Sommer 1088:
Im Rundenwechsel ergeben sich wieder interessante Dinge. Die mailändischen Rebellen belagert wieder Bern mit fünf Einheiten. Daneben steht noch ihr Erbe. In Bern warten acht Einheiten. Also so wird das nix.
Der dänische Erbe kloppt sich derweil mit dem ehemaligen dänischen Erben. Macht er sich Sorgen, daß der ihm künftig den Thron streitig machen könnte? Da er in Unterzahl angreift, unterliegt er natürlich, und zieht sich auf heiligrömisches Territorium bei Hamburg zurück. Er hat nun lediglich drei Einheiten, der ehemalige dänische Erbe nach wie vor sieben. Diesen Angriff muß man nicht verstehen.
Die viel zu großen polnischen Armeen bei Breslau und Magdeburg stehen weiterhin in der Gegend herum. Huhu! Breslau und Magdeburg sind eingenommen! Das Spektakel ist vorbei! Hier gibt es nichts mehr zu sehen! Ihr könnt weitergehen! Vorzugsweise weit nach Osten, wo Ihr herkommt! Ich habe ja nichts gegen Migranten, aber wenn sie schwer bewaffnet kommen, bin ich skeptisch. Zudem wünscht der Papst, daß ich in Hamburg eine kleine Kirche baue.
Wie jetzt? Keine Belohnung? Nur eine Strafe? Dieser miese, kleine Gauner! Aber nun gut. Da die anderen katholischen Mächte leider großen Wert auf seine Ansichten legen, und ich ohnehin überall Kirchen bauen möchte, immerhin bin ich im Auftrag des Herrn unterwegs, werde ich den Bau der kleinen Kirche ein wenig vorziehen. Aber fünf Runden ist lange genug Zeit, um auch noch etwas wichtigeres (sprich: etwas, das Geld bringt) dazwischenzuquetschen.
Der 26jährige Jens Weinmuth heiratet die 16jährige Cordula, die eigentlich viel zu jung für ihn ist, aber da habe ich ja leider keinen Einfluß drauf, da man deren Alter ja nie angezeigt bekommt. Außerdem bekommt der kleine Ludwig mit Wenzel einen Halbbruder. Somit ist Leopold auch endlich Papa geworden.
Alle belagerten Städte machen einen Ausfall. In Prag und Stettin, wo ich das ja erwartet hatte, ziehe ich mich zurück. In Florenz bin ich doch ein wenig überrascht, da meine Truppen hier haushoch überlegen sind. Aber da ich nicht noch einmal von vorne anfangen möchte und auch nicht noch mehr Truppen dorthin bringen kann, kämpfe ich es aus. Die Verluste belaufen sich auf 84 Mann Sergeant-Speerträger, 32 Mann Speermiliz, drei Bogenschützen und einem Mann der Leibwache Ortwinus Rohts. Als Entschädigung kann ich immerhin 191 Gulden einsammeln.
In Bologna und Nürnberg werden Fruchtfolgen fertig, in Innsbruck die Burg, Metz wird ein Dorf.
Truppenbewegungen:
Die Belagerungen Prags und Stettins werden wieder aufgenommen, bei Prag diesmal verstärkt durch die Truppen, die aus Nürnberg eintreffen. Die beiden Speermilizen aus Frankfurt und Nürnberg erreichen Hamburg und Magdeburg. Irgendwie brauche ich für Stettin aber noch mehr Truppen. Also marschiert die Speermiliz, die schon letzte Runde aus Hamburg eingetroffen war, weiter in Richtung Stettin und nimmt dabei eine Einheit Bogenschützen mit. Nun hat Magedburg wieder nur halbe Sollstärke. Da der direkte Weg von Frankfurt nach Magdeburg noch immer von den Polen versperrt ist, schicke ich also je eine Einheit Speermiliz und Bogenschützen von Hamburg aus in Richtung Magdeburg auf den Weg, und ebensolche Truppen von Frankfurt nach Hamburg. Nun ist Frankfurt auf halber Sollstärke, aber das macht nichts. Frankfurt ist vorerst nicht in Gefahr, und sobald Stettin eingenommen ist, werden die Truppen dann wieder zurückverlegt. Staufen schickt die letzte Runde verstärkten Bogenschützen Richtung Nürnberg. Dabei schließen sie sich den Einheiten aus Metz an, die auf ihrem Weg nach Prag ebenfalls an Nürnberg vorüber müssen. Die Truppen aus Innsbruck sind nach der dritten Runde nun endlich an Nürnberg vorbei und werden voraussichtlich in zwei Runden bei Prag eintreffen.
