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Thema: [Ideensammlungsfaden] Kalter Krieg

  1. #1
    Beyond Mars Avatar von [VK]
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    [Ideensammlungsfaden] Kalter Krieg

    Da jemand gemeint, hat wir sollten nicht alles im selben Faden diskutieren, erstelle ich mal einen Ideensammlungsfaden für ein Kalter Krieg Szenario.

    Es gibt einige Dinge abzuklären, die bei so einem Szenario beachtet werden müssen und die auch im Stammtisch schon angesprochen wurden:

    1) Die erste Entscheidung wäre, das konkrete Szenario. Dies beinhaltet Fragen wie den Ort des Geschehen, das Ausmaß, die Spielbaren Nationen und das Startjahr. Auch ist hier wichtig zu klären, wie stark sich an historische Gegebenheiten gehalten wird oder ob es sogar ein fiktionales Szenario basierend auf dem Kalten Krieg sein soll.
    2) Die Position der beiden Supermächte. Sollten diese Spielbar sein? Welchen Einfluss sollen sie auf die Spielerländer haben können? Wie soll eine Kooperation zwischen beiden verhindert werden?
    3) Spionage wichtig. Viel passierte hinter den Kulissen.
    4) Aufbau EU und alternativer Institutionen
    5) Kultureller Kampf der Ideologien, wie sinnvoll hinkriegen? Prestige? (Idee: Boni aus einem Pool picken)
    6) Wirtschaftliche Simulation (Hunger/Landwirtschaft macht kaum Sinn in dem Szenario)
    7) Doomday Clock -> Erhöht Chance dass der Krieg heiß wird (Könnte eine gute Chance sein, damit man beide Spielernationen steuern darf)
    8) Wie Demokratien und Wahlen handhaben? Reines RP oder tatsächlich Entscheidend?
    9) Wichtige Innenpolitische Fragen - Emanzipation, Soziales etc?
    10) Sonstiges?

    Frage: Wer würde sich an so einem Szenario als SL beteiligen?

  2. #2
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    Eine gute Idee! Man kann dann ja noch einen HRR-Faden und einen für die Antike aufmachen.

    1) Zu dem Thema hatte ich mir ja schon ein paar Gedanken gemacht. Wegen der Übersichtlichkeit würde ich das Szenario auf jeden Fall auf Europa beschränken, so dass die Spieler miteinander (und nicht nur mit der SL) in Kontakt wären. Man könnte ja die UN entsprechend ausgestalten, dass sie ein regionales Forum beinhaltet, das dann dem Bundestag entspräche oder eben den Europarat zeitlich vorziehen. Beim Startjahr würde ich wohl die direkte Nachkriegszeit bevorzugen, also vielleicht 1946. In dem Fall dürfte ein weitgehend historischer Start mit kleineren Veränderungen geeignet sein. Bei einem fiktiven Szenario könnte man sicher auch ein ganz anderes Jahr für den Beginn wählen, aber auch hier würde ich nicht zu weit von der Realität abweichen, sonst wird das Szenario bloß unrealistisch (ein Kalter Krieg zwischen der mexikanisch-französischen Föderation und der Vereinigung jüdisch-arabischer Sowjetrepubliken wäre zwar irgendwie lustig, aber das wäre dann etwas für ein Spiel wie Epos).

    2) Die Supermächte würde ich auf jeden Fall in der Hand der SL belassen. Erstens wären deren globale Interessen für das Spiel teilweise uninteressant (so dass sich wieder nur SL und ein bzw. zwei Spieler die Bälle zuwerfen müssten), zweitens wären die europäischen Nationen dann freier in ihren Entscheidungen und drittens hätte jede Supermacht spätestens um 1955/60 die Möglichkeit, das Spiel schlicht durch einen Atomkrieg über den Haufen zu werfen. Je nach der Geduld eines verärgerten Spielers wäre ein solches Verhalten durchaus denkbar und würde dann die Mühe der anderen, die vielleicht einen kleineren Staat liebevoll ausgestaltet hätten (man denke nur an Oldenburg oder Bayern!), zunichte machen. Zuletzt könnten die Supermächte auch ein gewisses Drohpotential aufbauen, um eine gewisse Kooperation der Spieler zu befördern und auch Belohnungen bereithalten (dazu sage ich bei 5 noch etwas).

    3) Spionage ist sicher wichtig, sollte aber nicht übermächtig oder zentral werden. Die meisten Entscheidungen der Nachkriegszeit sind eher nicht von den Nachrichtendiensten getroffen worden.

