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Thema: Fragen zur Geschichte

  1. #871
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    Es hält sich die Behauptung, die BRD wäre kein Staat, weil irgendwann Besatzungszonen festgelegt worden sind, die de facto heute noch gültig wären und Deutschland ist quasi nur eine Marionette der Siegermächte von 1945. Sowas kommt von pegidaesken Leuten.
    Was davon stimmt?

    Unabhängig davon, ob die Souveränität der BRD nur Schein ist, ist Deutschland nicht dennoch ein Staat, weil von der UN anerkannt?

  2. #872
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
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    Zitat Zitat von Bartmann Beitrag anzeigen
    Es hält sich die Behauptung, die BRD wäre kein Staat, weil irgendwann Besatzungszonen festgelegt worden sind, die de facto heute noch gültig wären und Deutschland ist quasi nur eine Marionette der Siegermächte von 1945. Sowas kommt von pegidaesken Leuten.
    Was davon stimmt?

    Unabhängig davon, ob die Souveränität der BRD nur Schein ist, ist Deutschland nicht dennoch ein Staat, weil von der UN anerkannt?
    Das ist schlicht und ergreifend völliger Bullshit. Die Argumentation geht ja so, dass das Deutsche Reich aufgehört hat zu existieren, was wiederum am angeblich nicht verhandenen Friedensvertrag läge. Allein das sollte schon reichlich absurd vorkommen. Das Deutsche Reich hat jedoch 1945 formal völlig ordnungsgemäß und bedingungslos kapituliert und damit seine Souveränität in die Hände der Allierten gelegt. Damit ist das Deutsche Reich Geschichte. Hier zu behaupten, dass das Deutsche Reich fortbestehe ist reichlich beschränkt. Da wäre es überzeugender zu argumentieren, dass in Wirklichkeit das römische Reich fortbesteht. Dort gab es immerhin nie eine Kapitulation und ganz sicher keinen Friedensvertrag.

    Was richtig ist, ist das die Souveränität der Nachfolgestaaten des Deutschen Reiches, der BRD und der DDR beschränkt waren. In wichtigen Aspekten hielten sich die Besatzungsmächte ein Veto vor. Das änderte sich erst mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag zur Wiedervereinigung, indem die Siegermächte der BRD die volle Souveränität zurückgaben. Seit dessen Inkrafttreten 1991 ist Deutschland ein souveräner Staat, sofern es heute überhaupt noch souveräne Staaten gibt. Wie andere ist auch Deutschland natürlich an Abkommen mit anderen Staaten gebunden, die seine Souveränität einschränken. Die größten Auswirkungen haben da die EU-Verträge.

    Wann ist ein Staat ein Staat? Das hat nun nichts mit irgendwelchen Verträgen zu tun, sondern schlicht mit Aufgaben die an eine übergeordnete Organisation deligiert werden. In dem Moment, in dem diese Organisation relevante staatliche Aufgaben - beispielsweise Gewaltmonopol, Gerichtsbarkeit, Schutz der Bürger vor äußeren Gefahren - ist sie ein Staat auf dem Gebiet auf dem sie diese Aufgaben wahrnimmt. Das ist zunächst eine rein faktische Sache. Damit dieser Staat mit anderen agieren kann, braucht er irgendeine Form der Anerkennung von diesen. Das ist aber sekundär.
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

    Immortals sterben nicht

  3. #873
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    Zitat Zitat von Argonir Beitrag anzeigen
    Das ist schlicht und ergreifend völliger Bullshit. Die Argumentation geht ja so, dass das Deutsche Reich aufgehört hat zu existieren, was wiederum am angeblich nicht verhandenen Friedensvertrag läge. Allein das sollte schon reichlich absurd vorkommen. Das Deutsche Reich hat jedoch 1945 formal völlig ordnungsgemäß und bedingungslos kapituliert und damit seine Souveränität in die Hände der Allierten gelegt. Damit ist das Deutsche Reich Geschichte. Hier zu behaupten, dass das Deutsche Reich fortbestehe ist reichlich beschränkt. Da wäre es überzeugender zu argumentieren, dass in Wirklichkeit das römische Reich fortbesteht. Dort gab es immerhin nie eine Kapitulation und ganz sicher keinen Friedensvertrag.

    Was richtig ist, ist das die Souveränität der Nachfolgestaaten des Deutschen Reiches, der BRD und der DDR beschränkt waren. In wichtigen Aspekten hielten sich die Besatzungsmächte ein Veto vor. Das änderte sich erst mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag zur Wiedervereinigung, indem die Siegermächte der BRD die volle Souveränität zurückgaben. Seit dessen Inkrafttreten 1991 ist Deutschland ein souveräner Staat, sofern es heute überhaupt noch souveräne Staaten gibt. Wie andere ist auch Deutschland natürlich an Abkommen mit anderen Staaten gebunden, die seine Souveränität einschränken. Die größten Auswirkungen haben da die EU-Verträge.