Prinz Henry macht sich nach dem Wachturmbau letzte Runde nun ebenfalls auf den weiten Weg nach Prag. Kaiser Heinrich hat inzwischen Spaghetti mit Tomaten-Hackfleisch-Soße gründlich satt und begibt sich deshalb von Bologna aus nach Norden in Richtung Innsbruck. Um ehrlich zu sein, lag das weniger an den Spaghetti, als mehr an der Tatsache, daß mir aufgefallen ist, daß Innsbruck für den Ausbau auf die nächste Stufe (Festung) 4500 Bevölkerung braucht. Momentan hat Innsbruck gerade mal 1394 Bevölkerung, und eine Wachstumsrate von 2,5%. Das sind knapp 35 Leute pro Runde. *kopfkratz* Außer den Farmen kann man in Burgen für das Bevölkerungswachstum nichts ausbauen, Steuern runtersetzen kann man auch nicht, hier muß dringend ein Statthalter mit viel Ritterlichkeit her. Kaiser Heinrich verfügt mit immerhin vier Ritterlichkeit über den höchsten solchigen Wert meiner Kommandanten, und er ist auch am nächsten an Innsbruck dran. Leider muß ich dafür die Steuern in Bologna auf hoch runtersetzen, aber Geldprobleme habe ich derzeit keine, also geht das schon.
Ortwinus Roht begibt sich nach dem Fall Florenz' in den Südwesten der Region, um einen Wachturm zu errichten. Nun kann ich nahezu die gesamte Region Rom überblicken, in dem zwei Einheiten Rebellen und ein Ketzer den Papststaaten-Papst* ärgern, und übers Meer die östliche Küste Ajaccios sowie den nordöstlichsten Zipfel des inzwischen sizilianischen Cagliaris. Hmpf! Das betrachte ich eigentlich als heiligrömisches Territorium! Aber ändern kann ich daran vermutlich viele, viele, viele Jahre nichts. Ich habe ja nicht einmal eine Flotte, und leisten kann ich mir vorerst keine.
* Finde ich irgendwie witzig, diese Bezeichnung. Es gibt "französischer Anführer", "Reichs-Erbe", und einen "Papststaaten-Papst". Natürlich Papststaaten-Papst! Gibt es außer den Papststaaten eine andere Macht in Europa, die von einem Papst geführt wird?
Aus Florenz ziehe ich nun die beiden Einheiten Sergeant-Speerträger und drei Einheiten Bogenschützen, darunter die angeschlagene, nach Norden ab. In Italien gibt es nun erst einmal nichts mehr für sie zu tun, und ich brauche mehr Truppen nördlich der Alpen. Von Innsbruck aus zieht eine Einheit Bogenschützen nach Süden, um die angeschlagene Einheit zu ersetzen. Die angeschlagene Speermiliz begibt sich zwecks Verstärkung nach Bologna (66 Gulden), aus Bologna zieht dafür eine Speermiliz nach Florenz.
In Florenz werden die Steuern vorerst nur auf hoch gesetzt, bis der Aufruhr der Besetzung sich ein wenig gelegt hat. Metz bekommt wie auch schon Breslau einen niedrigen Steuersatz. Die müssen noch tüchtig wachsen.
Bau/Ausbildung:
In Bologna und Nürnberg werden nun Märkte zu je 1200 Gulden errichtet, in Innsbruck die fürs Bevölkerungswachstum dringend benötigte Fruchtfolge für 2400 Gulden. Daß sich damit dann gleich noch die Einkünfte erhöhen, ist ein willkommener Nebeneffekt. In Metz wird eine Rodung für 600 Gulden in Auftrag gegeben, in Florenz eine Holzmauer für 1200 Gulden, damit es zur Kleinstadt aufgerüstet wird, und ich zwecks Einsparung von Unterhalt eine Stadtgarde errichten kann. Ausgebildet wird diese Runde bis auf die Verstärkung der Speermiliz in Bologna wieder nichts.
Hm, hm. Ich bekomme 9 Gulden pro Runde durch Kaufmannshandel. Dabei habe ich nicht einmal einen Kaufmann. Nach kurzer Suche entdecke ich einen venezianischen Kaufmann auf der südlichen Silbermine in Wien. Interessant. Man bekommt also nicht nur durch eigene Kaufleute Kaufmannshandelseinnahmen, sondern auch durch gegnerische, wenn diese auf den eigenen Ressourcen stehen. Da ich auf ausländische Kaufleute aber nicht dauerhaft zählen kann, rechne ich die Einkünfte daraus ebenfalls heraus. Es verbleibt ein ründlicher Überschuß von 6319 Gulden, das macht 574 Gulden pro Region und Runde. Trotz der Einnahme Florenz' nur ein minimaler Anstieg. Ich mußte halt in Bologna die Steuern senken. Aber es wird sicher weiter aufwärts gehen, immerhin werden meine Regionen immer weiter aufgerüstet, und Truppen bilde ich vorerst keine mehr aus, außer angeschlagene Einheiten wieder auf Sollstärke zu bringen. In der Staatskasse tummeln sich 12964 Gulden.