    4) Je nach dem Willen der Spieler, würde ich sagen. Zu Spielbeginn sollten die UN und ein europäisches Forum bereitgestellt sein.

    5) Ich würde das eher über Belohnungen der Supermächte regeln. Das ähnelt auch eher der realen Situation, denn solche "Prestigepicks" und Boni sind ja eher Strategiespielen wie Civ als der Realität entnommen.

    6) Hier könnte man auf dem DB aufbauen und als (einzige) Ressource die Steuereinnahmen zur Verfügung stellen. Ökonomisch wäre die Aufteilung in den primären, sekundären und tertiären Sektor denkbar, außerdem würde ich die Arbeitslosigkeit als Problem aufrechterhalten. Zu Beginn könnte auch die Versorgung mit Lebensmitteln als Herausforderung dienen, zumindest, wenn man 1946 starten würde.

    7) Das würde ich eher lassen. "Sieg oder Spielabbruch" ist nicht so mein Lieblingsmotto.

    8) Hier würde ich echte Entscheidungen bevorzugen, die auch die Außen- und Innenpolitik beeinflussen. Der Spieler steuert zwar sein Land, ist aber kein "Gott" wie in Civ, sondern übernimmt sozusagen die Spielfigur des jeweiligen Regierungschefs (ähnlich wie im DB die des Fürsten) und ist politischen Zwängen unterworfen.

    9) Diese könnten ähnlich wie im DB teils von den Spielern und teils von der SL eingebracht werden.

    Edit: Heißt das, du würdest als SL zur Verfügung stehen? Bei mir hängt es nämlich von ein paar Variablen ab, die ich nicht alleine in der Hand habe.
    Geändert von Jon Snow (01. Juni 2017 um 21:30 Uhr)

  3. #3
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    Eine gute Idee! Man kann dann ja noch einen HRR-Faden und einen für die Antike aufmachen.

    1) Zu dem Thema hatte ich mir ja schon ein paar Gedanken gemacht. Wegen der Übersichtlichkeit würde ich das Szenario auf jeden Fall auf Europa beschränken, so dass die Spieler miteinander (und nicht nur mit der SL) in Kontakt wären. Man könnte ja die UN entsprechend ausgestalten, dass sie ein regionales Forum beinhaltet, das dann dem Bundestag entspräche oder eben den Europarat zeitlich vorziehen. Beim Startjahr würde ich wohl die direkte Nachkriegszeit bevorzugen, also vielleicht 1946. In dem Fall dürfte ein weitgehend historischer Start mit kleineren Veränderungen geeignet sein. Bei einem fiktiven Szenario könnte man sicher auch ein ganz anderes Jahr für den Beginn wählen, aber auch hier würde ich nicht zu weit von der Realität abweichen, sonst wird das Szenario bloß unrealistisch (ein Kalter Krieg zwischen der mexikanisch-französischen Föderation und der Vereinigung jüdisch-arabischer Sowjetrepubliken wäre zwar irgendwie lustig, aber das wäre dann etwas für ein Spiel wie Epos).
    Also ein UN+EU Forum wäre wohl sinnvoll. Spieler wären mit der Gründung der EU selbst zuständig. Kontakt sollten sie auf jedenfall haben. Startjahr wäre wohl '46 oder sogar früher (Halbaktion ab Kapitulation Japans/Deutschlands (9.Mai) (Gab es '45 irgendwelche wichtigen Konferenzen?)). Fiktiv fände ich zwar lustig, hätte aber vermutlich ein Spielerproblem...

    2) Die Supermächte würde ich auf jeden Fall in der Hand der SL belassen. Erstens wären deren globale Interessen für das Spiel teilweise uninteressant (so dass sich wieder nur SL und ein bzw. zwei Spieler die Bälle zuwerfen müssten), zweitens wären die europäischen Nationen dann freier in ihren Entscheidungen und drittens hätte jede Supermacht spätestens um 1955/60 die Möglichkeit, das Spiel schlicht durch einen Atomkrieg über den Haufen zu werfen. Je nach der Geduld eines verärgerten Spielers wäre ein solches Verhalten durchaus denkbar und würde dann die Mühe der anderen, die vielleicht einen kleineren Staat liebevoll ausgestaltet hätten (man denke nur an Oldenburg oder Bayern!), zunichte machen. Zuletzt könnten die Supermächte auch ein gewisses Drohpotential aufbauen, um eine gewisse Kooperation der Spieler zu befördern und auch Belohnungen bereithalten (dazu sage ich bei 5 noch etwas).
    i) Ich fände, dass dem Spiel etwas fehlen würde wenn die beiden Supermächte nicht Spieler gesteuert sind. Deshalb wäre ich eher dafür dass die in irgendeiner Form in eine Konkurrenz gezwungen sind. Das Prestigesystem war so eine Idee. Die Globalen Interessen könnten stark abstrahiert werden, so wie sie im Bund abstrahiert wurden. Ich glaube niemand hat Spanien simuliert und trotzdem waren da irgendwelche Freikorps des Deutschen Bundes unterwegs. Auch wäre es wohl nicht uninteressant, wenn die kleineren indirekt ins globale Geschehen eingreifen können um eben dem eigenen Block nach Vorne zu bringen. (Kuba in Afrika zbs) (Oder eben Blockfrei sind, was Vor/Nachteile hätte)

