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Thema: [Medieval 2] HRR - Im Auftrag des Herrn unterwegs

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Cayenne
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    [Medieval 2] HRR - Im Auftrag des Herrn unterwegs

    Mahlzeit!

    Nachdem ich hier und da schon in Geschichten reingeschnuppert habe, und eine sogar komplett gelesen hatte, dachte ich mir, ich könnte hier doch auch mal. Vor allem, da ich schon immer mal die Geschichte meiner Total War Partien schreiben wollte, damit ich dann am Ende nachvollziehen kann, wann sich was ereignet hatte. Das blieb bislang aber immer rudimentär und unvollständig auf Schmierzetteln, was irgendwie nie so wirklich das war, was ich so im Sinn hatte. Also mache ich es diesmal gleich richtig, und da es hier schon so ein hübsches Forum für solche Dinge gibt, kann ich das dann ja auch gleich hier machen. Vielleicht macht es dem ein oder anderen Spaß, die Geschicke meines Reichs mitzuverfolgen, und falls nicht, mache ich es eben nur für mich.

    Ob es spannend wird, kann ich nicht wirklich sagen, ich spiele lediglich auf mittel, für schwer tauge ich nicht. Die Total War und auch die Civilization Spiele sind mir auf leicht definitiv zu leicht, auf mittel ziehe ich mittel- bis langfristig dem Computer davon, aber habe anfangs meist ziemlich ums Überleben zu kämpfen, bis ich mich schließlich durchsetzen kann, auf schwer gehe ich regelmäßig unter, entweder schon in einem frühen Krieg, oder dann eben später, weil ich, wenn ich es schaffe, mit genug Militär gegenzuhalten und die frühe Phase zu überleben, unweigerlich technologisch hoffnungslos zurückfalle.

    Ich spiele Medieval 2, ohne Kingdoms, das habe ich nicht, und gänzlich ohne Mods. Das einzige, was ich geändert habe, ist der Zeitablauf. Bei einem Testspiel irritierte mich ein wenig der "Zwei Jahre pro Runde"-Modus. Da das Spiel ja fleißig zwischen Sommer und Winter wechselt, wie in Rome, vergehen zwischen den Runden genauer gesagt immer im Wechsel 1,5 und 2,5 Jahre. Und in den 1,5 Jahren gibbet dasselbe Einkommen wie in 2,5 Jahren... *kopfkratz* Also erstmal schnell geschaut, wie ich ein halbes Jahr pro Runde einstellen kann. Dann hatte ich mir aber überlegt, na, das Spiel ist auf den Zweijahresrythmus ausgelegt mit dem Erscheinen des Schießpulvers und den Mongolen, Timuriden, Amerika und so weiter. Also einfach im Zweijahresmodus fröhlich drauflosgespielt. In Runde 21 stelle ich dann fest, daß mein Kaiser Heinrich, der zu Spielbeginn im Jahre des Herrn 1080 40 Jahre alt war, 20 Runden später, also im Jahre des Herrn 1120 dann nicht schon lange an Altersschwäche abgekratzt war, sondern nun immerhin stattliche 50 Jahre auf dem Buckel hatte. Meine Herren! In dem Tempo möchte ich auch gerne altern!

    Es ist nun also so, daß die Charaktere im Spiel alle zwei Runden, jeweils im Sommer, um ein Jahr altern. Und irgendwie dachte ich mir, ne, so kann ich das nicht spielen, das ist Mist so. Ein Herrscher, der mit 60 Jahren stirbt, hätte so ganze 240 Jahre auf der Welt verbracht. Das ist absurd. Also kurzerhand beschlossen, in der descr_strat.txt auf ein halbes Jahr pro Zug umzustellen. Anschließend habe ich noch die descr_mercenaries.txt und die descr_events.txt angepaßt, damit die Söldnereinheiten und die Ereignisse (Mongolen, Timuriden) nach der vorgesehenen Rundenanzahl auftauchen bzw. verschwinden. Daß sie sich dann nicht zum historisch korrekten Zeitpunkt ereignen, sondern halt eine ganze Weile früher, ist zwar ein wenig schade, aber hier muß ich halt Abstriche zugunsten des vom Design her vorgesehenen Spielflusses machen. Damit kann ich eher leben als mit einem Kaiser, der hundert Jahre lang regiert, obwohl er bei Spielstart schon 40 Jahre alt ist. Hier hat CA ein bisserl beim Spieldesign geschludert. Vom Ablauf her wird es sich also genau so spielen wie von CA vorgesehen, mit dem einzigen Unterschied, daß ich nun also 900 Runden statt 225 Runden Zeit für die Erfüllung der Kampagnenziele habe. Aber die Kampagnenziele sind in der Total War Reihe ohnehin nur schmückendes Beiwerk.

    Gespielt wird das Heilige Römische Reich. Es startet mit dem größten Reich und dem mächtigsten Militär, aber wer nun glaubt, darum ist es auch am einfachsten, der irrt. Es startet mit dem geringsten Kapital (6000 Gulden, die reichsten Nationen starten mit 12000) und dem geringsten königlichen Einkommen (1500 Gulden, die einkommensreichsten Nationen bekommen 2500). Während andere Nationen schon frühzeitig im Geld schwimmen können, hat das Heilige Römische Reich anfangs ziemlich zu knapsen. Potentielle Feinde auf allen Seiten, das anfängliche Militär mag das mächtigste der Welt sein, aber wenn man sich anschaut, was es alles zu verteidigen gilt, sieht man schnell, daß man eigentlich viel mehr Militär braucht, als man sich leisten kann. Da es aber irgendwie auch keine Option ist, schnell ein großes Militär auszubilden, weil dieses dann das gesamte Einkommen auffrißt, und man die Regionen nicht mehr ausbauen kann, bleibt lediglich, die Ländereien nur mit schwachen Truppen zu "sichern", bis man wirtschaftlich auf weniger wackeligen Füßen steht. Und das kann dauern...

