Wie kann man den Fußball (schon wieder oder endlich mal) retten?

[Tronde]

Du kannst die Idee ja bringen. Nur gibt es einen Verein, der diese Regeln nicht erfüllt? Mir fällt keiner ein. Ausser du packst in die Regel auch die Reserveteams (U23) rein. Das wäre imo aber keine Jugenfmannschaft

[Shakka]

Du kannst die Idee ja bringen. Nur gibt es einen Verein, der diese Regeln nicht erfüllt? Mir fällt keiner ein. Ausser du packst in die Regel auch die Reserveteams (U23) rein. Das wäre imo aber keine Jugenfmannschaft

Es würde mich wundern, wenn es einen Verein gibt, der diese Regeln erfüllt.

Ich will jetzt bei Bayern Fußball spielen weil da bin ich sowieso Mitglied. Wo muss ich da zum Training hin? Wann?
Und meine Nichte ist 8. Die will auch mal rein schnuppern.

[Tronde]

Ah ok. Dann habe ich deinen Vorschlag falsch verstanden. Um ehrlich zu sein, verstehe ich ihn immer noch nicht richtig. Du willst also das jeder aufgenommen wird? Wenn also 10000 8jähirge sich bewerben, muss man die nehmen?

[mauz]

Hannover wäre natürlich nicht abgeschmiert. Kind hätte dann die Sache vor Gericht gebracht. Und der DFB wusste wohl, was ihm da blüht. Der DFB weicht ja nicht immer weiter zurück, weil er glaubt er hätte das Recht auf seiner Seite. Aber lassen wir es. Mehr als "die da oben können nichts, ich da unten kann es" kommt eh nix. Wenn du wenigstens irgendwelche rechtlichen Grundlagen liefern würdest. Der europäische Fussball hat alle relevanten Gerichtsverfahren verloren, wo er sich Sonderrechte geholt hat. Kannst ja mal dich über Bosman und Co. informieren.

außer der Behauptung, dass die 50+1 Regel keinen Bestand vor einem regulären Gericht hätte, bringst du ja auch nix vor. Was nun ausgerechnet das aus Arbeitsrecht und Arbeitnehmerfreizügigkeit herrührende Bosman-Urteil damit zu tun haben soll erschließt sich mir nicht. Hier geht es um die "Spielregeln" unter denen jemand am Betrieb 1. und 2. Bundesliga mitmachen darf und diese Konstituierung kann jede Vereinigung so konstruieren, wie es ihr passt und wie es die allgemeinen Gesetze erlauben. Ich wüsste bspw. nicht, welches europäische Recht Shakas Rumpelklassen-"Idee" (ob hinreichend, gut oder nicht sei dahingestellt) entgegenstehen würde. Aber ich lass mich da gerne von jemandem inklsuive rechtlicher Grundlagen belehren, der zur eigenen Distinktion gerne in oben und unten differenziert

[Shakka]

Ah ok. Dann habe ich deinen Vorschlag falsch verstanden. Um ehrlich zu sein, verstehe ich ihn immer noch nicht richtig. Du willst also das jeder aufgenommen wird? Wenn also 10000 8jähirge sich bewerben, muss man die nehmen?

Der Verein kann seine bestehenden Mannschaften mit Spielern ausstatten wie er es für nötig hält.

Wenn dann noch Spieler mitspielen möchten und in der niedrigsten Spielklasse der Alterklasse noch keine Mannschaft angemeldet wurde, muss der Verein so eine Mannschaft auf machen damit er mindestens eine Mannschaft "für jedermann" hat.

[Tronde]

D.h. wenn der Verein ausversehen aufsteigt, müssen sie dann wieder eine aufmachen oder auf den Aufstieg verzichten? Die Idee ist spannend, kleine Vereine werden dann wohl riesige Probleme bekommen. Auch sehe ich den Vorteil nicht wirklich.

[mauz]

Doch, zumindest führt Shakkas "Vorschlag" dazu.

RB macht viel Jugendarbeit (auch ein Statut der Bundesliga) und würde sich dem beugen - die wenigsten Bundesligisten dürften Mannschaften in der Rumpelklasse haben.

[mauz]

...Auch sehe ich den Vorteil nicht wirklich.

wirkt auf mich auch eher wie so ein Amateurfußball-Feigenblatt

[El Commandante]

Mal 'ne ganz blöde Frage eines Nichtjuristen: Wieso sollte die 50+1 Regel eigentlich vor ordentlichen Gerichten keinen Bestand haben?

Es gibt doch jede Menge Verbände, bei denen die Mitgliedschaft an die Einhaltung bestimmter Bedingungen geknüpft ist. Wieso sollte das ausgerechnet im Falle DFB/DFL nicht möglich sein?

[mauz]

... vielen Dank für diese interessierte Nachfrage, die dir Tronde sicherlich (europäisch) beantworten kann.

[mansa apoc]

Mit der zunehmenden Ganztagsbetreuung haben die Vereine noch mehr Probleme denn je an Nachwuchs zu kommen.

Das mit der Ganztagsbetreuung ist auch ein grundlegendes Fehlkonzept. Zum einen die irrige Annahme, alle minderjährigen müssten immer betreut werden (nur zur Info: eine "Aufsichtspflicht" gibt es für die Erziehungsberechtigten nicht), zum anderen wird dadurch die Ganztagesschule nicht als Bildungs- sondern als Betreuungsprojekt gesehen.

