herren. Wir werden schon sehen, wer am Ende lacht. Ab morgen herrscht Krieg.”
    Geändert von person243 (02. Oktober 2017 um 23:14 Uhr)

  12. #57
    Mercator Salis Avatar von Michel de Fleury
    Registriert seit
    29.03.17
    Beiträge
    411


    Sehr schön den Faden zum Spielgeschehen aufgenommen. Vor allem die Traits haste wunderbar in Textform gepackt.

  13. #58
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Zug 71-73

    Es folgt der Rest der Runde 71, in der der Bau der Großen Mauer gestartet wurde:

    Bild

    In Shanghai ist der Papiermacher fertig. Die Finanzen stehen trotzdem noch bei -3 pro Runde. Das sind noch 3-4 Runden bis die Schatzkammer leer ist.
    Außerdem ist die Beliebtheit aufgebraucht. Daher gehe ich auf Fallenstellen. Das bringt die unterhaltslosen Zirken. Und einmal Pferde gibt es ja. Außerdem dauert es auch nur zwei Runden.

    Bild

    Der Bautrupp wird nun auch damit fertig, die Pferde einzuzäunen. Endlich hat Di Cheng ein gutes Produktionsfeld. Der andere Butrupp hilft der Hauptstadt derweil beim Bau der Mauer. Die Schafe sind angebunden. Nächste Runde wächst die Stadt in die Unzufriedenheit hinein. Das nehme ich aufgrund der dringend benötigten Produktion in Kauf.
    Ich habe keine Ahnung, wie lange ich noch habe, um die Mauer zu bauen. Vestimmt keine 23. Der Wald wird auf jeden Fall noch daran glauben müssen und ein Bergwerk sollte auch noch sein. Außerdem hoffe ich doch, dass der dämliche Pfadfinder sich bald von den Schafen vertreiben lässt.

    Bild

    Hier nur mal so zur Auflockerung der Vorschlag Shakas. Das geht jetzt fast bei jedem Rundenwechsel so. Können die nicht endlich einsehen, dass das keinen Sinn hat. Die bekommen ihren Frieden nicht.

    Bild

    Und zwei Runden, nachdem die Mauer angefangen wurde zu bauen, kommt mir jemand anders zuvor. Wenigstens gewinne ich dadurch etwa drei Runden länger bei voller Technologie.
    Die Pferde zählen übrigens zu Shanghai nicht zu Di Cheng. Also wird der Zirkus in Di Cheng errichtet werden und in Di Cheng sind keine Stallungen möglich. Es heißt aber auch, dass keine der Schafe modernisiert werden müssen, um mit den Stallungen in Shanghai zu beginnen. Und das ist ein unglaublich starkes Gebäude dort. Es bringt mit den Pferden 6 Produktion für nur 1 Gold, plus den Bonus für berittene Einheiten (Streitwagenbogenschützen ausgeschlossen). Das ist auch der Grund, warum ich als nächstes auf Reiterei gehe. In der Hauptstadt sind ja auch bis zu drei Produktion dadurch drin.

    Bild

    Die Reiterei winkt auch mit dem Kolosseum Maximus. Kollosseen können ja schon gebaut werden. Und Beliebtheit wird gebraucht.
    Dazu sollte ich auch erwähnen, dass ich endlich die Kultur eingelöst habe und nun nur noch eine Runde von der Kriegerkaste entfernt bin. Die sollte China fürs Erste aus der Unbeliebtheit rausholen.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von person243 (03. Oktober 2017 um 00:10 Uhr)

  14. #59
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Zug 74-79

    Die nächsten Runden sind wieder recht ereignislos. Daher kürze ich ab.

    Bild

    In Runde 76 wird mal wieder ein Krieger besiegt. In Di Cheng steht jetzt für immer ein Späher und liefert Beliebtheit und Kultur. In der Hauptstadt wird in dieser Runde ein Kolosseum fertig gestellt.
    Durch Umstellen auf den Old Faithful sieht es so aus, als ob die Reiterei schon in der nächsten Runde fertig wird. Allerdings braucht das Kolosseum ein Gold pro Runde und ab jetzt ist Gold gleich Forschung. Das hatte ich nicht bedacht. Außerdem habe ich unbedachterweise die Wassermühle in Shanghai gebaut. (Gefällt euch eigentlich der Name? Ich glaube, ich nenne die Stadt noch um. Vorschläge werden gern genommen.) Das sind weitere minus 2 Gold pro Runde.