    Die Ausgangslage ist bekannt, aber hier noch einmal zur Erinnerung:

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    Die politische Situation:

    Wir schreiben das Jahr 1080, im Sommer. Das Reich ist in einem desolaten Zustand. Meine Vorgänger haben schlecht gewirtschaftet. Die Staatskasse ist beängstigend leer, das Militär ist auch längst nicht mehr so schlagkräftig, wie es einstmals war, und zahlreiche kleinere Fürsten verweigern die Gefolgschaft und haben sich für unabhängig erklärt. Das oberste Ziel ist also zunächst, die Finanzen in Ordnung zu bringen, ein Militär aufzustellen, das diesen Namen auch verdient, und die Einheit des Reiches wiederherzustellen, indem die abtrünnigen Provinzen wieder unter Kontrolle gebracht werden. Doch welche genau sind das? Schauen wir uns einmal das Heilige Römische Reich an, wie es ehemals aussah.

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    Wie wir sehen, fehlt unserem Reich eine ganze Menge zu seiner ehemaligen Pracht. Als kaisertreue Regionen verbleiben lediglich Bologna, Frankfurt, Innsbruck, Nürnberg, Staufen und Wien. Demnach sind folgende Regionen als abtrünnige Rebellen zu betrachten:

    Im Norden Antwerpen, Hamburg und Magdeburg, im Süden Ajaccio, Bern, Cagliari, Dijon, Florenz, Genua, Mailand, Marseille, Metz, Prag, Rom und Venedig.

    Weiterhin betrachte ich die unorganisierten Regionen Breslau und Stettin als natürliche Expansionsgebiete, auf die ich als Kaiser für das Heilige Römische Reich Anspruch erhebe.

    Das Verhältnis zum Papst:

    Wie schon geschrieben, ist die Region Rom als abtrünnig zu bewerten. Zudem betrachte ich mich in altehrwürdiger Tradition meiner ottonischen Vorgänger selbstverständlich selbst als Stellvertreter Gottes auf Erden. Der Anspruch dieses kleinen Bischofs aus Rom auf diese Funktion ist schlicht eine anmaßende Unverschämtheit, die nicht geduldet werden kann. Zumindest nicht auf Dauer... Ich bin mir der prekären Lage meines Reiches nur allzu bewußt, und da alle anderen katholischen Nationen den Papst als geistliches Oberhaupt aller Katholiken anerkennen, wird mir vorerst nichts anderes übrigbleiben, als mitzuspielen.

    Frankreich:

    Da das Heilige Römische Reich und Frankreich im Prinzip die östliche und die westliche Hälfte des ursprünglichen Frankenreichs darstellen, betrachte ich Frankreich als meine Brüder und Schwestern und damit als natürliche Verbündete. Zu ihnen möchte ich möglichst gute Beziehungen pflegen und sie in Zeiten der Not nach meinen Möglichkeiten finanziell und in dringenden Fällen auch militärisch unterstützen.

    An diesen Vorgaben werde ich also meine Politik ausrichten.

    Da sich das Heilige Römische Reich als Nachfolger des römischen Imperiums versteht*, besteht mein langfristiges Ziel darin, eben jenes wiederherzustellen, indem ich alle ehemaligen Gebiete, und nach Lust und Laune auch Gebiete darüber hinaus unter meinem Szepter vereine. Aber das ist dann ein wirklich sehr langfristiges Ziel, über das wir uns zu Anfang noch nicht den Kopf zerbrechen brauchen.

    * Auch wenn Byzanz, welches sich absolut berechtigterweise selbst als einzig wahres römisches Reich betrachtet, über diesen Anspruch sicherlich nur Gelächter übrig hat. Tatsächlich nannte es sich auch nie Byzanz bzw. Byzantinisches Reich, das ist lediglich ein Kunstbegriff der neueren Forschung, um das mittelalterliche römische Reich vom antiken römischen Reich zu unterscheiden. Die heute Byzantiner genannten Menschen im Mittelalter verstanden sich jederzeit als Römer. Die sogenannte "Teilung" in Westrom und Ostrom wurde von den Römern auch nie als Teilung verstanden. Sie betrachteten es nach wie vor als ein einziges römisches Reich, das von zwei Kaisern verwaltet wurde, einer im Westen und einer im Osten. Was einen Teil des Reiches betraf, betraf auch den anderen Teil, und so unterstützte der Ostkaiser den Westkaiser finanziell und militärisch zur Abwehr der Germanen, was freilich nicht viel half, denn die Mittel des Ostkaisers waren begrenzt, hatte er doch in seinem eigenen Machtbereich selbst alle Hände voll zu tun, um im Ansturm fremder Völker zu überleben.

    Soweit zur Ausgangslage.

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    Geändert von Cayenne (23. August 2017 um 02:13 Uhr)
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  2. #2
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    Kapitel 1 - Kaiser Heinrich der Streiter - Konsolidierung des Reichs
    Kapitel 2 - Kaiser Heinrich der Streiter / Kaiser Henry der Ehrenhafte - Die Italienkriege
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    Geändert von Cayenne (31. Oktober 2017 um 15:44 Uhr)
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  3. #3
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  4. #4
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    Bin gespannt, wie lange der Frieden mit Frankreich hält.
    #Fraenkforfriends: BERK128

  5. #5
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    Frieden mit Frankreich?!?
    Aber vielleicht bietet sich mal eine schöne Gelegenheit und du gliederst es gleich ganz ein, dann ist die Westhälfte des ehemaligen Frankenreichs ja auch gesichert.


