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Thema: Fragen zur Geschichte

  1. #1666
    Europäer Avatar von Radyserb
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    Zitat Zitat von Rinz Beitrag anzeigen
    Eingeweidebeschauungen? Wohlbekannter Weg in die Hölle? WTF! Die spinnen, die Römer....

    Es gibt letztlich drei Möglichkeiten, und es wäre wirklich interessant, in Erfahrung zu bringen, welche von den dreien zugetroffen hat: Entweder die Herrscher haben tatsächlich an so einen Humbug geglaubt, einfach weil die Menschen allgemein zu Aberglauben neigen und seit jeher so dämlich waren wie heute, schlichtweg zu dumm um natürliche Erklärungen für Phänomene zu finden.
    Oder sie (die Herrschenden) haben den ganzen Kram erfunden und sich diese Götterwelt aus den Fingern gesaugt, um ihrer Bevölkerung weiszumachen zu können, sie müsse vor den Herrschenden demütigst auf die Knie fallen, sonst gibts von den Gottheiten einen auf die Nase, denn die Götter verstehen da keinen Spaß, ja nee ist klar!
    Dritte Möglichkeit ist, es gab die Götter (in welcher Gestalt auch immer) tatsächlich und sie haben - zu welcher Zeit und in welcher Form auch immer - mit den Menschen interagiert, eventuell wie Engelserscheinungen. Dann müsste es auch die Unterwelt gegeben haben und den Olymp, Titanen, Sirenen und das volle Programm womit heute Hollywood Geld verdient.

    Ehrlich gesagt, für mich ist das ein großes Rätsel und, überzeugen tut mich tatsächlich nicht eines dieser Erklärungsmodelle. Glaubt ihr an eine der drei Ansätze? Habe ich ein Erklärungsmodell unterschlagen bzw. hat jemand ein besseres?
    Rinz, Religion hatte damals noch eine ganz andere Stellung und Rolle in der Gesellschaft als in der aufgeklärten, industrialisierten und säkularisierten Welt von heute. Religion war quasi die Naturwissenschaft und Philosophie der Antike und des Mittelalters in einem. Hier und da haben sicherlich auch die Herrschenden manipuliert, wie beim Orakel von Delphi. Aber im Großen und Ganzen war Religion der Kit der Gesellschaft.

  2. #1667
    Blue Heeler Genießer Avatar von Baldri
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    Jo, waren halt andere Zeiten. "Die Herrscher" dürften auch wirklich daran geglaubt haben. Oder auch nicht. Zyniker gab es sicherlich auch damals. Man hat sich einfach mit dem Wissen das man hat die Welt erklärt. Da das nicht so pralle war - ohne gewisse Grundlagen die lange fehlten - hat man sich halt einer Krücke bedient. Göttlichkeit. Der Mensch sucht oft nach Antworten und mit einem Gott hat sich das dann erledigt. Was sollte man auch machen?

    Ich muss dabei generell immer an einen Blitz denken. Ohne Grundlagenwissen in Sachen Elektrizität - welche Erklärung gibt es dafür? Man hat schlichtweg noch keine Ahnung gehabt aber war immer bemüht sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. Das ist dann auch kein Humbug sondern... Wie erklärst du einem blinden Menschen eigentlich die Farbe?

  3. #1668
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
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    Beim Orakel von Delphi haben Herrschende manipuliert?

    Das war doch eher umgekehrt: da wurden Herrschende manipuliert
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

    Immortals sterben nicht

  4. #1669
    The Man behind the Screen Avatar von Empirate
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    Religion != Glauben

    Das ist so eine postreformatorisch-europäische Idee, dass Religionsausübung immer mit Glauben zu tun hätte... vielfach lässt sich Religion als Phänomen viel besser fassen, wenn man sie als gelebte Praxis, als überweltliches Bezugssystem oder als höhere Instanz beschreibt. Die Frage, ob und inwieweit eine Einzelperson an bestimmte Götter, das Göttliche an sich, oder auch bestimmte Mythen glaubt, spielt für viele Religionen eine eher untergeordnete Rolle - solange man sich an die Regeln hält, die Rituale durchführt, in Ehrfurcht vor der bloßen Möglichkeit von jenseitiger (oder auch einfach diesseitiger!) Strafe/Belohnung erschauert, die Gegenwart von spirituellen/dämonischen/göttlichen Kräften für real hält usw., muss man an gar nichts in dem Sinne glauben, wie das der olle Martin Luther vorstellte, als er erklärte, der Mensch werde sola fide, "allein durch den Glauben", selig.

