März 1938 n. Chr.
Kurz vor Feierabend klopfte es an der Tür meines Büros im Ministerium für Propaganda, Information und Pressemitteilungen - und Geschichtsschreibung. Ich war neugierig, wer um diese Zeit etwas von mir wollte. Ungewöhnlich war es nicht - gerade in Kriegszeiten - das um diese Zeit noch wichtige Nachrichten hereinkamen und Überstunden gemacht wurden. Oder es war Grace, die "wichtige Botschaften aus der Sowjetunion" brachte - was meistens nur Liebesgrüße aus Belfast bedeutete. Mein Sekretär - viele Frauen weigerten sich, für mich zu arbeiten, darum fand ich keine Vorzimmerdame - verkündete: "Marineminister Churchill wünscht Sie zu sprechen." "Sir Winston Churchill? Was kann ich für ihn tun?" "Das sagt er nicht." "Nun, er soll hereinkommen."
Churchill nahm seinen Hut ab, verneigte sich - er tat, als wären wir gleichrangige Minister, dabei wusste ich genau wie er, dass er Premierminister Taylor und König Albion stark beeinflusste und auch auf den Oberkommandierenden einwirkte. "Was kann ich für Sie tun? Haben Sie Anmerkungen zu meiner Chronik?" "Nein, Cathy, und wenn, würde ich sie selbst korrigieren. Wissen Sie, History will be kind to me, because I intend to write it - in doppeltem Sinne, Sie verstehen? Mit meinen Taten, und mit meinen Worten." "Benötigen Sie Unterstützung, Unterlagen für Ihr Werk?" "Nein, was ich zu besprechen habe betrifft Sie als Menschen, nicht als Ministerin." "Das heißt?" "Können wir vielleicht einen Spaziergang machen? Nicht-amtliche Gespräche sollte man nicht in amtlichen Räumen führen." Ich glaube, er wollte Andeuten, dass er Spione befürchtete, vielleicht sogar meinen Sekretär.
Wir gingen in den Stadtpark, wo es regnete und in dieser Jahreszeit nicht viel los war. "Gräfin Cathy, wie ich hörte, haben Sie ein... besonderes Verhältnis zu Admiralin o'Malley." Ich geriet kurz in Unruhe. Was wusste er? Was ahnte er? Was wussten andere? Wollte er mich erpressen? Klar war, jeder wusste, wie ich zu Frauen stand. Und ich hielt unsere Beziehung ja nur Grace zuliebe geheim. Aber Churchill war auch ein konservativer, gut möglich, dass er das missbilligen würde. "Wir sind befreundet." "Können Sie sich vorstellen, sie zu einem Seitenwechsel zu überreden?" Ich überlegte. "Was meinen Sie damit? Südirland ist Teil der Sowjetunion und kämpft damit auf unserer Seite." "Ich meine nicht weltpolitisch, sondern innerhalb des englischen Machtblocks. Sehen Sie, die Wiedervereinigung Irlands steht noch aus, ist Teil des Vertrags von Danville, aber aus geopolitischer Sicht wäre es wünschenswert, nun, Sie wissen, Admiralin Scáthach würde Nordirland ungerne loslassen, jedes Jahr wird es schlimmer, und überhaupt, diese sowjetische Enklave zwischen Bahamas und Texas, die gefällt uns nicht. Lieber geben wir irgendwelche Überseegebiete ab als Teile von Gepidia." "Ich verstehe. Ich werde sehen, was sich tun lässt."
Premierminister Taylor leitete in seiner Funktion als Kommandant der englischen Truppen auf Jersey einen Vorstoß gegen die Uiguren, die sich in den Bergen eingegraben hatten, aber nur noch angeschlagene Truppen besaßen. Während seine Kanonen gewartet wurden, schlugen seine Redcoats und Karabiniers 2000 uigurische Infanteristen.
Toyotomi Hideyoshis Luftschiffe griffen mit 30 Luftschiffen Kopenhagen an.