  6. #6

  7. #7
    master of disaster Avatar von MadMax80
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  8. #8
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    Mailand gehört natürlich eingesackt, Venedig und Frankreich, sofern sie es nicht anders wollen. Gibt bei MTW2 ja die tollsten Kriegserklärungen der KI.
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  9. #9
    Registrierter Benutzer Avatar von TeeRohr
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    Das hat mich bei Medieval immer gestört. Da hatte man nicht vor Kriege zu führen, aber die KI rammelt halt einfach in ihr verderben...

  10. #10
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    In den txt-Dateien isr dummerweise hinterlegt, dass ein Kriegszustand bei der KI zu einer weiteren Abnahme der Meinung führt. Friedensverträge werden so mit der Zeit erst recht unmöglich. Cayenne, wenn Du weitere Anpassungen nebst der Rundenzahl vornehmen möchtest, schau mal in meine MTW2-Story (Signatur). Im Prolog hatte ich so einige Änderungen für das HRR (Namen, Rundenanzahl, etc.) aufgeführt, auch die modifizierten txt-Dateien stehen dort zur Verwendung.
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

  11. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von Cayenne
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    Kapitel 1 - Kaiser Heinrich der Streiter - Konsolidierung des Reichs

    Sommer 1080:

    Als erstes sollte ich mir einmal einen Überblick über mein Reich verschaffen. (Weshalb der Beitrag der ersten Runde auch etwas länger wird als die anderen.)

    Hier hätten wir die Herrscherfamilie.

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    Klein, aber fein. Als Anführer Kaiser Heinrich der Streiter, 40 Jahre, mit seiner Ehefrau Bertada, 36 Jahre, als Erbe Prinz Henry, 22 Jahre, seine Schwester Agnes, 21 Jahre, und sein Bruder Leopold, 20 Jahre.

    Truppen:

    • Kaiser Heinrich residiert in Bologna, zusammen mit drei Einheiten Speermiliz, zwei Einheiten Bauern-Bogenschützen (zukünftig nur noch als Bogenschützen bezeichnet) sowie einer Einheit Bauern.
    • In meiner Hauptstadt Frankfurt sitzt General Dietrich von Sachsen mit exakt derselben Truppenkombination.
    • Innsbruck wird von General Otto von Kassel sowie je zwei Einheiten Speermiliz und Bogenschützen gesichert.
    • In Nürnberg General Maximillian Mandorf mit derselben Truppenkombination.
    • Prinz Henry sichert Staufen mit ebenfalls je zwei Einheiten Speermiliz und Bogenschützen.
    • Leopold schließlich, ebenfalls mit dieser Truppenkombination, sichert Wien.
    • Im Norden in der Region Hamburg versteckt sich eine kleine Armee im Wald, bestehend aus zwei Einheiten Panzerritter, je einer Einheit Speermiliz und Sergeant-Speerträger und zwei Einheiten Bogenschützen, geführt von Hauptmann Johann.


    Irgendwie würde ich mir mehr wünschen, das reicht hinten und vorne nicht, um das Heilige Römische Reich zu altem Glanz zurückzuführen, aber für den Anfang muß das wohl reichen.

    Regionen:

    • Bologna, Kleinstadt, 3500 Bevölkerung, eine Ortswache und ein Hafen.
    • Frankfurt, Kleinstadt und zugleich Hauptstadt, 3000 Bevölkerung, eine Ortswache, eine kleine Kirche, ein Rathaus, ein Kornmarkt und Trampelpfade.
    • Innsbruck, Holzburg, 1000 Bevölkerung, ein Bogner und eine Musterungshalle.
    • Nürnberg, Ortschaft, 2200 Bevölkerung, eine Ortswache und eine Rodung.
    • Staufen, Holzburg, 2000 Bevölkerung, ein Bogner.
    • Wien, Kleinstadt, 3000 Bevölkerung, eine Ortswache und ein Kornmarkt.


    Andere Nationen starten definitiv mit besser ausgebauten Startprovinzen, haben teils schon Städte, Burgen, oder wenigstens eine Stadtgarde hier und da, so daß die Speermilizen dort keinen Unterhalt kosten. Aber beim Heiligen Römischen Reich Fehlanzeige. Hier muß man praktisch ganz von vorne anfangen, unterhaltsfreie Einheiten gibt es keine einzige.

    Die Finanzübersicht sieht dementsprechend traurig aus.

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    31 Gulden Verlust pro Runde. Noch ohne etwas ausgegeben zu haben. Hier muß sich definitiv etwas ändern!

    Zuguterletzt die Papstübersicht.

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    Toll, alle anderen mag er, nur mich nicht. Egal, ich mag diesen anmaßenden, aufgeblasenen Wicht auch nicht.

