Fragen zur Geschichte

[Baldri]

Ein Gefallener ist immer ein Verlust. Aber ein Verlust nicht immer ein Gefallener. Die Prozentzahlen sind also zu hoch.

Sonst lag es vielleicht an Hygiene, Taktik...

Also müsste man wohl erstmal die tatsächlich Gefallenen gegenüberstellen und gucken ob die Aussage haltbar ist.

Das sind nach dir 200k gegen 360k. Es gibt aber auch eine andere Quelle...

https://www.battlefields.org/learn/a...war-casualties

Da steht außerdem, dass die genauen Zahlen nicht mehr oder noch nicht sooo genau bestimmt werden können. Meine Vermutung mit den Krankheiten wird aber schonmal bestätigt.

Also 620k insgesamt aber viele durch Seuchen. Auf Wikipedia haste dann noch mal andere Zahlen als du angegeben hast oder die im Link. Welche richtig sind? Keine Ahnung.

[Der Gevatter Tod]

also,damits nochmal klar wird: der ganz überwiegende großteil der verluste stammt von krankheiten,nicht durch kampfhandlungen. "bessere soldaten/kommandanten/gottgleiche krieger" taugt wenig als erklärung.

[Der Kantelberg]

"Infamous" ist aber ein hartes Wort für einen koptischen Heiligen.

Die Kopten haben Pilatus heilig gesprochen?

[Tiramisu]

also,damits nochmal klar wird: der ganz überwiegende großteil der verluste stammt von krankheiten,nicht durch kampfhandlungen. "bessere soldaten/kommandanten/gottgleiche krieger" taugt wenig als erklärung.

Zumindest weiß ich, dass Lyncoln Ulysses Grant erst später im Krieg als obersten General eingesetzt hat, nachdem er mit seinen Vorgängern unzufrieden war. Allerdings hat General Lee auch blöde Fehler begangen als er z.B. sturköpfig so einen Waldhügel stürmen ließ. Selbst jeder Civ-Spieler hätte es an seiner Stelle besser gewusst.

[Advocatus Dia.]

weil ihre Armeen im Feindesland weit weg von der eigenen Versorgung operieren,und die der Verteidiger eben nicht.

Ich glaube das Argument kann man hier getrost ablehnen.

Die Versorgungssituation der Soldaten der Südstaaten war großteils des Krieges, zumindest aber gegen Ende des Krieges, deutlich schlechter als die der Nordstaaten. Ich verweise dazu einfach mal nur auf den katastrophalen Zustand der Nord-Virginia-Armee von General Lee zum Zeitpunkt der Kapitulation bei Appomattox Court House.
Die See-Blockade der Nordstaaten und die geringere industrielle Basis führten im Verlauf des Krieges zu deutlichen Mangelerscheinungen. So konnten beispielsweise die Uniformen (bzw. zivile Kleidung) immer seltener grau gefertigt bzw. eingefärbt werden und wurden halt später häufig braun. Schuhe waren irgendwann auch Mangelware.
Die spätere Strategie der "verbrannten Erde", für die speziell Sherman bei seinem "Marsch zum Meer" bekannt wurde, tat ihr übriges.
"Versorgungstechnisch" sah es also bei den Nordstaaten deutlich besser aus.
Der Erklärungsansatz scheidet also aus.

[nordstern]

Ich hätte jetzt gedacht es lag am Lebensstil... ok.. ungünstiges Wort aber ka wie ich es sonst ausdrücken soll. Die Südstaatler lebten nicht in Großstädten sondern auf dem Land, in der Pampa. Sie waren also von Kind auf an der Waffe zur Jagd, Selbstverteidigung, etc erzogen worden. Dadurch konnten sie im Gefecht mit der Waffe schneller und treffsicherer schießen als die Union.

Zudem hätte ich die These aufgestellt das Tarnung auch eine Rolle gespielt hat, wenn auch eher unabsichtlich. Grau und Braun ist eine bessere Tarnung als Blau. Grau war ja sogar die deutsche Tarnfarbe in den ersten Kriegsjahren des 2.Weltkrieg und Ende des 1. Weltkriegs. Wobei ich aber glaube das Grau der Konföderierten kam garnicht von einer bewussten Entscheidung. Ursprünglich waren ja die ersten konföderierten Soldaten schlichtweg desertierte Unionssoldaten, sprich blaue Uniformen. Diese bleichten jedoch in der Sonne, durchs Waschen und fehlenden Ersatz aus und wurden grau. Und diese Farbe wurde dann halt vom Rest aufgegriffen.

Und das die Union großteils angriff sehe ich nicht als Grund. Beispiel dafür ist Gettysburg. Dort haben die Konföderierten erfolglos drei Tage lang die gut verteidigbaren Unionsstellungen angegriffen. Steinige Hügel, Wald und offenes Terrain. Alles Terrains die den verteidiger klar begünstigen. Und dennoch war am Ende der Schlacht die Verluste lt Wikipedia in etwa ausgeglichen. Daher kann der Angriff nicht der Grund gewesen sein, da die Union selbst wenn sie verteidigte keinen Vorteil bei den Verlusten hatte. Und das nicht mal gegen Kriegsende, wo das Problem der unfähigen Kommandeure weitgehend ausgemerzt war.

Wenn wir also Angriff, Versorgungslage ausschließen können. Stellt sich immer noch die Frage wie ein stark unterlegener Gegner, ohne große Partisanenkriegsführung und mit unzureichender Ausrüstung, Versorgung und Kanonen in der Lage war der Union so schwere Verluste zu erteilen.

