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Thema: [Die Sims: Mittelalter] Nechoria, das vergessene Reich

  1. #76
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    Srrt'vai ließen wir das letzte Mal an ihrem Tiefpunkt zurück. Schon lange hatte sie darunter gelitten, von ihrem Gatten entmündigt zu werden, doch dann hatte eine Despotin ihren Wunsch nach Menschlichkeit gegen die gewandt und sie zu einer Massenmörderin werden lassen. Wo ist ihre Stimme hin, wo ist ihre Überzeugung, wo ihre Macht über ihr Leben? Srrt'vai hatte ihren Frieden nach innen und außen verloren.
    So geht es auch nicht mehr um Liebe, diese Möglichkeit starb in dem Moment, in dem die Spritze in ihrer Hand ruhte. Für sie geht es darum, beim Kollaps ihrer Welt wenigstens selbst ein paar Säulen umgeworfen zu haben.
    Sie näherte sich Tarrin auf dem mittäglich-vollen Marktplatz an. Die Leute um ihr herum waren ihr egal.

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    Die Worte kamen ihr leicht über die Lippen. Sie achtete selbst nicht darauf, was sie sagte, wusste doch inzwischen, was Menschenmänner hören wollten...
    ... und achtete auch nicht auf die Dame, die anders als die anderen nicht einfach wegsah, sondern sie fassungslos und mit wachsender Verachtung anstarrte.

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    Wusste die Bardin selbst, was mit ihr los war? Daran dachte sie nicht. Ihr schossen nur immer neue Worte durch den Kopf, mit denen sie die beiden am Liebsten angebrüllt hätte.

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    Als die beiden den Marktplatz verließen und direkt an ihr vorbeigingen, schämte sich Kildrae mit einem Mal und konnte nicht anders, als den Blick abzuwenden und sie an sich vorbeiziehen zu lassen. Für einen Moment konnte sie auch vernehmen, worüber sie leise schwatzten. Sie hätte es sich denken können.
    Direkt neben dem Marktplatz befand sich Tarrins Hütte. Es war eine Bruchbude mit einem fabrikneuen Bett.

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    Was dann folgte, lag auf der Hand.

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    Ob Tarrin in diesem Moment von der Spritze ahnte, die ihre zitternde Hand geführt hatte? Wer weiß. Im entscheidenden Moment überließ er das Denken seinen Lenden.
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  2. #77
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    Als nach einiger Zeit der Ladenbesitzer allein zu seinem Stand zurückkehrte, stand Kildrae immer noch wie versteinert da. So sehr sie sich bemühte, sie konnte die Bilder nicht aus ihrem Kopf bekommen. Sie sah sie immer noch an der Ecke stehen. Sie sah sie sich küssen, sah die einander berühren. Sie sah sie auf sich zuschlendern und sie passieren, während sie im Boden versank.
    Sie kam nicht umhin, bei diesen Gedanken immerzu zum Ladenbesitzer herüberzublicken. Auf einmal hatte er sie bemerkt und sah sie mit einer professionellen Freundlichkeit an. 'Ziere dich nicht, komm' doch rüber', schien er sie stumm anzuschreien.

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    Da stand sie plötzlich vor seinem Stand und wechselte einige belanglose Worte mit ihm. Dann hatte sie mit einem Mal eine funkelnagelneue Laute in ihren Händen. Auf dem Heimweg, als langsam wieder ihre Gedanken einsetzten, schämte sie sich dafür. Von diesem einen Modell hatte sie doch schon so viel gehört und wann immer sie im Dorf war, hatte es sie angelächelt, doch sie war einfach viel zu teuer und das Geld ganz sicher nicht wert, das sie eigentlich schon für ganz andere Dinge eingeplant hatte...

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    ... doch es war einfach passiert. Sie hatte eine neue Laute. Es war einfach passiert.
    Erst ging sie fischen...

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    ... und dann streunern...

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    ..., doch die Ereignisse dieses seltsamen Tages ließen sie nicht los.
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  3. #78
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    In der Zwischenzeit hatte sich Srrt'vais Heim verändert. Andi hatte für einen neuen Luxus-Ofen gesorgt... und für einen Teppich... und für eine Schale zum Händewaschen... und für ein Bild von einem Ritter, das die ganze Ecke beherrschte. Dafür waren sie wieder fast völlig abgebrannt.