    Als erste Maßnahme, um die Finanzen in Ordnung zu bringen, löse ich die beiden Einheiten Bauern in Bologna und Frankfurt auf. Die fressen mir nur die Haare vom Kopf, ohne auch nur den geringsten Kampfwert zu besitzen. Diese Maßnahme spart mir schon einmal 180 Gulden pro Runde, und bringt meine Bilanz schon ins Plus. Pleite gehen kann ich nun schonmal nicht mehr, auch wenn es natürlich nach wie vor bei weitem nicht ausreicht, um meine Regionen anständig auszubauen, geschweige denn, gar mein Militär auf eine ausreichende Stärke zu bringen. Als weitere Maßnahme drehe ich also in sämtlichen Städten die Steuern bis ans Limit. Als dritte Maßnahme investiere ich mein knappes Geld in den Ausbau der Provinzen, um die wirtschaftliche Effizienz meiner Ländereien zu verbessern. Bologna, Frankfurt und Wien bauen jeweils eine Stadtgarde zu je 1200 Gulden. Die bringen mir zwar kein Geld ein, aber sparen gewaltig Unterhalt für die dort stationierten Speermilizen, nämlich satte 125 pro Einheit. Und da gespartes Geld verdientes Geld ist, wie Onkel Dagobert zu sagen pflegt, bringen sie mir finanziell deutlich mehr als Verbesserungen am Ackerbau oder Märkte. Nürnberg ist netterweise schon groß genug, um zur Kleinstadt ausgebaut zu werden. Hier also eine Holzmauer für ebenfalls 1200 Gulden, um dort später ebenfalls eine Stadtgarde hinzustellen. In Innsbruck und Staufen gibt es ohnehin keine Möglichkeit für unterhaltsfreie Einheiten, hier werden also Rodungen zu je 600 Gulden für mehr Einkommen errichtet. Das zusätzliche Bevölkerungswachstum schadet auch nicht, vor allem in Innsbruck, mit seiner mageren Bevölkerung von lediglich 1000. Hiermit ist mein kompletter Staatsschatz von 6000 Gulden auf Heller und Pfennig ausgegeben.

    Nachdem die zivilen Belange geregelt sind, schaue ich, was man denn so mit dem kümmerlichen Haufen, der sich mein Heer schimpft, so anfangen kann. Da sich eine Armee ohnehin schon in der Region Hamburg befindet, beschließe ich, diese auch gleich naheliegend einzusetzen, um mit der Wiederherstellung der Reichseinheit zu beginnen. (Und vor allem auch, um den Dänen zuvorzukommen, für die Hamburg sicherlich eine verlockende Beute darstellen dürfte.) Eine Burg mit 3000 Bevölkerung und je zwei Einheiten Speermiliz und Bogenschützen erwarten mich. (So ein bisserl habe ich den Verdacht, das ist in Medieval 2 das e2-e4 des Heiligen Römischen Reiches.)

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    Da ich im Moment keinerlei Truppen ersetzen kann, mir fehlen sowohl das Geld als auch die Ausbildungsstätten, beschließe ich, die Stadt einfach bis zur Aufgabe zu belagern. Da die belagerten Truppen kurz vor Schluß gerne mal einen Ausfall wagen, wenn man nicht deutlich überlegen ist, setze ich Verstärkung aus dem Süden in Marsch. Zudem können dann nach erfolgreicher Belagerung die überzähligen Truppen gleich nach Magdeburg weitermarschieren. Aus Frankfurt kommen zwei Speermilizen und zwei Bogenschützen, aus Nürnberg nochmal zwei Bogenschützen. Um die verbleibende Speermiliz in Frankfurt zu verstärken, zieht eine der beiden Speermilizen aus Nürnberg in Richtung Frankfurt, aus Staufen kommen zwei Einheiten Bogenschützen. Da nun in Nürnberg auch nur noch eine Speermiliz übrig bleibt, setze ich eine solchige plus zwei Bogenschützen aus Innsbruck in Richtung Nürnberg in Bewegung. Ziel ist es, in jeder Region je zwei Einheiten Speermiliz und Bogenschützen zu stationieren. Die Speermilizen werden keinen Unterhalt mehr kosten, sobald erstmal Stadtgarden errichtet sind, die Bogenschützen leider nicht, aber ganz ohne Fernkämpfer möchte ich meine Siedlungen auch nicht lassen. Langfristig ist geplant, diese durch Armbrustschützenmilizen zu ersetzen, wenn die Kleinstädte zu Städten herangewachsen sind. Diese sind erstens schlagkräftiger, zweitens werden sie keinen Unterhalt kosten. Das spart mir immerhin 200 Gulden pro Stadt und Runde. Aber bis es soweit ist, wird noch viel Wasser den Rhein hinabfließen.

    Zuguterletzt werden meine zivilen Einheiten in Bewegung gesetzt. Kardinal Péter Scherer marschiert in Richtung Hamburg, da dort nur 75% brave Katholiken sind, kommt aber lediglich bis kurz vor die Grenze. Mangels Diplomat wird Prinzessin Agnes vorerst diese Rolle übernehmen müssen. Sie soll auf schnellstem Weg mit meinem wichtigsten Bündnispartner, Frankreich, Beziehungen aufnehmen. Dieser führt sie von ihrer Startposition erst einmal durchs südliche Staufen in Richtung Bern. Der Spion Rainer Erlach zieht in Richtung Magdeburg. Dort wirft er schonmal einen Blick aus der Ferne auf die Provinzhauptstadt. Eine Stadtmiliz, einmal Bogenschützen, sowie zwei weitere, noch unbekannte Einheiten, verschanzt in einer Holzburg.

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    Abschließend ein Blick in den Finanzbericht.

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    Die Baukosten herausgerechnet wäre das ein ründliches Plus von 1422 Gulden, macht exakt 237 Gulden pro Region und Runde. Da sich die zukünftigen Baukosten im Bereich von 300 (Rodung) bis 1000 (Minen) Gulden pro Region und Runde belaufen, ist das eindeutig noch viel zu wenig. Angestrebtes Ziel sind erstmal 600 Gulden pro Region und Runde, damit sollten sich die Baukosten längerfristig decken lassen.