    ii) In wie fern wären sie freier? Doch eigentlich nur wenn man die SL-Supermächte weniger interventionistisch macht? Da fände ich es fast besser, wenn ein Spieler von oben runter sticht als dass es die SL macht...

    iii) Das gleiche Problem hast du auch sobald Frankreich und andere Atomwaffen haben. Eine Bombe auf London und das Spiel liegt auf dem Haufen. Brauchst auch nicht mal die Atomwaffen dafür. Auch im DB könnte Preußen in Russland einmarschieren um das Spiel über den Haufen zu werfen. Ich würde daher wie gesagt, den Spielern eher die direkte Kontrolle über die Atomwaffen entfernen und stattdessen nur die Gefahrensituation erhöhen. Das würde ebenfalls die Spieler zur Kooperation drängen.

    3) Spionage ist sicher wichtig, sollte aber nicht übermächtig oder zentral werden. Die meisten Entscheidungen der Nachkriegszeit sind eher nicht von den Nachrichtendiensten getroffen worden.
    Ja, der DB hatte ja kein echtes Auslandsgeheimdienstsystem, daher sollte das nicht vergessen werden.


    4) Je nach dem Willen der Spieler, würde ich sagen. Zu Spielbeginn sollten die UN und ein europäisches Forum bereitgestellt sein.
    Jo, Spielerwillen.


    5) Ich würde das eher über Belohnungen der Supermächte regeln. Das ähnelt auch eher der realen Situation, denn solche "Prestigepicks" und Boni sind ja eher Strategiespielen wie Civ als der Realität entnommen.
    Würde vermutlich die SL als Supermächte benötigen, weil im DB hat das glaub kaum geklappt

    6) Hier könnte man auf dem DB aufbauen und als (einzige) Ressource die Steuereinnahmen zur Verfügung stellen. Ökonomisch wäre die Aufteilung in den primären, sekundären und tertiären Sektor denkbar, außerdem würde ich die Arbeitslosigkeit als Problem aufrechterhalten. Zu Beginn könnte auch die Versorgung mit Lebensmitteln als Herausforderung dienen, zumindest, wenn man 1946 starten würde.
    Gab es sowas wie Ressourcenkonflikte im Kalten Krieg?
    Wäre Interessant zu wissen wie das ganze im DB geregelt war...


    7) Das würde ich eher lassen. "Sieg oder Spielabbruch" ist nicht so mein Lieblingsmotto.
    Fände ich jetzt nicht so das Problem. Im DB waren die DN ja auch sowas wie der Atomkrieg. Und im Kalten Krieg herrschte ja durchaus so ein Gefühl, dass es jederzeit zu ende sein kann...

    (Mit Endzeituhr meinte ich sowas wie "Beide Supermächte sind bei Defcon 2 -> XY% Chance dass es zu einem Atomkrieg kommt")

    8) Hier würde ich echte Entscheidungen bevorzugen, die auch die Außen- und Innenpolitik beeinflussen. Der Spieler steuert zwar sein Land, ist aber kein "Gott" wie in Civ, sondern übernimmt sozusagen die Spielfigur des jeweiligen Regierungschefs (ähnlich wie im DB die des Fürsten) und ist politischen Zwängen unterworfen.
    Ich hatte ja die Idee, dass (wichtige) Demokratien, einen zweiten Spieler bekommen, der als Opposition fungieren sollte. Würde natürlich die Anzahl an nötigen Spielern erhöhen.

    9) Diese könnten ähnlich wie im DB teils von den Spielern und teils von der SL eingebracht werden.
    Hmm, man müsste halt schauen wie neue Soziale Reformen ins System einwirken und ob sie überhaupt möglich sind.