    Bild

    Dadurch sind in der Runde 78 bei Fertigstellung der Reiterei, (Findet ihr den Spruch von Shakespeare auch so cool?) 7 Kolben weniger vorhanden, als bei ausgeglichenem Haushalt. Darum geht es jetzt auch auf Währung.

    Bild

    Eine gute Nachricht gibt es. Der Pfadfinder auf den Schafen ist Geschichte.

    Bild

    In Shanghai (da muss unbedingt ein neuer Name her) wird der Zirkus angefangen. Und der nächste Krieger bearbeitet.

    Bild

    Im Norden erforscht der Späher die Küstenlinie. Er trifft dabei auf ein Barbarenlager. Die Zeit nutzt ein Bogenschütze, um den kürzlich frei gewordenen Platz von dem Pfadfinder neu zu besetzen. Irgendjemand baut den großen Leuchtturm. Und die Schatzkammer ist immer noch leer. Bei Di Cheng steht jetzt übrigens auch immer mal ein Pfadfinder, aber der stört nicht weiter.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von person243 (03. Oktober 2017 um 18:27 Uhr)

  15. #60
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    17.09.17
    Beiträge
    67

    Der verrückte Kaiser (♀) - Teil 5 - Barbaren und Barden

    Ma war zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt.
    Der Gegenstand ihrer Gefühlsregungen hieß Fung und war Musiker. Sie verdankte es Wu Zetian, dass sie sich getroffen hatten. Die Kaiserin hatte bestimmt, dass zur Steigerung der Kampfmoral jeder Kampfeinheit ein Barde zur Seite gestellt wurde.
    Dabei bestand auch der Hintergedanke, dass die Geschichten der Kämpfe nicht verlorengingen. Jeder Sieg sollte von den Sängern in Liedform gebracht werden. Die Lieder würden in den Straßen der Städte erklingen und Sympathie für die Kämpfer wecken.
    Und den ein oder anderen freiwilligen Rekruten animieren.
    Fung spielte die Laute und war bei Di Cheng zu ihrer Gruppe gestoßen. Er war jung und groß gewachsen. Seine schwarzen Haare hatte er nicht wie beim Militär üblich zu einem Knoten gesteckt. Sie hingen lang und etwas gewellt bis auf die Schultern hinab.
    Wenn er spielte, verdeckte sein Pony seine dunkelbraunen Augen und gaben ihm einen geheimnisvollen Anblick.

    Wang Ma war inzwischen Feldwebel geworden.
    Das hatte sie besonders dem Umstand zu verdanken, dass sie überlebt hatte. Drei Jahre war sie jetzt an der Front und kämpfte gegen Barbaren. Sie hatte viele Männer kommen und gehen sehen.
    Meist kamen sie frisch aus der Ausbildung, jung, idealistisch, voll von den Ideen, die ihnen die Propaganda ins Ohr gesetzt hatte.
    Sie gingen, wenn sie noch gehen konnten und die, die noch gehen konnten, konnten sich glücklich schätzen – sie gingen mit trüben Blick und hängenden Schultern.
    Die Soldaten verließen sie, wenn sie schwere Verletzungen davongetragen hatten. Das hieß Verletzungen, die sie daran hinderten ihre Waffen zu führen. Verletzungen an Armen, Beinen, Augen oder Ohren, die nicht oberflächlich waren. Oder bei tiefen Wunden in der Körpermitte, aber die waren meist tödlich. Insgesamt sollte nur einer von dreien, die verletzt zurückgekehrt waren, überlebt haben.
    Sie starben an Wundbrand oder an Entkräftung. Oder einfach am Blutverlust, manche Bauchwunden quälten jemanden Stunden oder gar Tage lang. Wenn das im Kampf passierte, war es ein grässliches Schauspiel. Man konnte wegsehen, aber die Schmerzensschreie konnte man nicht ausblenden.
    Mehr als einmal hatte Wang Ma im Schlamm gelegen und gebetet, der nächste Pfeil möge den Getroffenen im Kopf oder Herz erwischen.
    Andere verließen ihre Einheit, um sich anderen anzuschließen. Das waren meist die sozial höher Gestellten. Für sie war die Zeit an der Front ein „Erlebnis“. Wie ein Ausflug ans Meer oder eine Pilgerfahrt zum Schrein in Peking.
    Die Offiziere ließen sie nur als letztes ins Kampfgeschehen, wenn es gut aussah. Manche von ihnen besaßen Pferde, was sie auf dem Schlachtfeld schützte, fast unangreifbar machte. Barbaren besaßen keine Pferde. Die schweren körperlichen Arbeiten, die hier zum Alltag gehörten, wie Ausrüstung reinigen, Essen zubereiten und Gräben auszuheben, erledigten andere.
    Trotzdem verließen sie die Silberschilde, wie sie sie nannten, meist schon nach kurzer Zeit. Die Front war nur etwas für die, die keine andere Wahl hatten oder solche mit einer besonderen Begabung.
    Und Wang Ma schien so jemand zu sein. Jemand, der im Angesicht der Gefahr nicht die Nerven verlor. Jemand, der den Schmerz und das Leiden sah und betrauerte, daran aber nicht zerbrach. Sie nahm an, dass sie diese Eigenschaft von ihrem Vater geerbt hatte.
    Ihr Offizier hatte die Begabung bei ihr entdeckt und sie daraufhin befördert. Trotz ihrer offensichtlichen Jugend.

