Wie kann man den Fußball (schon wieder oder endlich mal) retten?

[El Commandante]

Weil diese Zugangsbeschränkungen vom DFB aufgestellt sind und erst einmal nur in ihrem Sport wirken. Sollte man aber vor einem "normalen" Gericht ein Verfahren anstrengen, gelten nicht die DFB Regeln - sondern das Recht des jeweiligen Landes bzw. Europas - da es sich hier ja um Gesellschaftsrecht handelt. Hier geht es nicht darum ob man 2 oder 3 Einwechslungen erlaubt, sondern in welcher Rechtsform Vereine mitspielen dürfen und unter welchen Umständen. Das ist eine völlig andere Geschichte. Sport hat in Europa keine Sonderrolle. Ich verweise hier auf das Bosman Urteil.

Naja, das Bosman-Urteil bezog sich auf die Beschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit.

Aber warum sollten privatrechtliche Vereinigungen nicht das Recht haben eine Mitgliedschaft an die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen zu knüpfen? Der VDP (Weinbau) nimmt auch nicht jeden auf und kontrolliert regelmäßig die Einhaltung der Bestimmungen durch seine Mitglieder. Ähnliches gibt es bei Dachverbänden für Marktforschungsinstituten, Unternehmensberatungen, Immobillienmakler usw. Alle diese Bereiche haben auch keine Sonderrolle und da scheint es doch auch nicht gegen EU-Recht zu verstoßen. Warum soll das ausgerechnet beim Fußball anders sein?

[mauz]

Weil diese Zugangsbeschränkungen vom DFB aufgestellt sind und erst einmal nur in ihrem Sport wirken. Sollte man aber vor einem "normalen" Gericht ein Verfahren anstrengen, gelten nicht die DFB Regeln - sondern das Recht des jeweiligen Landes bzw. Europas - da es sich hier ja um Gesellschaftsrecht handelt. Hier geht es nicht darum ob man 2 oder 3 Einwechslungen erlaubt, sondern in welcher Rechtsform Vereine mitspielen dürfen und unter welchen Umständen. Das ist eine völlig andere Geschichte. Sport hat in Europa keine Sonderrolle. Ich verweise hier auf das Bosman Urteil.

- ich verweise hier auf alle Nationalen Sportligen in Europa, die plötzlich in ihrem Bestand aufgrund europäischen Gesellschaftsrechts gefährdet sein sollen ... verstehst schon, dass das weit hergeholt is. Sicherlich gibt es immer wieder streitige Angelegenheiten, aber - so wie es auch der Commandante beschreibt - Zugangsregelungen zu einem bestimmten Markt gibt es nicht nur im Sport zu Hauf (denk nur mal an die Regulierungen in deinem Berufsfeld); die 50+1 Regel dient der Aufrechterhaltung des Gemeinnützigkeitsstatus und dieser ist elementar für das Selbstverständnis aller Bundesligisten (außer RB). Diese Regelung wird in hundert Jahren nicht durch europäisches Recht fallen ...

Den klugen Spruch über oben (da wo der Selbstgerechte thront) und unten (wo die Differenzierungsmasse vermutet wird) und das man sich erstmal informieren solle lass ich weitestgehend unkommentiert ... reich an Informationen sind deine Beiträge jedenfalls nicht.

[Shakka]

Zugangsregelungen zu einem bestimmten Markt gibt es nicht nur im Sport zu Hauf (denk nur mal an die Regulierungen in deinem Berufsfeld);

Die Zugangsregelungen müssen aber inhaltlich irgendwie relevant sein.
Hier jammert mich der Schornsteinfeger immer voll, dass jetzt auch irgendwelche Ausländer die Heizung warten dürfen. Es gibt weiterhin Zugangsbeschränkungen (Dienstleister muss Ahnung haben), aber es gibt nicht mehr die willkürliche Zugangsbeschränkung, dass nur der Bezirksschornsteinfeger in seinem Bezirk allein operieren darf.

die 50+1 Regel dient der Aufrechterhaltung des Gemeinnützigkeitsstatus und dieser ist elementar für das Selbstverständnis aller Bundesligisten (außer RB). Diese Regelung wird in hundert Jahren nicht durch europäisches Recht fallen ...