    Wann ist ein Staat ein Staat? Das hat nun nichts mit irgendwelchen Verträgen zu tun, sondern schlicht mit Aufgaben die an eine übergeordnete Organisation deligiert werden. In dem Moment, in dem diese Organisation relevante staatliche Aufgaben - beispielsweise Gewaltmonopol, Gerichtsbarkeit, Schutz der Bürger vor äußeren Gefahren - ist sie ein Staat auf dem Gebiet auf dem sie diese Aufgaben wahrnimmt. Das ist zunächst eine rein faktische Sache. Damit dieser Staat mit anderen agieren kann, braucht er irgendeine Form der Anerkennung von diesen. Das ist aber sekundär.
    Dieses ganze Thema ist recht absurd, denn die Argumente beißen sich. Bei all dem Wirrwarr ist es nur gut, eine Antwort zu hören, die grundlegend Sinn ergibt.

  4. #874
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    http://www.ifz-muenchen.de/heftarchi...belshauser.pdf

    Die Wachstumstruktur der deutschen Kriegswirtschaft macht somit deutlich, daß gerade jene Industriezweige am meisten von der Aufrüstung profitieren, die nach 1945 auch die Grundlage für den Wiederaufbau der westdeutschen Wirtschaft bildeten. An dieser quantitativen und qualitativen Bilanz können weder die Kriegszerstörungen noch die Demontagen der Jahre 1945-48 Entscheidendes verändern. Für das Verständnis der wirtschaftlichen Dynamik Westdeutschlands nach 1945 ist deshalb nicht zuletzt auch die Analyse der deutschen Kriegswirtschaft unverzichtbar. Westdeutschland brachte offenbar gute materielle Voraussetzungen mit, um in der Nachkriegszeit wirtschaftlich zu reüssieren. Nach dem verlorenen Krieg und dem Zusammenbruch von 1945 mochte es arm sein, aber alles andere als unterentwickelt.
    Dieses pdf befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland zwischen 1932 und 1945 sowie ihrer langfristigen Auswirkungen. Ein wirtschaftsgeschichtlich hochinteressantes Thema. Emoticon: monokel

    Trotz den Autarkiebemühungen des dritten Reichs nach dem Motto "Koste es, was es wolle!" war das Reich bei Kriegsbeginn nicht weniger abhängig von Importen als bei Beginn der 1930er. Bis 1935 besiegten die Nazis mit einem überwiegend zivilen Keynesianismus die Arbeitslosigkeit, reduzierten sie von fast 6 Millionen auf 1,6 Millionen. Ab 1935 überwogen dann Rüstungsbemühungen. Zwischen 1935 und 1945 gab es einen enormen Investionsboom, die Aufwendungen dafür waren vor allem vor 1942 ein Hemmnis für den Output an tatsächlichen Rüstungsgütern. Bereits unter Fritz Todt und nach dessen Tod fortgeführt fortgeführt von Albert Speer wurde die moderne Massenproduktion organisiert. Dort hatte Deutschland erhebliche Rückstände und konnte erst Ende 1943 das Niveau der Westallierten erreichen. In die "Speers Kindergarten" graduierten Manager nahmen nach dem Krieg entscheidende Positionen in der westdeutschen Industrie ein. Die Facharbeiterideologie der Nazis war ein weiterer Grund für den geringen Output der deutschen Rüstungsindustrie. Die vielen begonnenen dreijährigen Berufsausbildungen konnten sich nicht ansatzweise vor Kriegsende auszahlen, tatsächlich ergab sich dadurch ein Mangel an ungelernten und angelernten Kräften. Für den Wiederaufbau war diese Überqualifizierung der Arbeitskräfte aber wohl ein Segen.
    Zitat Zitat von d73070d0 Beitrag anzeigen
    Ach, das darfst Du nicht so eng sehen. Aus justanick kriegt man nur eine konkrete Antwort raus, wenn man Müll erzählt und dann zurechtgewiesen wird. Wenn Du also was von ihm willst, frag' nich, sondern stell' falsche Behauptungen in den Raum - die werden dann umgehend korrigiert. ;)

  5. #875
    Rebellenschreck Avatar von Großadmiral Thrawn
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    Was man auch noch nennen sollte: Der Keynesianismus der Nazis bestand zu großen Teilen aus prestigeträchtigen Bauprogrammen, wie z.B. den Autobahnen oder dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände, man hat aber um möglichst viele Arbeitskräfte zu binden bewusst auf moderne Technologie verzichtet (Muskeln statt Bagger) und so eigentlich völlig ineffizient gewirtschaftet, auch wenn es sich gut in den Arbeitslosigkeitsstatistik gemacht hat.
    PBEM[296]Der letzte Kaiser
    PBEM[295] Im Osten nichts Neues

    PBEM[294] Ich einfach unerschrecklich

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  6. #876
    Sozialschmarotzer Avatar von Rince Wind
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    Ein guter Teil der Maßnahmen, die die Arbeitslosigkeit gesenkt haben kam ja auch noch von der Vorgängerregierung, sonst wäre es '33 nicht so verhältnismäßig schnell gegangen mit dem Rückgang.
    Die ersten Autobahnen z.B., welche aber nicht nur Prestige waren, da man über sie auch gut Militär verlegen kann.