    Edit: Heißt das, du würdest als SL zur Verfügung stehen? Bei mir hängt es nämlich von ein paar Variablen ab, die ich nicht alleine in der Hand habe.
    Weiß nicht ob ich dazu tauge. Also keine Garantie, weiß auch nicht so 100% über diese Zeit.

    Grob: Ein Ideales System wäre imo eins, wo beide Supermächte Spielergesteuert sind, Interesse haben ihren Block & Ideologie an die Führung zu bringen, zeitgleich aber nur geringe Interesse haben dass Militärisch zu machen. Der Rest der Spielerschaft hätte dann ein Interesse ebenfalls zu kooperieren, wäre aber "frei in seiner Wahl des Blocks".

  4. #4
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    Wie wäre es, die beiden Supermächte ähnlich wie bei Tropico zu halten? Die Staaten können sich einer Supermacht anbiedern, ihre Gunst gewinnen und erhalten dafür Boni.
    Man könnte dann sogar Aufgaben über die Supermächte verteilen, vielleicht sogar mal einen Stellvertreterkrieg dadurch anzetteln Auch die Neutralität sollte eine Option sein, z.B. könnte man sich von beiden Seiten Geschenke machen lassen, aber wenn man den Bogen überspannt...
    Zitat Zitat von Bassewitz Beitrag anzeigen
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  5. #5
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    An eine solche Art von Bonussystem hatte ich auch gedacht (abhängig eben von der eigenen Staatsform). Dazu kämen dann geopolitische Zwänge, so dass beispielsweise Großbritannien und Polen nur schwer ihre Seite verlassen könnten. Bei dieser Methode müssten die Supermächte aber auf jeden Fall von der SL gesteuert werden, weil sie dann ja teilweise außerhalb des Spieles stünden. Das ist aber eine Grundentscheidung, bei der für beide Seiten gute Argumente angeführt werden können.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Simato Beitrag anzeigen
    Wie wäre es, die beiden Supermächte ähnlich wie bei Tropico zu halten? Die Staaten können sich einer Supermacht anbiedern, ihre Gunst gewinnen und erhalten dafür Boni.
    Man könnte dann sogar Aufgaben über die Supermächte verteilen, vielleicht sogar mal einen Stellvertreterkrieg dadurch anzetteln Auch die Neutralität sollte eine Option sein, z.B. könnte man sich von beiden Seiten Geschenke machen lassen, aber wenn man den Bogen überspannt...
    Das klappt gut wenn man eine Insel im Meer ist, aber nicht so gut, wenn man hinterm eisernen Vorhand ist...

    Blockfrei sollte auf jeden Fall eine Möglichkeit sein.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    An eine solche Art von Bonussystem hatte ich auch gedacht (abhängig eben von der eigenen Staatsform). Dazu kämen dann geopolitische Zwänge, so dass beispielsweise Großbritannien und Polen nur schwer ihre Seite verlassen könnten. Bei dieser Methode müssten die Supermächte aber auf jeden Fall von der SL gesteuert werden, weil sie dann ja teilweise außerhalb des Spieles stünden. Das ist aber eine Grundentscheidung, bei der für beide Seiten gute Argumente angeführt werden können.
    Vermutlich könnte selbst Polen oder die UK relativ leicht zu den Blockfreien wechseln (siehe Frankreich, Yugos und Albanien...). Aber direkt zum Klassenfeind, würde halt auf jedenfall Reaktionen mit sich ziehen...

  8. #8
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    Zitat Zitat von [VK] Beitrag anzeigen
    i) Ich fände, dass dem Spiel etwas fehlen würde wenn die beiden Supermächte nicht Spieler gesteuert sind. Deshalb wäre ich eher dafür dass die in irgendeiner Form in eine Konkurrenz gezwungen sind. Das Prestigesystem war so eine Idee. Die Globalen Interessen könnten stark abstrahiert werden, so wie sie im Bund abstrahiert wurden. Ich glaube niemand hat Spanien simuliert und trotzdem waren da irgendwelche Freikorps des Deutschen Bundes unterwegs. Auch wäre es wohl nicht uninteressant, wenn die kleineren indirekt ins globale Geschehen eingreifen können um eben dem eigenen Block nach Vorne zu bringen. (Kuba in Afrika zbs) (Oder eben Blockfrei sind, was Vor/Nachteile hätte)

    ii) In wie fern wären sie freier? Doch eigentlich nur wenn man die SL-Supermächte weniger interventionistisch macht? Da fände ich es fast besser, wenn ein Spieler von oben runter sticht als dass es die SL macht...