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    Zitat Zitat von Herbert Steiner Beitrag anzeigen
    Frieden mit Frankreich?!?
    Aber vielleicht bietet sich mal eine schöne Gelegenheit und du gliederst es gleich ganz ein, dann ist die Westhälfte des ehemaligen Frankenreichs ja auch gesichert.

    Ich weiß, ich weiß, Frankreich sind unsere Erbfeinde. Allerdings waren sie das nicht immer. Dazu haben sie sich erst gemacht, als sie sich 1648 am Ende des dreißigjährigen Krieges und anschließend während der Reunionspolitik Ludwigs XIV. unser schönes Elsaß und Lothringen gänzlich völkerrechtswidrig unter den Nagel rissen. Und als 1871 Elsaß-Lothringen endlich wieder mit dem Reich vereinigt wurde, haben sie sich dann aufgeregt, als hätten wir ihnen etwas weggenommen, das ihnen gehört, dabei waren diese Gebiete seit Abschluß der fränkischen Teilungen über Jahrhunderte hinweg selbstverständlicher Teil des ostfränkischen bzw. Heiligen Römischen Reiches. Aber das ist eine andere Geschichte und spielt für die Situation im Jahre 1080 keine Rolle.

    Was die schöne Gelegenheit angeht, von Europa Universalis weiß ich, daß man sich dort Gebiete auch durch Heiraten und Thronfolgen aneignen kann. Gibt es so etwas auch in Medieval 2? Spontan würde ich eher auf nein tippen, da die Total War Reihe ja nun nicht gerade für überragende diplomatische Möglichkeiten bekannt ist, aber da ich Medieval 2 noch nie gespielt habe, abgesehen von ein paar kurzen Testrunden, könnte ich mich hier auch irren.


    Zitat Zitat von Mark Beitrag anzeigen
    Gibt bei MTW2 ja die tollsten Kriegserklärungen der KI.
    Zitat Zitat von TeeRohr Beitrag anzeigen
    Das hat mich bei Medieval immer gestört. Da hatte man nicht vor Kriege zu führen, aber die KI rammelt halt einfach in ihr verderben...

    Nicht nur bei Medieval 2, das ist wohl irgendwie in jedem Total War so. Ich bin in der Hinsicht ein wenig zwiespältig. Einerseits bereitet mir das Gejammer mancher Leute, daß sie von langjährigen guten Verbündeten verraten werden, ein Schmunzeln. Meine Güte, so sind Menschen nunmal. Bündnisse halten grundsätzlich nur so lange, wie sich beide Bündnispartner einen Vorteil davon versprechen. Und wenn der Vorteil, den dann ehemaligen Bündnispartner zu überfallen, als größer erachtet wird, als der Vorteil des Bündnisses, dann macht man das vielleicht nicht immer, aber es kommt jetzt auch nicht gar so selten vor. Das war schon in den Zeiten so, in denen die Total War Spiele angesiedelt sind, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Und letztendlich macht man das als Spieler doch oft auch nicht anders. Wenn einem ein Verbündeter nichts mehr bringt, man aber scharf auf seine Ländereien ist, dann marschiert man schonmal ein. Warum sollte die KI da zimperlicher sein? Das wäre vollkommen unrealistisch.

    Auf der anderen Seite sind die Kriegserklärungen in der Total War Reihe (aber genauso auch bei Civilization) teils gänzlich irrational. Da werden aus Positionen heraus Kriege erklärt, die derart schwach sind, daß da jedem halbwegs vernunftbegabten Herrscher klar sein muß, daß das zwangsläufig zur Niederlage führen muß. Da langt man sich doch an den Kopf. Es gibt Spieler, die verteidigen dieses Verhalten mit dem Hinweis darauf, daß das Spiel schließlich "Total War" heißt, und nicht "Total Peace, Love & Rock'n'Roll". Ein vollkommen blödsinniges Argument, wenn man mich fragt. Erstens ist es scheißegal, welchen Untertitel das Spiel führt, zweitens möchten auch Nationen in einem "Total War" benannten Spiel doch eigentlich vor allem eines. Nicht untergehen. Das sollte für jeden Herrscher, auch wenn es ein KI-Herrscher ist, die oberste Prämisse sein. Das eigene Überleben ist wichtiger, als irgendwelche widersinnigen Kriege zu führen.

    Kurz zusammengefaßt, wenn mich ein langjähriger, treuer Bündnispartner überfällt, habe ich überhaupt nichts dagegen, solange es aus einer Position der Stärke heraus geschieht. Entweder, weil er mir grundsätzlich überlegen ist, ansonsten gerade keine brennenden Krisenherde hat, es sich also auch leisten kann, oder, wenn er schwächer ist als ich, ich mich gerade in einer verzwickten Situation an anderen Baustellen befinde, so daß er diese Schwäche auszunutzen gedenkt. Das mag hinterhältig sein, aber durchaus nicht unrealistisch. Beispiele finden sich in der realen Geschichte mehr als genug. Wenn aber eine offensichtlich klar unterlegene Nation mich angreift, am besten noch ein Bündnispartner, obwohl er gerade selbst schon genug Schwierigkeiten hat, während meine zahlreichen und technologisch überlegenen Truppen Langeweile schieben, dann ist das irgendwie nicht so toll, weil gänzlich irrational.