  7. #877
    Für mehr Klink im ***** Avatar von Gulaschkanone
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    Zitat Zitat von Mitchizen Beitrag anzeigen
    Wie ich zu erinnern meine, ist die Bezeichnung "Auwärtiges Amt" seit nach den Neugründungen zweier deutschen Staaten ab 1949 so gewählt worden, um, wie bei vielen anderen Namensgebungen, den Anschein zu vermeiden, die Geschichte sei samt der deutschen Teilung das Endergebnis es 2. Weltrkiegs.
    Anders gesagt, sollte das Provisorium auch aussehen wie eins, für die BRD wurde daher u.a. auch die Verfassung "Grundgesetz" und nicht Verfassung genannt.
    Das ist nicht falsch, allerdings nahm man den een auch, weil er seit dem Kaiserreich benutzt wurde.
    Zitat Zitat von Nahoïmi Beitrag anzeigen
    Einheit, Einheit, gib mir meine Minghan wieder :p

    Mehrfacher Gewinner einer DET-Runde und Sieger der Herzen(2/7)

    Vom Kurfürst, über Admiral, Jarl, Botschafter und König zum Papst-ein Leben im Civforum.

  8. #878
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    Zitat Zitat von Großadmiral Thrawn Beitrag anzeigen
    Was man auch noch nennen sollte: Der Keynesianismus der Nazis bestand zu großen Teilen aus prestigeträchtigen Bauprogrammen, wie z.B. den Autobahnen oder dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände, man hat aber um möglichst viele Arbeitskräfte zu binden bewusst auf moderne Technologie verzichtet (Muskeln statt Bagger) und so eigentlich völlig ineffizient gewirtschaftet, auch wenn es sich gut in den Arbeitslosigkeitsstatistik gemacht hat.
    Das kürzerfristig völlig ineffiziente Wirtschaften kann durchaus sinnvoll sein. Wenn es keine bessere Methode gibt, die Arbeitslosigkeit zeitnah zu reduzieren, kann es sinnvoll sein, Menschen dafür zu bezahlen, Löcher zu graben und sie danach wieder zuzuschütten. Das ist im Sinne des (direkten) realwirtschaftlichen Nutzen vollkommen ineffektiv, aber es schafft die Massenkaufkraft, die für eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung notwendig ist. Im Falle der Nazis wurde die Massenkaufkraft dann aber auch rasch wieder gedämpft nach dem Motto so viel Butter wie nötig, so viel Kanonen wie möglich. Dass private Kaufkraft die für Rüstungszwecke verfügbare Kaufkraft reduziert war politisch nicht gewollt und nur soweit geduldet, wie es für die Stabilität des Regimes notwendig erschien.

    Zitat Zitat von Rince Wind Beitrag anzeigen
    Ein guter Teil der Maßnahmen, die die Arbeitslosigkeit gesenkt haben kam ja auch noch von der Vorgängerregierung, sonst wäre es '33 nicht so verhältnismäßig schnell gegangen mit dem Rückgang.
    Wann hat die Vorgängerregierung Maßnahmen ergriffen, um massenhaft kreditfinanzierte Ausgaben zu tätigen?

    Die These, dass von der Vorgängerregierung getätigte Maßnahmen auch nur ansatzweise geeignet gewesen seien um die Arbeitslosigkeit zu besiegen, erscheint mir nicht plausibel. Wofür die Nazis Geld ausgaben hing natürlich von existierenden Planungen der Vorgängerregierungen ab, das ist aber im Sinne der Reduktion der Arbeitslosigkeit irrelevant. Entscheident ist, dass Geld ausgeben wird. Die Nazis hatten die Sachkompetenz und verbunden sie mit politischer Wirksamkeit. So gewannen sie Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Dies war ein wesentlicher Grund dafür, dass die deutsche Diktatur eine einmalig hohe Autorität hatte.

    Zitat Zitat von Rince Wind Beitrag anzeigen
    Die ersten Autobahnen z.B., welche aber nicht nur Prestige waren, da man über sie auch gut Militär verlegen kann.
    Da war das Militär anderer Meinung und soweit ich weiß hat sich diese Einschätzung später im Krieg auch bestätigt.

