Der spätere Herzog Halwír I. is'Armádis wurde im Frühling des Jahres 7 v. d. B. in eine kleine Adelsfamilie in die Kleinstadt Armádis im Herzogtum Arrizwa geboren. Es war das erste Dunkeljahr eines neuen Zyklus und doch konnte diese harsche Zeit niemanden darauf vorbereiten was wenige Jahre später auf dem Kontinent der Menschen geschehen würde. Man könnte meinen, es hätte die kleine Stadt, die aus kaum mehr als dem Palast von Halwírs Sippe bestand, kaum interessiert was weit im Süden an der Front zu den Nqetu geschehen würde. Man hätte mit dieser Vermutung wahrscheinlich sogar Recht. Und doch hatte das Ereignis, welches als „der Bruch“ bekannt wurde, weitreichende Auswirkungen, selbst auf das Leben des jungen Adeligen aus Armádis.
Halwírs Eltern ließen ihn, von der um sich greifenden panischen Angst vor Racheaktionen der Magier und dem Vormarsch der Nqetu ergriffen, eine militärische Ausbildung absolvieren, in der er überraschenderweise brillierte. Er trat in die Armee von Arrizwa ein und kämpfte in den folgenden Jahren gegen Abtrünnige, unterstützte die Abgesandten des Konzils von Talassa in ihrer Jagd auf Magierfamilien und diente einige Zeit als hoher Offizier in der Stadtwache von Arrizwa. Die Erfahrungen die er sammelte ließen ihn stärker und härter, aber auch klüger, werden. Er knüpfte Kontakte, fand Freunde im Hochadel und erlangte Beliebtheit beim gemeinen Volk sowie die Loyalität vieler.
An einem Tag des Jahres 18 n. d. B. geschah es, dass der damalige Herzog von Arrizwa, ein Mann minderen Verstandes und Interesses am Volk, überraschend verstarb ohne einen Erben zu hinterlassen. Halwír, inzwischen ebenso ambitioniert wie talentiert, sah seine Gelegenheit und ergriff sie indem er die Loyalität großer Teile der Stadtwache ihm gegenüber ausnutzte und mit ihrer Hilfe im Handstreich den Residenzpalast des Herzogs besetzte. Seine einzige Forderung lautete auf die Bestätigung durch die Adeligen und Vasallen Arrizwas, seiner Person und aller seiner Nachfahren als Herzöge von Arrizwa.
Nun war seine Ambition nicht ohne Gegenspieler und so kam es zu einigen Kämpfen rund um den Palast die sich eine Woche hinzogen. Diese konnte Halwír jedoch dank seiner herausragenden militärischen Fähigkeiten für sich entscheiden. Seine Kontrahenten sahen sich schließlich gezwungen nachzugeben. So begann die Herrschaft von Halwír I. is’Armádis, Herzog von Arrizwa.
Die nachfolgenden Jahre nutzte der Herzog dazu, seine neue Macht über Arrizwa zu festigen. Er heiratete eine junge Vertreterin des Hochadels und nutzte seine Erfahrungen als Heerführer um Arrizwa, trotz des desolaten Militärs, gänzlich von Abtrünnigen zu säubern. Mit einem jungen Mann namens Raasut trat ein hervorragender Verwalter ins Licht, der Herzog Halwír als Wesir seine Dienste darbot und später gar zu einem guten Freund wurde.
Die Jahre vergingen und Halwír wurde älter und älter, doch war kein Erbe in Sicht. Er machte sich große Sorgen um seine Nachfolge und auch seine Vasallen wurden mit der Zeit unruhig. Das Gerücht, er sei unfruchtbar, breitete sich langsam aus. Doch im vergleichsweise hohen Alter von 38 Jahren kam letztlich doch mit seinem Sohn Nafír - benannt nach einem früheren Herzog Arrizwas - als Erbe seiner Dynastie zur Welt. Doch damit nicht genug, in den folgenden Jahren wurde Halwír noch zwei weitere Male Vater von Töchtern.
Im Alter von 55 Jahren jedoch, schien ihm sein schier endloser Vorrat an Glück letztlich auszugehen. Es war das Jahr in dem Kaiser Anchim starb und die Fürsten des Kaiserreichs nach El-Taebr gerufen wurden, um einen Nachfolger zu wählen. Halwír, inzwischen ob seiner vielen Erfolge etwas stur geworden, entschied sich gegen den ausdrücklichen Rat seines guten Freundes Raasut für einen direkten schnelleren Weg durch das Fürstentum Bar-Talif gen Süden, obwohl die Gefahr durch Abtrünnige bekannt war. Er unterschätzte die Revoltierenden im Süden, hatte er doch über die Jahre hinweg selbst viele Revolten niedergeschlagen und meinte diesen Menschenschlag in und auswendig zu kennen. Doch diese Abtrünnigen waren anders. Sie waren, im Gegensatz zu Halwír und seinem Tross, in der Wüste heimisch und wussten wie man sich dort bewegte. So geschah es, dass Halwír I. in eine Falle von Abtrünnigen geriet und getötet wurde. Diejenigen, die dem Kampf entkommen konnten, erzählten später wie teuer er sein Leben, trotz seines hohen Alters und der Unterzahl in der er kämpfte, verkaufte.