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    Zeit verging... und was sich für einen Moment als wiedererlangte Macht angefühlt hatte, wich der Erkenntnis völliger Hilflosigkeit. Hatten Andi die Gerüchte erreicht? Würde er sie glauben? Noch hatte er ihr keine Vorwürfe gemacht, doch er hatte überhaupt sehr wenig mit ihr gesprochen. Ihr war fast gewiss, dass seine Dämme irgendwann brechen und die Flut sie verschlingen würde. Dann würde er sie bei lebendigem Leibe verschlingen.
    Resigniert stellte sie fest, dass sie wieder schwanger war. Sie hörte schon die Wasser rauschen.

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    Die Mauern in jeder Form waren in den nächsten Tagen ihre stetigen Begleiter.

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    Irgendwann ging auch das vorbei und sie gab dem Jungen, der das Licht der Welt erblickte, den Namen Torja. So hatte ein anderer Junge geheißen, dem sie in ihren Tagen in der Großstadt über den Weg gelaufen war und bei dem sie nicht wusste, warum sie sich an ihn erinnerte.

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    Das Rauschen der Wasser in ihrem Kopf kam ihr unendlich laut vor.

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    Sie wusste, dass Arlon sie hasste. Das kam, weil sie ihn mied.
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  4. #79
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    In dieser Zeit kamen beide Frauen irgendwie darauf, bei einem Wettstreit der Piraten-Anwerber mitzuwirken. Vielleicht brauchte Srrt'vai nur irgendeine Betätigung, doch dann dämmerte es ihr, dass sie mitbekommen hatte, dass die Bardin mit dem kalten Blick auch daran teilnahm und bereits ihre Cousine beschwatzte. In den Tagen danach war sie ihr sehr häufig in ihren Erinnerungen und Alpträumen erschienen. Sie würde eines Tages bei Andi auftauchen und ihm alles brühwarm auf die Nase binden, nur um sie zu vernichten, und dabei wusste sie noch nicht einmal, warum diese Frau sie so sehr hasste.

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    Bei der Cousine handelte es sich ebenfalls um eine Musikerin. Nun bemühte Kildrae alle Tricks, um sie vom Gildenorchester in die Bordkapelle zu bekommen.

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    Srrt'vai fehlte dieser Elan, denn sie kannte nur die Wände. Unter den Augen des Ritters und in Anwesenheit von ihrer Familie und von Samus übergab sie sich... und war überrascht, dass ihr ihre Nachbarin keine Vorwürfe machte. Allerdings stand Samus ohnehin im Ruf, sonderbar zu sein, schien sie doch ihre eigenen Wände nicht ertragen zu können und in der ganzen Stadt zuhause zu sein.

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    So plapperte sie wieder einmal darauf los, damit sich weder die Wände noch ihre Tochter Sorgen um ihren Gesundheitszustand machte. Arlon war ihr egal. Sie wusste, dass er sie hasste.

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    Das waren die Momente, in denen sie sich im Stillen dafür schämte, dass ihr Leben in Trümmern lag.
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  5. #80
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    Der Wettstreit führte sie in die Taverne, denn sie wusste von einer Frau, die erpressbar war. Die Bardin war auch dort. Spielend. Übend. Lachend. Sie niemals aus den Augen lassend.

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    Dann trat auch noch Andi ein. Suchte er etwa nach ihr? Grußlos ging er an ihr vorbei, nahm sich ein Bier und setzte sich. Sein Blick galt niemand anderem als ihr.

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    Da hielt sie es nicht mehr aus. So schnell sie nur konnte, verabschiedete sie sich von ihrem Kontakt und ließ sich von den Blicken in die kalte Nachtluft treiben. Dort stand sie dann da, einsam und verlassen, mit wild klopfendem Herzen und noch immer der Klinke in der Hand und wusste, dass sie gleich einen Fehler begehen würde. Sie hörte förmlich die Wände schreien: 'Es ist schon spät! Gehe nach Hause! Gleich kommt er heraus und dann wird er dich holen!', doch sie konnte nichts anderes spüren als die Leere in ihrem Herzen.
    Es waren nur ein paar Schritte. Er würde zwar schon schlafen, doch es würde ihn nicht stören, sie plötzlich vor sich zu sehen.