Ich sehe keine inhaltliche Begründung, warum 50+1 wichtig für den Spielbetrieb ist.
Und in der Praxis wird der Spielbetrieb auch gar nicht mehr vom gemeinnützigen Verein sondern von anderen Rechtsformen (AG, GmbH, ...) geleistet. Es gab doch neulich die Klage gegen den FC Bayern München. Da wurde genau diese Praxis noch mal bestätigt: Ein reiner Verein hat in der Bundesliga nichts mehr verloren. Denn in der Bundesliga steht der Wirtschaftsbetrieb tatsächlich über dem gemeinnützigen Zweck. Hätten die Bayern die Profiabteilung nicht schon längst ausgegliedert, hätte das Gericht den Verein vielleicht von der Liste gestrichen.

[LazyJay]

D.h. bald dürfen auch ausländische Vereine in der Bundesliga spielen
Vielleicht sollten die Bayern dann wirklich in die Spanische Liga wechseln

[Shakka]

Dass nur Mannschaften aus Deutschland in der BL mitmachen, dafür kann man auch inhaltliche Argumente finden. Ob das vor Gericht reicht, kann man ja mal ausprobieren.
Aber ist ja nicht nötig, wenn Ausländer hier Vereine kaufen oder gründen können


Man muss sich diesem Thema auch gar nicht inhaltlich nähern.
Warum führt die DFL bezüglich 50+1 Rückzugsgefechte, winkt Kind durch und lässt RB gewähren?
Niemand gibt sein Kartell freiwillig aus der Hand. Vor allem nicht, wenn da Milliarden drin stecken.
Also wird es wohl Gründe geben.

[mansa apoc]

Weil die Kinder vielleicht auch mal zu Hause sein wollen, oder bei Freunden, nicht den ganzen Tag in der Schule oder im Fußballverein? Zumal so Nachwuchs-Profi-mäßig nicht mit zweimal die Woche Training am abend getan ist.

In Bezug auf die Betreuung bin ich der Überzeugung, dass die beste Betreuung immer noch die von Vater und Mutter ist und die Betreuung durch Fremde schon mit der Schule ausreichend abgedeckt ist. Ferner weise ich darauf hin, dass es die Selbständigkeit des Kindes noch mehr fördert, wenn es, wenn grade keine Eltern zu Hause sind, es eben alleine zu Hause ist. Klar geht das erst ab nem gewissen Alter und hängt von der Entwicklung des Kindes ab, aber mir kommt es so vor als sei inzwischen der Glaube weit verbreitet, dass alle Kinder unter 14/18 Jahren durchgehend von einem Erwachsenen betreut werden müssten, was halt Unsinn ist. Daher auch der Hinweis, dass es für Eltern keine Aufsichtspflicht oder so gibt.

Ganztagsbetreuung bedeuet nicht, das Kinder nicht zu Hause sein dürfen, oder bei Freunden. Den Kindern ist es generell gestattet (nach Absprache mit Ihren Eltern) die Schule zuverlassen, wann immer sie wollen. Ganztagsbetreuung ist keine Pflicht und kein Zwang. Deine Ausführung über Nachwuchs-Profis ist ja interessant, wieviele Stunden muss denn ein Kind trainieren um Profi zu werden? Ich hätte da gerne eine wissenschaftlich fundierte Tabelle mit Alter (Monat), Trainingszeit und vor allem Trainingsmethode oder Trainingsziel.

Ganztagsschulen bieten am Nachmittag auch Sport an, da sind Mannschaftssportarten wie Fußball, Volleyball oder Handball keine Seltenheit.

Vater und Mutter sind nicht immer die besten Begleiter eines Kindes. Junge Väter und Mütter haben es schwierig in ihre Rolle zu finden. Eltern mit großen Ängsten übertragen diese mit hoher wahrscheinlichkeit auf ihre Kinder. Missbrauchsfälle sind nicht selten im familiären Umfeld zu finden, Verwahrlosung findet in den eigenen 4 Wänden statt. Wie hast du dein Kind bis zum 7. Lebensjahr begleitet? Fremdbetreuung war ja nicht möglich, und ich weigere mich zu glauben, das dein Kind bis 7 Jahre sich selbstständig versorgen kann. Deinen Glauben über den weit verbreiteten Glauben, dass Kinder unter 14/18 Jahren durchgehend von einem Erwachsenen betreut werden müssten, kann ich nicht teilen, ich kenne sehr sehr viele Kinder, Eltern und Erzieher, die Ihre anvertrauten Kinder auch alleine lassen, bzw. alleine bleiben dürfen. Wo kommt dein Glaube her? Allgemeingültig ist er jedenfalls nicht.

[Shakka]

Folgende Idee:
Der Meister spielt nicht gegen die Aufsteiger. Die Aufsteiger erhalten die Punkte direkt.