    In den Augen der Wehrmacht war der strategische Wert der Reichsautobahnen gering; sie gab der Eisenbahn den Vorzug und sah auch während des Krieges in besonderen Autostraßen keine Notwendigkeit. Die Trassen der neuen Autobahnen wurden deshalb ausschließlich nach ingenieurtechnischen Prinzipien geplant. Eine „strategische Mitbestimmung" der Wehrmacht fand nicht statt.
    Zitat Zitat von d73070d0 Beitrag anzeigen
    Ach, das darfst Du nicht so eng sehen. Aus justanick kriegt man nur eine konkrete Antwort raus, wenn man Müll erzählt und dann zurechtgewiesen wird. Wenn Du also was von ihm willst, frag' nich, sondern stell' falsche Behauptungen in den Raum - die werden dann umgehend korrigiert. ;)

  9. #879
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Hey juste,
    stammt das letzte Zitat von Wikipedia?

  10. #880
    Unbekannter Nr 17984 Avatar von Walahan
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    Zitat Zitat von justanick Beitrag anzeigen
    Da war das Militär anderer Meinung und soweit ich weiß hat sich diese Einschätzung später im Krieg auch bestätigt.
    Wer Kohle cracken muß, um Benzin zu haben, ladet besser auf die Dampfeisenbahn


    [Civ5 PBEM 66] - From Russia with Love; [SMR] Der Südwesten der USA 1850-1950; [CiM] German Cities: Leipzig; [PES5] ML United in der ersten Liga; [TrainFever] Geschichte der Schweich-Diepenauer Kreisbahn


    Zitat Zitat von Junky Beitrag anzeigen
    Warum wird der US-Präsident nicht Suzerän von Valetta? Dann kann er sich seine Mauer mit Glauben kaufen!

  11. #881
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    Nachdem der Krieg verloren war mögen die Autobahnen einen gewissen militärischen Nutzen gehabt haben, aber halt für die Westalliierten.

    Zitat Zitat von Admiral G Beitrag anzeigen
    Hey juste,
    stammt das letzte Zitat von Wikipedia?
    Es ist aus dem verlinkten PDF, dort auf Seite 6.
    Zitat Zitat von d73070d0 Beitrag anzeigen
    Ach, das darfst Du nicht so eng sehen. Aus justanick kriegt man nur eine konkrete Antwort raus, wenn man Müll erzählt und dann zurechtgewiesen wird. Wenn Du also was von ihm willst, frag' nich, sondern stell' falsche Behauptungen in den Raum - die werden dann umgehend korrigiert. ;)

  12. #882
    Singen Saufen Siegen Avatar von Admiral G
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    Danke, schöne Quelle

  13. #883
    begossener Pudel Avatar von Des Pudels Kern
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    Zitat Zitat von justanick Beitrag anzeigen
    Die These, dass von der Vorgängerregierung getätigte Maßnahmen auch nur ansatzweise geeignet gewesen seien um die Arbeitslosigkeit zu besiegen, erscheint mir nicht plausibel.
    Gab es nicht '32 bereits eine leichte Erholung auf dem Arbeitsmarkt bzw berechtigte Annahme, dass der Höhepunkt überschritten war - wenn man die jeweiligen Peaks der Vorgängerjahre vergleicht.

    Die Autobahnen waren als Arbeitsbeschaffung immer überschätzt. Es wurde zudem im großen Stil der RAD eingesetzt, deren Angehörige ohnehin nicht in der Arbeitslosenstatistik erfasst waren. Tatsächlich dürfte die Ideologie des NS bei der Konstruktion die ausschlaggebende Rolle gespielt haben, was sich vielfach in ihrer Architektur (Verbindung Technik und Natur) spiegelt. Wie so viele Projekte der Nazis wäre die Vollendung - inkl der "Volksmotorisierung" - erst nach dem gewonnenen Krieg (möglicherweise) umgesetzt worden. Unvollendete Versprechen, verklärte Vorstellungen und Fantasien machten die große Anziehung gerade aus. Alles blieb schwammig und letztlich der Vorstellungskraft des Volksgenossen überlassen.
    Close your eyes ladies! I'm comin' in!

    "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;)" (LazyJay)

  14. #884
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    ... Unvollendete Versprechen, verklärte Vorstellungen und Fantasien machten die große Anziehung gerade aus. Alles blieb schwammig und letztlich der Vorstellungskraft des Volksgenossen überlassen.
    Nein, man muss den Leuten auch einen Zipfel der zukünftigen Realität tatsächlich zeigen, damit die Verheißung auch angenommen wird. Das weiß doch jeder Diktator. Nur Versprechungen alleine reichen nicht aus, etwas Handfestes muss schon her - als Ausblick auf eine großartige Zukunft.

  15. #885
    Moltkefan Avatar von Menelor
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    Warum haben die USA den Versailler Friedensvertrag nicht unterschrieben?

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