(RL)...and the Tronde goes to...Trondes Kino Lounge 2017

[Tronde]

Film Nummer 15 aus dem Jahr 2017 wurde also geschaut . Wenn ich schon nicht ins Kino komme, muss es eben so klappen .

Der Film liegt ca. gleichauf mit Split und Alien. Ich überlege ob ich ihn doch vor Alien packen soll - somit wäre Alien raus. Aber so sicher bin ich mir nicht und eigentlich ist das fürs Ranking eh unbedeutend. Beide Filme werden am Ende sicher nicht unter den Top 10 stehen. Mal schauen ob ich Operation Anthropoid kurzfristig in die Top 10 packe

[Fozzie Bear]

Nicht schon wieder ein Weltkriegsfilm. Dieses Kapitel wurde doch bereits mit Inglourious Basterds abrupt und gut beendet.

[Tronde]

Einem langweiligen Splatter Film von Quentin

[Version1]

Du verstehst des nicht Tronde. Tarantino is unser absoluter Gott und wir müssen ihm alle blind folgen. Wenn er einen Film zu nem Thema gemacht hat, dann soll nie wieder jemand wagen, auch nur daran zu denken einen Film im gleichen Genre zu machen!

[Calis]

Du verstehst des nicht Tronde. Tarantino is unser absoluter Gott und wir müssen ihm alle blind folgen. Wenn er einen Film zu nem Thema gemacht hat, dann soll nie wieder jemand wagen, auch nur daran zu denken einen Film im gleichen Genre zu machen!

Das schlimme ist, dass ich bei dir nicht ganz sicher bin, ob du das ironisch oder ernst meinst.

[Tronde]

Boston



Der Trailer



Der Plot

Tommy Saunders ist Polizist in Boston und hat die Aufgabe, am 15. April 2013 den Boston Marathon zu überwachen. Alles verläuft nach Plan, bis 2 Sprengsätze hochgehen und die Stadt ins Chaos stürzen...

Die Bewertung:

Boston, der englische Originaltitel lautet Patriots Day, behandelt den reellen Anschlag von 2013 am Tag der Patrioten. Der englische Originaltitel ist durchaus passender, allerdings dürften viele deutsche Zuschauer mit dem "Patriots Day" wenig anfangen können, deswegen kam es zur Umbenennung. Der Regisseur des Films ist Peter Berg - der in den letzten Jahren einige Filme gedreht hat, welche eine "wahre" Geschichte erzählen. Neben Boston waren dies Deepwater Horizon und Lone Survivor. Auch mit Hancock und Operation Kingdom hat er auf sich aufmerksam gemacht - auch der unsägliche Film "Battleship" geht auf sein Konto. Peter Bergs Spezialität ist es, Actionfilme zu drehen die durchaus ein wenig Drama beinhalten und häufig den Zuschauer keine eindeutige Botschaft vermitteln (abgesehen von Battleship - die Botschaft war "Drecksfilm"). Ist das bei Boston auch gelungen? Darauf komme ich noch zu sprechen.
Dem Film gelingt es relativ schnell den Zuschauer in seinen Bann zuziehen. Die Spannungskurve bleibt den ganzen Film über recht hoch. Auch wenn man natürlich das Endresultat kennt, wird der Film nie langweilig. Die Action ist größtenteils nicht übertrieben und mit interessanten Kameraeinstellungen gedreht. Ab und an werden auch "echte" (bzw. "echten Szenen" nachempfundene) TV Bilder eingespielt - die dadurch einem das Gefühl geben man erlebt hier gerade etwas "live". Ebenfalls (teilweise) gelungen ist, dass Berg es wieder einmal schafft kein einseitiges Bild zu zeichnen. Der FBI Chef versucht beispielsweise sofort Panikreaktionen zu verhindern und erklärt, wieso dies wichtig ist. Dazu steht er im Gegensatz zu den Boston Polizisten, die in ihrer "Heimat" angegriffen wurden und somit auf Rache sinnen. Später komme ich darauf auch noch zurück. Die Täter werden auch recht überzeugend dargestellt. Es handelte sich eben nicht um irgendwelche Menschen im Wahn, sondern (insbesondere der jüngere Bruder) um Kinder - die aus welchen Gründen auch immer diese schreckliche Tat verübt haben. Hier hat Berg durchaus das Maß gehalten.
Wie bei Peter Berg üblich lässt er einige Figuren zu Beginn auflaufen, die erst später wichtig werden - damit der Zuschauer eine Beziehungen zu ihnen aufbauen kann. Das sind häufig keine "wichtigen" Personen für die eigentliche Handlung bzw. sie haben nur kurze Auftritte. Die Hauptrolle hat Mark Wahlberg ergattert, der mit Berg bereits Deepwater und Lone Survivor gedreht hat. Hier beginnt das erste Ärgernis des Films. Viele Figuren des Films sind reellen Figuren nachempfunden, die Rolle von Mark Wahlberg ist angeblich eine Mixtur aus mehreren Polizisten. Man wollte hier wohl eine Figur erschaffen, die einen durch den kompletten Film begleiten kann. Und da es diese Person eigentlich nicht gab (abgesehen von den Attentätern), wurde eben Tommy Saunders erschaffen. Diese Figur ist während der mehreren Tage gehende Suche ein "Hansdampf in allen Gassen" - man findet ihn überall wieder und dadurch verliert der Film einiges von seiner Authentizität, da er sich eben zu keiner Zeit "echt" anfühlt und dann auch zwei oder drei Reden schwingt, die man eher nicht von so einem Menschen erwartet. Ärgerlich am Film ist aber noch etwas weiteres. Der Film heißt im Original wohl nicht nur "Patriots Day" weil die Tat am 15. April passiert ist, sondern auch weil alle Bostoner (egal ob Polizisten, Hausfrauen, überfallene Asiaten, Nachbarn) in diesem Film einen massiven Patriotismus versprühen. Das ist für sich genommen nicht mal schlecht (da es solche Menschen natürlich gibt), in einigen Szenen ist es aber so auf die Spitze getrieben, dass es nur noch lächerlich wirkt (Hammerwurf, Polizisten die sich vom FBI nicht wegschicken lässt usw.). Wie schon angemerkt fand ich die Rolle des FBI Chefs recht gelungen und es wird auch berichtet, wie fälschlicherweise ein Muslime zu Tätern ernannt wurden - das Social Media im Zusammenhang mit dieser Tat massiv versagt hat (viele Menschen wurden als Verdächtige gebrandmarkt, die gar nichts getan hatten), weil viele Hobby Journalisten nicht nachgedacht haben bevor sie etwas gepostet haben, wird nicht erwähnt.