Das bringt Vorteile:
-Meisterschaft könnte spannender werden
-Die Aufsteiger mischen sich besser in die Liga ein weil sie Punkte bekommen, die sie sonst kaum bekommen würden
-Der Meister hat weniger Spielbelastung und kann sich besser auf CL konzentrieren

Nachteile:
-Die Aufsteiger nehmen nicht so richtig am Wettbewerb teil weil sie nicht gegen den Meister spielen können
-Es fallen Spiele und damit Geld weg

[Kendogan]

[Tronde]

Nachteil:

Es ist eine Benachteiligung des Meisters und zerstört den Wettbewerb. Das die Meisterschaft deswegen "spannender" ist, ist natürlich nur eine Vermutung. Schließlich zählt diese Regel ja nicht nur, wenn der vorherige Meister mit 20 Punkten Vorsprung den Titel geholt hat, sondern auch wenn er den Titel mit einem Tor mehr geholt hat.

[Hubabl]

Diese Idee würde wohl kaum jemand wollen. Will doch jeder gegen die Bayern spielen.

[Shakka]

Die wollen also lieber absteigen als auf ein Spiel gegen Bayern zu verzichten!

[yukon1996]

Freiburg und der andere Aufsteiger, mussten gegen den Meister spielen, sind trotzdem nicht abgestiegen.
in den letzten 10 Buli-Saisons sind 25 Mannschaften aufgstiegen und 8 dann direkt wieder abgestiegen.
Von den 8 wären dann 5 nicht abgestiegen und eine hätte in die Relegation gemusst.
Also sind 17 von 25 Mannschaften sowieso in der Liga geblieben, diese Qoute ansich ist für mich schon stark.

[Tronde]

Die wollen also lieber absteigen als auf ein Spiel gegen Bayern zu verzichten!

Du hast ja gerne etwas seltsame Vorschläge.

Du stiehlst damit halt Teams die Möglichkeit bis zu 18 Punkte zu erreichen. Die Anzahl der Meisterschaften eines Teams mit mehr als 18 Punkten Vorsprung ist sehr gering. Und im Abstiegskampf greifst du ebenfalls unglaublich ein, indem du den Aufsteigern 6 Punkte schenkst. die Absteiger diese Saison waren übrigens keine Aufsteiger. Und die Absteiger nächste Saison werden, aller Voraussicht nach, auch nicht Stuttgart und Hannover sein. Teams wie Mainz, Hamburg, Augsburg oder Freiburg können damit ja schonmal anfangen zu beten. Der Vorschlag ist sehr unausgegoren und erzielt keine Vorteile aber unglaubliche Nachteile.

Diese Idee würde wohl kaum jemand wollen. Will doch jeder gegen die Bayern spielen.

In der SE wurde der Begriff "Fairness" in letzter Zeit ja überstrapaziert. Der Vorschlag von Shakka ist aber wohl mit das unfairste was man hier je lesen dürfte.

[yukon1996]

nach den Shakka System ginge der diesjährige Meistertitel an die Mannschaft die mal in Markranstädt angefangen haben.

[JohnStockton]

Ich würde die Bundesliga vollständig amerikanisieren, also mit Draftsystem, Investoren, keine Absteiger, täglichen Spielen und allem kommerziellen drum und dran. Denn letztlich ist der traditionelle Fussball nicht mehr gegeben, Produkte wie Leipzig, Hoffenheim usw. sind der unvermeidbare Sargnagel gewesen und haben eine völlig uninteressante Bundesliga hinterlassen, zig Traditionsmannschaften der letzten Jahrzehnte versauern in unteren Ligen während Produkte zu Werbezwecken (Leipzig) oder aus Langeweile (Hoppenheim) hochgekauft wurden. Man würde so womöglich auch ein pflegeleichteres Publikum in die Stadien bekommen, die Ultrakultur sowie die Politisierung der Kurven wäre wohl beendet, Fussball als Familienevent und nicht als teurer Polizeiaufmarsch und Kriegsgebiet. Die Championsleague kann bestehen bleiben und findet analog zu den Playoffs am Ende der Saison statt um aus den nationalen Ligen den europäischen Meister zu ermitteln. Angesichts der hohen Belastung und des europäischen Charakters sind Europameisterschaften dann auch sinnlos, Ansätze das diese sich überlebt haben sind ja bereits da wenn man z.B. das System der Ausrichterländer unterhöhlt und damit der Veranstaltung jeglichen Charakter nimmt.

Alle 4 Jahre gibt es dann eine verkürzte Saison, in deren Anschluss die Weltmeisterschaft folgt, die wie bisher bestehen bleibt.