    iii) Das gleiche Problem hast du auch sobald Frankreich und andere Atomwaffen haben. Eine Bombe auf London und das Spiel liegt auf dem Haufen. Brauchst auch nicht mal die Atomwaffen dafür. Auch im DB könnte Preußen in Russland einmarschieren um das Spiel über den Haufen zu werfen. Ich würde daher wie gesagt, den Spielern eher die direkte Kontrolle über die Atomwaffen entfernen und stattdessen nur die Gefahrensituation erhöhen. Das würde ebenfalls die Spieler zur Kooperation drängen.
    Die Situation ist allerdings nicht ganz dieselbe wie beim DB: Preußen hätte nach einer ersten Niederlage immer noch einlenken können und es wäre sogar denkbar gewesen, mit einem verkleinerten oder zerlegten Königreich weiterzumachen, während ein massiver nuklearer Erstschlag das Spiel für alle Beteiligten beenden würde. Auch die Bedeutung der nicht bespielten Gebiete ist eine andere: Während für den DB neben den Großmächten im Grunde nur noch Italien eine zentrale Bedeutung besaß, wurde der Kalte Krieg weltweit ausgetragen. Die USA und Sowjetrussland müssten also notwendigerweise an allen internationalen Brennpunkten Flagge zeigen, von Lateinamerika über Afrika und den Nahen Osten bis nach Ost- und Südostasien.

    Mein Hauptgedanke ist aber tatsächlich die Spielbarkeit: Wenn SU und USA eng kooperieren sollten, könnte kein Staat sich ihrer Macht entziehen. Wenn sie (wie in der Realität) ihre Einflussbereiche in Europa mehr oder minder kooperativ abstecken, ist eine Wahl des Blocks für keinen Spieler mehr möglich. Die Supermächte müssen also - um überhaupt ein Spiel für die anderen zu ermöglichen - auf den vollen Einsatz ihrer Macht verzichten. Weshalb sollte sich ein Spieler darauf einlassen? Die sowjetischen Truppen standen im Herbst 1945 in ganz Osteuropa. Weshalb sollte ein Spieler sie zurückziehen und riskieren, dass diese Länder aus dem Ostblock ausscheren? Ich hätte mir übrigens auch ein Szenario für einen teilweisen Rückzug der Supermächte aus Europa ausgedacht.

  9. #9
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    Zitat Zitat von [VK] Beitrag anzeigen
    Vermutlich könnte selbst Polen oder die UK relativ leicht zu den Blockfreien wechseln (siehe Frankreich, Yugos und Albanien...). Aber direkt zum Klassenfeind, würde halt auf jedenfall Reaktionen mit sich ziehen...
    Also Ungarn und die Tschechoslowakei konnten es jedenfalls nicht. Und da war noch nicht einmal ganz klar, ob sie überhaupt blockfrei werden wollten...

  10. #10
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    Gut, kenn' mich mit der Zeit nicht so gut aus. Was war der Unterschied zwischen denen beiden Fällen? Also warum durfte Yugoslawien blockfrei sein und die anderen beiden nicht?

  11. #11
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    Die Situation ist allerdings nicht ganz dieselbe wie beim DB: Preußen hätte nach einer ersten Niederlage immer noch einlenken können und es wäre sogar denkbar gewesen, mit einem verkleinerten oder zerlegten Königreich weiterzumachen, während ein massiver nuklearer Erstschlag das Spiel für alle Beteiligten beenden würde. Auch die Bedeutung der nicht bespielten Gebiete ist eine andere: Während für den DB neben den Großmächten im Grunde nur noch Italien eine zentrale Bedeutung besaß, wurde der Kalte Krieg weltweit ausgetragen. Die USA und Sowjetrussland müssten also notwendigerweise an allen internationalen Brennpunkten Flagge zeigen, von Lateinamerika über Afrika und den Nahen Osten bis nach Ost- und Südostasien.