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    Sie wechselten nur wenige Worte. Als sie fertig waren, ging er zur Arbeit und ließ sie in seiner Bruchbude allein.

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    Es hielt sie nicht mehr lange in seinem Bett. Obwohl es beinahe fabrikneu war, fühlte es sich so schmutzig an.
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  6. #81
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    Sie wusste, sie musste etwas tun. Die Wände würden ihr keine Ruhe lassen, die Dämme würden ihr keine Ruhe lassen, die Stimmen würden ihr keine Ruhe lassen, wenn sie jetzt nicht etwas tat. So ging sie die wenigen Schritte zur Schenke zurück.
    Die Tür schien schwerer zu sein als das Steintor des Tempels, damals vor einer Ewigkeit, doch nachdem sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, fiel ihr auf, dass Andi nach Hause gegangen sein musste. Das war... etwas. Ihr Herz schien zu verkochen im Mix der Gefühle, die diese Erkenntnis begleiteten. Sie hatte gehofft, ihn nicht mehr hier zu sehen, doch war sich jedoch sicher, dass er es jetzt wissen musste.
    Ihre Zielperson, das erkannte sie, war eine Frau, die sich auf ihren Ausflügen durch die Gegend vögelte. Sie verordnete ihr eine Untersuchung und schickte sie in die Klinik vor.

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    So war sie mit der Bardin fast allein und als sie spürte, dass sie ihren Blick mied, brachen bei Srrt'vai die Dämme und sie drehte den Spieß um. Demonstrativ langsam schlenderte sie auf Kildrae zu, die vor ihr zurückwich, bis sie zwischen ihr und der Wand gefangen war. Sie hatte nur eine Frage: "Warum hasst du mich?"
    Die Stimme der Bardin brach, als sie verzweifelt um Worte rang. "Ich... hasse dich nicht. Du bist... so stark."
    Einen Moment lang fragte sich Srrt'vai, ob die andere sie verhöhnte, doch als sie ihren zaudernden Blick sah, konnte sie gar nicht anders, als zu lachen. Als sie dann das Gefühl hatte, etwas sagen zu müssen, sagte sie nur: "Geh' ins Bett, Kleine, es ist spät!"

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    Dann ging sie. Sie war sich sicher, dass Kildrae dieser Anweisung folgen würde, doch lag sie damit falsch. Stattdessen bearbeitete sie ihre Zielperson, um in ihr den Wunsch zu verstärken, Grenzen zu überwinden.

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    An Srrt'vai dachte sie nicht mehr... und auch nicht daran, dass ihr schwere nächste Tage ins Haus stehen könnten.
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  7. #82
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    Es war ein seltsames Gefühl, dass Srrt'vai in den nächsten Tagen begleitete, es war, als sei sie von der Welt gefallen und ganz plötzlich daneben gelandet. Immerzu schien es ihr, als würden bald alle um sie herum in Gelächter ausbrechen, nur um dann ballongleich zu platzen und ganz zu verschwinden. Als hätten sie kein Gewicht. Als hätten sie kein Gewicht für sie.
    Sie fühlte sich wie unter Fremden und fragte sich, wie sie je etwas für sie empfunden hatte. Wer waren diese Leute? Hatten sie verschiedene Gesichter und verschiedene Namen?
    So merkte sie nicht, dass sie verfolgt wurde.

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    Unerklärliche Dinge geschahen...

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    ... und sie hatte einen Sohn mit feuerrotem Haar.

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    Sie war auch wieder schwanger und als sie ihren dritten Sohn gebar, sahen der Vater, ihr Mann, ihre Kinder und ihr Opfer zu, als seien sie eine große, glückliche Familie.

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    Sie nannte ihn Neraza, nach Tarrins verlorener Heimat, und plauderte dann mit Andi, so als sei nie etwas geschehen. In der Zwischenzeit saß Samus, diese Frau ohne Heimat, auf dem Sofa und schnitzte.

