Rückblick Ende Mai 1861
Allgemeines:
Erwartungsgemäß sagt sich nun auch North Carolina von der Union los und schließt sich den Südstaaten an.
Nachdem unseren Spionen in Saint Louis Gerüchte zu Ohren kamen, dass die Sezessionisten in Missouri die gewaltsame Einnahme des größten Waffen und Munitionslagers westlich des Mississippi in Saint Louis planten, beschloss Captain Nathaniel Lyon, ohne weitere Rücksprache mit dem Oberkommando, den Südstaatlern zuvorzukommen und die örtlichen sezessionistisch veranlagten Staatsmilizen zu internieren.
Während der Durchführung dieser Befehle kam es leider zu mehreren Straßenkämpfen zwischen Lyons Soldaten und der örtlichen Bevölkerung, die zu großen Teilen auf Seiten der Sklaventreiber steht.
Bei den teils heftigen Straßenkämpfen kam es zu einigen Toten und der Rückhalt der Union hat sich in ganz Missouri deutlich verschlechtert.
Immerhin konnte das Depot und die dazugehörige Waffenkammer vor dem Zugriff durch die Südstaatler gesichert werden.
Durch das beherzte eingreifen von Captain Lyon, konnte somit Saint Louis die Kontrolle über die Stadt gehalten werden.
Lyon erhielt für seine Leistungen eine Beförderung zum Brigadegeneral und wird in den nächsten Wochen weitere Operationen gegen die Rebellen in Missouri leiten.
Wäre das Komplott der Sezessionisten erfolgreich gewesen, hätten wir womöglich mehr als nur etwas Loyalität im Staat eingebüßt.
Neben den Straßenkämpfen in Saint Louis kam es allerdings weiterhin zu keinen Kampfhandlungen mit Truppen der Rebellen.
Um die Lage in Baltimore nach den jüngsten Unruhen unter Kontrolle zu halten, wird in Maryland das Kriegsrecht verhängt.
Aus New York gibt es derweil gute Nachrichten. Hier stellt der als großes Gegner der Sklaverei bekannte deutsche Carl Schurz ein Kavallerieregiment aus deutschen Einwanderern auf und stellt dieses in den Dienst der Unionsarmee.
Zusammen mit der Einnahme Norfolks durch die Konföderierten fiel diesen auch die Fregatte Merrimack in die Hände.
Kürzlich erreichten uns hierzu Berichte, dass die Merrimack einem grundlegenden Umbau unterzogen wird und schwere Panzerplatten am Rumpf des Schiffes angebracht werden.
Um dieser neuen Bedrohung eines schwer gepanzerten Kriegsschiffes entgegenzutreten, müssen wir ebenfalls ein solches Panzerschiff bauen.
Hierzu wird der Ingenieur John Ericsson damit beauftragt ein entsprechendes Schiff zu entwerfen und zu bauen.
Unser erstes Panzerschiff die USS Monitor wird somit in New York auf Kiel gelegt und in etwa 7 Monaten vom Stapel laufen.
Wir hoffen allerdings, dass der Krieg bis dahin zu unseren Gunsten entschieden ist.
Nach diesen Ereignissen werfen wir einen kurzen Blick auf die einzelnen Frontabschnitte:
Osten:
Hier befinden sich die großen Armeen weiterhin in der Mobilisierung und nur kleinere Verbände sind bereits einsatzfähig.
Nordwestlich des Shenandoahtals wird eine zweite Unionsarmee unter General Patterson mobilisiert. (Patterson hatte ich in der Südstaaten Story bereits erwähnt. Er ist einer der schlechtesten Generäle der Union (1 strategisch 0 offensiv 0 defensiv sowie eine Spezialeigenschaft die seine Inaktivität in gegnerisch kontrollierten Provinzen nahezu garantiert) und wird schnellstmöglich seines Kommandos enthoben werden).
