Home Recording

[Mongke Khan]

Ich trage mich schon länger mit der Idee, mir ein kleines Heimstudio einzurichten. Eventuell kennt sich hier ja jemand mit sowas aus und kann mich beraten.

Bislang hab ich das über Handymikro, Onboardsoundkarte und Audacity gelöst... das ist ok, um ein paar Ideen festzuhalten, aber hinsichtlich Aufwand und Ergebnisqualität bin ich höchst unzufrieden.

Ich brauch auch keine High-End-Lösung, ich suche was, womit ich recht sauber und ohne ständig umzukabeln aufnehmen kann.

Was ich genau Aufnehmen will:

• Gitarre (Akustisch und Elektrisch)
• Cajon
• Bass (Elektrisch)
• Gesang
• Tin Whistle
• Mundharmonika
• Ukulele

Was ich daheim rumliegen habe und dabei nutzen will:

• Windows 10 PC
• Ein paar Lautsprecher
• Stereoanlage
• Verstärker
• Instrumente
• Kopfhörer

Also noch nicht sooo viel

Was ich (nach bisherigen Recherchen) wohl brauche/ möchte:

• Audio-Interface (ich will extern über USB gehen)
• MIDI-Keyboard
• Aufnahmesoftware
• Mikrofone (wobei ich wenig Plan hab, ob Gro-/Kleinmembran etc. und v.a. bzgl. Cajon)
• Kabelzeug/Kleinkram

Insbesondere beim Audio-Interface und den Mikrofonen bin ich ziemlich planlos.
Das ganze sollte relativ flexibel bleiben, sollte ich Erweiterungen im Sinn haben.
Mein angestrebter Preisrahmen ist 800-1000€.

Meine Fragen sind:

• Ist das realistisch?
• Habe ich irgendwas wesentliches nicht bedacht (oder nicht hier aufgeschrieben)?
• Gibt es Tipps/Erfahrungsberichte/...?

[Flunky]

Wozu das Midi-Keyboard?

Als Mikro würd ich ein Shure SM58 oder sowas in der Art nehmen. Das ist prima für Gesang und geht bei der akustischen Gitarre, Ukulele und Mundharmonika auch. Tin Whistle k/A. Für Schlagwerk kanns sein, dass du ein Spezialmikro brauchst, einfach mal ausprobieren.

Willst du einzelne Spuren aufnehmen? Dann halt gucken, dass das Aufnahmegerät 6.35mm Klinken für Tonabnehmersignale und XLR fürs Mikrofon hat. Tonqualität sollte bei den meisten Geräten ab ~100€ soweit ok sein. Focusrite Scarlett Solo sieht auf den ersten Blick gut aus.

Was spricht gegen Audacity zum weiterbasteln?

Erweiterungen sind halt so ne Sache, die meisten Mischpulte sind halt große Kisten, die ne kleine Kiste ersetzen^^ Mikros kann man immer gebrauchen und Kabel sollten halt Standardstecker (XLR, 6.35mm Klinke, evtl. Cinch) haben.

[Mongke Khan]

Um komfortabler digitale Instrumente zu spielen. Ich hab es bisher ohne gemacht, das Gefummel hat mich einfach genervt.
Audacity ist mir hinsichtlich Bearbeitung einzelner Spuren zu aufwändig, ich will potentiell mehrere aufnehmen (zumindest in Zukunft können)

[Shakka]

Für die Aufnahme und Bearbeitung ist Reaper wohl sehr brauchbar. Die Bedienung ist aber sehr komplex und man hat etwas Lernaufwand. http://www.reaper.fm/

Für spezielle Zwecke müsste man "Skins" finden, die alle überflüssigen Bedienelemente ausblenden und die für den Workflow notwendigen Elemente hervorheben.


Von einem Ein USB-Audiointerface würde ich abraten. Audio ist das kritischte, was man am Computer machen kann. Wenn Du den Sound live aus dem Computer zurück auf den Kopfhörer haben willst, ist die Latenz extrem wichtig. Und dafür ist USB schlecht geeignet. Firewire gibt es wohl nicht mehr. Also PCIe oder Thunderbolt. Es gibt auch Lösungen für Ethernet. Das ist vielleicht ganz sexy, wenn in Zukunft noch mehr Equipment angeschlossen werden soll. Dafür muss man aber wohl zertifizierte Switches einsetze. Mit Netzwerkkomponenten aus dem Supermarkt hat man wahrscheinlich auch unzuverlässige Latenzen.

[Flunky]

Vielleicht gibt's ja externe/interne Soundkarten mit direktem Feedback ohne Umweg über den Rechner. Wenn erst irgendwas gefiltert werden soll, hat man eh Latenz drauf.

[Mongke Khan]

Hintergrund, warum ich es gern extern will: dann kann ichs auch am Laptop im Probenraum oder mobil nutzen.

[Mongke Khan]

Mein Zwischenstand:

Das SM58 scheint ja echt ein Allrounder zu sein
Wenn man die Kapsel wegmacht, hat man sogar quasi ein SM57 gruebel:

Für das Cajon werden überall mindestens zwei Mikros empfohlen, wobei das SM58 für den Anfang als dynamisches Mikro im Schalloch gut zu funktionieren scheint. Auch für Amp-Abnahme.
Besser (aber auch teurer und eigentlich nur für das Cajon in meinen Augen ZU teuer) sind natürlich für den Bass Bass-Mics.
Für den Snare-Sound wird zu Kleinmembrankondensatoren geraten. Die sind wohl generell gut für Instrumente, damit brauch ich aber beim Audio Interface min. 4 Eingänge (zumindest bei den Kleinmembranern, die ich mir angeschaut hab, weil Stereo). Und wenn ich dann noch zusätzlich Cymbals abnehm, komm ich da nicht mehr drum rum. Hi-Z Eingang für E-Instrumente sollte mindestens einer auch dabei sein, den Rest, der so gebraucht wird, haben eigentlich alle.

Immerhin sind bei vielen Interfaces Lite-Versionen von Software auch dabei, die wird also nicht der Kostenpunkt (hatte mich da vorher nur mal durch die gängigsten geklickt )
Aktuell hab ich das hier auf dem Schirm: https://www.steinberg.net/se/product...elle/ur44.html (wo auch so eine Lite-Version dabei ist E: wobei die nicht unter Win 10 taugt. Reaper muss ich mir mal noch genauer anschauen, das ist ja an sich recht günstig. Hatte ich glaub auch schon mal in der Hand ).

Bei Midi-Keyboards werd ich nicht viel falsch machen können.

Eine letzte Überlegung, die ich noch hab, ist, ob sich ein Großmembrankondensator lohnt (soll v.a. für Gesang und Soli gut sein). Einerseits noch mal ein kleiner Batzen, andererseits spar ich bei der Software und hätte ne recht breite Grundausstattung (dynamisches Mikro, Großmembran, Kleinmembran) und mit den Cymbals brauch ich sowieso min. 3 Stück.