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    In diesem Augenblick fühlte sie sich nur wahnsinnig erschöpft. Was würde sie nur geben für ein paar Tage Schlaf?
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  8. #83
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    Kildrae hatte lange das Haus nicht verlassen, um ihr Opfer zu bearbeiten, doch als hörte, dass Schlimmes geschah, war sie sofort auf den Beinen: Sie hatte gehört, dass das Haus der Heilerin zu eng wurde und sie eines ihrer Kinder in die Ferne schicken würde, ihren Ältesten, von dem es hieß, dass sie ihn hasste. Er sollte an fremdem Ort das Kämpfen lernen. Das konnte sie nicht zulassen, da musste sie eingreifen und mit ihr sprechen... oder wenigstens mit ihm sprechen... oder ihm zumindest eine gute Reise wünschen. Sie kam jedoch zu spät und sah ihn nur noch von Weitem einsam aus der Stadt trotten.

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    Da dachte er daran, wie leid ihr der Junge tat... und erinnerte sich daran, dass auch ihre große Reise einmal an einem Stadttor begonnen hatte. Vielleicht sollte sie sein Schicksal nicht betrauern, sondern als Chance sehen.
    Mit einem Mal wusste sie nicht, was sie tun sollte... oder nein, sie wusste es. Sie griff zu ihrer neuen, viel zu teuren Laute und spielte bis tief in die Nacht.

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    Es geschah am nächsten Tag, dass sie zufällig Srrt'vais Tochter über den Weg lief und das Bedürfnis verspürte, mit dem Mädchen ein paar Worte zu wechseln. Am Ende stellte sie ihr jedoch keine der Fragen, von der sie gemeint hatte, sie würden ihn auf der Zunge brennen, sondern sie erzählte ihr, dass sie in ihrer Mutter eine starke Frau sehe, an der sie bewundere, mit welchem Willen sie ihre Wünsche auch gegen den Widerstand ihres Umfelds auslebe. Sie könne das nicht, hatte sie scherzend hinzugefügt und im selben Ton das Mädchen darum gebeten, ihre Mutter heile zu lassen.

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    Auf dem Heimweg hatten ihr ihre eigenen Worte keine Ruhe gelassen. Sie könne das nicht. Sie könne das nicht.
    Warum eigentlich nicht?
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  9. #84
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    Langsam hatte Srrt'vai das Gefühl, der Rausch würde abklingen... oder war sie bloß dabei, zu einem weiteren lachenden Hohlkörper zu mutieren? Musste es ausgerechnet an ihr liegen, im Kreise ihrer Familie eine fremde Frau der Untreue zu überführen und sie durch dieses Wissen abhängig zu machen?

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    Bei nächster Gelegenheit fragte sie das Samus, als sie sie in der Kirche traf. Sie ließ sie reden, hörte ihr zu und stellte am Ende nur eine Frage: "Ist der Schmutz an unseren Händen wirklich wichtig?"

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    Dann schwätzten sie noch lange und alberten herum, ohne sich im Mindesten darum zu kümmern, dass Archies Predigt aus den Fugen geriet.

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    Mit einer Hochstimmung wie schon lange nicht mehr kehrte sie in die Klinik zurück. Dort brachte sie einen Sportler in der piratischen Schwimm-Mannschaft unter und ließ die weltgewandte Dame noch weiter gelähmt am Boden liegen.

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    Sie bestellte ihren Mann her, verabreichte ihr ein Wahrheitsserum und ließ sie sich selbst bloßstellen.