[Des Pudels Kern]

Wenn wir also Angriff, Versorgungslage ausschließen können. Stellt sich immer noch die Frage wie ein stark unterlegener Gegner, ohne große Partisanenkriegsführung und mit unzureichender Ausrüstung, Versorgung und Kanonen in der Lage war der Union so schwere Verluste zu erteilen.

Die Gefahr auf dem Schlachtfeld zu sterben war für den individuellen Südstaatler dennoch wesentlich höher. Die ungleiche Verteilung ist daher in den absoluten Zahlen zu sehen und zu errechnen: Norden hatte eine erheblich größere Armee.

Es gibt tatsächlich einen "Snowball"-Effekt im Krieg - das was du meinst. Dieser tritt aber erst ein, wenn die Armee zusammenbricht und die (innere) Ordnung verloren geht.
Dies gilt für eine einzelne Schlacht, zB wenn die unterlegene Armee ungeordnet den Rückzug antritt und der Verfolgung ausgesetzt ist, aber eben auch für eine komplette Armeegruppe.
Beispielsweise schnellten auch die Verlustzahlen der Wehrmacht im Ostfeldzug erst unverhältnismäßig 44/45 in die Höhe, obwohl sie bereits ab Anfang 43 unterlegen war.
So lange die Führung besteht und die typischen Verbundeffekte noch greifen, besteht auch nach wie vor Kampfkraft - als militärtechnischer Begriff an dieser Stelle.

[Advocatus Dia.]

Daher kann der Angriff nicht der Grund gewesen sein, da die Union selbst wenn sie verteidigte keinen Vorteil bei den Verlusten hatte. Und das nicht mal gegen Kriegsende, wo das Problem der unfähigen Kommandeure weitgehend ausgemerzt war.

Vielleicht spielt die Art der Kriegsführung eine Rolle.
Wenn ich den Bürgerkrieg so geistig durchgehe, dann ging General Grant in den Schlachten gegen die Nord-Virgina-Armee oftmals als "2. Sieger" vom Platz. Allerdings ging er eben in Schlachten im Gegensatz zu McClellan. Dies erhielt ihm die Unterstützung Lincolns:
Ich zitiere mal aus seinem Wikipedia-Eintrag dazu:

Präsident Abraham Lincoln stärkte Grant jedoch den Rücken: „Ich kann nicht auf diesen General verzichten. Er kämpft.“
...
Grant wurde aufgrund seiner sehr verlustreichen Strategie in den eigenen Reihen als Schlächter bezeichnet, konnte damit jedoch im Sommer 1864 zunehmend militärischen Erfolg vorweisen. In nur vier Wochen verlor er nach Überschreitung des Rapidan 44.000 Mann, sein Gegner Lee hingegen 25.000.

Somit glich er durchaus den russischen Marschällen des 2. Weltkrieges, welche, um Soldatenleben langfristig zu retten (in dem sie den Krieg früher beendeten), kurzfristig höhere Verluste hinnahmen.

Unterstellt man jetzt noch eine ungefähr gleichhohe Ausfallquote durch Krankheiten etc. (wie hier schon angesprochen), dann ergibt sich allein durch die Größe eine höhere Anzahl an Ausfällen bei der Nordstaaten-Armee. (Durch die Versorgungslage dürfte die Ausfallrate bei den Südstaaten jedoch höher gewesen sein, aber die wesentlich größere Armee überwog wohl den Effekt deutlich.)

Unterm Strich müsste man also wohl die Effekte der Kriegsführung (einschließlich der relativ erfolgreichen operativen Kriegsführung der Südstaaten trotz ihrer Unterlegenheit) und die Verluste rein durch die unterschiedlichen Größen der Armeen näher betrachten.

[Jon Snow]

Die Kopten haben Pilatus heilig gesprochen?

Wobei "heilig gesprochen" eher die katholische Variante wäre, einen echten Heiligsprechungsprozess gibt es bei den Kopten ja nicht. In Nordafrika war schon zur Zeit Tertullians die Geschichte verbreitet, dass Pilatus von seiner Frau Claudia Prokula zum Christentum bekehrt worden sei. Sie wird ja ohnehin in vielen orthodoxen Kirchen als Heilige verehrt. In Ägypten gab es dann spätestens im 5. Jh. eine Legende, nach der Pilatus unter Nero als Märtyrer gestorben sei - und Märtyrer sind für die meisten Kirchen nun einmal per se Heilige, weil sie die Bluttaufe empfangen haben. Regelrecht verehrt wird der Statthalter aber nur in wenigen koptischen Regionen, vor allem in Äthiopien. Angeblich starb Pilatus zehn Tage vor Petrus und Paulus, also am 19. Juni 67. Das ist auch sein Gedenktag.

[Fozzie Bear]

In Ägypten hat man nahe an der Sakkarapyramide ein 4400 altes Grab eines Hohepriesters frei gelegt. Hier eine Bildergalerie:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/a...pten-1.4254994
Die Originalfarben haben sich super erhalten, das ist schon der Wahnsinn. Und dabei wurden erst vor Kurzem wesentlich ältere Gräber entdeckt: https://www.welt.de/kultur/history/a...e-Graeber.html

[Suite]

Herr Lehrer, isch hab die Frage nisch verstanden *schnalz*

[Fozzie Bear]

Na gut, also für dich: Ist das nicht der WAHNSINN?!

[Suite]

Suggestivfrage, also

[Radyserb]

Man könnte auch fragen, ob das alles echt ist. Oder nur konstruiert, um den Tourismus wieder anzukurbeln.

Gibt es da eine Institution, die man dazu fragen kann?

[Fozzie Bear]

Ja, die BILD.