Hier werden nach Abschluss der Mobilisierung in zwei Wochen insgesamt etwa 8.000 Soldaten zur Verfügung stehen, die entweder im Osten bei Harper's Ferry oder in West Virginia eingesetzt werden können.
Die Armee unter McDowell benötigt noch vier Wochen bis zur vollständigen Einsatzbereitschaft.
Glücklicherweise werden die Armeen von Johnston und Beauregard ebenfalls erst in vier Wochen einsatzbereit sein.
Unsere kürzlich nach Frederickstown verlegten bereits einsatzbereiten Truppen zählen etwa 2.200 Mann und könnten sofort gegen die gegnerischen Milizen unbekannter Stärke in Harper's Ferry geführt werden, ehe Johnston seine Armee in Bewegung setzen kann.
Weiterhin wurde bei Baltimore eine weitere Freiwilligenbrigade aufgestellt, die sofort eingesetzt werden kann.
Die Übrigen, im Zuge von Lincolns Ruf nach Freiwilligen aufgestellten, Brigaden, werden in zwei Wochen einsatzbereit sein.
West Virginia:
In West Virgina haben die Konföderierten zwei Verbände unter dem Oberkommando von General Floyd aufgestellt.
Diese benötigen allerdings noch vier Wochen bis zur vollständigen Einsatzbereitschaft.
In dieser Zeit können wir die Verteidigung unserer Städte organisieren.
Als unmittelbare Antwort auf die Konföderierten Verbände wurden in Wheeling insgesamt 2.200 Mann der Staatsmiliz zusammengezogen und bereiten sich auf den Marsch nach Süden zur Verteidigung Ihres Heimatstaates vor.
Weiterhin befindet sich das bereits Erwähnte Kommando unter General Patterson an der Bahnlinie zwischen Morgantown und Harper's Ferry und kann im Notfall nach Westen verlegt werden.
Da die Konföderierten Truppen in West Virginia durch die Appalachen von Ihrem Kernland getrennt sind und dadurch Probleme haben, ausreichend Nachschub zu erhalten, gehen wir hier aber davon aus, dass die Truppen sukzessive nach Süden über die Berge abgezogen werden.
Für den Fall der Fälle werden wir aber unsere Truppen bei Morgantown sammeln um die strategisch wichtige Stadt mit aller Kraft zu verteidigen.
Missouri:
Während sich in dem Gebiet von West Virginia bis zum Mississippi keine nennenswerten Ereignisse ereigneten, ist die Ausgangslage in Missouri nach den jüngsten Auseinandersetzungen um Saint Louis wie folgt:
Hier verfügt der neu ernannte Brigadegeneral Nathaniel Lyon momentan über etwa 2.800 Mann, die in zwei Wochen einsatzbereit sind.
Weitere Freiwilligenverbände in den umliegenden Staaten werden ebenfalls in zwei Wochen einsatzbereit sein und sich Lyons Truppen anschließen.
Unsere Aufklärung verrät uns, dass sich konföderierte Einheiten in Rolla befinden und dort wahrscheinlich das örtliche Depot sprengen werden, um einen Vormarsch über Rolla auf Springfield im Südwesten des Staates zu erschweren.
In Springfield werden zudem konföderierte Verbände in uns unbekannter Größe ausgebildet.
Anhand der momentanen Situation ist davon auszugehen, dass Lyon weitaus mehr als die momentan zur Verfügung stehenden Truppen für eine Eroberung Springfields benötigen wird.
Die Ausbildung der in Saint Louis neu aufgestellten Einheiten wird in frühestens 5-6 Wochen abgeschlossen sein (Das ist eine extreme Umstellung. Bei den Südstaaten waren die meisten Infanteriebrigaden nach 2 Runden einsatzbereit. Hier warte ich selbst auf einfachste Brigaden mindestens 4 Runden. Das hatte ich nicht so recht einkalkuliert).
Soviel Zeit darf Lyon sich aber eigentlich nicht lassen um eine Chance zu haben Springfield einzunehmen ehe die Rebellen größere Verbände aus dem Süden heranführen können.