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    Nachdem ihr Leben in die Brüche ging, blieb ihr nämlich keine andere Wahl mehr, als sich bei den Piraten einzureihen.
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  10. #85
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    Kildrae hegte in ihrem Herzen ein Geheimnis. Es war ein großes Geheimnis und ein wichtiges dazu, es war der Grund, warum sie noch nicht weitergezogen war und immer noch in diesen dunklen Burgen dieses dunklen Reiches weilte, dessen Herrscherin eine Despotin war, die für ihre selbsterklärte Selbstherrlichkeit ihr Volk zu einem Leben in Elend und Dreck verdammte. Es war zwar vielleicht nicht das komplexeste Geheimnis, doch es war in seiner schieren Masse schwer zu tragen.
    'Das könnte ich nicht', hörte sie sich sagen.
    Die Wahrheit lautete nämlich: Sie hatte diese Despotin schon gesehen... manchmal, hin und wieder, ziemlich selten für ihren Geschmack, doch so oft es ihr möglich war. Sie sah sie nämlich gerne an. Sie fand sie nämlich schön... und sympathisch... und nett... also... ein wenig.
    'Das könnte ich nicht', hörte sie sich sagen.
    Wenn sie ehrlich war, dann würde sie am Liebsten hingegen und mit ihr reden. Ihr zuhören. Ihre Stimme genießen. Ihr in die Augen schauen... und dann...
    'Das könnte ich nicht', hörte sie sich sagen.
    Es ist wahr. Wenn sie sie sah, dann dachte sie... und wenn sie an sie dachte, dann sah sie...
    'Das könnte ich nicht', hörte sie sich sagen.
    Das wusste sie selbst. Aber warum nicht?
    'Darum', hörte sie sich sagen. 'Weil sie eine Göttin ist und du ein Idiot. Weil es alle anderen niemals zulassen würden.'
    Sie konnte beschwören, dass sie es versucht hatte. Sie hatte Lieder geschrieben, die ein klitzekleines Bisschen in diese Richtung gingen, oder Gedichte, die diesen Gedanken vorwärmten. Man hatte sie nicht gemocht.
    'Das könnte ich nicht', hörte sie sich sagen.
    "Stimmt", sagte sie laut, "doch ich bin ein Idiot und tue es trotzdem."

    Da zog sie sich schnell um...

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    ... und ging in den Palast. Mochte ihr Herz auch noch so schlagen, sie ging auf ihre Herrscherin zu... und lächelte... und sagte ein paar Worte... und drückte ihr eine Rose in die Hand.

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    Danach hielt sie es nicht mehr aus und verabschiedete sich knapp. So sehr sie auch hoffte, beim Gang heraus elegant auszusehen, gab sie sich doch keinen Illusionen hin.
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  11. #86
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    Danach zog sie sich noch einmal um und entschied sich für weiße Streifen. Ja, dachte sie sich, das stand ihr und machte sie nicht so dick wie ihr roter Sack.

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    Um sich zu beruhigen, stellt sie sich ihrem zweiten Kandidaten und erfindet eine Traumfrau für ihn, damit er ihr auf ein Schiff folgen kann. An welche Vorlage sie dabei denkt, mag ihr Geheimnis bleiben.

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    Anschließend ordert sie sich im Schlaf noch ein neues Bett... ein Einzelbett natürlich, denn der Partner ihrer Träume würde sich nicht hierherbegeben.

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    Die Cousine gab inzwischen ihren Widerstand auf. Was nötig war, die Piraten-Band neu zu formen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

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    Andere sind noch nicht so weit.

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    Kildrae wird jedoch weiter daran arbeiten.
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  12. #87
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    Srrt'vai erlebt das Ende dieser Queste in ihren eigenen vier Wänden, wo ihr Arbeitswerkzeug nach oben verschwand und die Zahl der Bilder zunahm. Eines zeigt eine Frau.

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    Kildrae brauchte noch ein Gedicht für das letzte bisschen Überzeugung... und mit ihrem eigenen letzten bisschen Überzeugung präsentierte sie es zuvor einer anderen Person.

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    Sie ist letztlich erfolgreich, doch...

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    ... Srrt'vai gewann das Rennen. So darf sie sich über ihren Judaslohn freuen.

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    Das Blut an den Händen bleibt, denn wie der Text richtig bemerkt, wurden für einen bedeutungslosen Wettstreit vier Leben ruiniert.