    Zitat Zitat von Mark Beitrag anzeigen
    In den txt-Dateien isr dummerweise hinterlegt, dass ein Kriegszustand bei der KI zu einer weiteren Abnahme der Meinung führt. Friedensverträge werden so mit der Zeit erst recht unmöglich. Cayenne, wenn Du weitere Anpassungen nebst der Rundenzahl vornehmen möchtest, schau mal in meine MTW2-Story (Signatur). Im Prolog hatte ich so einige Änderungen für das HRR (Namen, Rundenanzahl, etc.) aufgeführt, auch die modifizierten txt-Dateien stehen dort zur Verwendung.

    Für das aktuelle Spiel ist es leider zu spät, denn tatsächlich befinde ich mich bereits in Runde 27, und es beginnt gerade, so richtig interessant (sprich heikel) zu werden. Ich habe das Spiel lediglich vorerst einmal gestoppt, bis ich hier alles eingepflegt habe, ehe ich es dann wieder fortsetze. Aber für eventuelle zukünftige Kampagnen werde ich mir Deine Textdateien gerne einmal ansehen, danke für den Hinweis. Gibt es dort draußen eigentlich Mods, die lediglich die KI intelligenter handeln lassen, aber ansonsten nichts verändern?

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    Geändert von Cayenne (04. Oktober 2017 um 17:29 Uhr)
    Achtung Spoiler:
    Neugier ist der Katze Tod.

  12. #12
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    Winter 1080:

    Ein venezianischer Diplomat läßt sich in Bologna blicken. Anscheinend haben die Venezianer ob ihrer Abspaltung ein schlechtes Gewissen und möchten den Kaiser um gut Wetter bitten. Auch wenn es mir widerstrebt, mit Rebellen zu verhandeln, so ist mein Reich doch noch lange nicht in der Verfassung, um sich um diesen Krisenherd zu kümmern. Also setze ich hier zunächst auf Diplomatie. Zusätzlich zu den obligatorischen Handelsrechten und einem Kartentausch wird ein Bündnis und beiderseitiger militärischer Zugang ausgehandelt. Somit wird es mir möglich, ohne (noch) unliebsamen Ärger heraufzubeschwören, Truppen zwischen Bologna und Innsbruck zu bewegen. Zusätzlich haben sie einen einmaligen Tribut zu entrichten, um den kaiserlichen Zorn einstweilen zu besänftigen.

    Die Speermiliz aus Nürnberg erreicht Frankfurt, um die dortige Speermiliz zu verstärken, alle anderen Truppen sind wie oben angegeben weiter unterwegs zu ihren Zielen. Zusätzlich nutze ich den militärischen Zugang, um eine der drei Speermilizen aus Bologna in Richtung Innsbruck abzuziehen, damit sich die dortige Speermiliz nicht gar so einsam fühlt.

    Péter Scherer kommt in der Region Hamburg an und beginnt auch gleich sein Werk, die Heiden und Ketzer zu bekehren. In den nächsten Runden wird er nebenher noch ein wenig die Grenzen der Region Hamburg auskundschaften. Prinzessin Agnes steht nun südlich von Staufen, in der Region Bern. Rainer Erlach zieht an Magdeburg vorbei in Richtung Ostsee, bis die Küste in Sichtweite ist, biegt dann nach Osten ab. Anstatt ihn unnütz bei einem Infiltrationsversuch Magdeburgs (38%) draufgehen zu lassen, nutze ich ihn lieber als Aufklärer. Seine zukünftige Route wird an der Ostseeküste entlang zu den Russen führen. Im Vorübergehen ein Blick auf Stettin. Eine Motte und Außenhof, bewacht von einer Stadtmiliz und weiteren fünf, noch unbekannten Einheiten.

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    Dank der Handelsrechte mit den venezianischen Rebellen steigt der ründliche Gewinn auf stolze *hüstel* 1511 Gulden. Das macht knapp 252 Gulden pro Region.

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    Zu bauen gibt es nichts, überall wird noch fleißig gewerkelt. Gut, so kann sich die Staatskasse ein wenig erholen, bevor ich nächste Runde wieder kräftig investieren muß. Sie steht derzeit bei 4261 Gulden.

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    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Cayenne (04. Oktober 2017 um 17:30 Uhr)
    Achtung Spoiler:
    Neugier ist der Katze Tod.

  13. #13
    Registrierter Benutzer Avatar von Cayenne
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    Sommer 1081:

    Eine ungarische Prinzessin wird in Wien vorstellig. Ausgehandelt werden Handelsrechte, Kartentausch und ein Bündnis. Zudem wandert ein stattlicher Betrag ungarischer Gulden in meinen Staatsschatz.

    Ein erster Baubericht verkündet die Fertigstellung einer Holzmauer in Nürnberg sowie zweier Rodungen in Innsbruck und Staufen. Somit hat Nürnberg nun den offiziellen Status einer Kleinstadt.

    Die Truppen aus Frankfurt vereinigen sich mit dem Belagerungsheer vor Hamburg, die Bogenschützen aus Nürnberg sind ebenfalls nicht mehr weit. Die Bogenschützen aus Staufen erreichen Frankfurt und bringen somit die dortige Garnison auf Sollstärke. Die Truppen aus Innsbruck machen kurz vor Nürnberg noch einmal eine Rast. Ich brauche Trampelpfade. Die Speermiliz aus Bologna hat Innsbruck ebenfalls beinahe erreicht.