Entscheidender für diese Saison war jedoch die Schlacht von Viborg
England: Nathaniel Greene
8 Eisenbahngeschütze, 400 schwere Artilleriegeschütze, 300 Mörser, 260 Kanonen, 400 leichte Artillerien, 360 motorisierte Geschütze (80 beschädigt, 400 Verletzte), 400 Artilleriegeschütze (80 beschädigt, 400 Verletzte), 13800 Sappeure (1800 Verletzte), 1000 Kreuzritter, 1000 Fanatiker (100 Verletzte), 2000 Grenadiere (1100 Verletzte)
Total: 30200 Mann (3800 Verletzte), 2128 Geschütze (160 beschädigt), 1 Zug, 360 LKW (80 beschädigt), 1000 Pferde
Normannen: Jemeljan Iwanowitsch Pugatschow (kapituliert)
40 Luftschiffe (30 zerstört, 10 erobert), 3000 Infanteristen (2000 Tote, 1000 Gefangene), 1 Festung (1 zerstört, 1000 Tote), 2000 mobile Infanteristen (2000 Tote), 200 Stuka (200 zerstört), 1000 Anti-Panzer-Minen (1000 geräumt), 3000 Landsturmsoldaten (3000 Tote), 1000 Gardeinfanteristen (1000 Tote), 1000 Mineure (1000 Tote), 1000 leichte Kavalleristen (1000 Tote), 1000 Kavalleristen (1000 Tote), 200 Ballons (200 zerstört), 4000 Kriegsgefangene (4000 geflohen), 2000 Pferde (2000 geflohen), 2 Abgesandte eines Stadtstaates (2 gefangen), 11000 Musketen in Kisten (11000 zerstört), 10 Karavellen (10 versenkt), 1000 Motorradspäher (1000 Tote)
Total: 24400 Mann (2000 gefangen, 8000 geflohen, 14400 Tote), 1 Festung (1 zerstört), 200 Geschütze (200 zerstört, Festungsgeschütze), 4000 Pferde (2000 getötet, 2000 geflohen), 440 Luftfahrzeuge (430 zerstört, 10 erbeutet), 10 Schiffe (10 versenkt), 1000 Motorräder (100 zerstört), 50 LKW (50 zerstört) (Gesamt: 1050 Fahrzeuge zerstört)
Gleich zu Beginn, noch während die Eisenbahngeschütze aus der Ferne auf die Stadt feuerten, machte Greene klar: Ich will diese Stadt erobern. Jetzt. Er schickte Ramakrishnas Inquisitoren nach Osten, um den Ausgang zu blockieren und das Aufkommen einer Rebellion zu ersticken.
Eine Batterie schwerer Artillerie testete durch einen Fernangriff, ob die Normannen irgendwo Geschütze hatten, die wir übersehen hatten, und die mit einem Artillerieduell beginnen würden. Da das nicht der Fall war ließ er alle angeschlagenen Batterien Das Feuer eröffnen. Die mittelschwere Artillerie, eine mechanisierte Batterie und die zweite Batterie schwerer Artillerie griffen die Stadt dagegen offen an. Sie gerieten dabei in das Minenfeld, das sie übersehen hatten - was die Schäden an der normalen Artillerie bewirkte - und schossen die Sturzkampfbomber auf ihrem Flugfeld, die Festung und eine motorisierte Infanterie zusammen. Pugatschow wurde beim Einsturz seines Bunkers verletzt und konnte danach nur noch bedingt kommandieren, wenn er nicht gerade bewusstlos oder im Fieberwahn war.
Den Sturm wurde vor allem von den Sappeuren durchgeführt, die den Widerstand des Landsturms und der Reiterei brachen und zu den Straßensperren durchbrachen, die die motorisierte Infanterie gebildet hatte. Obwohl diese Truppen schon sehr fortschrittlich waren konnten die Sappeure sich hier behaupten, indem sie die LKW, die die Sperren bildeten, in die Luft sprengten. Auf den Flugfeldern zerstörten sie die Stukas und die Ballons. Sie räumten das Minenfeld und sprengten die Reste des Bunkers, der von einzelnen Infanteristen und Gardeinfanteristen verteidigt wurde. Nur wenige Einheiten leisteten noch Widerstand, als Tangutische Glaubensfanatiker die Motorradspäher in ihre Sprengfallen lockten und Grenadiere die letzten Infanteristen besiegten. Pugatschow kapitulierte mit seiner letzten Infanterie.