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    Das Gleichgewicht zwischen den beiden Parteien wurde jedoch wiederhergestellt.
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  13. #88
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    Ich hatte es schon erwähnt: Wäre es bei sieben Charakteren geblieben, so hätte man sein Fehlen nicht vermisst, doch wenn ich die zehn fülle, dann setze ich auch Kheldator um. Die Frage stellt sich nun: Was mache ich mit ihm? Der Gott des Wassers wird bloß in Samus’ und Srrt’vais Geschichten erwähnt und während man aus Ersterer sowie aus dem Umstand, dass Feychoris’ Reich zu großen Teilen im Meer versank, von einer antagonistischen Beziehung ausgehen kann, so wird er in Letzterer als deren Geliebter und Stammvater der Katzenmenschen eingeführt. In dieser Geschichte besitzt sie jedoch bereits ein Schatzi.
    So wäre sein Platz am Ehesten der als ihr persönlicher Schurke und als jemand, der diese ohnehin ziemlich schattige Gestalt weiter in die Dunkelheit zerren oder wenigstens von der Erlösung abhalten könnte. Die Synthese beider Quellen klänge etwa so: „Kheldator gehört zur Riege der Götter, doch weil seine Reichsgründung bereits kollabierte und es um seinen Ruf in der Gruppe nicht zum Besten steht, zieht es ihn in das Reich von jener Kollegin, die er als am gutmütigsten und am leichtesten zu beeinflussen ansieht. Dort wird er als Gast aufgenommen, doch mischt er sich ein und strebt nach einem immer größeren Teil der Herrschaft, wobei er das Volk noch schlimmer knechtet als Feychoris, die er ebenfalls umgarnt. Schließlich muss sie sich gegen ihn stellen, um Herr im eigenen Haus zu bleiben.“
    Seine Figur charakterisiert sich fast von allein. Er hätte ein Zauberer sein können, doch da diese Rolle schon vergeben wurde, passt auch Hohepriester wunderbar. Er teilt Feychoris’ Schwäche als ein gemeinsames Band, ist also überheblich, und greift als Schurke zu „böse“. Zuletzt wäre er auch ein guter Kandidat für den so hartnäckig umgangenen letzten Sozialvorteil und präsentiert sich damit als „eloquent“.
    So stellt sich eigentlich nur noch die Frage, wie ich die Figur präsentiere und ob ich ihn in den schattierten Cast einfüge oder ihn in einen überzeichneten Schurken verwandele. Hier wähle ich eine Mischung. Er erhält eine Schurkenrobe mit dem Feychoris gegenteiligen Farbspektrum und nur eine halbe Vermummung, da seine Natur unklar bleibt.

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    Mit ihm verwandelt sich eine leere Wiese…

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    … in einen Baugrund für etwas Großes.

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    Damit erreicht die zweite Religion Nechoria und sorgt für Konkurrenz.
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  14. #89
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    In der nächsten Mission kehrt Feychoris ans Ruder zurück. Im Strudel des Waffenganges glaubt sie, dass nur eine starke Hand helfen könne.

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    Sie wird Blut fließen lassen. Viel Blut.

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    Alles beginnt derweil mit einer neuen Mission: Neben Papageien gibt es auch Falken, die sehr ähnlich funktionieren, doch die man statt auf Schatzsuche auf die Jagd schicken kann. Es ist die weniger nützliche Option, weswegen ich sie bislang ignorierte, doch nun muss die Herrin im Dorfladen einkaufen gehen.

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    Das passiert.

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    Ich werde den Falken jedoch im Inventar Staub ansetzen lassen. Nahrung bekommt man auch anderenorts.
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  15. #90
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    In der letzten Mission hatte die Romanze zwischen Kildrae und Feychoris ihre ersten Knospen getragen. Die Göttin wird überrascht gewesen sein, dass sich ihr so unverhofft ein neues Spielzeug präsentierte, und reagiert nun auf ihre Weise. Sie setzt mit frischem Geld ihren lang gehegten Plan um und errichtet sich ein Spielzimmer.

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    Dem ersten Gedanken nach soll dieser verschlossene Raum wirken, als sei man in der freien Wildnis - mit blauem Himmel und Gras und so. Natürlich kann sie aber ihren Drang zu Imposanz und Selbstvergöttlichung nicht unterdrücken.

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    Dann wendet sie sich ihrem Spielzeug zu. Ein paar nette Worte und...

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    ... schon erreicht sie, was sie will. Warum sie allerdings nicht ihr Werk einweiht, sondern ihr Objekt mit in ihre Gemächer führt, wird ihr selbst nicht bewusst sein.

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    Auch danach wird sie daran keinen Gedanken verschwenden. Ihre Untertanen sind doch klein und dumm, die können doch ohnehin nichts begreifen.
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