    Rainer Erlach marschiert weiter nach Osten und nimmt dabei Breslau und Thorn in Augenschein. In Breslau haben wir ein Dorf mit einer Einheit Waldbewohner plus drei unbekannte Einheiten, in Thorn verschanzen sich eine Einheit Bauern, eine Armbrustschützenmiliz plus zwei unbekannte Einheiten in einer Holzburg.

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    Die Polen haben sich ganz offensichtlich schon an Thorn versucht, denn die Holzburg ist beschädigt, und der Armbrustschützenmiliz fehlen drei Leute.

    Prinzessin Agnes ist derweil an Bern vorbei und schaut sich dieses dabei einmal an.

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    Holla die Waldfee! Diese Prinzessin hat echt was drauf! Sie erkennt nicht nur alle Truppentypen mitsamt Einheitenstärke, sondern auch die Einnahmen, die öffentliche Ordnung, die Größe der Bevölkerung sowie das Bevölkerungswachstum. Vielleicht sollte ich Rainer Erlach bei Agnes in die Lehre schicken. In einer Burg verschanzen sich vier Einheiten Sergeant-Speerträger, zwei Armbrustschützenmilizen und zwei Einheiten Panzerritter. Harter Tobak. Das ist definitiv etwas für später.

    Gebaut werden in Innsbruck und Staufen Farmgemeinschaften. In Nürnberg statt der geplanten Stadtgarde Minen. Diese sind mit 1000 Gulden/Runde zwar sehr teuer, aber sie bringen mehr ein, als die Stadtgarde spart, ist früher fertig, und dank der Tributzahlungen der Ungarn und der venezianischen Rebellen kann ich sie mir leisten. Im Staatssäckel verbleiben 4046 Gulden.

    Die diesründige Finanzübersicht irritiert mich. Bei Korruption und Sonstiges scheinen bei den Einnahmen 1000 Gulden zuviel zu stehen, die ich mir nicht erklären kann. Eine Mission hatte ich jedenfalls nicht. Kann mich jedenfalls an keine erinnern. Typische Missionsziele habe ich auch nicht erfüllt. Irgendjemand Ideen?

    Edit: Könnte ein Geschenk vom Adelsrat gewesen sein, der beeindruckt ist, weil ich so toll regiere. Klingt komisch, ist aber manchmal so, und der geschenkte Betrag taucht in der betreffenden Runde auch genau an dieser Stelle auf.

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    Geändert von Cayenne (04. Oktober 2017 um 17:30 Uhr)
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  14. #14
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    Winter 1081:

    Im Rundenwechsel bittet ein Diplomat des Papstes in Bologna um eine Audienz. Wie gehabt Handelsrechte, Kartentausch plus Bündnis. Wieder wechselt ein geringer Betrag an Gulden in mein Staatssäckel. Die getroffenen Vereinbarungen beeinflussen auch die persönliche Ansicht des Papstes bezüglich mir, so daß ich von drei Kreuzen auf sechs Kreuze hochschieße, und damit zu den anderen katholischen Mächten aufschließe.

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    Der Baubericht verkündet stolz, drei Stadtgarden wurden in Bologna, Frankfurt und Wien errichtet! Das spart mir jede Runde 750 Gulden Unterhalt! So ganz allmählich sehe ich ein Licht am Ende des Finanzkrisentunnels. Dank der diplomatischen Einkünfte kann ich diese Runde gleich richtig ranklotzen und baue in Bologna, Frankfurt und Wien die mit 1000 Gulden/Runde mit Abstand teuersten verfügbaren Ausbauten, die Minen. Sie sind allerdings nicht nur mit Abstand die teuersten, sondern auch mit Abstand die ertragreichsten. Vor allem in Wien, dort gibt es für die Minen 660 Gulden pro Runde, auf Platz zwei kommt Nürnberg mit 300, dann Bologna mit 200, Schlußlicht ist Frankfurt mit 160. Aber selbst das ist noch deutlich mehr als bei Farmausbauten, die bringen wie schon in Rome nämlich lediglich 60 Gulden extra pro Runde bei durchschnittlicher Ernte. Bei guter Ernte etwas mehr, bei schlechter Ernte etwas weniger. Das Wirtschaftsplus der Märkte ist noch niedriger. Selbst im handelsstarken Wien würde ein Markt lediglich ein Plus von 48 Gulden pro Runde bedeuten. Eigentlich hatte ich nicht gedacht, so schnell das Geld für alle Minen zusammenzuhaben, und dachte, ich müßte erstmal über Farmausbauten das Einkommen weiter erhöhen, aber die umliegenden Nationen sind sehr spendabel, wenn man mit ihnen Karten tauscht und Bündnisse anbietet. Das nutze ich natürlich auch schamlos aus, denn derzeit kann ich noch jede Finanzspritze dringend brauchen. Immerhin, die teuersten Objekte sind in Auftrag gegeben, nachfolgende Bauten werden erstmal wesentlich günstiger sein, die Minen werden mir bald mein Einkommen nochmal gut erhöhen, damit sollte ich dann erstmal aus dem Schneider sein.

    Diese Runde meldet sich der Adelsrat zu Wort. Meine erste Mission!

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    Allerdings habe ich keinen Diplomaten, möchte mir derzeit auch noch keinen leisten, ganz abgesehen davon, daß ich diesen ohnehin nur weit ab vom Schuß, nämlich in Frankfurt, ausbilden könnte, und Prinzessin Agnes hat andere Aufgaben.

    Die Bogenschützen aus Nürnberg erreichen das Belagerungsheer vor Hamburg. Hier ist nun alles zusammengezogen, von dem ich glaube, daß ich es nicht für die Reichsverteidigung brauche. Zweimal Panzerritter, einmal Sergeant-Speerträger, drei Speermilizen und sechs Einheiten Bogenschützen. Schaut stattlich aus!