Inzwischen hatten die Normannen begonnen, Kriegsgefangene hinzurichten, damit sie nicht in unsere Hände fielen, Pferde erschossen und die Musketenkisten ins Hafenbecken gestoßen, wo sie auch ihre Karavellen selbst versenkten. Die Verhandlungen über die Kapitulation wurden durch Explosion von 3 der Luftflotten überschattet, als die Normannen den Wasserstoff in den Hüllen entzündeten. Erst die Drohung, Pugatschow und seine gefangene Infanterie zu erschießen, führte dazu, dass die Pferde und Kriegsgefangenen nicht mehr ermordet, sondern vertrieben wurden. Die letzten noch existierenden Luftschiffe wurden England übergeben.
Neben den erbeuteten Gefangenen und Kriegsschiffen wurden 93200 Rupien in der Stadt geplündert, außerdem zahlten die gefangenen Abgesandten 8000 Rupien Lösegeld.
Außerdem wurde die Köchin Dorothy Gerber XVII. gefangen genommen. Diese konnte uns viel über die normannischen Fischrezepte erzählen - und nebenbei einiges über die Meeresbiologie der Normannen, bzw. vor allem über deren Fischzuchten.
Viborg wurde als neue Grafschaft "Kimbrisches Dänemark" ins englische Reich übernommen. Die Baronie gehörte zu den Kanalinseln und sollte auch Tönsberg umfassen. Aus organisatorischen Gründen wurde auch Taiwan nun zu den Kanalinseln gezählt und nicht länger zu Baja California. Baron von Kimbrian Danmark wurde Hamilkar Barkas IV, der gerade seinen Onkel Hamilkar Barkas III. beerbt hatte. Damit waren nun alle militärischen Landlords, die Gebiete verloren hatten, wieder versorgt.
Im Oberkommando gab es kleinere Änderungen. Nathaniel Greene wurde die Besatzungsarmee der Normandie unterstellt, letztlich die selben Truppen wie bisher.
Mit 1000 Schützen und 1000 Rotröcken schlug er noch die 2000 Mann starke Miliz bei den Ruinen von Ürümqi. Damit blieb nur noch das Fort Kopenhagen, danach sollte er sich auf defensive Aufgaben verlegen.
Für Offensives Vorgehen wurde Kushluk Khan VII. wieder reaktiviert, der das Kommando über die Landungstruppe Roskilde erhielt. Jassir Arafat erhielt nun das Kommando über die Jersey-Armee, damit sich Taylor auf seine Rollen als Admiral der Kanalflotte und Premierminister konzentrieren konnte.
Royal Army:
Oberbefehl: James Hepburn, 19. Earl of Bothwell
Verteidigung Südengland & König: Albion V. von Sachsen
Verteidigung Nordengland: Adriaen XVII. van der Donck
Landungsgruppe Roskilde: Kushluk Khan VII.
Besatzungsarmee der Südstaaten: Lysander VII.
Oberkommando Gepidien: Albert Ehrenreich Gustav VII. von Manstein
Baja California-Verteidigungs-Armee: Albrecht V. Graf Roon
Santa-Monica-Coast-Guard: Hamilkar Barkas IV
Peru-Armee: James William Forsyth III
Normandie-Besatzungsarmee: Nathaniel Greene
Jersey-Armee: Jassir Arafat
Logistikstandort Karachi: James XVI. Keith
Royal Airforce:
Oberkommando: Holofernes IV.
ohne Kommando: Trajan II
Britain See Recon Airforce: Triệu Thị Trinh IV.
Eastern Airforce: Toyotomi Hideyoshi V.
Royal Navy:
Oberbefehl: Philipp von Hutten XL.
Kanalflotte und Premierminsiter: Maxwell D. Taylor V.
Westküstenflotte und Unterstützungsflotte Kakaoinsel: Martim Afonso V. de Sousa
Südstaaten-Flotte: Chester W. Nimitz IX.
Orkney-Flotte: Hernando da Soto VII.
Amerika-Flotte: Baibars der Mamluk
Bermuda-Flotte: Wilhelm René VII. de l’Homme de Courbière
Normandie-Flotte: Scáthach VI.