Zitat von
Baskavoda
Felix,
entgegen unserer dringenden Bitte ist Euer Späher den Grenzen des Reiches unseres geliebten Zaren näher gekommen, als unter anderen Umständen gut für ihn gewesen wäre. Doch er hat Glück, und Pjotr, Euch als Peter der Große, Zar der Zaren bekannt ist großmütig, weise und nachgiebig. Auch jeden einzelnen seiner Finger gestattet er dem unglücklichen Späher, mit sich fort auf seiner Reise zu nehmen. Und eine Hand mit nur vier Fingern ist nicht so leicht in Freundschaft zu drücken wie eine gesunde. Und eine solche Hand wird Euch nach wie vor entgegen gestreckt, Felix. Doch so stark der Arm Russlands auch ist... auf ewig wird die Hand nicht in Eure Richtung gereckt bleiben können. Es liegt an Euch, sie zu ergreifen. Auch der Gedanke an das Verspeisen von Gliedmaßen von Freund oder Feind ist keiner, der in Russland gedacht wird. Solltet Ihr zu so etwas wirklich fähig sein, trennen uns nicht nur Tagesreisen, sondern ganze Welten. Uns dünkt aber, Ihr würdet ein Pflanze an den Hängen Eurer Heimat kultivieren, die Ihr Kakao nennt? Von dieser dürft Ihr jederzeit schicken, gegossen in eine Form Eures Gutdünkens, ob Hase, Mann in roten Gewändern oder Finger. Ganz, wie es Euch beliebt!
Es ist Eurem Späher des darüber hinaus gestattet, sich an unseren Grenzen zu erholen und ganz nach seinen Wünschen umzuschauen. Aber seid gewarnt: übertritt er in der jetzigen Situation die Grenze zum Reich Peters, ist er des Todes. Und auch der so ferne Osten, das Reiche des Montezumas, für den Ihr sprecht, wird den Preis bezahlen. Sollten sich unsere Beziehungen positiv entwickeln, wovon wir ausgehen, seit Ihr natürlich in unseren Städten und Ländereien willkommen. Aber seid Euch zu jedem Zeitpunkt gewiss: Die Menschen Polens und die Menschen Russlands sprechen aus einem Mund. Schlagt Ihr den Einen, schlagt Ihr auch den Anderen. Zieht Ihr gegen den Einen ins Feld, zieht Ihr auch gegen den Anderen. Und wenn sich der Eine gegen Euch erheben sollte, steht der Andere unbeugsam an seiner Seite.
So erzürnt der Zar ob des Frevels Eures Spähers an unseren Grenzen auch war, als er Euer Angebot vernahm, wir könnten uns mit Eurer Erlaubnis getrost im Westen und Norden unserer derzeitigen Siedlungen niederlassen, war er erheiter auf eine Weise, wie man es selten beim vornehmsten der vornehmen Könige sah. Ihr selbst wart es doch, die von den Weiten im Osten unseres Reiches sprach. Der Raum im Westen und Norden ist begrenzt, Euer Späher wird Euch Ähnliches berichten. Wenn die Reise von Euch an unseren Hof so lange gedauert hat, und dort noch so viel Platz für neue prächtige Städte ist, wie Ihr behauptet... warum siedlen wir dort nicht gemeinsam in Friede und Freundschaft? Und tief in unseren russischen Seelen spüren wir, Russland ist ein anderes Wort für Osten. Wir sind gerne bereit mit Euch zu teilen, bestehlen lassen wird sich Peter jedoch nicht, habt dafür bitte Verständnis.
Mit den besten Wünschen und der Hoffnung auf rasche Antwort,
Baskavoda Baskavodawitsch im Namen des Zaren, Pjotr Alexejewitsch Romanow