Beide Punkte verstehe ich nicht. Kinder werden doch nicht davon abgehalten einem Fußballverein beizutreten und dort zu trainieren, nur weil es eine Ganztagsbetreueung an Schulen gibt.
Bildung gelingt vor allem dann, wenn Kinder gute Begleiter haben. Wieso sollte das ein grundlegendes Fehlkonzept sein?

[faldegorn]

Beide Punkte verstehe ich nicht. Kinder werden doch nicht davon abgehalten einem Fußballverein beizutreten und dort zu trainieren, nur weil es eine Ganztagsbetreueung an Schulen gibt.
Bildung gelingt vor allem dann, wenn Kinder gute Begleiter haben. Wieso sollte das ein grundlegendes Fehlkonzept sein?

Ich weiss ja nicht, wie ihr das im Norden so handhabt. Aber hier ist das wirklich kein Problem mit der Tagesschule. Da werden die Kinder sogar selbstständiger, weil sie mal was selbst organisieren müssen

War unglaublich schlecht zitiert... Deshalb: Tagesschulen und Fussballvereine schliessen sich einfach nicht aus.

[Der Falke]

Weil die Kinder vielleicht auch mal zu Hause sein wollen, oder bei Freunden, nicht den ganzen Tag in der Schule oder im Fußballverein? Zumal so Nachwuchs-Profi-mäßig nicht mit zweimal die Woche Training am abend getan ist.

In Bezug auf die Betreuung bin ich der Überzeugung, dass die beste Betreuung immer noch die von Vater und Mutter ist und die Betreuung durch Fremde schon mit der Schule ausreichend abgedeckt ist. Ferner weise ich darauf hin, dass es die Selbständigkeit des Kindes noch mehr fördert, wenn es, wenn grade keine Eltern zu Hause sind, es eben alleine zu Hause ist. Klar geht das erst ab nem gewissen Alter und hängt von der Entwicklung des Kindes ab, aber mir kommt es so vor als sei inzwischen der Glaube weit verbreitet, dass alle Kinder unter 14/18 Jahren durchgehend von einem Erwachsenen betreut werden müssten, was halt Unsinn ist. Daher auch der Hinweis, dass es für Eltern keine Aufsichtspflicht oder so gibt.

[Tronde]

Mal 'ne ganz blöde Frage eines Nichtjuristen: Wieso sollte die 50+1 Regel eigentlich vor ordentlichen Gerichten keinen Bestand haben?

Es gibt doch jede Menge Verbände, bei denen die Mitgliedschaft an die Einhaltung bestimmter Bedingungen geknüpft ist. Wieso sollte das ausgerechnet im Falle DFB/DFL nicht möglich sein?

Weil diese Zugangsbeschränkungen vom DFB aufgestellt sind und erst einmal nur in ihrem Sport wirken. Sollte man aber vor einem "normalen" Gericht ein Verfahren anstrengen, gelten nicht die DFB Regeln - sondern das Recht des jeweiligen Landes bzw. Europas - da es sich hier ja um Gesellschaftsrecht handelt. Hier geht es nicht darum ob man 2 oder 3 Einwechslungen erlaubt, sondern in welcher Rechtsform Vereine mitspielen dürfen und unter welchen Umständen. Das ist eine völlig andere Geschichte. Sport hat in Europa keine Sonderrolle. Ich verweise hier auf das Bosman Urteil.
Ansonsten verschiebt man hier aber auch die Beweisführung. Wenn man an der Entscheidung des DFB Kritik übt, müsste man sich erst einmal mit Recht beschäftigen und nachweisen können, dass diese Regeln vor Gericht halten würden. Das tut man aber, natürlich, nicht. Weil einem das Wissen dazu fehlt. Und statt dieses fehlende Wissen durch informieren oder schweigen auszugleichen, übt man halt Kritik weil der DFB "da oben" ist und "die da oben" immer Schuld haben. Das "die da oben" durch "die da unten" gewählt wurden.... Ist natürlich der bequemere Weg. Aber Bequemlichkeit bringt einem der Wahrheit selten näher.

[Flati]

Weil die Kinder vielleicht auch mal zu Hause sein wollen, oder bei Freunden, nicht den ganzen Tag in der Schule oder im Fußballverein? Zumal so Nachwuchs-Profi-mäßig nicht mit zweimal die Woche Training am abend getan ist.

In Bezug auf die Betreuung bin ich der Überzeugung, dass die beste Betreuung immer noch die von Vater und Mutter ist und die Betreuung durch Fremde schon mit der Schule ausreichend abgedeckt ist. Ferner weise ich darauf hin, dass es die Selbständigkeit des Kindes noch mehr fördert, wenn es, wenn grade keine Eltern zu Hause sind, es eben alleine zu Hause ist. Klar geht das erst ab nem gewissen Alter und hängt von der Entwicklung des Kindes ab, aber mir kommt es so vor als sei inzwischen der Glaube weit verbreitet, dass alle Kinder unter 14/18 Jahren durchgehend von einem Erwachsenen betreut werden müssten, was halt Unsinn ist. Daher auch der Hinweis, dass es für Eltern keine Aufsichtspflicht oder so gibt.

Was bin ich froh das meine Kleine im Kindergarten ist. Da lernt sie auch mal sich gegen andere, insbesondere gleichaltrige durchsetzen, teilen(ich will als Elternteil eher selten ihr Spielzeug haben) usw. Ansonsten hätte sie in der Schule dann einen Kulturschock. Insbesondere wenn es das erste Kind ist und noch keine Geschwister hat.