    Mein Hauptgedanke ist aber tatsächlich die Spielbarkeit: Wenn SU und USA eng kooperieren sollten, könnte kein Staat sich ihrer Macht entziehen. Wenn sie (wie in der Realität) ihre Einflussbereiche in Europa mehr oder minder kooperativ abstecken, ist eine Wahl des Blocks für keinen Spieler mehr möglich. Die Supermächte müssen also - um überhaupt ein Spiel für die anderen zu ermöglichen - auf den vollen Einsatz ihrer Macht verzichten. Weshalb sollte sich ein Spieler darauf einlassen? Die sowjetischen Truppen standen im Herbst 1945 in ganz Osteuropa. Weshalb sollte ein Spieler sie zurückziehen und riskieren, dass diese Länder aus dem Ostblock ausscheren? Ich hätte mir übrigens auch ein Szenario für einen teilweisen Rückzug der Supermächte aus Europa ausgedacht.
    Okay, klingt einleuchten. Dann wäre die Frage also: Wie starr sollten die Bündnisse sein?

    Erklär mal deine Szenarioidee grob

  12. #12
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    Zitat Zitat von [VK] Beitrag anzeigen
    Gut, kenn' mich mit der Zeit nicht so gut aus. Was war der Unterschied zwischen denen beiden Fällen? Also warum durfte Yugoslawien blockfrei sein und die anderen beiden nicht?
    Wenn man es etwas verkürzt ausdrückt: Die Rote Armee. Die Staaten, die von sowjetischen Truppen befreit und nicht nach der Potsdamer Konferenz (Juli/August 1945) im Herbst 1945 verlassen worden waren, hatten praktisch keine Wahl. Im Lauf der Jahrzehnte konnten sie sich zum Teil allmählich eine gewisse Bewegungsfreiheit verschaffen, aber wenn man in Moskau den Verdacht hatte, ein Land wolle aus dem Warschauer Pakt ausscheren, konnte das sehr schnell vorbei sein (wie etwa in Polen 1980/81).

    Im Westen stellt sich die Situation anders dar, weil die USA (in Europa) ja keine Besatzungstruppen in Länder schickten, die das nicht wollten. So konnte sich Frankreich beispielsweise zum Teil aus der NATO zurückziehen. Ob man einen Blockwechsel auch akzeptiert hätte, ist aber natürlich nicht sicher.

    Wir müssten also die Blöcke auf irgendeine Weise durchlässiger machen, wenn die Spieler eine gewisse Wahl haben wollen und auch in Europa echte Blockfreiheit oder sogar ein eigenes Bündnissystem möglich werden soll. Und das geht eben am einfachsten, wenn wir den Druck der Supermächte verringern.

  13. #13
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    Zitat Zitat von [VK] Beitrag anzeigen
    Okay, klingt einleuchten. Dann wäre die Frage also: Wie starr sollten die Bündnisse sein?

    Erklär mal deine Szenarioidee grob
    So ganz möchte ich das noch nicht machen, weil da auch ein paar Überraschungsideen drin sind und ich es schöner fände, wenn nicht alle schon wüssten, was kommt. Ich würde sie einfach (falls wir ein solches Spiel starten sollten und ich nicht bei der Leitung mitwirken würde) der SL vollständig ausgearbeitet übergeben und sie dann entscheiden lassen, was sie davon verwenden möchte.

    Im Grunde geht es aber um einen freiwilligen, allmählichen Rückzug der beiden Supermächte aus Europa. Man könnte übrigens darüber nachdenken, wenigstens die Sowjetunion und vielleicht auch die USA später spielbar zu machen, wenn die europäischen Länder und einige andere Großmächte wie China an Gewicht gewonnen haben.

  14. #14
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    So ganz möchte ich das noch nicht machen, weil da auch ein paar Überraschungsideen drin sind und ich es schöner fände, wenn nicht alle schon wüssten, was kommt. Ich würde sie einfach (falls wir ein solches Spiel starten sollten und ich nicht bei der Leitung mitwirken würde) der SL vollständig ausgearbeitet übergeben und sie dann entscheiden lassen, was sie davon verwenden möchte.

    Im Grunde geht es aber um einen freiwilligen, allmählichen Rückzug der beiden Supermächte aus Europa. Man könnte übrigens darüber nachdenken, wenigstens die Sowjetunion und vielleicht auch die USA später spielbar zu machen, wenn die europäischen Länder und einige andere Großmächte wie China an Gewicht gewonnen haben.
    Heißt also auch historische Ereignisse wären komplett frei? Aka, keine Berlin-Blockade und etc?

    Die Spielbaren Staaten wären wie historisch? Also auch DDR und BRD?

  15. #15
    Held der Arbeiterklasse Avatar von Simato
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    Wenn Jon in die SL geht, könnte ich mich vielleicht auch dazu hinreißen lassen
    Zitat Zitat von Bassewitz Beitrag anzeigen
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