Insgesamt ein von Anfang bis Ende spannender Film, mit einigen Schwächen in der Umsetzung und einer unpassenden Hauptfigur. Trotzdem bekommt der Film noch eine recht gute Note, wer allerdings Probleme mit Patriotismus hat - dürfte größere Abstriche bei der Bewertung machen.


7,75 Tronde

[Tronde]

Boston springt auf Platz 7, wobei ich bei nochmaliger Ansicht von "Wonder Woman" klären muss - ob ich den Film vor oder eben nach "Wonder Woman" einordnen werde. Im Moment steht er noch davor. Alien fällt somit aus den Top 10 raus. Realistische Chancen auf die endgültigen Top 10 dürfte Boston aber mit 7,75 nicht haben.

[Fozzie Bear]

Bist du ein Marky Mark Fan? der Typ kommt in deinen Filmbewertungen überraschend oft vor.

[Argnan]

Seit Boogy nights vermutlich.

[Tronde]

Bist du ein Marky Mark Fan? der Typ kommt in deinen Filmbewertungen überraschend oft vor.

Ich bin mir nicht sicher ob wir die selbe Definition von "überraschend oft" haben. Ich habe in dem Filmthread für das Jahr 2017, im Filmthread für das Jahr 2016 und im Ursprungsthread ohne Jahresbezug insgesamt 75 Filme bewertet über die Jahre (). Davon sind exakt 2 Filme mit dem Darsteller Mark Wahlberg. Das deutet für mich nicht unbedingt auf "überraschend oft" hin. Die letzten beiden Bewertungen waren mit ihm , was aber eben daran liegt, dass ich bei der letzten 3 für 2 Saturn Aktion eben die beiden Filme mir geholt habe. Das Interesse lag aber dabei weniger auf Mark Wahlberg, den ich zwar für einen soliden Darsteller halte - für den ich aber nicht ins Kino gehe, sondern mehr auf der Thematik und dann vielleicht noch an Peter Berg.

Das Format eignet sich auch nicht sonderlich gut "Lieblingsdarsteller" eine Bühne zu geben. Da es ja darauf ankommt, wer einen Film rausbringt. Man kann es natürlich insofern steuern, dass man diese Filme dann auch bewertet aber das war es dann auch schon wieder. Ich kann dich beruhigen. Da Mark Wahlbergs Transformers Werk unter normalen Umständen keine Chance auf eine Bewertung hier haben wird, wird es 2017 keinen weiteren Film mit ihm hier geben. 2018 wird aber "All the Money in the World" in die Kinos kommen, da könnte es dann wieder passieren . Sofern ich das Format 2018 weiterführe .

[Fozzie Bear]

Mir fällt es seit Jahren schwer Matt Damon und Marky Mark auseinanderzuhalten. Vielleicht liegt's auch daran. Aber ja, die letzten beiden Bewertungen waren mit ihm.

[Rinz]

Wie schaut es aus mit Valerian, er war auf deiner Liste? Habe ihn jetzt gesehen und fand ihn gelungen, passt aber wohl besser in dein Sortiment.

[Tronde]

Bei 2017 fehlt bei mir nur ein Film, den habe ich aber auf BD gesehen. Ansonsten bin ich komplett. Ich war leider im 3. Quartal nur in "Planet der Affen". Auch Dunkirk und Baby Driver habe ich nicht geschafft. Gerade bei Dunkirk ist das schlecht. Der Film soll im Kino ja sehr gut wirken.

Die Liste der möglichen Filme für Oktober bis Dezember bin ich noch nicht mal durchgegangen, um hier meine Pläne zu veröffentlichen.

[Grauni]

Ich kann noch Schloss aus Glas empfehlen! Habe ich letzte Woche im Kino gesehen und hat mir sehr gut gefallen.
Dunkirk hatte im Kino wirklich eine sehr starke Wirkung. Allerdings habe ich den Fehler gemacht und meine Erwartung an den Film aufgrund der Kritiken und Kommentare viel zu hoch angesetzt.

Auch nochmal hier in diesem Thread: Danke für die Arbeit und deine Meinung zu den Filmen!

[Tronde]

Danke für den Tipp bezüglich Schloss aus Glas. War mir so nicht bekannt, mit Brie Larson und Woody sind da aber zwei interessante Darsteller am Start (dazu noch Watts).

Danke für das Kompliment. Ich hoffe ich werde den Thread noch eine Weile weiterführen, allerdings fehlt es momentan an der Zeit Filme zu sehen. Vielleicht klappt am Wochenende zumindest noch die Bewertung des Films den ich noch nicht hier geposted habe.