    Ja, sogar der letztgenannte Punkt (göttliche Kräfte für real halten) hat nicht notwendigerweise mit Glauben zu tun. Ich selbst hier und heute und jetzt muss ja auch nicht an die Evolution oder den Klimawandel "glauben", um überzeugt zu sein, dass sie real sind. Ich beziehe das, was ich mein gesichertes Wissen über solche Dinge nenne, aus hochreduzierten Schriften und Aussagen jener, die ich für qualifiziert und befugt halte, das schon richtig beurteilen zu können... ebenso wie meine Ablehnung von Globuli, Chemtrails und den reptilischen Herrschern aus der Hohlwelt.

  5. #1670
    Earth First! Avatar von Rinz
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    Zitat Zitat von Radyserb Beitrag anzeigen
    Rinz, Religion hatte damals noch eine ganz andere Stellung und Rolle in der Gesellschaft als in der aufgeklärten, industrialisierten und säkularisierten Welt von heute. Religion war quasi die Naturwissenschaft und Philosophie der Antike und des Mittelalters in einem. Hier und da haben sicherlich auch die Herrschenden manipuliert, wie beim Orakel von Delphi. Aber im Großen und Ganzen war Religion der Kit der Gesellschaft.
    Mag ja sein, aber welcher Glaube damals war denn tatsächlich übereinstimmend mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen? Das was hier aussgeführt wurde an sakralen Handlungen ist doch reinster Hokuspokus, oder nicht? Und eine gravierenden Unterschied zu heute sehe ich dennoch nicht. Wenn wir wirklich aufgeklärt wären, dann würden wir nicht emsig an usnerem eigenen Ast sägen bzw. unsere eigene Selbstverbrennung betreiben, Stichwort Klimawandel. An was "glauben" wir wirklich, was beten wir an, wie sieht unser Kit aus, sind wir denn wirklich so allwissend wie wir uns gerne selber sehen? Der Mensch hat sich schon immer für superschlau gehalten, für die "Krone der Schöpfung". Wer aber glaubt, völlig frei von Glaubenssätzen zu sein, der hebe die Hand.

    Tatsächlich leben viele in Aberglauben, teilweise findet man in einen und dem selben Land Paralleluniversen, z.B. die USA: die einen dort lassen rund um die Uhr Fox laufen, schicken ihre Kinder in republikanische Schulen und beten Trump als Messias an, als Erlöser vom Bösen, die anderen gucken CNN, schicken ihre Kinder in demokratische Schulen und verteufeln den selben Mann als Dämon, den die anderen anbeten. Für uns Europäer ist das völlig plemplem, wenn man aber selber drinsteckt ist das völlig normal und erklärlich - die Amis dagegen kratzen sich vermutlich am Kopf daß wir uns hierzulande in der Flüchtlingsfrage spalten lassen. Anderes Beispiel China: was da abgeht in Richtung soziale Kontrolle ist auf absurde Art tragisch, niemand von uns will eine solche "Religion", dort leben 1,4 Milliarden Menschen. Und versteht einer den Religionszwist der Moslems? Was ist denn bitte so wichtig daran, ob nun die Nachkommen des Schwiegersohns des Propheten die rechtmäßigen Führer sind oder nicht? Das ist doch mindestens genauso plemplem wie in jeder freien Sekunde mit gebeugtem Kopf auf bunte Bildschirme zu glotzen.

    Eine Religion jedoch scheint mir trotz allem alles "zu durchdringen", es ist nicht das Christentum (das ist ja mehr oder weniger zur Folklore verkommen), sondern der Glaube an Geld - im religiösen Jargon der "schnöde Mammon" genannt. Wir alle glauben daran, daß uns ausreichend bedrucktes Papier (bzw. virtuell existierende Nullen und Einsen) davor schützt, künftig hungern oder notleiden zu müssen. Da war man meiner bescheidenen Ansicht nach früher deutlich näher an der naturwissenschaftlichen Realität - denn Geld kann seinen Wert von heute auf morgen verlieren, ein Blick in die eigene Getreidespeicher hat dagegen einen gänzlich untrüglichen Aufschluss darüber gegeben, wie weit die eigenen Überlebensreserven notfalls reichen werden.