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    Damit sollte ich Hamburg mühelos stürmen können, aber ein Teil der Truppen soll als Garnison hierbleiben, der Rest dann gleich nach Magdeburg weiterziehen, da möchte ich verlustreiche Straßenkämpfe erst einmal vermeiden. Und Verluste würde es sicherlich geben, denn bis auf die Sergeant-Speerträger sind meine Truppen allesamt nicht allzu robust. Ok, die Panzerritter, theoretisch. Praktisch in engen Gassen gegen Speermilizen anstürmen... Vielleicht würden sie sich sogar durchsetzen, aber mit viel zu hohen Verlusten. Wie auch immer, für erbitterte Schlachten wird es sicherlich noch haufenweise Gelegenheiten geben, aber für den Anfang wird erst einmal stumpf ausgehungert.

    Die Truppen aus Innsbruck erreichen Nürnberg, die Speermiliz aus Bologna trifft in Innsbruck ein. Somit hat nun jede meiner Städte ihre vorgesehene Garnison aus je zwei Einheiten Speermiliz und Bogenschützen, meine Burgen jeweils nur zwei Einheiten Speermiliz, aber die können sich jederzeit bei Bedarf Bogenschützen ausbilden. Keine Garnisonen, die im Ernstfall wirklich ausreichend wären, aber für den Moment muß das reichen. Notfalls habe ich ja auch immer noch die Option, Söldnertruppen anzuwerben, die nicht nur jederzeit schnell verfügbar sind, sondern zudem auch noch wesentlich schlagkräftiger als alles, was ich derzeit ausbilden kann, von den Panzerrittern einmal abgesehen. Eine Option, die ich allerdings nur extrem ungerne nutze. Um genau zu sein, habe ich noch niemals in Medieval 1 oder Rome Söldner angeheuert. (In Medieval 2 sowieso nicht, ist ja hier mein erstes richtiges Spiel.) Sie kosten unverschämt viel, sowohl beim Rekrutieren als auch im Unterhalt. Viel zu teuer, als daß ich sie mir leisten möchte, und aktuell auch noch viel zu teuer, als daß ich sie mir wirklich leisten könnte.

    Rainer Erlach hat derweil auf seiner Reise in den Wilden Osten zusätzliche Erkenntnisse bezüglich Thorn, und sichtet die ersten polnischen Truppen.

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    Aha, eine Speermiliz. Nun ja, Thorn liegt weit ab vom Schuß, da brauche ich mich nicht der Illusion hingeben, ich könnte es mir vor den Polen schnappen. Dazu liegt es ohnehin außerhalb meines anfänglichen Interessensgebiets. Die polnische Armee besteht aus drei unbekannten Einheiten. Vermutlich waren sie es, die sich mit Thorn anlegten.

    Auf der anderen Seite des Reiches macht Prinzessin Agnes eine interessante Entdeckung.

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    Die französische Prinzessin Constance mit fünf Herzchen, knackige 20 Jahre jung, und eigener Aussage zufolge "eine wahre französische Schön'eit" - ich bin geneigt, mich diesem Urteil anzuschließen, ist mir aus Frankreich entgegengekommen. Die wäre doch etwas für Prinz Henry. Der ist 23, vom Alter her passen sie also wunderbar zusammen, gegen eine "Schön'eit" hat er sicher auch nichts einzuwenden, das mit dem Sprachfehler bekommen wir mit ein wenig Übung sicherlich auch hin, und Männer mögen entgegenkommende Frauen, da wird Prinz Henry sicherlich keine Ausnahme sein. Um Helge Schneider zu zitieren: "Die Verbindung ist ideal." (Es gibt Reis!) Sollte sie mir im Rundenwechsel nicht entwischen, wird Prinzessin Agnes sie in einer zwanglosen Plauderei unter Frauen auf die Vorzüge ihres Bruders hinweisen. Außer Prinzessin Constance entdeckt sie diese Runde auch noch Dijon, eine Ortschaft mit vier Einheiten unbekannter Bauart und einer angeschlagenen Holzpalisade. Entweder Frankreich oder die mailändischen Rebellen haben sich hier schon dran versucht.

    Abschließend die Finanzübersicht.

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    Die Baukosten herausgerechnet komme ich auf ein ründliches Plus von 2553 Gulden. Macht 425,5 Gulden pro Region und Runde. Damit bin ich meinem wirtschaftlichen Ziel bedeutend nähergekommen. In der Staatskasse verbleiben lediglich 1797 Gulden, aber die Regionen bauen nun erst einmal, die nächste Runde wird günstig.

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  15. #15
    Registrierter Benutzer Avatar von Mark
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    [QUOTE=Cayenne;7726881] Gibt es dort draußen eigentlich Mods, die lediglich die KI intelligenter handeln lassen, aber ansonsten nichts verändern?[QUOTE]

    Ich habe mich damals im Mod-Bereich für Medieval in der "Strategie-Zone" eingelesen. Dort gibt es eine hilfreiche Modschule sowie natürlich auch gute fertige Mods. Link zu den Verzeichnissen:

    https://www.strategie-zone.de/forum/...0512c52241af9a
    Übersicht meiner bisherigen und laufenden Storys hier im Forum

    Und durch seine Klugheit wird ihm der Betrug geraten, und er wird sich in seinem Herzen erheben, und mitten im Frieden wird er viele verderben und wird sich auflehnen wider den Fürsten allen Fürsten.

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