    Etwas südlich von Di Cheng hatte Wang Mas Einheit zusammen mit einigen Spähern eine Gruppe barbarischer Speerkämpfer besiegt. Fung hatte ein Lied darüber geschrieben.
    Damals hatte ein großer Teil der Soldaten aus ihrer Einheit das Leben verloren. Der Hauptmann hatte sie kämpfen lassen, obwohl sie von einem langen Marsch und vielen kleinen Scharmützeln geschwächt waren.
    Fung hatte sie gerettet. Mit seinen Liedern hatte er ihren Kampfeswillen wieder entfacht und so hatten sie die Wochen im Dschungel dem Ansturm der Barbaren standhalten können.
    Objektiv betrachtet waren es mehrere Faktoren, die ihnen den Sieg ermöglicht hatten. Im Gegensatz zu den Barbaren hatten sie Nachschub bekommen. Außerdem mussten die Barbaren zugleich bergauf als auch gegen ihre guten Verteidigungsstellungen im Dschungel kämpfen. Zudem konnten sie sie mithilfe der Späher von zwei Flanken aus bearbeiten.
    Doch so sah es Wang Ma nicht. Für sie war der Sieg allein Fungs Verdienst.
    Sie hatten nahe Di Cheng neue Kräfte geschöpft. Ein großer Schwung Unglückseliger gesellte sich ihnen hinzu.
    Dort erreichte sie auch die Nachricht, dass Wu Zetian der ganzen Welt den Krieg erklärt hatte. Offenbar war die Frau wahnsinnig geworden. Anders konnte es sich Ma nicht erklären. So wie Ma es sah, hatte die Armee kaum genug Soldaten, um so einen Krieg lange durchzuhalten. Sie konnte nur hoffen, dass die Kaiserin schnell neue Kämpfer ausbilden ließ.
    In einer anderen Hinsicht war sie der Herrscherin jedoch dankbar.
    Jeden Abend seit ihrem glorreichen Sieg gegen die Barbaren spielte Fung sein Lied. Ihn umgab dabei immer eine Traube Soldaten, die Karten spielten und ihm zuhörten. Ma stand stets etwas abseits, lehnte an einem Zeltpfosten und lauschte verträumt.
    Sie setzte sich nicht dazu. Das hatte mehrere Gründe. Einerseits musste sie als Unteroffizier die Ordnung wahren und sich von den einfachen Rekruten distanzieren. Andererseits wollte sie nichts von den Gesprächen der Männer mitbekommen. Die waren ihr meist zu roh und chauvinistisch.
    Aber vor allem sollte niemand ihr Gesicht sehen, wenn sie Fung lauschte. Sie hatte Angst, dass es sie verriet.
    Die Männer mochten darüber hinwegsehen, dass sie sich nur alleine wusch. Sie mochten übersehen, dass ihr nicht der Hauch eines Bartschattens wuchs oder sie ihren Waffenrock selbst an den schwülsten Tagen nie abnahm. Doch auch der begriffsstutzigste Soldat musste Verdacht schöpfen, wenn er ihren verliebten Blick sah, mit dem sie Fung bedachte.
    Ihr Geheimnis, dass sie in Wahrheit eine Frau war, musste unbedingt gewahrt bleiben.

