Verehrte Gesandtschaft des Kaisers Lu von Indochina,
unsere Depesche hat am Ende den Weg zu Euch gefunden und unsere diplomatischen Beziehungen bleiben frei von frühen Missverständnissen. Wir danken dem edlen Phenolph von Ostwestfalen für seinen Einsatz in dieser Sache. Er wies uns darauf hin, dass der erste Bote das beschriebene Seidenpapier versetzt und das erhaltene Gold versoffen hatte.
Aber zurück zur Diplomatie. Gern wollen wir Euch im Namen des Zaren unsere Beweggründe für einen NAP erläutern: Russland ist ein friedliches Land. Zar Peter hat zwar auch Pläne für den Aufbau von Militär und Flotte, aber im Moment dürstet unser Land nach Wissenschaft und Religion. Wir wissen nicht, wo wir China finden würden und sind derzeit nicht die geringste Bedrohung, ganz recht. Wir kennen noch nicht mal jeden Winkel unseres Kontinents. Aber habt ihr denn in alle Himmelsrichtungen erkundet um sicher sein zu können, dass China nicht von einer dritten Macht überrascht wird? Vielleicht nicht in einem Umlauf, vielleicht nicht in zehn. Aber es ist so gut wie sicher, dass dort draußen primitive Barbarenvölker auf eine Expansion durch Krieg setzen. Versteht unser NAP-Angebot also bitte auch als Mittel um Kulturvölker und Barbaren voneinander abgrenzen zu können.
Ihr scheint aufgeschlossen und verständig. Aus unserer Sicht gewinnen beide Seiten Zeit für Aufbau und Erkundung. Auch werden beide mehr in Armee und Flotte investieren müssen, um mögliche Invasoren abzuschrecken. Abenteuer fernab der eigenen Küste sucht ihr vermutlich bis auf Weiteres so wenig wie wir. Über die Laufzeit des NAP könnten wir einer möglichen einseitigen Dominanz entgegen wirken, sollten von Dritten gegen uns erklärte Kriege ausbleiben. Vielleicht legen wir aber auch den Grundstein für eine große Völkerfreundschaft.
Was hält Euer Kaiser nach alldem von einem NAP bis Runde 80 mit zehn Runden Kündigungsfrist und Verlängerung in 10-Runden-Schritten bei Nichtkündigung? Wir verbleiben in freudig gespannter Erwartung
Fürst Valigar Valigarowitsch Menschikow,
Erster Minister seiner kaiserlichen Majestät Zar Peter und Generalissimus der russischen Armee
Zitat von
Louis XV.
Verehrter russischer Gesandter,
in der Tat erreichte uns eure erste Gesandschaft nicht. Wir wissen nicht, ob das am Wetter, an wilden Tieren oder an Barbaren lag. Wir können aber sagen, dass uns das nicht wundert, da unsere beiden Reiche durchaus eine weite Wegstrecke voneinander entfernt liegen.
Gerne sind wir bereit, mit euch unsere Zusammenkunft zu feiern. Ich habe Kaiser Lu eure Idee eines Nichtangriffspaktes unterbreitet. Er fragte zurück, wer denn aktuell mit was überhaupt angreifen wolle? Prinzipiell sei er der Idee nicht abgeneigt, frage sich aber nach dem tieferen Sinn, da er es für völlig unmöglich hält, dass irgend ein russischer Fischer, Bauer oder Bandit in den kommenden 10 Runden den Weg nach China finden und dort für Unbillen sorgen sollte.
Wenn es euren Zaren besser schlafen lässt, können wir gerne ein Papier unterzeichnen, aber wir gehen aktuell davon aus, dass es eigentlich nicht notwendig ist. Oder habt ihr bereits Kontakt zu anderen Völkern gefunden, gegen die wir euch mit einem solchen Vertrag den Rücken freihalten könnten?
Mit hochverehrten Grüßen,
die Gesandtschaft des Kaisers Lu von Indochina, dem Herrscher über Berge, Wiesen, Wälder und Wellen