    Ein Zeitreisender oder Alien jedoch, der sich mit unseren Sitten nicht auskennt und unser Treiben unbedarft beobachtet, der würde die Sache mit dem Geld sicherlich nicht als wichtig geschweige denn religiös wahrnehmen, er würde vielmehr den Eindruck bekommen, unsere Religion würde auf irgendwelchen kleinen Bildschirmen stattfinden, wo die Menschen permanent und sogar im laufen mit gebeutem Kopf draufstarren. Oder sie würden glauben, sie fände in riesigen Kesseln statt, in denen sich bis zu 100.000 Menschen einem Ritual hingeben, bei dem 22 kurzbehoste Männer kunstvoll mit einem Ball interagieren. Und das ist ja auch nicht falsch - definitiv sind die Allermeisten in der ersten Welt an ihr Smartphone gefesselt und glotzen da wie hirnlose Vollpfosten rauf - und Fußball ist auf dem gesamten Globus wohl unbestritten unsere bedeutendste Kulthandlung.
    Und leider bringt auch unser aufgeklärtes Informationszeitalter noch "Menschenopfer" dar, nicht nur beim IS gibt es diese Form von Religion, auch Satanismus bzw. die Anbetung von Lucifer ist nach wie vor noch verbreitet, leider. Auch hier in Deutschland gibt es Ku-Kux-Klan-Organisationen und wir können trotzdem alle heilfroh sein, daß wir hier und nicht im Kongo leben.

    Was ich letztlich sagen will: Wir sollten nicht so tun, als leben wir heute in einer rein vernunftgesteuerten Welt - das Gegenteil ist leider nur zu oft der Fall.
    Wobei ich zumindest die Fußball- oder Rock'nRoll/Heavy Metal-"Messen" durchaus zu genießen weiß
    Ich denke, also bin ich hier falsch.

  6. #1671
    Zurück im Norden
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    Es gab zumindest in der spätrömischen Republik offenbar eine gewisse Tendenz in der römischen Oberschicht, die Eingeweideschauen nicht für vollständig glaubhaft zu halten, was vermutlich auch damit zusammenhing, dass diese Schicht in der Regel auch selbst die Priesterämter besetzte, und zwar neben ihrer politischen Tätigkeit und sogar als Teil der Ämterlaufbahn. Es gibt nämlich eine Stelle in Ciceros de divinatione, in welcher er den älteren Cato zitiert, der angeblich gesagt hatte, er könne sich nicht erklären, wie sich zwei haruspices (die für die Eingeweideschau zuständigen Wahrsager häufig etruskischer Herkunft) begegnen könnten, ohne sich zuzulächeln.

    Da man die Zeichendeutungen in der Regel durch einen Senatsbeschluss bestätigen ließ und es hin und wieder zu erstaunlich "passenden" Ergebnissen kam, wenn Senat und Volksversammlung uneins waren, könnte das Ganze tatsächlich auch bewusst als Mittel der Politik eingesetzt worden sein. Allerdings gab es auch in einigen Legionen eigene haruspices, was wiederum dafür spricht, dass man wohl auch die Möglichkeit nicht ausschloss, die Vorhersagen könnten wirklich zutreffen.

    Wie Empirate richtig sagte, mag diese Unterscheidung von "echtem Glauben" und instrumentellem Gebrauch für die Menschen der Antike aber auch eine geringere Rolle gespielt haben. Es gibt andererseits sowohl in einigen Schriften des Alten Testamentes wie bei einigen Philosophen Kritik an verlogenen Priestern oder Propheten, die Gottesworte aus Eigeninteresse oder gegen Bezahlung erfinden würden. In den Perserkriegen wurden sogar Gerüchte über eine Bestechung des delphischen Orakels laut. Es ist also durchaus in Originalquellen belegt, dass die damaligen Menschen zumindest die Möglichkeit eines Betruges in Betracht zogen.

  7. #1672
    Moltkefan Avatar von Menelor
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    Ich hab mal wieder in einem Buch zur Verfassungsgeschichte gelesen. Dieses Mal nicht den Huber, also unverfänglich
    Es ging um die Stein-/ Hardenbergschen Reformen. (Die haben ja wirklich die gesamte Verwaltung auf Vordermann gebracht. Gefühlt hätte ich so eine moderne Verwaltung eher so 50 Jahre später vermutet) Jedenfalls haben sie auch den Übergang zur Gewerbefreiheit eingeleitet. Einige Berufe blieben jedoch Erlaubnispflichtig, was auch nachvollziehbar ist. So z.B. die Maurer, Schankwirte, Apotheker oder Totengräber. Allerdings auch, und das ist meine Frage, die Marionettenspieler Wie kommt es denn dazu? Haben die häufig da politische Inhalte vermittelt, und das sollten die nicht ungeprüft dürfen oder was sollte das?

  8. #1673
    Zurück im Norden
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    Das geht wahrscheinlich in die richtige Richtung, ja. Puppentheater führten häufig ernste Stoffe auf, die man ansonsten auf dem Land und in Kleinstädten niemals zu sehen bekommen hätte, auch "Klassiker" von Shakespeare, Goethe, Schiller oder Kleist. Wenn man die Räuber, Wilhelm Tell, den Faust, Michael Kohlhaas oder Macbeth in einer gewissen Weise aufführte, bot das durchaus mögliche Ansatzpunkte für zivilen Ungehorsam. Es ist also nicht sehr weit hergeholt, dass man die Branche deshalb ein wenig im Auge behalten wollte...

  9. #1674
    Moltkefan Avatar von Menelor
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    Ach, die waren tatsächlich gebildet genug, um solche Klassiker aufzuführen? Oder waren das dann eher holprige Eigen"interpretationen" der jeweiligen Stücke? Ich hätte mir das eher auf einem einfachen, volksnahen Niveau vorgestellt. So wie Schausteller, die von Dorf zu Dorf reisen.

  10. #1675
    begossener Pudel Avatar von Des Pudels Kern
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    Es ist also durchaus in Originalquellen belegt, dass die damaligen Menschen zumindest die Möglichkeit eines Betruges in Betracht zogen.
    Hier noch einmal nachgefragt: Du meinst aber nicht, dass der Glauben als solcher von einigen als Betrug wahrgenommen wurde, sondern ausführende/zuständigen Institutionen bzw einzelne, die "notwendigen" Rituale praktizierende Priester.
    Wenn beispielsweise ein solcher Priester des Betruges überführt worden wäre - wie auch immer -, wäre nicht das Ritual diskreditiert gewesen?
    Close your eyes ladies! I'm comin' in!

    "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast ;)" (LazyJay)

  11. #1676
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Menelor Beitrag anzeigen
    Ach, die waren tatsächlich gebildet genug, um solche Klassiker aufzuführen? Oder waren das dann eher holprige Eigen"interpretationen" der jeweiligen Stücke? Ich hätte mir das eher auf einem einfachen, volksnahen Niveau vorgestellt. So wie Schausteller, die von Dorf zu Dorf reisen.
    Es gab sicherlich beides, zudem wurden natürlich häufig volkstümliche Stücke gespielt. was allerdings in der Romantik und im Realismus auch "Programm" war. Dem volkstümlichen Puppenspiel hat Theodor Storm ja auch ein literarisches Denkmal gesetzt. Dennoch wurde das Puppenspiel relativ ernst genommen, und einige Truppen scheinen großen Zulauf gehabt zu haben, auch von Gebildeten. Außerdem ist der kritische Charakter eines Stücks ja auch bei Laienaufführungen noch zu spüren - und man sollte diese auch nicht unterschätzen. Man kann auch mit dem Schultheater Maria Stuart oder den Faust aufführen. Das ist dann sicher nicht Gründgens, aber mit etwas Fleiß durchaus annehmbar.

  12. #1677
    Zurück im Norden
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    Zitat Zitat von Des Pudels Kern Beitrag anzeigen
    Hier noch einmal nachgefragt: Du meinst aber nicht, dass der Glauben als solcher von einigen als Betrug wahrgenommen wurde, sondern ausführende/zuständigen Institutionen bzw einzelne, die "notwendigen" Rituale praktizierende Priester.
    Wenn beispielsweise ein solcher Priester des Betruges überführt worden wäre - wie auch immer -, wäre nicht das Ritual diskreditiert gewesen?
    Die genannte Cicerostelle wird meist schon so gedeutet, dass Cato (oder er selbst) die haruspices für Scharlatane hielt. Das heißt aber natürlich nicht, dass zugleich alle Arten von Omendeutung abgelehnt wurden, und bei Cicero wissen wir ja auch, dass er durchaus abergläubisch war. Es ist zwar unmöglich, die innerste Überzeugung von Menschen der Antike historisch zu fassen, aber zumindest die Selbstzeugnisse gebildeter Griechen und Römer zeigen eigentlich immer eine gewisse Schicksalsgläubigkeit und eine Wirkmächtigkeit des "Übersinnlichen".

    Das hielt sie aber nicht davon ab, bestimmte Legenden zu rationalisieren. Ein gutes Beispiel hierfür sind Plutarchs Parallelbiographien. Beim Vitenpaar Lykurg/Numa Pompilius erklärt er deren "übersinnliche" Taten beispielsweise fast vollständig rational, ja geradezu als "frommen Betrug", um das Volks zum rechten Handeln zu motivieren.

  13. #1678
    Moltkefan Avatar von Menelor
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    Zitat Zitat von Jon Snow Beitrag anzeigen
    Es gab sicherlich beides, zudem wurden natürlich häufig volkstümliche Stücke gespielt. was allerdings in der Romantik und im Realismus auch "Programm" war. Dem volkstümlichen Puppenspiel hat Theodor Storm ja auch ein literarisches Denkmal gesetzt. Dennoch wurde das Puppenspiel relativ ernst genommen, und einige Truppen scheinen großen Zulauf gehabt zu haben, auch von Gebildeten. Außerdem ist der kritische Charakter eines Stücks ja auch bei Laienaufführungen noch zu spüren - und man sollte diese auch nicht unterschätzen. Man kann auch mit dem Schultheater Maria Stuart oder den Faust aufführen. Das ist dann sicher nicht Gründgens, aber mit etwas Fleiß durchaus annehmbar.
    Dann wär die Frage beantwortet, dankeEmoticon: hut

  14. #1679
    schwarz weiß Avatar von Rorschach
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    Sind Preußen eigentlich Deutsche und umgekehrt?

    Vor Monaten hatte ich ein Interview mit einem britischen(?) Germanisten und Historiker gehört, aber ich erinnere mich nur noch dunkel daran. Er hatte ein Buch geschrieben und soweit ich mich erinnere, wollten die 'Deutschen' (lies nicht die Preußen) eigentlich, dass Frankfurt 1871(?) zur Hauptstadt wird.

    Kann mich da jemand wieder auf die richtige Spur bringen?

  15. #1680
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    1848+ wäre Frankfurt vielleicht Hauptstadt geworden. Damals hat Preußen abgelehnt(Es abzulehnen gilt in Victoria auch als die bessere Option zur Reichseinigung). Für 1870+ hingegen scheint Frankfurt nicht so wichtig.

    In den deutschen Fürstentümern nahm die Revolution ihren Anfang im Großherzogtum Baden und griff innerhalb weniger Wochen auf die übrigen Staaten des Bundes über. Sie erzwang von Berlin bis Wien die Berufung liberaler Regierungen in den Einzelstaaten (die so genannten Märzkabinette) und die Durchführung von Wahlen zu einer verfassungsgebenden Nationalversammlung, die am 18. Mai 1848 in der Paulskirche in der damals freien Stadt Frankfurt am Main zusammentrat.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsc...tion_1848/1849
    Zitat Zitat von d73070d0 Beitrag anzeigen
    Ach, das darfst Du nicht so eng sehen. Aus justanick kriegt man nur eine konkrete Antwort raus, wenn man Müll erzählt und dann zurechtgewiesen wird. Wenn Du also was von ihm willst, frag' nich, sondern stell' falsche Behauptungen in den Raum - die werden dann umgehend korrigiert. ;)

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