    In dem Lied von Fung wurden die unschönen Seiten des Krieges vernachlässigt. Im Zentrum stand ihr Erfolg und wie schlecht die Chancen zu Anfang standen. Ma sah ihm diese Unwahrheiten nach. Die Zensur hätte etwas anderes eh nicht zugelassen.
    Ein paar Wochen später kam es dann zu einer Schlacht, die man kaum noch beschönigen konnte.
    Eine sehr schwer angeschlagene Gruppe Barbaren lief ihnen über den Weg. Die Barbaren hatten gerade einen Fluss überquert und hatten keine Möglichkeit sich zu verteidigen. Mas Einheit schlug sie fast ohne eigene Verluste. Und es gelang ihnen, eine Gruppe versklavter Bürger zu befreien.
    Fung sprach davon, dass er aus dieser Begebenheit einen Epos komponieren wollte, mit ihnen allen in den Hauptrollen.
    Das waren natürlich Hirngespinste, aber Fung hatte häufiger solche fixen Ideen.
    Einmal hatte er sich die Helme einiger besiegter Feinde geschnappt und darauf Trommel gespielt. Ein anderes Mal stimmte er mitten im Kampf ein lustiges Lied an. Die Soldaten pfiffen mit, bis sie der Hauptmann zur Ordnung gemahnte.
    Die gute Stimmung nach dem leichten Sieg im Süden von Florenz hielt so lange an, bis sie eine Nachricht aus Di Cheng erreichte. Sie rief sie in aller Eile zurück. Die Stadt würde angegriffen.
    Sie hatten die Gruppe befreiter Arbeiter dabei. Sie mussten sie zur Eile zwingen. Trotzdem kamen sie fast zu spät.
    Eine große Gruppe Barbaren hatte die Gewürzplantagen im Süden von Di Cheng überfallen. Und es waren besondere Barbaren. Noch nie hatte Wang Ma so viel Metall bei den Barbaren gesehen. Es waren zwar meist rostige und schartige Waffen, aber dennoch waren sie weit besser als die eigenen.
    Ihnen gelang der Sieg nur aufgrund der günstigen Umstände.
    Die Roten (so nannten sie die Barbaren im Soldatenjargon) waren in die Reichweite der Festung Di Bao gekommen und sie hatten sie dort festsetzen können. Im Norden waren die Berge und die Stadt, im Westen die Festung und im Süden hatte sich Mas Einheit positioniert. Auf diese Weise eingekeilt hatten sie die roten Schwertkämpfer niedergerungen.
    Dennoch hatte der Kampf seine Spuren hinterlassen. Die Soldaten hatten angefangen zu grübeln, ob ihnen genügend Ausrüstung zur Verfügung stand, wenn ihnen schon Barbaren darin überlegen waren. Stimmen wurden laut, dass die Kaiserin ihr Gold lieber für neue Kleider ausgab, als ihren Soldaten neue Rüstungen zukommen zu lassen. Sie fühlten sich nach der Euphorie der vergangenen Tage wieder zurück in der Wirklichkeit. Und die bedeutete nun mal, dass man sie allein und unvorbereitet in der Wildnis ausgesetzt hatte. In der Hoffnung, dass sie dort alles aufhielten, was sonst in die zivilisierten Gebiete vordringen würde.
    Zum ersten Mal sah Ma auch eine Seite an Fung, die sie an ihrem Eindruck, er sei der perfekte Mann, zweifeln ließ.
    Nach dem heftigen und erbarmungslosen Kampf saß der Liedermacher zusammengekauert, die Hände vor dem Gesicht da und bibberte erbärmlich vor Angst.
    Ma setzte sich zu ihm und sprach ihm Mut zu. Fung brabbelte, dass er kein Soldat sei und Ma daher nicht verstehen könne, wie er sich fühle. Er schickte sie fort und Ma verließ ihn mit gemischten Gefühlen.
    Ein paar Tage später hatte er sich wieder gefasst und trällerte wieder unbekümmert seine Lieder.

