Danke.
Habe noch einen zweiten Link ergänzt, nicht das der untergeht.
Deutschland war offenbar der Ernst der Lage relativ früh bewusst, Ö-U hingegen, resp. vorallem der Kaiser, sträubte sich aber.
Es ist ein spannendes "was wäre wenn"-Thema, aber ob ein Kriegseintritt (oder eine wohlwollende Neutralität, wie sie Spanien gegenüber Nazi-Deutschland hatte) den ersten Weltkrieg in einer entscheidenden Form geändert hat, ist zumindest stark umstritten. Möglich wäre es aber durchaus gewesen.
Im Winter 1915 wurden so die ersten Verhandlungen für eine Einbeziehung von Italien in den Großen Krieg aufgenommen.
"Es begannen die Verbündeten des Dreibunds, die in Wirklichkeit die Beibehaltung der Neutralität wünschten."
Österreich-Ungarn und Deutschland kannten die italienischen Wünsche und wussten, dass die Entente-Staaten potentiell interessantere Gegenleistungen anbieten konnten.
Dem italienischen Kabinett war allerdings auch klar, dass man vorher erpresste Gebiete bei einem deutsch-österreichischen Sieg nicht unbedingt würde behalten können - ähnlich übrigens wie bei anderen potentiellen Kriegsteilnehmern wie dem Osmanischen Reich, Bulgarien oder Rumänien. Natürlich wurde jeweils versucht, möglichst viel an Gebiet und materieller Unterstützung herauszuholen, aber die Regierungen kleiner Länder mussten sich durchaus auch darüber Gedanken machen, wie eine wahrscheinliche Nachkriegsordnung wohl beschaffen sein würde.
Ich vermute, dass die beiden kleineren Länder bereits einen starken lokal/historisch geprägten Bias hatten (z. B. Antipathie Bulgariens ggü. Serbien), so dass es keine vergleichbare Situation wie bei Italien war. Dieser scheint bei Bulgarien sogar wichtiger gewesen zu sein als strategische Überlegungen (Wahrscheinlichkeit des Sieges derjenigen Seite) oder diese wurde falsch eingeschätzt.
Das Osmanische Reich war gefühlt ja direkt ein "Auto-Ally" der Mittelmächte.
Edit: überarbeitet
Geändert von phimbs (30. September 2022 um 17:20 Uhr)
Genau, darauf wollte ich hinaus. Natürlich machten beide Seiten potentiellen Verbündeten die eine oder andere Zusage, aber man überlegte dort eben auch sehr genau, wie lange man sich darauf würde verlassen können - entweder, weil diese Seite den Krieg mutmaßlich gewann oder weil sie kein eigenes Interesse an dem gewünschten Gebiet hatte. Die jungtürkische Regierung rechnete beispielsweise (vermutlich mit Recht) damit, dass die Ententemächte Russland bei einem gemeinsamen Sieg Konstantinopel nicht vorenthalten könnten. Ebenso rechneten die Italiener damit, dass Österreich der deutschen Regierung wichtiger sein würde und Südtirol nach einem gemeinsamen Sieg wieder zurückerhalten könnte.
Die Entscheidung für eine Seite war also in aller Regel nicht so offen, wie es die Feilscherei mancher Regierungen vermuten ließe.
Von wann und wo ist der älteste vollständige Text der Ilias, den wir heute noch haben? (Wiki sagt, erste Papyrus-Fragmente von 300 v. Chr. - mir geht es aber ums älteste vollständig erhaltene Exemplar.)
Die Macht des Verstandes ... sie wird auch im Fluge dich tragen - Otto Lilienthal
Schweinepriester: Ihr habt euch alle eine Fazialpalmierung verdient.
Vermutlich das Venetus A-Manuskript: https://en.wikipedia.org/wiki/Venetus_A (10. Jh. n.C.)
Nethack: Ein Roguelike mit Spieltiefe ohne Ende!
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PB81: Mali!
Story im PB 80 (mit Keine Andeutung; ausgestiegen)
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SP: Kyros der Perser, Unsterblich, Weltraumsieg!
SpOn hinter paywall: https://www.spiegel.de/wissenschaft/...2-d75ca0384a77
oder ohne: https://archive.ph/EW02I
Wußte nicht wohin damit Sehr interessant zu lesen. Aber: Tacitus, Karl May der Antike?Die Nazis verklärten sie zu arischen Superdeutschen, andere hielten sie für tumbe Keulenschwinger. Neue wissenschaftliche Verfahren zeichnen das wahre Bild der Germanen – und verraten das letzte Geheimnis der legendären Varusschlacht.
Much of the social history of the Western world, over the past three decades, has been a history of replacing what worked with what sounded good.
Das hat sich 1913 geändert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsc...h%C3%B6rigkeitReichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz (RuStAG) vom 22. Juli 1913
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsc...sgr%C3%BCndungDas Deutsche Reich bestand aus 25 „teilsouveränen“ bzw. „nahezu autonomen“ Staaten mit jeweils einer eigenen Staatsbürgerschaft. Ob die Souveränität in diesem neuen Gebilde bei den Einzelstaaten oder beim Reich liegen sollte, das heißt, ob es als Staatenbund oder föderativer Bundesstaat zu qualifizieren sei, war nach Bismarcks Intervention bewusst offen gelassen worden. Die verfassungsrechtliche Unbestimmtheit einer solchen staatstheoretischen Frage eröffnete politische Spielräume für den Beitritt der süddeutschen Fürsten und war damit eine Bedingung für die Annahme der Verfassung; für die Staatsrechtslehre hingegen musste diese politisch in der Schwebe gelassene, aber zentrale juristische Frage dringend geklärt werden. Eine längere Diskussion kam schließlich zu dem Ergebnis, dass das Reich ein souveräner Staat war, da die Kompetenz-Kompetenz nach allgemeiner Überzeugung beim Reich lag.