    Ein Monat später erhielt Mas Einheit den Befehl, die neue Stadt München der verfeindeten Deutschen auszukundschaften. Es wäre das erste Mal, dass Ma nicht nur gegen Barbaren sondern gegen zivilisierte Feinde antrat.
    Die Route war ihnen bekannt, die Reise dauerte nicht sonderlich lange. Bei München angekommen verschanzten sie sich auf einem Hügel vor den Toren der neuen Stadt.
    Ihr Auftrag besagte, dass sie solange wie möglich ausharren sollten, um möglichst viele Informationen zu sammeln.
    Gleich am ersten Tag ihrer Belagerung begann der Beschuss aus der Stadt. Und er sollte nicht vor ihrem Rückzug enden. Sie verloren einige Männer an die Pfeile aus der Stadt, aber die eigentliche Bedrohung zeigte sich am Horizont.
    Eine Einheit aus hochmodernen Schwertkämpfern nahte jenseits von München. Je näher sie kam, desto nervöser wurden die Soldaten. Sie kannten die Schlagkraft solcher Kämpfer noch aus dem Kampf um die Gewürzplantagen. Und diesmal würden es keine Barbaren sein.
    Das heißt, die Deutschen würden sehr wohl Nachschub erhalten. Und sie würden taktisch klüger agieren. Trotzdem machte der Hauptmann keine Anstalten, vor dem Gegner zu fliehen. Und Ma sah in der Anwesenheit Fungs einen Vorteil. Er hielt die Moral in der Truppe hoch. Und sie kämpften wieder nach unten, das war auch nicht zu verachten.
    Doch in der Nacht vor der Schlacht geschah es dann. Ma war durch irgendetwas wach geworden. Wahrscheinlich war es die Anspannung. Vor einem Kampf war sie immer etwas hellhöriger als sonst. Sie trat aus ihrem Zeit und sah, wie Fung das Pferd des Hauptmanns sattelte.
    Für einen Moment dachte sie, dass der Hauptmann es ihm befohlen hatte. Dann fragte sie sich, warum der Offizier den Barden und keinen Soldaten dazu beauftragen hätte sollen. Außerdem sah sie, dass Fung sein eigenes Gepäck auf das Tier lud.
    Er macht Anstalten zu fliehen.
    Sie trat zu ihm, um ihn davon abzubringen. Fung fuhr erschrocken zusammen, als er den Feldwebel sah. Dann, als er merkte, dass Ma noch keinen Alarm geschlagen hatte, machte er sich wieder an die Arbeit.
    Er wirkte verbissen.
    „Willst du dich wirklich am Vorabend der Schlacht davonschleichen?“, fragte Ma ungläubig.
    „Ha, Schlacht“, lachte Fung auf. „Das wird ein Gemetzel. Keiner von uns wird überleben. Und da fragst du, warum ich mich davonmache? Ich will nichts mehr mit diesem Irrsinn zu tun haben. Das ist mal klar.“
    „Aber wir brauchen dich“, flehte Ma. Beinahe hätte sie „ich brauche dich" gesagt. „Deine Lieder geben den Männern Kraft, ohne dich haben wir wirklich keine Chance.“
    „Ich gebe dir einen guten Rat“, sagte Fung ungerührt. „Lass deine Waffen fallen, sobald der Kampf beginnt und ergib dich. Die Deutschen sollen nicht allzu schlimm mit ihren Kriegsgefangenen umgehen.“
    „Das kann doch nicht dein Ernst sein“, versuchte es Ma erneut. „Du lässt uns einfach im Stich? Du desertierst.“
    „Ich bin kein Soldat“, wiederholte Fung. „Ich kann nicht desertieren. Aber ja, ich lasse euch im Stich. Denn ich bin es leid. Ich dachte, ich hätte hier eine Möglichkeit, Ideen für meine Lieder zu sammeln. Meine Muse zu finden. Doch ich habe nur Verbitterung und Grausamkeit erfahren. Mir reicht es. Ich gehe. Und nichts, was du sagst, wird mich davon abbringen.“
    „Dann lass das Pferd hier und die Verpflegung. Beides gehört dir nicht“, gab Ma schroff zurück.
    „Ihr werdet es bald nicht mehr brauchen“, winkte Fung ab und machte Anstalten, das Pferd zu besteigen.
    Ma stieß ihn gekonnt herunter, sodass er hart in den Staub fiel.
    „Lass die Sachen hier“, fauchte sie eisern. „Und scher dich mir aus den Augen, du treuloses Pack.“
    Damit floh Fung der Barde mit gesenktem Kopf aus dem Lager.
    Am nächsten Tag brachten die deutschen Schwertkämpfer ihnen herbe Verluste bei. Die Moral sank auf ein neues Tief, auch weil ihnen die Unterstützung durch Fung fehlte. Sie hielten noch etwas stand, dann befahl der Hauptmann den Rückzug.
    Doch über alledem fühlte sich Ma geheilt. Die Art und Weise wie Fung aus ihrem Leben getreten war, hatte sie desillusioniert. Sie fühlte sich seltsam gestärkt. Keine Trauer über die verflossene Liebe stellte sich ein. Stattdessen glaubte sie sich für alle Zeiten geheilt.
    Fung war die Impfung gewesen, nie wieder würde sie sich dermaßen von ihren Gefühlen täuschen lassen. Nie wieder würde die Liebe sie beherrschen.
    Geändert von person243 (15. Oktober 2017 um 02:16 Uhr)

Seite 4 von 7 ErsteErste 1234567 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •